Natürlich war der Wunsch schon immer da: Wie kann man die Interressen der eigenen Partei dem Wahlvolk am einfachsten unterjubeln? Wie bekommt man Vorteile gegenüber dem politischen Gegner?
Über die ÖR-Fernsehanstalten, darüber erreicht man die
meisten von ihnen, und damit die Anstalten im Sinne der Partei berichten, muss man
Einfluss auf sie nehmen, wenn nötig, unter Druck setzen.
„Wenn auch im Grundgesetz was ganz anderes steht, was
soll’s, das interressiert uns Politiker doch schon lange nicht mehr“, werden
viele von ihnen denken. "Wir sind doch die "Elite", wir sind die "Excellenzen", wir haben das Sagen - auch wenn in der Realität ganz andere das Sagen haben - glauben sie wohl daran.
zum Ersten
Pflüger fordert Aus für "Anne Will"
Der Berliner CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger fordert
die Ablösung der ARD-Talksendung "Anne Will". Die Sendung zeichne
sich "immer mehr durch Un- und Halbwahrheiten" aus, sagte Pflüger der
"Bild"-Zeitung. Zudem hielt er der Sendung eine "bewusste
Verzerrung von Sachverhalten" vor. Pflüger schlug vor, "Anne
Will" durch die Sendung "Hart aber Fair" mit Frank Plasberg zu
ersetzen.
Moderatorin Anne Will habe nicht gehalten, was sich viele
versprochen hätten, befand Pflüger. Als Mitglied des RBB-Rundfunkrates wolle er
sich nun für ihre Ablösung einsetzen, sagte der CDU-Politiker.
Im Detail störte ihn die Anmoderation Wills in der
Sendung von vergangenem Sonntag, in der sie dem Bericht zufolge die Berliner
rot-rote Koalition als erfolgreich bezeichnete…
am 18.10.2010 13:34 Uhr schrieb Sabine Beikler in der gleichen
Zeitung:
Pflüger, der 2006 als damaliger CDU-Spitzenkandidat noch
als großer Hoffnungsträger gefeiert wurde, brachte seine Partei in den
Folgejahren immer mehr gegen sich auf. Nicht abgesprochene politische Vorstöße
düpierten die CDU immer mehr, bis es zur Machtfrage kam, als Pflüger ohne
Rückendeckung der Kreischefs seinen Anspruch auf den Landesvorsitz erklärte.
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zum Zweiten
Fall Brender Im
Selbstbedienungsladen - Union missbraucht ZDF
Sueddeutsche.de am
17.05.2010
[…]
Schon beim Amtsantritt vor fast
zehn Jahren kündigte er an, in keinen der beiden politischen Freundeskreise im
ZDF (Rot und Schwarz) zu gehen. Der Konflikt eskalierte in den kommenden
Jahren. Mal hatte Edmund Stoiber den Verdacht, er sei im Bundestagswahlkampf
von ZDF-Journalisten benachteiligt worden, dann wieder fühlte sich der
SPD-Politiker Schröder nach verlorener Wahl vom Moderator
Brender herabgewürdigt.
So schaukelte sich die Sache
Brender zu einer Art Staatsaffäre hoch und der gemobbte Chefredakteur zu einem
Helden der Pressefreiheit, was wiederum zwei Tonlagen zu schrill ist. Im
Verwaltungsrat und im Fernsehrat des ZDF hat die Union die Mehrheit. Und die
brutalstmögliche Entmachtung des Chefredakteurs durch den hessischen
Ministerpräsidenten Roland
Koch, der im Verwaltungsrat große Reden schwingt, zeigt, wie ungeniert im
Konfliktfall eine Partei einen TV-Sender als Beute betrachtet.
Mit der verfassungsrechtlich
vorgeschriebenen Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hat dies
nichts zu tun. Offenbar sehen einzelne Politiker einen Sender gerne
als Selbstbedienungsladen.
