Mittwoch, 2. Februar 2022

Anne Will - 30.01.2022 - Missbrauch, Lügen, Vertuschung – ist diese Kirche noch zu retten?

Anne Will - 30.01.2022 - Missbrauch, Lügen, Vertuschung – ist diese Kirche noch zu retten?

Die Gäste im Studio

Fotos: Screenshots

von links

  • Christiane Florin
    Redakteurin für Religion und Gesellschaft beim Deutschlandfunk
  • Katrin Göring-Eckardt, (Bündnis 90 / Die Grünen)
    Bundestagsvizepräsidentin
  • Ingrid Matthäus-Maier (SPD)
    Politikerin und Juristin (aus Bonn zugeschaltet)
  • Matthias Katsc
    Mitbegründer und Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch"
  • Georg Bätzing
    Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
  • Immer wieder berichten Betroffene von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche. Auch der emeritierte deutsche Papst Benedikt XVI. ist jetzt in einen solchen Fall verwickelt. Ein gerade veröffentlichtes Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising liefert erschreckende Zahlen: Rund 500 Kinder und Jugendliche berichten von sexualisierter Gewalt. Wie konnten Verantwortliche diese und vergleichbare Verbrechen so lange vertuschen und relativieren? Müssten Politik und Staat stärker in die Aufklärung und Strafverfolgung eingreifen? Sind Sonderrechte der Kirchen noch zu rechtfertigen? Gehörten Privilegien wie das kirchliche Arbeitsrecht abgeschafft? Ist die katholische Kirche überhaupt zu Reformen fähig?

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    Pressestimmen

    Der Westen
    Anne Will (ARD)"
    Anne Will (ARD): Chef-Bischof staucht Papst Benedikt zusammen – „Wirklich eine Schwäche von ihm“

    Es war ein schwieriger TV-Auftritt für den obersten Katholiken in Deutschland: Georg Bätzing ist Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Am Sonntagabend musste er sich der Bischof von Limburg bei Anne Will der Frage stellen, ob die katholische Kirche angesichts von Missbrauch, Lügen und Vertuschung noch zu retten sei.

    Bei Anne Will fand der Bischof erstaunlich deutliche Worte gegen den emeritierten Papst Benedikt, bekam gleichzeitig aber auch viel Gegenwind aus der ARD-Runde.
    „Der Schaden ist immens“, so Bischof Bätzing auf die Frage, was die mittlerweile eingeräumte Falschaussage von Papst Benedikt im Missbrauchsskandal des Erzbistums München und Freising bedeute.
    Berliner Morgenpost
    TV-Talk
    "Anne Will" Bischof fordert Entschuldigung von Benedikt XVI

    Bei Anne Will war das Gutachten zu sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche Thema. Die Empörung war groß, die Erkenntnis klein.

    Berlin. "Missbrauch, Lügen, Vertuschung – ist diese Kirche noch zu retten?" – diese Frage will Moderatorin Anne Will an diesem Sonntag mit ihren Gästen diskutieren. Denn ein gerade veröffentlichtes Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising berichtet von rund 500 Fällen von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche. Auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist darin verwickelt.

    Dann ging es aber auch schon wieder mitten hinein in die Diskussion über die Notwendigkeit einer allgemeinen Impfpflicht und den Kampf gegen neue Virusvarianten. Dass für ihn beides unmittelbar zusammenhängt, machte Lauterbach in der Folge deutlich.
    Frankfurter Rundschau
    TV-Talk
    Anne Will (ARD): Limburger Bischof will Missbrauchsskandal der Kirche aussitzen - Die Politik schweigt
    Von Bettina Schuler

    Anne Will diskutiert in ihrem ARD-Talk über Versäumnisse im Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Und über generelles Systemversagen.

    Berlin - „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden“, heißt es in den Zehn Geboten. Und an die soll man sich, wenn es nach der katholischen Kirche geht, auch bitteschön halten. Schwierig wird es allerdings, wenn die Mitarbeiter:innen selbst die Regeln auf die leichte Schulter nehmen. So geschehen bei dem emeritierten Papst Benedikt XVI., dem plötzlich wieder eingefallen ist, dass er doch an einer Sitzung teilgenommen hat, bei der es um einen Priester ging, der wegen sexuellem Missbrauch von Kindern auffällig geworden ist. Aber bitte nicht böse sein, es ist doch nicht mit Absicht geschehen.

    Ein Hohn gegenüber den Betroffenen. Weshalb, so Matthias Katsch bei Anne Will (ARD), Mitbegründer und Sprecher der Betroffeneninitiative „Eckiger Tisch“, nach „dieser Bilanz des Schreckens“ die wichtigste Frage auch nicht die sein sollte, wer die Kirche, sondern wer die Betroffenen rettet. Und das sind ganz sicher nicht, die Bischöfe die „dieses Desaster“ angerichtet haben. Deshalb fordert Katsch laut und klar deren Rücktritt.

