Montag, 12. März 2018

Presseclub 11.03.2018 - "Das Ende des Freihandels? Was Trumps Handelskrieg für uns bedeutet"

So. 11.03.2018, 12.03 - 13.00 Uhr

"Das Ende des Freihandels? –
Was Trumps Handelskrieg für uns bedeutet"


Bilder: Screenshots
Donald Trump macht ernst mit seinen Zollplänen. Auf Stahl und Aluminiumimporte werden die USA ab Mitte März Schutzzölle erheben. Die deutsche Industrie, die Bundesregierung und die EU sind schockiert. Die EU hat bereits ihrerseits mit Importzöllen gedroht. Deutsche Politiker dagegen fordern, das Gespräch mit der US-Regierung zu suchen, um den Zugang deutscher Produkte zum amerikanischen Markt – dem größten weltweit – nicht zu verschlechtern.

Offenbar steht besonders Deutschland im Focus des US-Präsidenten. Bereits in den zurückliegenden Monaten hatte er immer wieder die deutsche Handelspolitik kritisiert. Der Exportüberschuss der deutschen Wirtschaft ist ihm ein Dorn im Auge. Deutschland solle sich den USA gegenüber "fair" verhalten.

Allerdings ist Trumps Abschottungskurs selbst in der eigenen republikanischen Partei umstritten. Mehr als 100 Abgeordnete hatten sich bereits vor der Entscheidung gegen die Zölle ausgesprochen. Wirtschaftsexperten fürchten nun eine Eskalationsspirale weltweiter Zölle und Handelsbeschränkungen. Dabei könnte der US-Präsident nach ihrer Ansicht mit den Einfuhrhemmnissen sogar der eigenen Wirtschaft schaden und amerikanische Arbeitsplätze gefährden.

Was steckt hinter Trumps Abschottungspolitik? Wie soll die EU reagieren? Droht uns jetzt ein Handelskrieg?

Moderation
Volker Herres

Sendungsseite
Gästebuch

Kommentare

MariA, 11.03.2018, 12:32 Uhr:
Ich will keine gentechnischem Nahrungsmittel! Ich will keine Wasserprivatisierung! Ich will vor allem nichts aus Ami-Land, bei dem Lobbyisten verhindern, dass überhaupt draufsteht, dass es aus Ami-Land kommt! Ich will keine weiteren Privatisierungen! Und ich frage mich, wozu muss ich Investoren ihre Gewinne GARANTIEREN? Noch schlimmer: Wozu muss ich Investoren ihre GEWINNERWARTUNGEN GARANTIEREN??? Was ist mit unternehmerischer Freiheit und unternehmerischem Risiko??? Ist hier bekannt, dass ein US-Investor die Stadt (?)Montreal wegen entgangener Gewinne verklagt, weil die es gewagt hat, eine zweite Brücke zu bauen, um den Stadtverkehr zu entlasten, und der Ami nun fürchtet, seine Mauteinnahmen aus "seiner" bisher einzigen Brücke könnten sich verringern?? Muss ich zukünftig fürchten, eine für mich, die Umwelt oder sonstige positive Neuerung (Verbraucherschutz) käme nicht zustande, weil Investoren dann nicht mehr den Reibach machen könnten, den sie sich mal erhofften?? DAS brächte TTIP!

Bender, 11.03.2018, 12:37 Uhr:
Trump liegt richtig! Die deutschen Exporte, die zum Teil mit Niedriglöhnen und für uns zu niedrigen Euro-Kurs ermöglicht werden, beuten unsere EU-Nachbarn, als auch weltweit Länder aus. Die deutsche Automafia lieferte schon in den 90er Jahren CAT-Autos nach Kalifornien, bei uns war das nicht möglich, heute liefern die cleaner Diesel in die USA, als nach Europa. Weil die Grenzwerte in den USA realistisch sind, in Europa dank der Verwässerung von Merkel jedoch nicht, musste alleine VW 25 Mrd. USD bezahlen. Nach Afrika und in den Osten der EU wird mindere Qualität geliefert. Darauf können wir wirklich nicht stolz sein!

Claus Becker, 11.03.2018, 12:38 Uhr:
Der bleibende Schaden der Politik der USA ist in meiner Generation zu sehen: Jahrgang 1964. In der Schule mehrheitlich vereint in der Bewunderung für die USA und die Dankbarkeit für die Zusammenarbeit. Es war nicht nur bequem an der Seite dieser Weltmacht, wir hatten den Eindruck viele unserer Ideale und Anschauungen werden geteilt. Diese Haltung hat sich nachhaltig geändert und wenn Trump unter dem Jubel seiner Anhänger einen Handelskrieg ausruft, dann ist man nun Gegner.Gegner ist etwas anderes als das Eingeständnis, dass Staaten Interessen haben (und keine Freunde). Frage eigentlich nur ich mich: wie wäre es gewesen, wenn Deutschland oder die EU auch militärisch potenter wären, und wir auf diese Weise auch in diesem Bereich "Weltmacht" werden könnten. Diese Gedanken fühlen sich falsch an - aber Verbündete sehen eben anders aus und wenn man alleine steht, muss man Stärke zeigen. Die Kern-EU wird davon profitieren. Nachdenkliche Grüße Claus Becker