Schon immer war es ein Skandal,
dass leibhaftige Ministerpräsidenten im ZDF über Finanzen und wichtige Personalien
entscheiden. Der seinerzeitige nordrhein-westfälische Ministerpräsident
Wolfgang Clement, damals noch SPD,
rückte deshalb vor einigen Jahren aus dem Gremium aus. Die
"Schwarzen" blieben. Der Fall Brender macht die politische Hybris
jetzt publik, immerhin.
zum Dritten
Wutanruf bei „Bild“-Chefredakteur
Die „Bild“-Zeitung hat Christian Wulff eine Abschrift des Wortlauts seines Anrufs auf die Mailbox von Chefredakteur Kai Diekmann übermittelt. Derweil drängt SPD-Chef Gabriel auf Aufklärung – und ein Machtwort von Kanzlerin Merkel.
Wutanruf bei „Bild“-Chefredakteur: Wulff erhält Wortlaut der Mailbox-Nachricht - weiter lesen auf Focus.de
zumVierten
Nach Anruf beim ZDF
CSU-Sprecher Strepp
gibt auf
Sueddeutsche.de
am 25.10.2012
Der wegen des Anrufs beim ZDF
in die Kritik geratene CSU-Sprecher Hans Michael Strepp hört auf. Parteichef
Seehofer entsprach einer Bitte Strepps, ihn von seiner Aufgabe zu entbinden.
Der wegen des Anrufs beim ZDF
in die Kritik geratene CSU-Sprecher Hans Michael Strepp ist zurückgetreten.
Parteichef Horst Seehofer habe Strepps Bitte entsprochen, ihn von der Aufgabe
des Pressesprechers zu entbinden, teilte die CSU in München mit.
Strepp hatte am Wochenende in
der "heute"-Redaktion des ZDF angerufen. Dabei versuchte
er dem Sender zufolge vergeblich, einen Bericht in der Hauptnachrichtensendung
um 19:00 Uhr über den Landesparteitag der bayerischen SPD in Nürnberg zu
verhindern. Auf dem Delegiertentreffen am Sonntag wurde der Münchner
Oberbürgermeister Christian Ude zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl
2013 gekürt.
zum Fünften
Auch Söder
intervenierte beim ZDF
Welt.de
am 04.11.2012
München - Knapp zwei Wochen nach dem Rücktritt von CSU-Sprecher
Hans Michael Strepp sorgt ein Medienbericht über Einflussnahme-Versuche für
neue Unruhe bei den Christsozialen.
Laut «Spiegel online» intervenierte Bayerns
Finanzminister Markus Söder in seiner Zeit als CSU-Generalsekretär zwischen
2003 und 2007 mehrfach schriftlich beim ZDF. Unter anderem habe Söder den
damaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter ermahnt, die CSU in der
Berichterstattung stärker zu berücksichtigen. Söder war zu dieser Zeit auch
Mitglied des ZDF-Fernsehrats.
Unterdessen hat CSU-Chef Horst Seehofer einen Nachfolger
für Strepp gefunden. Nachfolger soll der gelernte Journalist Jürgen Fischer
werden. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt bestätigte am Sonntag einen
entsprechenden Bericht des Magazins «Der Spiegel». Strepp war wegen der
sogenannten Medienaffäre im Oktober zurückgetreten. Er räumte seinen Posten,
weil er nach Angaben des ZDF versucht hatte, Einfluss auf die TV-Berichterstattung
über den bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude zu nehmen…
immer noch zum Fünften
CSU-Medienaffäre weitet sich aus
Söder wollte
ZDF-Berichterstattung beeinflussen
Sueddeutsche.de am 03.11.2012
Nicht mehr nur seine Sprecherin steht in der Kritik, auch
der bayerische Finanzminister selbst sieht sich jetzt Vorwürfen in der CSU-Medienaffäre
ausgesetzt. Markus Söder soll laut einem Medienbericht als Generalsekretär
mehrfach beim ZDF interveniert haben, um so eine stärkere Berücksichtigung der
CSU zu erreichen.