    » der Kommentar des Blogschreibers «

    Pünktlich zu Beginn der Sendung war der Livestream weg und pünktlich zu Beginn der Tagesschau war er wieder da. Zufall?
    Wer sollte nicht mitbekommen, was für kriminelle Machenschaften in der katholischen Kirche in Deutschland an der Tagesordnung sind und wie und von wem sie vertuscht werden und wer immer wieder eine Aufklärung verhindert hat?
    Zwischenteitlich bekam man das zu sehen:
    Wäre es nicht angebracht wenn die Zuschauer die keinen Fernseher haben, also den Livestream am PC schauen und durch solche versehentlichen Maßnahmen vom Öffentlich-Rechtlichen ausgegrenzt werden, aus rechtlichen Gründen die Zahlung ihres Rundfunkbeitrags leider einstellen, zumindest kürzen?

    Wie naiv muss man sein, um das zu glauben, was news.de veröffentlicht?
    https://www.news.de/tv/856097789/anne-will-vom-30-01-2022-gaeste-thema-katholische-kirche-missbrauch-talk-sendung-im-ersten-wiederholung-live-stream-panne-ard-mediathek/1/
    News.de: schrieb

    Anne Will vom 30.01.2022: DIESE Gäste begrüßte die Talkmasterin trotz Livestream-Panne im Ersten
    […] Livestream von "Anne Will"-Sendung funktioniert nicht
    Panne bei der Talkshow "Anne Will": Die Sendung zum Thema "Missbrauch, Lügen, Vertuschung - ist diese Kirche noch zu retten?" konnte am Sonntagabend nicht über die ARD-Mediathek gesehen werden. "Diese Sendung steht Ihnen aus rechtlichen Gründen leider nicht zur Verfügung", wurde als Hinweis eingeblendet.
    Nutzer, die den Livestream verfolgen wollten, wunderten sich oder beschwerten sich via Twitter. Die Redaktion der Sendung schrieb dazu bei dem Kurznachrichtendienst kurz nach Beginn der Sendung im analogen TV: "Leider funktioniert unser Livestream gerade nicht einwandfrei - gemeinsam mit DasErste arbeiten wir daran." Die nachfolgenden "Tagesthemen" waren wieder im Livestream zu sehen.
    Gast in der Talkshow war unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing. Vor knapp zwei Wochen war im Erzbistum München und Freising eine Studie vorgestellt worden, nach der dort Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt wurden.


    Kommentare

    auf Seite 85 der Bauklötzchen-Onkel:
    australischer Klaus Winter schrieb am 31.01.2022
    @Helmut u. a.
    Sorry, aber das ist völliger Unsinn ?�゚マ﾿?
    (Habe nur mal nen Blick hier rein geworfen.. ist ja noch schlimmer als sonst schon..)
      Robert Kroiß schrieb am 31.01.2022 23:36 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
      Hätte mich doch sehr gewundert, wenn es nicht doch noch eine dogmatische Aussage des „Forum-Papstes“ gegeben hätte.
      eine weitere Antwort von Robert Kroiß - - - ZENSIERT - - -
      Selbst in dieser „Institution“ des Forums gibt es eine schützende Hand, die nicht alles veröffentlicht haben will.
      Heinz Becker schrieb am 01.02.2022 17:41 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
      @australischer Klaus Winter, "noch schlimmer als sonst schon" kann gar nicht sein, sie waren doch diesmal sehr zurückhaltend.

    Klaus Winkler schrieb am 01.02.2022 12:14 Uhr:
    Ich bin Atheist, habe mit der Kirche nichts am Hut - trotzdem aber deutliche moralische Vorstellungen!

    Die Dogmen der kath. Kirche sind in einer Zeit entstanden, als diese ohne Widerspruch und mit Überzeugung von der Gesellschaft für gut befunden wurden. Die allgemeine Frömmigkeit war viel größer und es war damals sicher einfach für die Kirche geeignete Leute z.B. für das Priesteramt zu finden. Vermute aber - daß es damals auch schon Mißbrauch gab.

    Realistischer Weise gibt es in Dt. eine bestimmte Anzahl pädophil veranlagter Leute. Die suchen sich unbewußt, aber auch bewußt, Nischen in Gesellschaft und Arbeitsleben, wo evtl. die Neigung ausgelebt werden kann. Daß die kath. Kirche mit ihren Dogmen da besonders attraktiv ist - ist offensichtlich. Auch wurde hier das Entdeckungsrisiko bzw. Ahndungsrisiko als gering eingeschätzt.
    So viele moralisch einwandfreie Leute, wie die kath. Kirche bräuchte - gibt es nicht.
    Einzig wie sich die Pädophilen neu verteilen kann sich ändern!

