Gestern noch schrieb ich:
Die Euro-Krise ist voll in Gang - das sind die nächsten Opfer
da wurde ich durch den Kommentar von Klaus aufmerksam gemacht.
Liebe Leser, es ist alles noch viel verlogener als das,
was bei den spärlichen Nachrichten der Mainstreammedien durchsickert.
Bei Deutsche Wirtschaftsnachrichten liest man zum Thema Finanzen:
Betrug an Zypern: EU half Euro-Banken, ihr Geld vor Abgabe zu retten
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 09.04.13, 12:39
| Aktualisiert: 09.04.13, 12:56 |
Deutsche und französische Banken haben auf mysteriöse Weise
seit 2010 Milliarden aus dem Land abgezogen. Offenbar war der Zugriff der EU auf die Konten von langer Hand geplant.
Nun zahlen die kleinen Leute in Zypern. Bundeskanzlerin Merkel sagt, die
Verursacher müssen zur Verantwortung gezogen werden. Eine frivole Behauptung.
20 Milliarden Euro potentielle Verluste
Bereits Anfang 2012 hätten dementsprechend die beiden Banken
(Laiki und Bank of Cyprus) in Zypern über ein Rettungspaket oder ähnliches
restrukturiert werden müssen. Immerhin hatten sie einen enormen Verlust von 11
Milliarden Euro in ihren Bilanzen. Doch interessanter Weise geschah nichts.
Hätte die EU so schnell reagiert wie etwa in Griechenland, hätte dies zu
massiven Problemen in anderen Finanzsystemen der Eurozone geführt. Anfang 2012 hatten Banken der Eurozone,
vornehmlich deutsche und französische,
Einlagen in Höhe von etwa 20 Milliarden Euro auf Banken in Zypern.
Eigentlich hätte die EU bereits 2012 einen Bailout mit
Zypern oder eine Bankenrestrukturierung vereinbaren können, da durch die
heftigen Verluste das Bankensystem des Landes quasi schon im Sterben lag.
Doch dies hätte bedeutet, dass auch beispielsweise die
deutschen und französischen Banken massive Verluste hätten hinnehmen müssen.
Schließlich wären auch sie von der Zwangsabgabe betroffen gewesen.
Daher hat die Troika den Bailout so lange verschleppt,
bis er zum Bail-In wurde.
In Griechenlands war es viel schneller gegangen – denn auch
hier hatten sich die Banken rechtzeitig zurückgezogen: Die Milliarden Hilfsgelder, die vor dem Schuldenschnitt gezahlt wurden, gingen zu 80 Prozent an die Banken. Bei den einfachen Leuten in
Griechenland kamen die Brosamen an, die ihnen die Finanz-Industrie großzügigerweise überließ.
In Zypern konnten die Einlagen der hauptsächlich deutschen und französischen Banken innerhalb eines
Jahres um 50 Prozent auf etwa 10 Milliarden Euro gesenkt werden. Diese deutschen
und französischen Banken waren es, die hauptsächlich
zusammen mit den zypriotischen Banken die einzigen Geldinstitute waren, die
ihre Einlagen bis Anfang 2013 tatsächlich verringerten.
Im Vergleich zu 2010 konnten die europäischen Banken
sogar 50 Milliarden Euro aus Zypern abziehen, bevor der Haircut kam.
Auf die Frage, warum jedoch die überwiegend deutschen und französischen
Banken noch immer zehn Milliarden Euro Anfang 2013 in Zypern hatten und nicht
alles abgezogen haben, antwortet der Chef von Market Daily Briefing: Einerseits
wurden nicht bei allen zypriotischen Banken Zwangsabgaben abgeführt, die
verbleibenden Einlagen könnten also auf Konten anderer Banken des Landes
liegen. Und andererseits sind nicht alle Banken in der Eurozone gleich gut mit
der Politik vernetzt. Ein paar könnten also keinen Hinweis erhalten haben.
Die Zinserträge in Zypern waren deutlich höher, allerdings
musste das Geld ein Jahr ruhen.
Die Banken aus Frankreich und Deutschland konnten auf ihren
Heimatmärkten wegen der extrem niedrigen Zinsen (durch die EZB herbeigeführt!)
kaum Gewinne mit der Vergabe von Krediten in ihren eigenen Ländern
erwirtschaften. Legten die Banken aber, statt Kredite zu vergeben, ihr Geld auf
Spareinlagen oder als Festgeld – jeweils mit einer Laufzeit von einem Jahr –
bei zypriotischen Banken an, konnten Sie Zinssätze zwischen 2,8 und 4,9 Prozent
erreichen (in Deutschland wären es 0,55 Prozent gewesen). Allerdings mussten
sie ihr Geld auch tatsächlich mindestens ein Jahr lang auf den Konten der
zypriotischen Banken belassen, um diese Zinsen zu erhalten und keine Verluste
zu machen.
Dank der EU-Politiker,die die Lösung der Zypern-Krise offenbar auf Anraten von EZB-Chef Mario Draghi um mehr als ein Jahr hinauszögerten, hatten sie diese Zeit.
Daher stellt sich die Zypern-Rettung als eine ziemlich miese
Insider-Geschichte dar: Die europäischen Banken haben zunächst von den
guten Zinsen auf Zypern profitiert. Das Geld zum Spielen bekamen sie von Mario
Draghi – zum Null-Zins! Als es heiß wurde, hat die Troika den
deutschen und französischen Banken so lange den Rücken freigehalten, bis diese
ihr Geld aus Zypern gerettet haben.
Für den verbliebenen symbolischen Wetteinsatz von 10
Milliarden Euro kommt jetzt wieder die EZB auf.
Die Gesamtrechnung wirde jedoch den Ärzten, Lehrerinnen,
Unternehmern, Rentnern, Beamten und Schülern Zyperns auf den Tisch geknallt.
Es ist vor diesem Hintergrund empörend und frivol,
dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sich hinstellt und sagt: Die Zwangsabgabe in
Zypern sei “ein guter Schritt”, weil die “Verursacher der Krise auch zur
Verantwortung gezogen werden müssen” (hier).
Es kann einem immer wieder nur ganz schlecht werden wenn man sowas liest.
Die EU half Euro-Banken, ihr Geld vor Abgabe zu retten und der EU-Steuerzahler, hauptsächlich der deutsche, muss zahlen, alternativlos.
Und immer mit dabei - Miss-Erfolg - "die Rettungskanzlerin"!
Ob Horst und Herlind Kasner wussten was sie da für eine verlogene, linientreue Tochter herangezogen haben?
Mittwoch, 10. April 2013
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