Thema:
Nordkorea
Der Führer buckelt
Wieso springt der Offizier auf Kims Rücken?
Das gabs noch nie: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un trägt einen Offizier Huckepack. Die Aktion ist nicht so spontan, wie sie aussieht.
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Damit das Herrscher-Rückgrat nicht allzu stark beansprucht wird, stützen zwei Männer den Mann von der Seite.
Was steckt hinter diesem ungewöhnlichen Foto, das die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas, die Korean Central News Agency, Anfang Woche verbreitet hat? Feiert Kim so spontan und ausgelassen seinen jüngsten, weltweit verurteilten Raketentest?
«Kim ist sich seiner Macht sicher»
Dieser Eindruck soll zumindest erweckt werden. Mit Spontaneität hat das Foto indes nichts zu tun, dahinter steckt genaues Kalkül. Denn: «Niemand hätte es je gewagt, sich von Kims Vater oder Grossvater huckepack nehmen zu lassen», sagte Nordkorea-Beobachter Michael Madden der BBC.
«Dieses Bild aber soll das Image stützen, das Kim zu kultivieren versucht: dass er offener und viel volksnaher sei als sein Vater und Grossvater.»
Das Bild zeige, wie sicher Kim sich seiner Macht sei. «Wäre das nicht so, würde er die Verbreitung einer solchen Aufnahme niemals erlauben. Wäre er sich seiner Führerschaft weniger sicher, würde er sich distanziert und kalt darstellen», so Madden.
Provokation der Weltgemeinschaft
Erst am Mittwoch hatte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben eine Rakete gestartet, die jedoch innerhalb von Sekunden explodierte. Nicht gescheitert war allerdings ein Versuch vom letzten Samstag, bei dem Pjöngjang ein neues Raketentriebwerk mit hoher Schubkraft testete.
Angesichts des jüngsten nordkoreanischen Raketentests hat der Weltsicherheitsrat vor einem Risiko für einen regionalen Rüstungswettlauf gewarnt. Dieser Test sowie der eines neuen Raketenantriebs seien «schwere» Verletzungen der UNO-Sanktionen, teilte das Gremium mit. Die Spannungen in der Region würden dadurch erhöht.
Die Mitglieder des Rats seien besorgt darüber, dass Pyongyang sich zunehmend destabilisierend verhalte und sich über die Strafen der internationalen Gemeinschaft hinwegsetze.
Das kommunistische Land provoziert die Weltgemeinschaft immer wieder mit Raketentests. Im vergangenen Jahr unternahm Nordkorea zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests und verstiess damit gegen mehrere Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats. Erst vor zwei Wochen feuerte Nordkorea vor seiner Ostküste vier Raketen in Richtung Japan ins Meer ab. (gux/sda/dapd)
Mit freundlicher Genehmigung von 20min.ch
Kommentare
Maya
Kim im Glück
Der arme Offizier scheint total gefrustet von dieser Aktion.
Mo.S.
Freiwillig
Freiwillig war das ganz sicher nicht! Schaut mal das Gesicht des " Besteigers " an!
ChrisT
Was genau haben die Typen dort oben das so wertvoll ist, dass man da nicht endlich mal aufräumt und das Volk befreit? Stattdessen lässt man sich jahrzehntelang auf der Nase rumtanzen und jetzt noch Morde auf ausländischem Territorium hinnehmen
Herbert Müller
Mehr als Freiwillig
Sei können das nicht verstehen. Für Nordkoreaner ist Kim Gottgleich. Schauen sie sich die trauer Videos an, als sein Vaters starb. Eine indoktrinierte Gesellschaft. Krass ist die Erkenntnis das sich Menschen derart manipulieren lassen. Man lernt im Kindergarten wer "Gott" ist. Und so bleibt es für den Rest des Lebens. Ist bei uns genau gleich.
Hannibal Barkas
@Herbert Müller
Endlich einer der das versteht. Die Menschen in NK haben eine andere Geschichte gelernt als der Westen! Die sind überzeugt das sie damals angegriffen wurden. Ich bin mir ziemlich sicher das selbst Kim Jong un es so gelernt hat auch wenn er in Bern zur schule ging! Das Problem ist doch das wir solche Sachen immer von unserem Standpunkt betrachten, Mann muss sich schon mit der Geschichte und der Kultur des jeweiligen Landes vertraut machen um ihren Standpunkt zu verstehen! Der vielfache aus ihrer Sicht berechtigt ist!
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