Der bayerische Finanzminister Markus Söder soll mehrfach
beim ZDF interveniert haben. (© dpa)
In der CSU-Medienaffäre gerät Bayerns Finanzminister
Markus Söder (CSU) stärker
in den Fokus.
Einem Medienbericht zufolge hat Söder in seiner Zeit als
CSU-Generalsekretär wiederholt beim ZDF zugunsten seiner Partei interveniert.
Söder habe sich zwischen 2003 und 2007 wiederholt schriftlich an den damaligen
ZDF-Intendanten Markus Schächter gewandt, berichtet
Spiegel Online…
zum Sechsten
Jetzt fordert genau der Brender, von dem oben die Rede war:
Brender schreibt offenen Brief an Merkel
Ex-ZDF-Chef fordert:
Politiker raus aus Rundfunkgremien
Dienstag, 30.10.2012, 21:27
Ex-ZDF-Chefredakteur
Brender fordert Konsequenzen aus der CSU-Medienaffäre. Kanzlerin Merkel soll
dafür sorgen, dass Politiker aus den öffentlich-rechtlichen Aufsichtsgremien
verschwinden. Mit Horst Seehofer geht er scharf ins Gericht.
„Ergreifen Sie die
Initiative zum Rückzug aller Politiker aus den öffentlich-rechtlichen
Aufsichtsgremien im Wahljahr 2013“, appellierte Nikolaus Brender an Kanzlerin
Angela Merkel in einem offenen Brief. Abgedruckt wird der Brief in der neuen
„Zeit“-Beilage „Christ & Welt“.
Die Besetzung der Aufsichtsgremien von Sendern mit Parteipolitikern schade „sowohl dem Ansehen der öffentlich-rechtlichen Sender wie auch der Politik“, kritisierte Brender, der von 2000 bis 2010 ZDF-Chefredakteur war. Der überwiegend mit Unionspolitikern besetzte Verwaltungsrat des Senders hatte eine weitere Vertragsverlängerung für den als äußerst neutral geltenden Journalisten 2010 abgelehnt.
Die Besetzung der Aufsichtsgremien von Sendern mit Parteipolitikern schade „sowohl dem Ansehen der öffentlich-rechtlichen Sender wie auch der Politik“, kritisierte Brender, der von 2000 bis 2010 ZDF-Chefredakteur war. Der überwiegend mit Unionspolitikern besetzte Verwaltungsrat des Senders hatte eine weitere Vertragsverlängerung für den als äußerst neutral geltenden Journalisten 2010 abgelehnt.
„Fiasko um
CSU-Sprecher sollte Warnung sein“
Allein beim ZDF hätten
mehr als 40 ehemalige und aktive Politiker „mehr die Interessen ihrer Parteien
als die der Allgemeinheit im Blick“, so Brender. Gerade erst habe Merkel
dorthin noch „ihre engste medienpolitische Beraterin Eva Christiansen zur
Kontrolle geschickt“. Brender verwies darauf, dass in gut geführten Unternehmen
auch Aufsichtsratsmitglieder bei Befangenheit auf die Teilnahme an Sitzungen
oder an Abstimmungen verzichten.
„Das Fiasko um den CSU-Parteisprecher Strepp sollte Ihnen eine Warnung sein“, mahnte Brender die Kanzlerin. Hans Michael Strepp war nach einem umstrittenen Anruf bei der „heute“-Redaktion des ZDF zurückgetreten, in dem er versucht haben soll, die Ausstrahlung eines Berichts über die Nominierung von Christian Ude zum Spitzenkandidaten der bayerischen SPD zu verhindern.
„Das Fiasko um den CSU-Parteisprecher Strepp sollte Ihnen eine Warnung sein“, mahnte Brender die Kanzlerin. Hans Michael Strepp war nach einem umstrittenen Anruf bei der „heute“-Redaktion des ZDF zurückgetreten, in dem er versucht haben soll, die Ausstrahlung eines Berichts über die Nominierung von Christian Ude zum Spitzenkandidaten der bayerischen SPD zu verhindern.
