Sendung am 21. Februar 2016 | 21:45 Uhr Erst begrenzen später gar abschaffen - Nimmt uns der Staat das Bargeld weg? |
Die Gäste im Studio
© Will Media Fotograf: Borrs/Yunck |
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Finanzminister Wolfgang Schäuble möchte Bargeld-Zahlungen in Deutschland auf 5.000 Euro begrenzen und damit Geldwäsche und Terrorfinanzierung bekämpfen. Doch Kritiker sehen in der Bargeld-Obergrenze einen Angriff auf eine der Grundfreiheiten der Bürger. Manche befürchten sogar den Einstieg in den Ausstieg vom Bargeld. Darf der Staat dem Bürger vorschreiben, wieviel Bargeld er ausgeben darf? Helfen Obergrenzen wirklich gegen Korruption und Schattenwirtschaft? Oder profitieren vor allem Banken vom bargeldlosen Verkehr? Ist die Obergrenze der Anfang vom Ende des Bargelds? Link zur Sendungsseite: (hier) Link zum Anne-Will-Blog: (hier) |
Kommentare aus dem Blog
Paulus schrieb am 19.02.2016 14:09 Uhr:
Die Abschaffung des Bargeld steigert die Reichweite der Bankenmacht und die Kontrollmöglichkeiten im Schnüffelstaat gegen unendlich.
Gruß Paulus
Ernst schrieb am 19.02.2016 14:25 Uhr:
„Ist die Obergrenze der Anfang vom Ende des Bargelds?“ (anne Will Redaktion)
Ja! Die Begrenzung von Bargeld-Zahlungen in Deutschland auf 5.000 Euro, die Wolfgang Schäuble möchte, ist lediglich der Anfang. Ziel ist es Bargeld ganz abzuschaffen, denn das bestehende, beliebig vermehrbare Papiergeld, hat seine logischen Grenzen erreicht. Das Manipulieren an Geldmenge und Zinssatz und Umlaufgeschwindigkeit durch die Notenbanken hilft nicht mehr. Man kann eben durch Geldschöpfung aus dem Nichts nicht Wohlstand schaffen.
Profitieren von der Abschaffung des Bargelds wird einzig und allein der politisch-großindustrielle Komplex. Der Regierung winkt die totale Kontrolle über alle Bürger, und Staat und Banken können bei Bedarf per Mausklick Geldhalter zur Finanzierung ihrer Schulden enteignen. Adolf Hitler, Josef Stalin, Mao Tse-tung, Fidel Castro und Hugo Chávez aber auch Erich Honecker wären alle blass vor Neid in Anbetracht der schrankenlosen Möglichkeiten die ihnen die Bargeldlosigkeit gegeben hätte.
Bettina Schubert schrieb am 19.02.2016 15:10 Uhr:
Was sucht den Herr Lindner in der Runde? Der hat doch Millionen von Fördergeldern in den Sand gesetzt. Der sollte sich zum Thema Geld besser in eine Ecke setzen und schämen.
Nächstens kommt wohl dann Herr Edathy in eine Talkrunde zum Kinderschutz?
Bert aus Berlin schrieb am 19.02.2016 16:49 Uhr:
Zwei Bemerkungen:
1. Ich bin gegen die Eingrenzung des Bargeldverkehrs, weil es uns Bürgern immer mehr Freiheit nimmt und uns immer mehr in die Abhängigkeit zu den Banken treibt. Wer für Freiheit ist, muss gegen die Abschaffung/Einschränkung des Bargeldverkehrs eintreten.
2. Was hat der Lindner in der Sendung zu tun? Soll hier wieder Werbung für eine Partei gemacht werden, die es zuletzt nicht in den Bundestag schaffte und auch in vielen Landessparlamenten nicht vertreten ist?
Was soll diese FDP-Propaganda?
Tweety schrieb am 19.02.2016 20:30 Uhr:
Zuerst haben sie uns die D-Mark genommen, damit dank des Euros unsere Gehälter halbiert und die Gasthausrechnungen verdoppelt wurden. Eine durchschnittliche Pizza kostet heute umgerechnet ca. 18-20 DM. Darüber hätten wir uns früher ungläubig die Augen gerieben.
Und nun wird uns auch noch das Bargeld abgenommen, damit der Staat die 100 %ige Kontrolle über unser Geschäftsverhalten hat!!
