Montag, 1. Mai 2023

Presseclub - 30.04.2023 - Zu alt, zu voll, zu spät: Kriegt die Deutsche Bahn die Kurve?

Presseclub - 30.04.2023 - Zu alt, zu voll, zu spät: Kriegt die Deutsche Bahn die Kurve?
So. 30. April 2023, 12.03 - 13.00 Uhr

Zu alt, zu voll, zu spät: Kriegt die Deutsche Bahn die Kurve?


Die Gäste von links
  • René Höltschi
    Leitender Redakteur Wirtschaftspolitik, Süddeutsche Zeitung
  • Gerald Traufetter
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  • Corinna Budras
    Wirtschaftskorrespondentin, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Moderation
Ellen Ehni
Seit September 2018 ist Ellen Ehni Chefredakteurin des WDR-Fernsehens und Mitglied der Lobbyorganisation Atlantikbrücke e.V.
Bilder: Screenshots. Text+Logo: ARD

Seit etlichen Jahren kämpft die Bahn gegen ein schlechtes Image. Das anstehende Deutschlandticket soll nun das Reisen auf Schienen wieder attraktiver machen. Doch Probleme wie überfüllte Züge und ständige Unpünktlichkeit sorgen weiterhin für Ärger.

Am 1. Mai startet das Deutschlandticket. Mit dem Angebot wollen Bund und Länder das Bahnfahren attraktiv und erschwinglich machen. Die Nachfrage ist offenbar groß. Der neue mögliche Kundenansturm aber trifft die Deutsche Bahn in unruhigen Zeiten. Erst kürzlich musste der Fernverkehr wegen Streiks nahezu komplett eingestellt werden. Sollte es im Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Eisenbahngewerkschaft EVG keine Lösung geben, drohen erneut Arbeitskämpfe.

Dabei hat die Deutsche Bahn Probleme genug. Die Unpünktlichkeit ist chronisch. Die Züge sind überfüllt oder fallen aus. Die Infrastruktur ist marode, weil der Eigentümer Bund sie jahrzehntelang vernachlässigt hat. Die Ampelregierung plant nun eine Grundsanierung vieler wichtiger Streckenabschnitte. Ab 2024 sollen die Hauptstrecken überholt werden. Schließlich sollen die Klimaziele erreicht werden und die Verkehrswende gelingen. Pendler und Reisende müssen sich also auf Dauerbaustellen und Sperrungen einstellen. Für Aufregung sorgte unlängst die Verschiebung des „Deutschlandtakts“ - ein Fahrplan, der bis 2030 das Zugfahren einfacher, schneller und verlässlicher machen sollte. Nun lässt die Revolution auf der Schiene bis voraussichtlich 2070 auf sich warten. Was muss und kann sich ändern bei der Deutschen Bahn? CDU und CSU wollen die Bahn zerschlagen, das Schienennetz, die Bahnhöfe und die Energiesparte aus dem Konzern herauslösen. Ist das die Lösung? Welche funktionierenden Konzepte gibt es? Was können wir von anderen Ländern lernen?

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» der Kommentar des Blogschreibers «

Das ganze Fiasko der Bahn fasst dieser Kommentar gut zusammen:
Kommentar 147:
Peter Bauer schreibt am 30.04.2023,11:17 Uhr:
1) Die Regierung hat Deutschland gerade von einem Energieexportland zu einem Atomstrom Importland gemacht. Die Bahn bekommt Nachts keinen Strom aus Photovoltaik und wenn der Wind nicht weht gar keinen eigenen Strom mehr, was die Kosten explodieren lässt.
2) Die Investitionen in die Bahn sind zu gering.
3) Durch die Abschaffung der Verbrennerautos wird das Geld in der Staatskasse fehlen. ( Fehlende Mineralölsteuer, KfZ Steuer und Zuschüsse für Energie in fast allen Bereichen)
4) Fehlende Automatisierung bei der Bahn. Man bräuchte keine Lockführer mehr bei einem schienengebundenen Verkehrssystem!
5) Fehlende eigene Reparaturbetriebe,
6) Fehlende Innovation in der Nahverkehrstechnik
7) Marode Bahnhöfe
8) Fehlende Sicherheit für Bahnreisende. Aggressive, offensichtlich nicht deutsche, pöbeln Reisende an, besonders in Bahnhöfen. Usw. Nein die Bahn ist nicht zu retten. Vielleicht mit 500 Milliarden Sondervermögen. Sehr beliebt bei Ampelpolitiker*innen.

Wer die Sendung nicht gesehen hat, hat nicht viel verpasst, wer sie trotzdem nochmal sehen möchte, unterhalb der Kommentare ist das Video.

