Diese Email traf soeben ein:
das Internet, wie wir es kennen, ist in Gefahr.
Am 3.
Dezember könnten die Neutralität und die Freiheit des Internets verloren
gehen. Denn an diesem Tag beginnt die Weltkonferenz für Internationale
Telekommunikation in Dubai.
Die
Internationale Fernmeldeunion (IFU), eine Sonderorganisation der UN,
will gemeinsam mit Telekommunikationsministerien aus 193 Ländern hinter
verschlossener Tür über die weltweite Nutzung des Internets verhandeln.
Es könnten Beschlüsse fallen, die es Regierungen ermöglichen, den
Internetzugang in ihren Ländern zu beschränken und die
Online-Überwachung zu verschärfen.
Diese E-Mail ist etwas lang, aber das Thema ist komplex. Ich bitte Sie trotzdem, sich drei Minuten Zeit zum Lesen zu nehmen.
Das Thema
Internetfreiheit geht alle Bürgerinnen und Bürger an. Deshalb hat der
Internationale Gewerkschaftsbund, dem ich als Präsident vorstehe, eine weltweite Eil-Petition auf Change.org gestartet, in der wir den Generalsekretär der IFU Dr. Hamadoun Touré auffordern,
den aktuellen Prozess zu stoppen und transparente Verhandlungen zu
organisieren. Denn ein Internet unter der Kontrolle von Staaten und
Unternehmen widerspricht dem, wofür das Netz steht - einen offenen und
freien Zugang für alle.
Die Zeit drängt: In
den nächsten 72 Stunden müssen wir deutlich machen, dass wir nicht
tatenlos zusehen werden, wenn unser Recht auf ungehinderte Kommunikation
untergraben wird.
Konkret
verhandeln die Telekommunikationsministerien über die weltweite
Einführung nationaler Überwachungssysteme der Internetkommunikation
eines jeden Einzelnen. Auch Gebühren für die Datenübertragung stehen zur
Debatte.
Täglich werden neue beunruhigende Details der Vertragsvorschläge von Ländern wie China, Russland oder Saudi-Arabien bekannt.
Unter dem Deckmantel der Kriminalitätsbekämpfung im Netz sollen
beispielsweise Internetprovider die Herkunft eines jeden Datenpaketes
identifizieren, das durch ihre Leitungen fließt. Ein “Werkzeug”, das zum
Missbrauch geradezu einlädt und es ermöglicht, unliebsame Inhalte zu
zensieren und politische Gegner zu erkennen. Nicht nur für Menschen in
ärmeren Ländern und diejenigen, die in Diktaturen leben, wären diese
neuen Regeln verheerend.
Unsere konkrete Kritik an der UN-Sonderorganisation:
Der jetzige Prozess ist undurchsichtig und schließt wichtige Akteure
vom Dialog aus. Natürlich gibt es bei vielen Internetthemen dringenden
Klärungsbedarf - doch nicht so.
Die Verantwortlichen müssen wissen, dass tausende Bürgerinnen und Bürger weltweit die Verhandlungen aufmerksam verfolgen
und es nicht hinnehmen werden, dass die Freiheit des Internets den
Interessen von Unternehmen und einzelner Staaten geopfert wird. Wir
brauchen einen gemeinschaftlichen und transparenten Prozess, in dem die
Menschen gehört werden.
Noch ist es nicht zu spät.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Michael Sommer
Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) und Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)
P.S.: Leiten Sie diese E-Mail gerne an Freunde und Bekannte weiter.
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Was ist Change.org?
Change.org ist die größte Petitionsplattform der Welt. Wir geben
Menschen weltweit die Möglichkeit, sich für die Welt einzusetzen, in der
sie leben möchten.
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Dienstag, 27. November 2012
Immer wieder Internet und Zensur
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