Sonntag, 21. September 2014

Zuerst die Steuerzahler, jetzt die Sparer - Deutsche müssen griechische Regierung retten

Thema: Griechenland

Deutsche Sparer müssen griechische Regierung retten

Zuerst die Steuerzahler, jetzt die Sparer. Durch die Rettungspakete und die Geldpolitik der EZB zahlen die Bürger gleich doppelt. ESM-Chef Klaus Regling teilt mit, dass die griechische Regierung 8,5 Milliarden Euro wegen Mario Draghis Politik gespart habe. Das Geld fehlt den deutschen Sparern. Die griechischen Bürger registrieren keine Besserung der Lage.

Griechenland wurde durch die Rettungsaktionen der europäischen Steuerzahler und des IWF in Höhe von 240 Milliarden Euro vor der Staatspleite bewahrt.

Die Zahlungen aus den „Rettungspaketen“ werden zum Ende des Jahres beendet. Bis dahin laufen noch einige milliardenschwere Tranchen. Nachdem die Rettungsprogramme aus dem EFSF und EFSM in den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) überführt wurden, ist nunmehr Klaus Regling als Chef dieser Behörde zuständig.

Ob Griechenland mit Beginn 2015 auf eigenen Füßen stehen kann, ist längst nicht ausgemacht. Derzeit wird über einen zweiten Schuldenschnitt (der diesmal die öffentlichen Haushalte in der Eurozone belasten würde) oder über ein weiteres „Hilfspaket“ nachgedacht.

Durch die Intervention der EZB, den Leitzins zu drücken und Draghis Ankündigung, den Euro zu retten, „koste es, was es wolle“, sanken die Zinsaufschläge für die Staatsanleihen in den Krisenländern.

Vor allem aber bedeuten die drastisch verlängerten Kreditlaufzeiten sowie die geringen, keineswegs risikoadäquaten Zinsen, die Griechenland für die „Ausleihe“ der milliardenschweren „Hilfspakete“ berechnet werden, eine Entlastung des griechischen Staatshaushalts.

So schrieb Klaus Regling vom ESM unlängst in einer Twittermeldung: „Dank der billigen Kredite kann Griechenland 8,5 Milliarden Euro pro Jahr einsparen. Dies entspricht einem Äquivalent von 4,5 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts. Eine überzeugende Solidarität der Eurozone mit Griechenland“.

Pikant ist diese Aussage, wenn man dagegen setzt, dass die sogenannten „Phantomrenten“ den griechischen Staat in den vergangenen 15 Jahren fast fünf Milliarden Euro gekostet haben, berichtet Deutschlandfunk. Die Bürger hatten Renten von verstorbenen Angehörigen bezogen, indem sie deren Tod verschwiegen.

Durch die Hilfspakete wurden die europäischen Steuerzahler in die Pflicht genommen. Doch die Verschuldung ist auf Rekordhoch. Die Gefahr wächst, dass die Steuerzahler das Geld für die griechischen Kredithilfen nie zurückbekommen.

In direktem Zusammenhang stehen auch die niedrigen Zinsen der EZB, die sie den Banken für die Inanspruchnahme von Krediten berechnet. Draghi betonte stets, dass dies notwendig sei, damit die Banken ihrerseits endlich Kredite an die Unternehmen in den Krisenländern ausreichen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Die Leidtragenden sind die Sparer, die auf ihre Ersparnisse keine nennenswerten Zinsen mehr erhalten.

Insofern sind aufgrund der Rettungspolitik der Euroregierungen als auch die Geldpolitik der EZB nun sowohl die Sparer als auch die europäischen Steuerzahler die Gelackmeierten.

Die deutschen Steuerzahler hatten zuletzt dem griechischen Staat 2,56 Milliarden Euro geschenkt. Dies stand im Zusammenhang mit dem ersten griechischen Schuldenschnitt, bei dem vor allem private Anleger auf die Rückzahlung von Staatsanleihen verzichten sollten.

