Donnerstag, 15. September 2022

Die hässliche Seite des Kapitalismus

Die hässliche Seite des Kapitalismus

Brasilien

Bolsonaro - Foto: tagesschau.de
Bolsonaro setzt sich dafür ein, den Amazonas-Regenwald auszubeuten, Landwirtschaft und Erzabbau zu ermöglichen, ohne Rücksicht auf Umweltauflagen, auf den Erhalt des Regenwalds oder auf indigene Völker. Proteste von außen sind für Bolsonaro eine unangebrachte Einmischung. Dabei beginnt in Brasilien gerade die Trockenzeit, in den nächsten Monaten drohen damit Brandrodungen in noch größerem Ausmaß, als im vergangenen Jahr. (...) gleichzeitig wird die Arbeit der Umweltbehörde IBAMA nach wie vor behindert. Und Bolsonaro versucht, ein Gesetz durch den Kongress zu bringen, das illegale Landnahmen nachträglich legalisieren würde.

Was soll man da machen? Bolsonaro wurde gewählt, weil für viele Wähler die "Wirtschaft" das Allerwichtigste ist und sie glauben, er seit "gut für die". Genauso wie für die "Märkte", wie sich jedesmal an steigenden Börsenkursen ablesen lässt, wenn es "Erfolge" für die stramm "Rechtskonservativen" zu vermelden gibt.

Wir empören uns - aus gewiß guten Gründen - über das rücksichtslose Treiben der Bolsonaros, Trumps, Putins, Tönnies, Nestlés usw., weil sie den Regenwald abholzen, Mineralöl mit Fracking produzieren, Naturschutzgebiete umwidmen, Öko-Katastrophen zulassen und vertuschen, Werkvertags-Arbeiter ausbeuten, die Menschen in die Diabetes-Falle schicken usw.

Aber sehen wir keinen Zusammenhang zwischen all diesen widerwärtigen Vorgängen einerseits - hier konkret der Abholzung des Regenwalds - und dem exorbitanten Zuwachs an Reichtum für einige wenige in der Welt? Täter sind nicht nur die Bolsonaros, sondern sind auch die von einer kleinen Elite angeführten internationalen Konzerne, die sich jeder demokratischen Legitimation und Kontrolle entziehen.

Sie verführen seit Jahrzehnten unsere Politiker zum Mitmachen mit der Erzählung, auf Dauer führe der Raubbau an unsem Planeten. Sie nennen es Wohlstand für alle - auch Trickle-down-Effekt - genannt. - Bisher tun wir nichts dagegen.



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