Was kommt als Nächstes? Man darf nur noch in Länder reisen, die auf einer positiven Liste des Staates stehen?? In den USA ist man ja schon heute hochverdächtig, wenn man mal im Iran, Irak oder dergleichen war! Und auch in Israel wird man strengstens gefilzt, wenn man mal in einem arabischen Staat war!
Unsere Freiheitsrechte werden ganz unmerklich mehr und mehr eingeschränkt und wir tun dagegen - NICHTS!!
Fiedler, schrieb am 19.02.2016 20:35 Uhr:
Wieviel Schwachsinn verträgt dieser Staat noch?
Ein Mensch! schrieb am 20.02.2016 01:41 Uhr:
Ich lebe wohl dann in einer Parallelwelt! Hier wird der größte Teil des Geldes durch meist private und gewinnorientierte Banken erzeugt. Ungefähr 80% der Geldmenge in der Eurozone werden durch diese Banken geschaffen und in Umlauf gebracht! Es existiert nur elektronisch und hat die gleiche Kaufkraft wie Banknoten! Das Bargeld (Banknoten, Münzen) wird von den Zentralbanken (staatliche Bank) hergestellt und macht ca. 20% des gesamten Geldes der EU aus. Es ist Schuldgeld, also aus Krediten geschöpft! Eine werthaltige Deckung, wie früher durch Gold oder Wertschöpfung einer Nation existiert so nicht mehr! Wenn Banken selbst etwas kaufen, buchen sie auf das Girokonto der Zahlungsempfänger und erzeugen damit eine eigene Schuld. Eigene Schuld als Bezahlung! Dies gesamte „erzeugte Geld“ ist natürlich ungedeckt und völlig wertlos (Fiat-Geld). Nur durch den Glauben der Menschen hat dieses „Luftgeld“ einen Wert! Der weitaus größte Teil der Geldmenge stammt also weder von der Zentralbank (EZB) noch von der Regierung! Es gibt Menschen die haben die Lizenz zum Gelddrucken! „Das Geschäft mit Bargeld ist bei den privaten Gelddruckern längst nicht mehr ertragreich“ Welt.de Falls man sich verzockt, so wie in Griechenland haben wir ja die ESM! Ich habe jetzt die Schulden der Südeuropäer zu tragen! Regierungen haben kein Geld zu generieren, sondern Schulden aufzunehmen! Abhängigkeit von Privatier, sind die Zeichen der Zeit!
Ernst schrieb am 23.02.2016 17:02 Uhr:
Man sollte sich auch fragen, warum gerade jetzt das Thema Bargeldbeschränkung oder die Abschaffung von Bargeld in den Blickpunkt der Öffentlichkeit getragen wird, und zwar mit der Begründung es fördere die Geldwäsche, begünstige die Steuerhinterziehung, leiste der Korruption Vorschub und erleichtere Terroristen die Geldbeschaffung. Schließlich existieren Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Korruption und auch der Terrorismus seit Jahrzehnten.
Die tatsächliche Beweggründe der derzeitigen Kampagne gegen das Bargeld sieht der Journalist und Buchautor Ernst Wolff einzig und allein in zwei Faktoren: „Die inzwischen in der gesamten Eurozone durchgesetzte Ersetzung des Bail-out durch das Bail-in und die Auswirkungen von Negativzinsen auf das Finanzverhalten arbeitender Menschen.
Das globale Finanzsystem konnte 2008 nur durch ein Bail-out am Leben erhalten werden. D.h.: die Staaten sprangen damals mit Steuergeldern ein und hielten zahlreiche dem Untergang geweihte Finanzunternehmen mit der Begründung, sie seien "too big to fail", künstlich am Leben...Da die Staaten inzwischen schlichtweg nicht mehr genug Geld haben, um sie erneut zu retten, wird ein weiterer Bail-out in der nächsten Notsituation nicht mehr möglich sein.“
Klares Ziel ist also alle Bürger dafür in Zukunft direkt zahlen zu lassen, ohne dass der Staat weitere Schulden aufnehmen muss.
Ernst schrieb am 23.02.2016 17:11 Uhr:
In Zukunft wird es Bail-in statt Bail-out geben. Diese Form der Enteignung ist bereits auf Zypern, in Italien und Portugal praktiziert worden. Damit die Menschen nicht in Zukunft versuchen sich davor zu schützen, indem sie ihre Konten räumen und ihr Vermögen in Form von Bargeld horten, soll Bargeld abgeschafft werden. Dann kann man das Bail-in flächendeckend eingeführt werden. Wenn dann Finanzunternehmen in Zukunft gerettet werden müsse, wird direkt auf die Vermögen von Sparern, Kleinanlegern und Kleinaktionären zurückgegriffen.
