Montag, 26. September 2022

Presseclub - 25.09.2022 - Der Krieg eskaliert – was plant Putin?

Presseclub - 25.09.2022 - Der Krieg eskaliert – was plant Putin?
So. 25. September 2022, 12.03 - 13.00 Uhr

Der Krieg eskaliert – was plant Putin?


Die Gäste von links
Christoph von Marschall, Diplomatischer Korrespondent, Der Tagesspiegel
Lydia Wachs, Sicherheitsexpertin und Wissenschaftlerin, Stiftung Wissenschaft und Politik
Stephan Stuchlik, Korrespondent, ARD-Hauptstadtstudio
Sabine Adler, Leiterin des Reporterpools und Osteuropa-Expertin, Deutschlandfunk

Moderation
Jörg Schönenborn
ist seit 2014 Programmdirektor des WDR.
Er ist Mitglied der Lobbyistenorganisation "Atlantikbrücke"
Bilder: Screenshots. Text: ARD

Am heutigen Freitag beginnen die sogenannten Referenden im von Russland kontrollierten Osten der Ukraine. Mit der Abstimmung will der russische Präsident Wladimir Putin den Westen unter Druck setzen – Friedensverhandlungen rücken damit in noch weitere Ferne. Auch wenn es in dieser Woche einen Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Kiew gab, stehen die Zeichen doch eher auf eine weitere Eskalation des Krieges gegen die Ukraine.

Das zeigte sich auch im UN-Sicherheitsrat in New York: Dort trafen der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow erstmals seit Kriegsbeginn aufeinander. Es kam zu einem heftigen Schlagabtausch: Lawrow wiederholte die Vorwürfe Moskaus gegen die Ukraine und beschuldigte den Westen, sich durch Waffenlieferungen und andere Unterstützung an Kiew direkt in den Krieg einzumischen.

Der Krieg rückt näher an den russichen Alltag heran

In seiner TV-Ansprache in dieser Woche hat Putin erneut den Westen für den Krieg verantwortlich gemacht. Außerdem hat er die Bürger darauf eingestimmt, dass der Krieg gegen die Ukraine nun deutlich näher an ihren Alltag heranrückt. Er kündigte eine Teilmobilmachung in Russland an. Daraufhin kam es in einigen russischen Städten zu Protesten und es heißt, junge Männer würden versuchen, das Land zu verlassen, um nicht zum Militär eingezogen zu werden.

Wie fest sitzt Wladimir Putin im Sattel? Wie bedeutend sind die vereinzelten Proteste im Land - könnte sich die Stimmung der Bevölkerung gegen den Kreml drehen? Bringen schärfere Sanktionen etwas oder treffen sie das russische Volk, ohne die Eliten rund um Präsident Putin zu beeindrucken? Wie würden EU und NATO reagieren, wenn der Süden und Osten der Ukraine tatsächlich von Russland annektiert werden würde?

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Stellvertretend für viele andere Kommentare:

Heike und Karl-Heinz schreibt am 25.09.2022, 14:48 Uhr:
Es war eine schöne Sendung. Alle hatten diegleiche Meinung. Das war schön. Da müssen wir nicht immer so viel selber denken. Dankeschön!

bestätigt wird es mit dieser Antwort

Gabi Conrad, geschrieben am 25.09.2022, 15:33 Uhr:
Ja, das war wieder eine echt kuschelige Sendung. Jörg Schönenborn gebührt unser aller Dank.

Wer die Sendung nicht gesehen hat, hat nichts verpasst, wer sie trotzdem nochmal sehen möchte, unterhalb der Kommentare ist das Video.

