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Cyber-Spionage
Die CIA schaut in der TV-Stube mit
Wikileaks hat brisante Dokumente des US-Geheimdienstes CIA publiziert. Diese könnten auch Auswirkungen auf Otto Normalverbraucher haben.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichte Tausende Dokumente, die vom Zentrum für Cyber-Aufklärung des US-Geheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA) stammen sollen. Sie scheinen einen spektakulären Einblick in vertrauliche Details der Cyberspionage der Behörde zu geben. Ob die Dokumente authentisch sind, konnte die Nachrichtenagentur AP zunächst nicht überprüfen. Die CIA äusserte sich auf mehrfache Anfrage zunächst nicht.
Der Experte Jake Williams, Gründer von Rendition Infosec, der das Bündel von Schriftstücken sichtete, sagte der AP, die Dokumente erschienen echt. Sollte dies so sein, hätten Wikileaks und seine Partner den US-Geheimdiensten einen weiteren schweren Schlag versetzt. In der Vergangenheit gelangten so bereits wiederholt grosse Mengen geheimen Materials an die Öffentlichkeit.
Spezielle technische Mittel
Wie Spiegel onlineberichtet, stammt das Material aus einer anonymen Quelle. «Laut WikiLeaks kursierte das nun veröffentlichte Material unter US-Regierungshackern und Zulieferfirmen und soll aus diesen Kreisen an die Enthüllungsplattform gelangt sein», hält das deutsche Nachrichtenmagazin fest. «Die Quelle wünsche sich eine Debatte um die Frage, wie die Nutzung von Cyberwaffen demokratisch legitimiert und kontrolliert werden könne, habe sie Wikileaks in einem Statement mitgeteilt.»
Gemäss der Enthüllungsplattform verfügt die CIA über eine eigene Cyber-Offensiv-Abteilung mit 200 Experten. Diese greift mit speziellen technischen Werkzeugen Rechner in aller Welt an. Die Hacker arbeiten laut Wikileaks in der Zentrale in Langley (US-Bundesstaat Virginia). Sie sollen aber auch einen Stützpunkt ausserhalb der USA betreiben.
Die Crux mit dem TV-Apparat
Den Dokumenten zufolge erfüllen Experten der CIA im amerikanischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main diese Aufgabe. «Diese Digitalspione arbeiten offenbar voneinander abgeschottet undercover in der Einrichtung», schreibt spiegel.de. Diese Mitarbeiter werden auch spezifisch geschult und beraten: So sollen auf keinen Fall elektronische Geräte oder Vertrauliches unbeaufsichtigt im Zimmer gelassen werden. Der begleitende Ratschlag tönt dann auf Englisch wie folgt: «Paranoid, yes, but better safe than sorry».
Eine Angriffsmethode könnte auch Otto Normalverbraucher betreffen. Besitzt jemand das Samsung-TV-Gerät F8000, so trägt dieses offenbar den Codenamen «Weeping Angel». «Die CIA-Hacker versetzen demnach das Smart-TV-Gerät in einen Zustand des Fake Off, sodass dem Besitzer suggeriert wird, es sei ausgeschaltet. Derweil nutzen sie aber die Mikrofone und Webcams des Fernsehers zur Überwachung», erklärt spiegel.de.
Aus den brisanten Dokumenten geht hervor, dass die CIA die Behandlung und Betreuung der Cyberspace-Spionage nicht der National Security Agency (NSA) überlassen will, sondern ihrerseits über stattliche Mittel bei dieser Methode verfügt. Wikileaks kommt zum Schluss, dass die CIA mittlerweile ihre «eigene NSA» aufgebaut hat. (fal/dapd)
Mit freundlicher Genehmigung von 20min.ch
» der Kommentar des Blogschreibers «
Seltsam - kein Aufschrei aus deutschen Regierungskreisen? Keine Sanktionen?
Keine Hetzkampagne seitens der Mainstreammedien gegen US-Dienste? Was wäre wohl los, wenn Russen das machen würden? Würden sich BILD und Spiegel jemals wieder einkriegen?
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