SRF Kultur
Eugen Drewermann zählt zu den umstrittensten und gleichzeitig bekanntesten Theologen im deutschen Sprachraum. Der 80-Jährige schaut als Kirchenkritiker und ehemaliger Priester auf ein bewegtes Leben zurück. Bis heute orientiert er sich am Einzelnen, die Institution hat das Nachsehen.
Dass der Mensch doch endlich frei werde von seinen Ängsten, das gehört zu Drewermanns grössten Anliegen und seinen intensivsten Bemühungen. Bis heute. Und bis heute fährt er gut damit, denn Drewermann ist ausserhalb der römisch-katholischen Kirche ein viel gefragter Redner und eifriger Autor. Für die Institution Kirche ist er zeit seines Lebens unbequem – nicht zuletzt, weil er sich und seinen Analysen trotz aller Disziplinierungsmassnahmen stets treu blieb.
Es war 1991, als ihm der Erzbischof von Paderborn die kirchliche Lehrerlaubnis entzog. Ein Jahr später wurde er gar vom Priesteramt suspendiert. Mit seinen Analysen und Glaubenssätzen stehe Drewermann in direktem Widerspruch zur offiziellen Lehre, so das damalige Votum. Trotzdem trat Drewermann erst mit 65 Jahren aus der Kirche aus. Weshalb?
Im Gespräch mit Olivia Röllin schaut er zurück in seine Kindheit, erzählt von den einschneidendsten Erlebnissen, beschreibt, weshalb Dostojewski ihm das Leben rettete und erklärt, weshalb Psychotherapie und Zuwendung besser sind als Strafe.
Sternstunde Religion vom 22.11.2020 Moderation: Olivia Röllin https://www.instagram.com/oliviaroellin/
Sterbehilfe, Sekten oder Minarette – das Thema Religion ist vielfältig und prägt so manche gesellschaftspolitische Debatte. Die Dokumentarfilme und Gespräche der «Sternstunde Religion» ordnen ein, schaffen Zusammenhänge und fragen nach – bei Religionsvertretern, Expertinnen, Betroffenen und Kritikern. Im Blick sind dabei nicht nur die grossen Weltreligionen, sondern auch andere Weltanschauungen und Religionsgemeinschaften.
Freddy Bühler
Weise Menschen wie Eugen sind ein unendlich wertvolles Geschenkt für die Menschheit
Elisabeth Wagner
Ein wunderbarer Mensch. Als er durch die Kirche aus dem Priesteramt entfernt wurde, bin ich ausgetreten. Ich bin seither gläubiger und fühle mich Gott näher.
Petra Walter
Ich bin tief beeindruckt von diesem Mann.
Alles gute ihm.
Such der Moderatorin gebührt mein Dank.
Sie hat sachlich objektiv gefragt und ihm tatsächlich zugehört und seine Aussage stehen gelassen. Das nenne ich guten Journalismus.
Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Formaten, in denen dann moralisiert und geframt wird.
Ma Bo
Danke, solche gut geführten Moderationen und auch wunderbaren Gäste findet man nicht mehr sehr oft. Könnte ich stundenlang zu hören
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