Kommentare, Antworten = Beiträge, davon zensiert

Kommentar 749:
Ron B. schreibt am 25.09.2022, 17:41 Uhr:
Im Presseclub komme ich mir vor, als leben die dortigen Gäste in einem Parallel-Universum. Die gestellte Frage, was Putin "vor hat", ließ sich seit 2001 beantworten, als er im Bundestag eine Rede (auf Deutsch) hielt: Eine gemeinsame Sicherheitspolitik für ganz Europa von Portugal bis Wladiwostok. Diese JAHRZEHNTE lang ausgestreckte Hand hat der "Wertewesten", insbesondere unsere "Freunde" jenseits des Atlantik immer wieder zurückgestoßen. Statt dessen rückte die NATO plangemäß weiter nach Osten vor. Jetzt ernten wir alle die "Früchte" dieser größenwahnsinnigen Elite in Übersee. Putin hat, wie schon in der Krim-Angelegenheit gesagt: SCHLUSS JETZT! Was aber machen die US-Boys? Sie machen immer weiter. Die Beiträge der heutigen Gäste triefen z.T. von geschichtlichem Unwissen und purer ideologischer Verblendung. KEIN regierender Präsident der russischen Föderation wird es jemals zulassen, dass die Ukraine Teil der NATO wird. BEGREIFT ES ENDLICH! Wird es gewaltsam versucht drückt Moskau auf den Knopf und das war's.
Kommentar 767:
B.Tester schreibt am 25.09.2022, 17:57 Uhr:
Russischer Imperialismus, und was ist mit den amerikanischen Imperialismus mit zig Millionen Toten in zig Ländern weltweit. Alles schon vergessen? Und den vielen Putsches über all auf der Welt. Auch in der UK.
Kommentar 590:
Heinz Becker schreibt am 25.09.2022, 14:24 Uhr:
Da das Schicksal der Menschen hier im Land keine Rolle mehr zu spielen scheint, nur noch Putin ist in den Medien, schlage ich vor, dass Frau Baerbock zukünftig nur noch das Geld Derer an die Ukraine verteilt, die davon profitieren. Zum Beispiel werden aus den Gewinnen der deutschen Waffenindustrie die Politikerdiäten und Waffen für die Ukraine bezahlt. Wenn dann noch was übrig ist, bekommen das die ukrainischen Oligarchen zum Verteilen an die Bevölkerung. Was die kleinen und mittleren Unternehmen und die abhängig beschäftigten Arbeitnehmer erwirtschaften, das wird für den Bedarf im eigenen Land, z.B. Renten, Infrastruktur und Bildung aufgewendet. Dann geht es auch wieder aufwärts.
Kommentar 562:
Jennifer schreibt am 25.09.2022, 14:03 Uhr:
Hier kurz die Lösung: Nordstream 2 aufdrehen, Waffenlieferungen einstellen, Sanktionan aufheben und Russland versichern, dass die Ukraine nicht in die Nato aufgenommen wird. Dann wäre recht schnell der Konflikt vorbei. Anders als mit Zugeständnissen ist die Kubakrise auch nicht gelöst worden. Vielleicht sind heutige Social-media-Politiker mit Lösungen aber schlicht überfordert.
    Antwort von
    Juliana Keppelen, geschrieben am 25.09.2022, 14:39 Uhr:
    Nein nicht Überfordert sondern gebunden. Der Auftrag lautet aus Übersee "Russland in die Knie zu zwingen koste es was es wolle". Wurde ja von Regierungsseite so bestätigt.
    Antwort von
    Heinz Becker, geschrieben am 25.09.2022, 14:57 Uhr:
    Sehe ich ganz genauso Jennifer. Leider sehen die, die sich als einzige Weltmacht betrachten und keine Konkurrenz neben sich dulden, das ganz anders. (1. Gebot: „Du sollst neben mir keine andere Weltmacht haben.") Deren Waffenindustrie erlebt zur Zeit den Aufschwung, den die Pharmaindustrie schon hatte und das finden die gut.

Kommentar 564:
Thomas R. Jung schreibt am 25.09.2022, 14:04 Uhr:
Besten Dank für die heutige Sendung, viele interessante Anregungen, Informationen. ZB wußte ich bisher nicht daß in Putins Ukas eine Passage geschwärzt wurde, die aber offenbar soweit bekannt ist daß sich sagen läßt die Regierung könne 1,2 Mio. Soldaten einberufen. Daß die derzeitige russ. Regierung mit dem Kopf durch die Wand will ist ersichtlich. Fr. Adlers Schilderung der mutmaßlichen Auswirkungen auf die Ukraine möchte ich allerdings um die Bemerkung ergänzen, daß man auch Mitleid mit der russ. Bevölkerung haben muß, die eine Clique von Usurpatoren zum eigenen Machterhalt mißbraucht, nach Belieben manipulieren läßt und droht, die ganze Welt in Brand zu setzen, wenn man sich ihnen nicht unterwirft.
    Antwort von
    Heinz Becker, geschrieben am 25.09.2022, 14:48 Uhr:
    Dann könnte man noch von Glück reden dass die USA nur stellvertretend beteiligt sind, denn der Unterschied ist, die haben ganze Länder in Brand gesetzt und dem Erdboden gleichgemacht weil sie sich ihnen nicht unterworfen haben.