    Klaus Winkler schrieb am 01.02.2022 14:32 Uhr:
    PS.
    Die Idee der kath. Kirche beruhte darin, in der Sexualität eine Triebfeder von Neid, Machthunger und Kampf zu sehen (was natürlich durchaus stimmt) und diese daher zurück zu drängen, siehe Priestertum etc.
    Diese Idee mag heute überholt oder absurd angesehen werden, berechtigt aber nicht, wie auch hier im Forum, die Kirche als Beschützer von Pädophilen zu brandmarken. Die Idee steht im Raum - aber der Mensch ist zu schwach diese umzusetzen. Das heißt aber im Umkehrschluß es kann keine wirklich moralisch hochstehende Gesellschaft geben - weil der Mensch dazu ungeeignet ist.
    Das ist die wahre Konsequenz aus den Mißbräuchen, die ja nicht aufhören, nur weil die kath. Kirche ihre Regeln ändern könnte,- sondern die verlagern sich nur in andere Gesellschaftsteile.
      Maria A. schrieb am 01.02.2022 13:18 Uhr:
      Herr Winkler, Sie denken ähnlich, wie ich. Habe jedoch immer am christlichen Leben teilgennommen, auch in der DDR. Wurde in der Schule von der Klassenleiterin bis zum Abgang gemobbt, nachdem ich in der fünften Klasse preisgegeben hatte, dass ich konfirmiert werden wollte. Mein Vater als Betriebsleiter war in der SED und ich gehörte nach ihrer Auffassung zum Jugendweihe-Kader. Aber auch danach kam es zu Nachteilen. Wer im Westen aufgewachsen ist, kann sich das Schwimmen gegen den Strom überhaupt nicht vorstellen. Man wird nicht hart dadurch, sondern feinfühliger für Ungerechtigkeiten. So stört mich, dass die Kirche angeprangert oder sogar der Mittäterschaft beschuldigt wird, wenn sich pädophil veranlagte Menschen bei ihrer Berufswahl für eine Anstellung bei der Kirche entschieden haben. Für mich Herr Winkler, durchaus mit Vorsatz, da sie sich bewusst einen Tätigkeitsbereich mit, regelmäßigem Umgang mit Kindern und Jugendlichen auswählten. Wünsche eine gute Woche.
      caterina ehlers schrieb am 01.02.2022 13:49 Uhr:
      "Die Dogmen der kath. Kirche sind in einer Zeit entstanden, als diese ohne Widerspruch und mit Überzeugung von der Gesellschaft für gut befunden wurden. Die allgemeine Frömmigkeit war viel größer und es war damals sicher einfach für die Kirche geeignete Leute z.B. für das Priesteramt zu finden. Vermute aber - daß es damals auch schon Mißbrauch gab."
      Also das Christentum war eine Ablösung des heidnischen Glaubens, weil Menschen immer schon Unerklärbares mit Glauben nur sich erklärbar machen konnten. Mißbrauch an Kindern, wie auch immer der aussah, gab es nicht, weil es gibt die Kinder noch nicht so lange. Also Kinder wie wir es heute wissen, mußten mit 3 Jahren schon mitarbeiten und sogar heute noch gibt es Kinderarbeit. Das Kinder heute so gesehen werden, gibt es auch nur in westlichen Ländern, die Mehrheit der Kinder in der Welt leben deutlich anders. Damit wir möglichst billig alles haben für unsere Kinder das Meiste! Sünder sind nicht nur in der Kirche zu finden.
      caterina ehlers schrieb am 01.02.2022 14:07 Uhr:
      "Realistischer Weise gibt es in Dt. eine bestimmte Anzahl pädophil veranlagter Leute. Die suchen sich unbewußt, aber auch bewußt, Nischen in Gesellschaft und Arbeitsleben, wo evtl. die Neigung ausgelebt werden kann."
      Wohl eher bewußt. Ein Pädophiler ist ein Mensch, der wie ein Kind denkt, aber hormonell erwachsen wird. Er fühlt sich wie ein Kind und denkt dass das normal so ist. Er wird immer nur mit Kindern sich befassen. Das ist unveränderbar, also nicht heilbar. Bewußt geht er in die Arbeitsfelder wo er auch die besten Möglichkeiten hat, aber es ist ihm nicht bewußt, dass seine sexuelle Neigung nicht richtig ist. Bewußt ist ihm nur dass andere das anders sehen und es eben nicht verstehen können. Pädophilie ist eine Krankheit und unheilbar, ne Laune der Natur, wir anderen wissen das auch, aber der Pädophile wird das so nicht fühlen können.
      Klaus Winkler schrieb am 01.02.2022 16:05 Uhr:
      Also ich glaube nicht, daß ein Pädophiler wie ein Kind denkt!
      Der Hauptgrund dürfte eher sein, daß der Pädophile egal welcher Couleur, ein Problem damit hat aus gewissen Minderwertigkeitsgefühlen heraus - mit anderen Erwachsenen eine sexuelle Beziehung zu haben.
      Da steht das Kind eindeutig vom Machtgefüge eine deutliche Stufe tiefer und gibt dem Täter das notwendige Machtgefühl.


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