Nachtrag 24.02.2016, 13:24 Uhr
S.21
Marie schrieb am 20.02.2016 19:31 Uhr:
Angesichts der wahnsinnig schwerwiegenden Problem des deutschen Wutbürgers, dem es jetzt endgültig "reicht", weil er für Bezahlvorgänge ab 5.000 Euro, die der deutsche Wutbürger, so man ihm Glauben schenkt, eh nicht hat, weil er wegen der Flüchtlinge verschärft am Hungertuch nagt, zukünftig kein Bargeld mehr verwenden soll (ich kenne niemanden, der für Bezahlvorgänge in dieser Größenordnung in den Sparstrumpf unter der Matratze greift) kommen mir nun wirklich die Tränen. Ich bin zutiefst erschüttert. Marie (die auch bei MLM schreibt)
- Zensiert -
franzi@Marie
Egal, ob es nun wichtig ist, ob Sie bei oder für oder als MLM schreiben, das eigentliche Problem ist Ihnen offenbar entgangen.
Jede Bank muss für den ganz normalen Bankbetrieb Bargeld vorhalten. Das wird , wie ich auf Seite 10 beschrieben hatte, auch in Tresoren der EZB aufbewahrt. Dafür fallen Gebühren - sie können es auch Strafzinsen nennen - an. Wenn nun die 500€-Scheine durch mehr 200€ - Scheine ersetzt werden, braucht man dafür auch mehr Tresore . Der Strafzins würde sich um das 2,5fache erhöhen. Wenn man nun den Bankkunden droht, dass dieser Strafzins von ihnen zu zahlen ist, findet man sicher viele Befürworter für die Abschaffung des Bargeldes, weil die Tresore nicht mehr nötig sind und damit keine Strafzinsen anfallen.Verstanden ?
Pressestimmen
TV-Kritik "Anne Will" zur Bargeldobergrenze
Die Sinnlichkeit des Geldes
Eine 5000-Euro-Obergrenze für Barzahlungen - der Plan des Finanzministers wurde bei Anne Will leidenschaftlich diskutiert. Und gelacht wurde auch mal.
Tagesspiegel.de
"Anne Will":
Horrorszenarien sind schließlich unterhaltsamer
Wer an den Zufall glaubt, der wird zur Zeit auf eine harte Probe gestellt: Am 1. Februar, also vor genau drei Wochen, wurde bekannt, dass die EU-Kommission den 500-Euro-Schein abschaffen möchte. Nur einen Tag später die Nachricht aus Berlin: Schäuble erwägt eine Bargeld-Obergrenze von 5000 Euro. Ach, und keine zwei Wochen vorher hatte der Deutsche-Bank-Chef John Cryan das Ende des Bargelds prognostiziert, für 2026. Ziemlich viel Zufall in kurzer Zeit.
Sueddeutsche.de
"Anne Will" über Bargeldobergrenze:
Die unwiderstehliche Faszination des O-Wortes
Ist nur Bares Wahres - und eine 5000-Euro-Obergrenze daher zu verurteilen? Darüber stritten Anne Wills Gäste. Es ging um Freiheit, um Kriminalität und die "Sinnlichkeit des Geldes". Die Sendung im Check.
Spiegel.de
Ich habe zwar nicht alle Kommentare im Will Forum gelesen, aber der Trend ist überall zu erkennen. Die Menschen haben einfach kein Vertrauen mehr zu unseren Politikdarstellern.
AntwortenLöschenDazu herzerfrischend die Reaktion im Publikum, als Meister vom Rechtsstaat fabulierte.
Passend zu diesem Thema ist auch, kaum bemerkt, dass seit einigen Tagen der Bundestrojaner auf Rechner, Smartphone aufgespielt werden kann.
Die Voraussetzungen, um diese Software aufzuspielen, sind sehr schwammig formuliert.
Ein weiterer Baustein für die Totalüberwachung der Bürger.
Mit der Einschränkung der Bargeldzahlung und als nächsten Schritt die Abschaffung des Bargeldes überhaupt, erlangt der Staat die vollkommene Entmündigung seiner Bürger.