Scharfe Kritik an
CSU-Generalsekretären
Es gebe „keine
Bundestagswahl, keine Bayernwahl, zu denen die Generalsekretäre der CSU den mit
Politikern überfüllten Chefredaktionsausschuss des ZDF (…) nicht mit
zeitraubenden, zermürbenden, programm- und ergebnislosen Politdebatten
überziehen“, schrieb Brender weiter. „Das Ziel solcher Interventionen ist klar:
die Verunsicherung der Programmmacher.“
Brender kritisierte auch
eine Äußerung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), der die
bayerische Landtagswahl im kommenden Jahr als „Mutter aller Schlachten“
bezeichnet hatte. „Sie wissen, Frau Bundeskanzlerin, wer diesen Schlachtruf
ausgab und vor welcher Schlacht?“, so Brender. „Saddam Hussein hatte vor dem
zweiten Golfkrieg den Alliierten mit ihrem Untergang gedroht, sollten sie es
wagen, sein Regime anzugreifen. Das Ergebnis ist nicht nur Ihnen bekannt.“
...
Brender schreibt offenen Brief an Merkel: Ex-ZDF-Chef fordert: Politiker raus aus Rundfunkgremien - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/medien/brender-schreibt-offenen-brief-an-merkel-ex-zdf-chef-fordert-politiker-raus-aus-rundfunkgremien_aid_849460.html
Brender schreibt offenen Brief an Merkel: Ex-ZDF-Chef fordert: Politiker raus aus Rundfunkgremien - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/medien/brender-schreibt-offenen-brief-an-merkel-ex-zdf-chef-fordert-politiker-raus-aus-rundfunkgremien_aid_849460.html
Und genauso abgehoben, wie viele in der CDU/CSU sind, genauso sind es welche bei SPD und Grünen, aber ganz besonders bei der FDP, nur die merken es am wenigsten.
Sie fühlen sich dazu befugt, die Medien nach ihren Vorstellungen zu manipulieren.
Kann man eigentlich nur "Politikerdarsteller" werden wenn man möglichst viele negative Eigenschaften hat?
Wenn es zu einem "anständigen" Beruf, bei dem man Charakter haben und mit Menschen umgehen können muss nicht reicht, dann reicht es anscheinend immer noch für eine Rolle als Darsteller in der Politik?
Ergänzung 07.11.2012
Gemeinsames Vergessen - oder
Intervention beim ZDF
Pofalla und Merkel: Keine Ahnung
"Die Kanzlerin und auch der frühere CDU-Generalsekretär können sich an einen solchen Vorgang nicht erinnern", sagt Merkels Sprecher in Berlin. Er bezieht sich auf Vorwürfe, der jetzige Kanzleramtsminister Pofalla habe sich im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 beim ZDF über einen Bericht beschwert. Sprecher Streiter: "In ihrer Erinnerung hat sich nichts geregt."
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Sie fühlen sich dazu befugt, die Medien nach ihren Vorstellungen zu manipulieren.
Kann man eigentlich nur "Politikerdarsteller" werden wenn man möglichst viele negative Eigenschaften hat?
Wenn es zu einem "anständigen" Beruf, bei dem man Charakter haben und mit Menschen umgehen können muss nicht reicht, dann reicht es anscheinend immer noch für eine Rolle als Darsteller in der Politik?
Ergänzung 07.11.2012
Gemeinsames Vergessen - oder
Intervention beim ZDF
Pofalla und Merkel: Keine Ahnung
"Die Kanzlerin und auch der frühere CDU-Generalsekretär können sich an einen solchen Vorgang nicht erinnern", sagt Merkels Sprecher in Berlin. Er bezieht sich auf Vorwürfe, der jetzige Kanzleramtsminister Pofalla habe sich im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 beim ZDF über einen Bericht beschwert. Sprecher Streiter: "In ihrer Erinnerung hat sich nichts geregt."
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