Die staatliche Bad Bank des deutschen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate, die FSM Wertmanagement, hatte im Frühjahr 2012 in großem Stil Anleihen zu Schleuderpreisen verkauft oder zum verlustreichen Tausch eingereicht. Hintergrund ist, dass die Akteure der staatlichen Bad Bank einen wichtigen Unterschied, nämlich dem zwischen nach griechischem und internationalem Recht begebenen Staatsanleihen, nicht erkannt haben oder beachteten. Dagegen konnten Hedgefonds aus Großbritannien kräftig abkassieren.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

khaproperty sagt:
Wie soll denn Griechenland 240 Mrd. Euro plus Zinsen, Kosten, Zinseszinsen sowie Verzugszinsen jemals zurückzahlen – an wen auch immer.
Hinzu kämen alle weiteren Gelder, die dort verschwanden per Haircut, Erlaß auf andere Weise und schlichte Nichtrückzahlung sowie Verlängerung der Rückzahlungsfristen. Allein in der Verlängerung von Krediten liegt eine milliardenteure Subventionierung zu Lasten des Steuerzahlers.
Angesichts der unüberwindbaren Differenzen in Kultur, Moral und Leistungsfähigkeit sowie -Willigkeit wird Griechenland niemals seine Schulden zurück zahlen (wollen/können). Entsprechendes gilt für alle weiteren mediterranen Länder inclusive Frankreich.
Eine ewig schwärende offene Wunde in der EU wird so am Leben gehalten – allein dank des Euro.

Ekkehardt Fritz Beyer sagt:
Die griechischen Bürger registrieren „natürlich“ keine Besserung der Lage, denn:
„Die Wenigen, die das System verstehen, werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein, dass aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen, wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen, dass das System ihnen feindlich ist.”
– Gebrüder Rothschild, London 1863
Ich denke, die Zeiten haben sich “etwas” geändert u. meine auch als relativ ungebildeter Holzfäller „das System“ begriffen zu haben – wobei ich täglich merke, dass es mir feindlich ist und dabei mit Sicherheit nicht der Einzige bin!!! http://tv-orange.de/2014/09/erhebe-dich/

Lilu sagt:
Was wohl passiert wenn die Mehrheit der Deutschen Ihre Personal-Staatsbürgerschaft abgeben ...?

hp sagt:
der Coup ist insgesamt zu 100% gelungen: die US-Hedgefonds, die GR beraten und vorfinanziert hatten, konnten durch die Rettungsmassnahmen der EU (speziell deutsche Haftung) ihr gesamtes Kapital plus riesige Zinsen wieder hereinholen.
SO geht Finanz-Beratung: ich investiere mit Kredit und re-finanziere mich durch Dritte: Risiko NULL, Gewinn ca 45%. Die Dritten haben das Nachsehen- schade, aber kann man nix machen- das System ist so ….
Die einzigen deutschen Gewinner sind diejenigen, die bei ESM, EZB und Banken auf Top-Positionen sitzen- wie z.B. der Verfassungsbrecher Schäuble ( als Ministerdarf er keinen JOB anderswo haben!!! Und schon gar nicht bezahlt + steuerfrei und immun auf Lebenszeit!

Gino sagt:
“Der Brite Godfrey Bloom hat gebeten einige Worte sagen zu dürfen und erinnerte die Beteiligten an die Worte des Wirtschaftswissenschaftler Murray Rothbard: “Der Staat ist eine Institution des Massendiebstahls/ des institutionalisierten Diebstahls.”
“Ich frage mich, wie sie über Steuerhinterziehung sprechen können, wenn die Europäische Kommission und alle seine Mitarbeitern das Zahlen der Steuern vermeiden.
Ihr zahlt keine Steuern, so wie die Bürger das tun! Ihr habt alle möglichen Privilegien: bevorzuge Steuern, begrenzte Steuern, keine steuerpflichtigen Renten. Ihr seid Weltmeister der Steuerhinterziehung in Europa, dennoch steht ihr hier und sprecht darüber.
Nun, die Menschen in der Europäischen Union verstehen alles immer besser.
Gino sagt:
Ihr werdet sehen, dass die Euroskeptiker zahlreicher werden.
Und ich sage euch, es wird viel schlimmer sein wenn die Menschen herausfinden wer ihr wirklich seid, es wird nicht lange dauern bis die Menschen hier hereinstürmen und euch hängen!
Und sie haben das Recht dies zu tun!“, endete der britische EU Abgeordnete Godfrey Bloom.”


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