Montag, 22. Mai 2023

Presseclub - 21.05.2023 - Zu wenig Geld und Personal - Wie sichern wir die Pflege?

Presseclub - 21-05.2023 - Zu wenig Geld und Personal - Wie sichern wir die Pflege?
So. 21. Mai 2023, 12.03 - 13.00 Uhr

Zu wenig Geld und Personal - Wie sichern wir die Pflege?


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Jörg Schönenborn
Jörg Schönenborn ist seit 2014 Programmdirektor des WDR. Er ist zudem Koordinator Fernsehfilm in der ARD.
Er ist Mitglied bei der Lobbyorganisation Atlantikbrücke e.V.
Bilder: Screenshots. Text+Logo: ARD

Gesundheitsminister Lauterbach hatte eine große Reform versprochen, um die drohende Pleite der Pflegeversicherung abzuwenden. Aufgrund einer alternden Bevölkerung, steigenden Löhnen und neuen, verbesserten Leistungen wird die Pflege immer teurer. Das bekommen nicht nur die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen zu spüren, sondern auch die heutigen Beitragszahler. Lauterbachs Reform sieht nun wie folgt aus: Ab dem 1. Juli steigen die Beiträge für die Pflegeversicherung auf einen neuen Höchststand. Gleichzeitig soll das Pflegegeld für pflegende Angehörige ab 2024 um 5 Prozent angehoben werden. Eine dynamische Anpassung an die Einkommensentwicklung ist erst ab 2025 vorgesehen. Immerhin sollen auch stationär Versorgte finanziell um so mehr unterstützt werden, je länger sie im Heim leben müssen. Reicht das alles aus, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen im Alter in die Sozialhilfe abrutschen und verarmen?

Nächste Woche soll der mehrfach abgespeckte Entwurf abschließend im Bundestag beraten werden. Vor allem Finanzminister Lindner hatte sich dagegen gewehrt, die Leistungen über Bundesmittel auszuweiten. Wie lange wird die jetzige Reform dem Kostendruck standhalten? Fast 5 Millionen Menschen sind in Deutschland pflegebedürftig, Tendenz steigend. Gleichzeitig fehlen dem Kölner Institut der deutschen Wirtschaft zufolge bis 2035 rund 300.000 Pflegekräfte. Wie lässt sich dieser Personalmangel beheben? Können wir uns langfristig eine Pflegeversicherung leisten, die das Pflegekostenrisiko nur teilweise abdeckt? Die gängige Antwort lautet: Nein, wir brauchen mehr Geld. Lauterbach favorisiert eine Bürgerversicherung, in die alle Beschäftigten einzahlen, scheitert damit aber am liberalen Koalitionspartner. Wäre das der Königsweg, um gute, menschenwürdige Pflege zu garantieren? Oder müssen wir stattdessen Änderungen im System selber vornehmen, um die Pflege zukunftsfest zu machen?

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477 Kommentare, 408 Antworten = 885 Beiträge, davon 76 zensiert

Kommentar 9:
Karl Heinz schreibt am 21.05.2023, 09:11 Uhr:
Gehälter verdoppeln, Arbeitszeiten um 30 - 50% reduzieren. Schon in der Ausbildung. Eine Verbeamtung von Pflegepersonal wer auch eine gute Idee und eine kürzere Lebensarbeitszeit, wie zB bei Bundeswehrsoldaten und Piloten. Unter solchen Bedingungen könnten sich die Pflegeeinrichtungen wahrscheinlich vor Bewerbern kaum noch retten und es wären genug, dass weniger geeignete Bewerber auch noch ausgesiebt werden können. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass Pflegekräfte unter schlechteren Rahmenbedingungen arbeiten, als Beamte und Politiker. Und zusätzlich müssen auch die Medien immer im Blick haben, dass Herr Lauterbach für das aktuelle Gesundheitssystem direkt verantwortlich ist, da er es ja für und mit der damaligen Gesundheitsministerin Ulla ausgetüftelt hat. Dann soll er jetzt bitte auch die Suppe auslöffeln, die er der BRD eingebrockt hat. Er ist genau der Richtige an der richtigen Stelle. Privatisierungen im Pflegebereich müssen aufgelöst werden.
    H. Wieprecht, geschrieben am 21.05.2023, 09:58 Uhr:
    Tolle Sache das. Und wer soll das bezahlen?
    Heinz Becker, geschrieben am 21.05.2023, 10:34 Uhr:
    H. Wieprecht, 10 Panzer weniger in die Ukraine und das Geld dafür in die Pflege wäre schon eine große Hilfe, zumal auch die Flüchtlinge aus der Ukraine irgendwann pflegebedürftig werden.
    Karl Heinz, geschrieben am 21.05.2023, 11:09 Uhr:
    Wie bei Politikern, Berufssoldaten, anderen Beamten ist das doch auch kein Problem. Abgesehen davon lassen unsere Regierungen zu, dass jedes Jahr ca 150 Milliarden Euro in Form von Steuerhinterziehungen gestohlen werden. Allein dieses Geld würde ausreichen und noch andere soziale Probleme lösen können.
    H. Wieprecht, geschrieben am 21.05.2023, 11:13 Uhr:
    H. Becker, da rennen Sie bei mir offene Türen ein.

