Montag, 8. April 2013

Merkel bestätigt: Bank-Guthaben über 100.000 Euro sind vogelfrei,
auch in Deutschland

Liebe Leser, nun ist es raus

Deutsche Wirtschafts Nachrichten
Veröffentlicht: 08.04.13, 17:51  |  Aktualisiert: 08.04.13, 18:17  

Angela Merkel sagt, Spareinlagen bis 100.000 Euro seien geschützt. Dies bedeutet: Alles, was darüber ist, wird zur Banken-Rettung herangezogen. Und „geschützt" ist eine deutlich weichere Formulierung als „garantiert".

Bundeskanzlerin Merkel nahm auf der Pressekonferenz mit Russlands Präsident Putin am Montag in Hannover auch zum Thema Sicherheit der Bankeinlagen Stellung.
Reuters berichtet:
Die Maßnahmen in Zypern „können nicht Maßstab sein für eine dauerhaft sichere Bankenlandschaft in Europa”, sagte Merkel am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Hannover. „Es geht darum, Berechenbarkeit zu haben”, sagte Merkel. Jeder müsse wissen, dass Einlagen bis zu 100.000 Euro in allen europäischen Ländern geschützt seien.
[Sie redet schon genau wie die Brüsseler Eurokraten, die Regelungen für die Wasserprivatisierung brauchen]
Die Bankenaufsicht und die Einlagensicherung würden erst jetzt vereinheitlicht, sagte die Kanzlerin.

Dies kommt allerdings zu spät, wie sich herausstellt. Denn es sei bereits zu Fehlentwicklungen gekommen, die mit einer gemeinsamen Währung nicht zu vereinbaren seien, sagte Merkel.

Damit leistet nun auch die Bundeskanzlerin einen Beitrag zur Vorbereitung der Sparer auf ihre zwangsweise Mitwirkung bei der Bankenrettung. Denn Merkels Aussage bedeutet unmissverständlich, dass Einlagen über 100.000 Euro offiziell vogelfrei sind.

Bundesbankpräsident Jens Weidmann hatte am Sonntag festgestellt, dass es einen Aufräumplan für die Banken gebe. Weidmann schloss ausdrücklich nicht aus, dass auch Einlagen unter 100.000 Euro angefasst werden können (hier).
So weit wollte die Kanzlerin nicht gehen, zumindest nicht in Gegenwart von Russlands Präsident Wladimir Putin. Der kann, wie man seit dem Besuch von Jörg Schönenborn in Moskau weiß, beim Thema Bank-Einlagen ganz schön bissig werden (HIER).

Anschließend kam es bei der Pressekonferenz zu Ausschreitungen: Aktivistinnen bezeichneten Putin als Diktator und forderten die Freilassung der Band Pussy Riot (via youtube):

Was soll man von so einer Kanzlerin halten, die sich schon wieder gedreht hat?
Ihr Versprechen heißt jetzt: "gesichert" und nicht mehr "garantiert
"Politiker halten lieber 10 Reden als EIN WORT !" schreibt Klaus und hat sowas von Recht.

Deutsche Medien heute:
Spiegel-online: Oben-Ohne-Aktivistinnen attackieren Putin
Manager-Magazin: Merkel erwartet industrielle Revolution
Stern.de: Messerundgang mit kontroversen Themen, sogar mit Video
Focus-online: Vor Besuch mit Merkel in Hannover Putin treibt WDR-Chefredakteur Schönenborn in die Enge

ansonsten nichts zu Merkels Aussage
Es soll wohl eine Überraschung für die meisten Deutschen werden,
Mit vielen Grüßen von der "Besten Regierung seit der Wiedervereinigung"

"Danke mächtigste Frau der Welt"
kann man da nur sagen.


einige Kommentare

Goofy sagt:
Die Aussage ist nichts wert!
Jeder wusste schon vorher, dass jederzeit jeder Betrag fällig ist und ohne Rücksicht abgebucht werden kann. Weiss sie denn überhaupt diesmal was sie verspricht? Was meint sie denn mit Berechenbarkeit im Bankensystem?
Das hat sie ja bereits erfolgreich zunichte gemacht. Berechenbarkeit ist in der Eurozone Geschichte.

Nebenerwerbskanzler sagt:
Ich habe Putin ab dem Zeitpunkt wo er spd-Schröder anheuerte, nicht mehr über den Weg getraut. Aber auch ein dorniger Weg ist alternativlos zu diesem faulenden EU-Sumpf . Und so wird mir Putin langsam aber sicher sympathisch.
Wenn er jetzt noch den GasGerd entfernen würde, das wäre geradezu köstlich und ein wichtiges Zeichen politischer Hygiene.
(Tut mir leid, liebe Schweiz, aber Ihr findet sicher einen anderen Steuerzahler).

Crash and finance-doomsday sagt:
Ja. deutsche Dumm- und Schlafmichel, es wird euch jetzt ständig gesagt, dass euer
Geld nur Scheingeld ist, aber kapieren tut ihrs halt immer noch nicht.

Danke Klaus für die Email

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