427 Kommentare + 395 Antworten = 832 Beiträge, davon 64 gesperrt

Kommentar 148:
Petra P schreibt am 30.04.2023,11:18 Uhr:
das einzig Gute an der Bahn ist, dass sich daran keiner festkleben kann. weder an den Oberleitungen noch an den Schienen, weil der Bremsweg einfach zu lang ist. und anders als auf den Straßen, ist das Bahnhofsumfeld für die todesmutigen Aktivisten einfach zu gefährlich.
Kommentar 293
Heinz Becker schreibt am 20.04.2023, 12:39 Uhr:
Es kann doch gar nicht sein dass die Deutsche Bahn so schlecht da steht wie immer erklärt wird. Vergleicht man die Jahreseinkommen des Bahnvorstands mit den Einkommen von Vorständen anderer Unternehmen, so muss die Deutsche Bahn in der Oberliga spielen.
    Antwort von
    Renate Meile , geschrieben am 30.04.2023, 12:44 Uhr:
    Wann sind Sie das letzte Mal Bahn gefahren?
    Antwort von
    H. Ruth , geschrieben am 30.04.2023, 12:45 Uhr:
    Es stimmt genau, es ist ein Hammer!

Kommentar 320
Heinz Becker schreibt am 30.04.2023, 12:52 Uhr:
Gute Idee eines Anrufers. Wenn weniger Passagiere und weniger Züge die Pünktlichkeit verbessern, dann würde das bedeuten, dass im Idealfall bei Null Zügen die Pünktlichkeit 100% wäre.
Kommentar 329
Günter. K schreibt am 30.04.2023, 13:02 Uhr:
Ständig versuchen Politiker sich in Unternehmen einzumischen, von denen sie keinerlei Ahnung haben. Das Ergebnis führt meist zu mehr Verwaltungen und gut honorierte "Posten" für gescheiterte Parteigünstlingen. Zusätzlich sinkt de Motivation der Mitarbeiter dank der Planlosigkeit.
    Antwort von
    Heinz Becker, geschrieben am 30.04.2023, 13:35 Uhr:
    ... oder als Abschiebebahnhof genutzt. Ich kann mir nicht vorstellen dass Ronald Pofalla, ehemaliger Kanzleramtsminister für den, nachdem er die Abhöraffaire um das Kanzlerinnen-Handy als "vom Tisch" erklärt hatte und für seinen Job nicht mehr tragbar war, extra ein Posten mit 1 Mio. Jahresgehalt bei der DB geschaffen wurde, auch nur die geringste Ahnung von der Bahn hatte. Aber er war eben Merkels Liebling und treuer Untertan.

Kommentar 326:
Tatjana W. schreibt am 30.04.2023, 12:57 Uhr:
Nicht nur bei der Bahn und ist alles veraltet. Die gesamte Infrastruktur in Germany hinkt hinterher (Beispiel Digitalisierung). Längst könnte moderner und nachhaltiger Wohnungsbau (Neubau/Anbau/Dachaufbau) betrieben werden, wären da nicht hunderttausende von Bauvorschriften, durch die niemand mehr durchblickt und die Investoren abschrecken. Nichts wird modernisiert, keine Vorschriften minimiert. Ämter sind personalmäßig überfordert. Jeder Termin dauert ewig, sogar bei der Zulassungsstelle. Versprechen der Politiker für Vereinfachungen beim Jobcenter kommen dort anscheinend nicht an. Eine Hand weiß nicht, was die andere tut, und angeblich nicht eingereichte Nachweise immer noch beliebteste Ausrede für verzögerte Zahlungen. Vier Telefonate, vier verschiedene Auskünfte über Status. Medikamente besonders für Kinder fehlen dringend. Wir brauchen nicht nur große Reformen, die den Namen verdienen, wir brauchen in erster Linie neue Politiker, die in der Lage sind, sie auch umzusetzen.
    Antwort von
    Udo Zindler, geschrieben am 30.04.2023, 13:30 Uhr:
    Merkel sagte 2013 in Berlin beim Besuch von Obama noch, dass das Internet Neuland wäre und dabei hatte ich schon im letzten Jahrhundert einen Internetanschluss. Liegt eben dran, was sich D für Leute leistet und welche es sich eben nicht leistet.
    Heinz Becker, geschrieben am 30.04.2023, 14:06 Uhr:
    Udo Zindlern, habe nur ich den Eindruck, dass in den letzten Jahren nicht unbedingt die hellsten Köpfe ein ganzes Volk regieren? Nicht mal in einem Wolfsrudel haben Mitläufer zweiter Wahl eine Chance als Leitwolf anerkannt zu werden, aber in der Politik entscheiden, genau wie bei der Deutschen Bahn, Herkunft, Vernetzung und Parteibuch über Karriere und Jahreseinkommen.
    Udo Zindler , geschrieben am 30.04.2023, 14:29 Uhr:
    Antwort an Heinz Becker: Glaube, dass dies viele so sehen. Aber ich sage mal so, dass die Schaffung eines optimierten neuen politischen Systems mit einer Altbausanierung zu vergleichen ist. Abriss oder Kernsanierung? Beides schwierig.





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