Kommentar 474:
David T schreibt 21.05.2023, 16:41 Uhr:
Dann findet ein Presseclub zum Thema Pflege statt bei dem lediglich einer der 4 Erfahrung mit Pflege hat, und keiner mit Erfahrungen im Pflegeberuf. Ich könnte jetzt erörtern was in der Pflege falsch läuft, was in der Gesellschaft falsch läuft, was in der Politik falsch läuft. Dann bekomme ich die verbleibenden 685 Zeichen garantiert mehr als voll. Oder ich wiederhole einfach nochmal meinen ersten Satz: Dann findet ein Presseclub zum Thema Pflege statt bei dem lediglich einer der 4 Erfahrung mit Pflege hat, und keiner mit Erfahrungen im Pflegeberuf.
    Antwort von
    Renate Meile, geschrieben am 21.05.2023, 17:14 Uhr :
    Und der mit Erfahrung wird permanent vom Moderator ausgegrenzt und einer der restlichen drei hat ein Buch über Pflege geschrieben und hat trotzdem keine Ahnung wie seinen Aussagen zu Beamten und Pflegeversicherung zu entnehmen ist.

Kommentar 470:
Peter schreibt 21.05.2023, 16:33 Uhr: Erst schraubt Lauterbach mit Ulla und Schröder am sozialsystem rum und nun kann man sich an nichts mehr erinnern und dann kommt demnächst die nächste "dolle" alibi Reform
    Antwort von
    Renate Meile, geschrieben am 21.05.2023, 17:17 Uhr:
    Ist doch süß: Wie der Herr, so's Gescher. Wenn der Oberboss schon partiellen Alzheimer hat (cum-ex), warum dann nicht auch der Heini. Es ist faszinierend, wie Leute, die seit mindestens 1,5 Jahren ihre Unfähigkeit beweisen, immer weitermachen können. Aber die kennen vermutlich alle einen, der einen kennt. Partei egal. Bürger Sch...egal.

Kommentar 401:
Heinz Becker schreibt 21.05.2023, 13:37 Uhr:
Wieviele Pflegekosten könnte man mit den Milliarden Euro auffangen, die alleine rund um Corona sinnlos verschleudert wurden. Würden die noch ausstehenden Zahlungen in Höhe von zig Milliarden Euro an die Pharmaindustrie für Impfstoffe, die nicht mehr benötigt und auch nicht herhestellt werden, für die Pflege verwendet, gäbe es keine finanziellen Probleme, aber auch keine Vermittlungsprovisionen bzw. müssten schon erhaltene zurückgezahlt werden.
Kommentar 155:
Heinz Becker schreibt 21.05.2023, 12:03 Uhr:
Heute morgen las ich, im Juni werde "Arbeitsminister Heil gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Brasilien reisen, denn dort sei das Arbeitskräftepotenzial im Pflegebereich sehr groß. Darüber hinaus gebe es Absprachen mit Indonesien und Mexiko." Hoffentlich schreckt der Name der Außenministerin potenzielle Pflegekräfte nicht zu sehr ab, denn auch in Brasilien hat man Internet.




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