Liebe Freundinnen und Freunde in Europa,
diese Woche könnte Griechenland zu erdrückenden und erfolglosen Sparmaßnahmen gezwungen oder zum Austritt aus dem Euro gebracht
werden. Europa würde so im Chaos versinken. Doch wenn wir uns Hand in
Hand für eine soziale Demokratie starkmachen, könnten wir in dieser
Krise gerade noch die Kurve kriegen!Fest steht, dass wir bei der ganzen Debatte zwei Fakten nicht aus den Augen verlieren dürfen:
1. haben die Kürzungen der öffentlichen Ausgaben in Griechenland die schwächsten Bevölkerungsgruppen am härtesten getroffen. Vier
von zehn Kindern leben in Armut, die Säuglingssterblichkeit ist um 43%
gestiegen und die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei fast 50%. Und
2. war alles umsonst. Das Schuldenproblem ist nicht besser, sondern nur noch schlimmer geworden. Mehr von Merkels Sparpolitik wird also wohl auch mehr Leid und mehr Schulden bedeuten.
Dennoch wollen Merkel und die Kreditgeber diese unverantwortliche Sparpolitik fortführen. Das sei im Sinne der Öffentlichkeit, behaupten sie.
Diese
Woche hat Premierminister Tsipras zu mutigen demokratischen Mitteln
gegriffen und sein Land aufgefordert, „Nein“ zu sagen.
70 Prozent der griechischen Avaaz-Mitglieder sagen, sie werden das tun.
Wenn wir ihnen zahlreich zur Seite stehen, können wir unseren
Politikern zeigen, dass die Öffentlichkeit kein Leid mehr sehen will und
stattdessen den Schuldenabbau fordert.
Machen Sie jetzt mit — wenn wir genügend Stimmen erreichen, verbreitet Avaaz unseren Aufruf in der Presse.
https://secure.avaaz.org/de/stand_with_greece_loc_eu/?baLosfb&v=61433
Angela Merkel hört auf die Stimmen der Bevölkerung
und ist in entscheidenden Momenten zu einem Kurswechsel bereit. Nach
der Katastrophe von Fukushima und großen Protesten gegen Atomkraft in
Deutschland beschloss sie damals, Deutschlands Atommeiler abzuschalten.Und
ja, politische Korruption, Misswirtschaft und unverantwortliche
Kreditaufnahmen haben zum Kollaps der griechischen Wirtschaft
beigetragen. Doch während 90% der Rettungsfonds in ausländische Banken
geflossen sind, die Griechenland vor der Krise Geld geliehen hatten,
haben die Griechen Sparmaßnahmen befolgt, privatisiert, dereguliert, Renten und Gehälter gekürzt und die Steuern erhöht. Doch
wie von vielen vorhergesagt, wurde das Schuldenproblem dadurch nicht
behoben. Es sind die Ärmsten, die leiden, denn reiche Griechen haben
viele ihrer Gelder bereits abgezogen.Diese bittere Pattsituation muss nicht zu einem Volksentscheid führen, der die Menschen vor eine schwere Wahl stellt.
Viele Wirtschaftswissenschaftler und wichtige Entscheidungsträger sind sich einig: Eine
Schuldenkonferenz zur Restrukturierung und Senkung der griechischen
Schulden würde der Wirtschaft die nötige Atempause verschaffen, um sich
zu erholen und die restlichen Schulden mit der Zeit abzubezahlen.
Diese Woche haben wir ein kleines Zeitfenster,
um Merkel und anderen wichtigen Politikern zu zeigen, dass die Welt ein
klares „Nein“ zu diesen gescheiterten Maßnahmen unterstützt. Machen Sie
jetzt mit —
geben wir den Anstoß für ausschlaggebende Veränderungen, damit Menschen und nicht Banken an erster Stelle stehen:
https://secure.avaaz.org/de/stand_with_greece_loc_eu/?baLosfb&v=61433
Eine
Krise in eine Chance verwandeln — das kann eine Gemeinschaft mit
unserer Kraft und Größe am besten. Die derzeitige Krise könnte zu einem
historischen Desaster werden. Doch wenn genug von uns mitmachen, könnten
wir Merkel von einem Kurswechsel überzeugen und zeigen, wie eine
europäische soziale Demokratie in Aktion aussieht. Heute liegt es an
allen von uns, ein humanes Wirtschaftssystem zu fordern, bei dem der
Mensch im Mittelpunkt steht. Damit können wir jetzt in Griechenland
anfangen.Voller Hoffnung,
Alice, Ricken, Spyro, Alex, Marigona, Mike und das ganze Avaaz-Team.
QUELLEN:
Top-Ökonomen fordern Ende des Spardiktats für Athen (Die Welt)
http://www.welt.de/wirtschaft/article142043554/Top-Oekonomen-fordern-Ende-des-Spardiktats-fuer-Athen...
Habermas: Warum Merkels Griechenland-Politik ein Fehler ist (Süddeutsche Zeitung)
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/europa-sand-im-getriebe-1.2532119
Als die Griechen den Deutschen halfen (Tagesspiegel)
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/als-die-griechen-den-deutschen-halfen/4625070.html
Folgen der Sparpolitik: Säuglingssterblichkeit in Griechenland steigt um 43 Prozent (Spiegel Online)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/studie-sparkurs-hat-verheerende-folgen-fuer-gesundheit-der...
Und auf Englisch:
Wirtschaftsplan der Kreditgeber für Griechenland ist zum Scheitern verurteilt (The Guardian)
http://www.theguardian.com/world/2015/jun/23/creditors-economic-plan-for-greece-is-illiterate-and-do
Europas "Kaiserin" schweigt (Politico)
http://www.politico.eu/article/grexit-greece-merkel-empress-stays-silent-germany-debt-default/
Kinderarmut nimmt seit 2008 in der Hälfte der Industrieländer zu (The Guardian)
http://www.theguardian.com/society/2014/oct/28/child-poverty-developed-world-unicef-report-global-recession
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