Kommentar 616:
Klaus Winkler schreibt am 25.09.2022, 14:37 Uhr:
Wenn dieser Krieg überhaupt etwas Gutes hat, so folgendes - man muß fast schon froh sein, daß endlich die Amerikaner ihr wahres Gesicht zeigen und endlich deren Verklärung als moralischer Retter der Welt bröselt. Dieses Image hat man gerne in Dt. gepflegt, weil Jahrzehnte der Wohlstand für das geistige Einlullen sorgte. Nur zu gerne hat man das Narrativ des bösen Russen vom 3. Reich weiter übernommen und unter amerik. Hegemonie gehätschelt. Jetzt merken wir auf einmal, daß wir keine Freunde sind - sondern Vasallen. Die Wahrheit tut weh!
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 25.09.2022, 15:54 Uhr :
    So ist es Klaus Winkler, allerdings wurde das geistige Einlullen auch zu gerne von den Medien durchgeführt, um bei Bedarf plötzlich Schlagzeilen produzieren und Angst verbreiten zu können. Natürlich wurde unter amerik. Hegemonie von den Medien weiter gehätschelt, aber nur in Deutschland. In den USA wird offen darüber gesprochen, dass es zwischen Ländern keine Freundschaft geben kann, nur Wirtschaftsinteressen.

Kommentar 669:
Patrizia schreibt am 25.09.2022, 15:29 Uhr:
Russland hat moniert, dass der Westen es durch die Nato-Osterweiterung in den 90ern übergangen hat. Da hat Russland leider nicht ganz unrecht. Das macht den aktuellen Angriffskrieg natürlich nicht besser, um das klarzustellen, aber es geht ja um die Frage, w a r u m Russland das gemacht hat, um daraus ableiten zu können, was der Westen hätte anders gestalten können, um diesem Angriff im Februar vorzubeugen. Und da muss man sich endlich mal ehrlich eingestehen: Entweder man schafft in den 90ern die Nato ebenso ab wie den Warschauer Pakt, oder man bezieht Russland mit ein: auf europäischer Ebene in einem neuen Bund oder in der Nato - statt ständig weiter an Russland heranzurücken, indem man immer neue Staaten im Osten aufnimmt. Bei der Ukraine war nun das Fass voll. Es müsste doch irgendwann mal Jedem dämmern, dass die jahrzehntelange Osterweiterung nicht gut war - das Ergebnis sehen wir doch gerade in diesem überflüssigen neuen Ost-West-Konflikt, und nichts anderes ist das doch jetzt.
    Antwort von
    Heinz Becker, geschrieben am 25.09.2022, 16:07 Uhr:
    Genau wie einige US-Bürger in der Vergangenheit sagten: "Erdöl ist einfach zu wertvoll um es den Arabern zu überlassen" denken sie: "die Bodenschätze Russlands sind einfach zu wertvoll..." und sie hatten es unter Jelzin schon fast geschafft. US-Firmen haben damals schon in Sibirien Öl gefördert und exportiert, das Geld dafür haben sich dann die Oligarchen in die Taschen gesteckt. Erst Putin hat dem Treiben ein Ende gemacht und die Firmen des Landes verwiesen. Alles klar warum das jetzt passiert?

Kommentar 689:
B.Tester schreibt am 25.09.2022, 16:02 Uhr:
Die gesamte soziale Sicherheit geht hier den Bach runter und wir sollen uns sodidarisch mit der Ukraine und Selnskyj zeigen? Ja gehts noch?
    Antwort von
    Heinz Becker, geschrieben am 25.09.2022, 16:44 Uhr:
    Man fragt sich, wer ein Interesse daran hatte, dass ausgerechnet Personen in Regierungsverantwortung und auf Ministerposten kommen, die aufgrund ihres bisherigen Werdegangs keinerlei Befähigungsnachweis dazu haben. Eine Teilnahme bei "Young Global Leaders" reicht dazu niemals.

Kommentar 736
Heinz Becker, schreibt am 25.09.2022, 17:30 Uhr:
Mal eine Frage an die Waffenlieferungsbefürworter: "Was würde wohl passieren, wenn Russland und China mit Mexiko und Venezuela Beistandsabkommen abschließen und dort Militärstützpunkte einrichten würden? Natürlich mit Flugabwehrraketen, Lagern für Atombomben und Allem was dazugehört. Orientieren könnten sie sich ja an Büdel und Ramstein."




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