H.Meiser, 11.03.2018, 12:41 Uhr:
Fr. Berschens vom Handelsblatt (Holtzbrinck) als überzeugte EU-Propagandistin vergisst immer gerne (eigentlich regelmäßig) zu erwähnen, daß die EU recht hohe Zölle auf Autoimporte erhebt! USA-Zölle auf Autos 2,5%, EU bezollt Importfahrzeuge mit 10%? Daraufhin haben viele asiatische Hersteller Werke in GB gebaut und/oder sind Kooperationen eingegangen: Nissan-Renault, Mitsubishi-Daimler-Chrysler.
Tichy hat schon recht, WIR (d.h. in erster Linie die EU-Handelspolitiker) sind auch keine Waisenknaben in dieser Hinsicht. Trump fährt jedenfalls ganz klar eine isolationistische Linie und hat damit Erfolg. Er setzt um, was er im Wahlkampf versprochen hat! Es lag an den DEMs, die eine abgehalfterte H. Clinton in's Rennen schickten und mit Betrug und Mauscheleien sie statt Bernie Sanders zur Kandidatin kührten. Auch von EU-Seite war sie die Wunschkandidatin, Trump wurde übelst beschimpft (als ob uns der US-Wahlkapf 'was anginge, wir Deutsche haben in dort KEIN Wahlrecht!); kein Wunder...

MariA, 11.03.2018, 12:42 Uhr:
Gerade fiel MEIN STICHWORT: NEUE VERBÜNDETE SICHEN!!! Hört endlich auf, diesem widerlichen US- und Anglokapitalismus hinterher zu hecheln. Die Amis sind komplett abgewirtschaftet und existieren nur noch mit Hilfe militärischer Drohungen und Verstößen gegen das Völkerrecht weltweit! Die Zukunft liegt in Asien ( China, Indien, Russland)!! Schießt diese ver...en Amis in den Wind und baut an einer deutschen und europäischen Zukunft - mit z. B. China und Russland! Und lässt nicht dauernd die Amis einen Keil zw. D und RUS treiben! Die machen das nur und ausschließlich zu ihrem eigenen Vorteil und lachen sich ins Fäustchen über diese strunzdämlichen servilen Europäer...

S. KÖH, 11.03.2018, 13:08 Uhr:
@ Harry Niebuhr Wer definiert auf welcher Grundlage Freund und Feind, Sie weil sie so erzogen wurden? Selbst der ehemalige Aussenminister der USA Henry Kissinger, sagte: es gibt keine Freunde in der internationalen Politik, nur gemeinsame Interessen ( Ergänzung: die zeitlich begrenzt sind). Und das die US und Europäischen Interressen schon längst nicht mehr kongruent sind ist seit 2003 ( Irak Krieg) klar. Die USA verfolgen höchst egoistische Interessen, und das schon immer, nur Menschen wie sie wollen es schlicht nicht erkennen. Warum? Profiteur?

Klas Schreiber, 11.03.2018, 13:17 Uhr:
Wenn man in immer kürzeren Abständen gerade im Zusammenhang mit der Europäischen Union von Handelskrieg, Krieg und militärischer Aufrüstung spricht offenbart sich das wahre Gesicht der EU. Ursprünglich als Handelsorganisation angetreten drangsaliert sie afrikanische Länder mit dem billigen Zeug aus Europa, spricht Sanktionen gegen andere Länder aus und .... Man gewöhnt die Bevölkerung immer mehr an kriegerische Vokabeln. Während dessen werden Arbeitsplätze wegen einpaar Cent z. B. wie bei Hachez von Bremen nach Polen verlegt. Das Problem für die Bürger ist nicht Donald Trump. Er vertritt eben die Interessen des US- amerikanischen Volkes. Das Problem ist die immer mehr kriegerisch werdende EU selbst.

Klaus Keller, 11.03.2018, 13:37 Uhr:
Ich habe das Bemühen um eine objektive Diskussion schon gesehen. Für praktisch alle Journalisten ist dabei die "realexistierende" Globalisierung ein Fortschritt mit "kleinen Fehlern". Schon seit Gerd Schröders sogenannten Reformen sehe ich aber die tatsächliche Weltwirtschaftspolitik als destruktive marktradikale Übertreibung mit wenig Vorteilen für die Mehrheit an; die Umverteilung von unten nach oben ist dabei ein guter Beleg. Ich neige da eher zu Trump, bin Befürworter der alten EWG und ein echter Gegner der heutigen EU.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe