DIE
WELT schreibt in ihrer Ausgabe
vom 30.08.2012
unter dem Titel: Gutachten:
ESM-Vertrag ist rechtswidrig
Familienunternehmen fürchten einen Blankoscheck für
die Europäische Zentralbank
Von Tobias Kaiser
„Der dauerhafte Euro-Rettungsschirm ESM verstößt nach
Ansicht des Verbands "Die Familienunternehmer" gegen europäisches
Recht und sollte vom Bundesverfassungsgericht gestoppt werden. Ein vom Verband
in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten bestätigt jetzt diesen Vorwurf. Das Fazit
der ESM-Gegner: Bundestag und Bundesrat hätten mit ihrer Zustimmung zum
ESM-Vertrag der Europäischen Zentralbank (EZB) die Möglichkeit gegeben,
unbegrenzt Geld für den Rettungsschirm zu drucken.
[…]
Der Verband hofft jetzt auf das
Bundesverfassungsgericht. Nur wenn die Richter in Karlsruhe den ESM stoppen,
könne Deutschland die entscheidenden Passagen neu verhandeln. Die Karlsruher
Richter wollen am 12. September über Eilanträge gegen das Zustimmungsgesetz zum
ESM entscheiden. Das Urteil wird weltweit mit Spannung erwartet, weil der
Rettungsschirm vorher in Deutschland nicht ratifiziert werden kann – und
solange kann auch der ESM nicht in Kraft treten. Die Bundesregierung und Mario Draghi, der
Präsident der Europäischen Zentralbank lehnen eine Banklizenz für den
permanenten Rettungsfonds ab.“ *1
auch TheIntelligance
schreibt am 09.09.2012:
ESM-Vertrag ist
rechtswidrig!
„Dieser Überzeugung ist der Rechtsgelehrte Gunnar Beck, Professor für
EU-Recht an der Universität von London. Trotzdem befürchtet er, dass die
Verfassungsrichter in Karlsruhe diesem Vertrag zustimmen werden. Denn ein
Kippen des Vertrages würde die Eurokrise um ein Vielfaches verschärfen. Die
Bestätigung würde gleichzeitig aber einer Aufhebung des Rechtsstaates
gleichkommen. Wie immer die Entscheidung am 12. September ausfallen wird, die
Tragödie ist besiegelt.
Der in Düsseldorf geborene und nun in London
unterrichtende Gunnar Beck gilt als einer der kompetentesten Rechtsexperten im
Rahmen der Europäischen Union. Einem Eintrag bei Wikipedia
zufolge, arbeitet er zurzeit an einer Studie mit dem Titel: „Der Europäische
Gerichtshof und die rechtliche Vernunft.“
Heute.de veröffentlichte am 9. September ein
aussagekräftiges Interview mit Gunnar Beck.
[…]
Dieses Interview mit Gunnar Beck, das ich unbedingt in voller Länge zu lesen empfehle, drückt
in aller Deutlichkeit aus, wie verfahren die ganze Situation mittlerweile ist.
Alle während der vergangenen Jahre eingeleiteten Maßnahmen setzen sich
ausschließlich mit den negativen Auswirkungen eines Geldsystems auseinander,
das genau diese Probleme zwingend herbeiführen musste. Und selbst wenn es
gelingen sollte, durch die eingeleiteten Rettungsmaßnahmen das Schlimmste zu
verhindern, dann handelt es sich dabei lediglich um eine Verzögerung.“
*1
hierzu sollte man in der FAZ
vom 28.07.2012 lesen:Schuldenkrise - Retten ohne Ende
Dort findet man einen Beitrag
von Prof. Stefan Homburg indem es u.A. heißt:
„Weitere Punkte verstärken den Eindruck einer
Irreführung von Parlament und Öffentlichkeit, etwa die seit Wochen diskutierte
Frage, ob der ESM eine Banklizenz erhalten solle. Artikel 32 Absatz 9 befreit
den ESM von jeder Zulassungs- und Lizenzierungspflicht als Kreditinstitut. Eine
Banklizenz ist überflüssig.“
und
„Ein letztes Beispiel zu verbreiteten
Missverständnissen betrifft direkte Zahlungen des ESM an Banken. Viele
Beobachter meinten nach dem letzten Brüsseler Gipfel, die dort beschlossene
Bankenunion erfordere eine Vertragsänderung. Es ist aber viel schlimmer: Laut
Artikel 19 kann der ESM die Liste der bisher vorgesehenen Instrumente durch
Beschluss jederzeit erweitern. Einer Vertragsänderung bedarf es nicht.“
sowie
„Ein zutiefst korruptes System ist angelegt
Während der Vertrag das Beschlussrecht des Parlaments
bis zur Unkenntlichkeit verkrüppelt, eliminiert er das Kontrollrecht sogar
vollständig: Die Mitglieder des ESM unterliegen einer unbegrenzten
Geheimhaltungspflicht und Immunität (Artikel 34 und 35), die Räume und Archive
sind unverletzlich, und alle Tätigkeiten des ESM sind jeder administrativen,
gerichtlichen oder gesetzlichen Kontrolle entzogen (Artikel 32). Zwar
veröffentlicht der ESM einen testierten Jahresabschluss, doch wählt er die
Prüfer selbst aus. Eine externe Kontrolle durch Rechnungshöfe oder gar
Abgeordnete findet nicht statt.
Die Abgeordneten des amerikanischen Kongresses konnten
nach der sogenannten AIG-Rettung wenigstens per Klage in Erfahrung bringen, an
welche Großbanken, es handelte sich namentlich um Goldman Sachs und die
Deutsche Bank, Steuergelder von über 100 Milliarden Dollar geflossen waren; die
Bundestagsabgeordneten werden keine vergleichbare Information erhalten. Im
ESM-Vertrag ist ein zutiefst korruptes Begünstigungssystem angelegt.“
Was nachen unsere Politikerdarsteller seit Jahresanfang?
Erst wird der ESM auf der ganzen Linie totgeschwiegen, dann wird gelogen was
das Zeug hält.
Entweder haben sie davon, worüber sie abgestimmt haben
wie so oft keine Ahnung, oder sie belügen uns dummdreist. Hauptsache: „Die
Rente ist sicher“ – aber nur ihre eigene.
Um diese „Marionetten-Regierung“ braucht uns keiner zu
beneiden!
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