Mittwoch, 7. März 2012

AVAAZ hilft in Syrien

In der letzten Zeit überschlagen sich die Ereignisse, nur Syrien kommt nicht sooft in den Medien vor. Es scheint als wolle der Westen dort keine Demokratie, als ginge uns das Schicksal der Syrer nichts an. Aber Gott sein Dank gibt es ja nicht nur die Nato, die sich immer dann für Demokratie verantwortlich fühlt, wenn die Versorgung des Westens mit Öl und Gas gefährdet ist und die diesen Ländern dann mit Bomben und Granaten Demokratie bringt, ohne Rücksicht auf Verluste in der Zivilbevölkerung zu nehmen, sobald die Rohstoffversorgung einigermaßen gesichert ist, sich aber zurückzieht und diejenigen, die sie vorher noch unterstützt hat, ihrem Schicksal überlässt.
So macht man sich "Freunde", speziell im arabischen Raum, aber das scheint ja politisch gewollt zu sein.Und vor einem Boykott Deutschlands, wie ihn Westerwelle noch stolz bei Libyen verkündete, möge Syrien verschont bleiben. Diesen seltsamen Humor versteht kaum einer in der Welt.
ACTA nicht vergessen! siehe hier
Danke SKieMo für Deine Stimme

Letzte Nacht erreichte mich diese E-Mail:

Liebe Freundinnen und Freunde,
Heute Vormittag sind 4 westliche Journalisten sicher bei ihren Familien, mit dem Nachklang des Horrors und Heldentums in Baba Amr noch frisch im Gedächtnis. Mehr als 50 von Avaaz unterstützte Aktivisten stellten sich freiwillig zur Verfügung, um Journalisten und zahlreiche verletzte Zivilisten aus der Todeszone der syrischen Armee zu retten. Viele dieser unglaublichen Aktivisten haben diese Woche leider nicht überlebt.

Abu Hanin ist einer dieser Helden.
26 Jahre alt, ein Dichter. Als seine Heimatstadt ihn brauchte übernahm er eine zentrale Rolle bei der Organisation der Avaaz-Bürgerjournalisten, weil er helfen wollte, die Stimmen der Syrer an die Weltöffentlichkeit zu bringen. Als Assads Truppen seinen Standort einkreisten gelang es uns am vergangenen Donnerstag, ein letztes Mal Kontakt zu Abu Hanin herzustellen. Er las dem Avaaz-Team in Beirut sein Testament vor und beschrieb, wo er die Leichen der zwei westlichen Journalisten, die im Granatfeuer umgekommen waren, begraben hatte. Seitdem ist sen Viertel Baba Amr ein schwarzes Loch, und sein Schicksal ist ungewiss.

Angesichts der Situation in Syrien kann man leicht der Verzweiflung erliegen, doch
um die Toten zu ehren müssen wir ihre Hoffnung weitertragen. Als Baba Amr in Dunkelheit versank und sich Angst vor einem Massaker verbreitete, gingen Syrer im ganzen Land erneut auf die Straße. Durch friedlichen Protest zeigen sie uns ihren atemberaubenden Mut.

Ihr Mut soll uns eine Lehre sein -- ein Geschenk der Syrer an uns alle.
Indem sie unerschrocken den Gräueln der Menschheit entgegentreten leiten sie eine neue Ära für die Welt ein.

Und in dieser neuen Welt
sind die Bürger Syriens nicht allein. Millionen von uns, aus allen Ländern der Welt, stehen seit Beginn ihrer Freiheitsbemühungen auf der Seite der syrischen Bevölkerung. Fast 75.000 von uns haben beinahe 2.3 Millionen Euro gespendet, um Bürgerbewegungen zu finanzieren und High-Tech Kommunikationsequipment zu schicken, damit sie ihre Geschichte erzählen können. Avaaz gelang es, medizinische Vorräte im Wert von über 1.5 Millionen Euro ins Land zu schmuggeln, als niemand sonst dazu in der Lage war.

Millionen von uns haben in Online-Aktionen den Sicherheitsrat und die Arabische Liga zum Handeln aufgefordert und auf Sanktionen durch viele Länder gedrängt. Durch
Dutzende von aufsehenerregenden Offline-Aktionen, Medienkampagnen und Treffen mit hochrangigen Politikern und Entscheidungsträgern haben wir unseren Stimmen Gehör verschafft. Gemeinsam haben wir geholfen, wichtige Erfolge zu erringen: unter anderem für beispielloses Handeln der Arabischen Liga und der Verhängung von Öl-Sanktionen durch Europa.

Unser Team in Beirut hat eine wertvolle Kommunikationszentrale für mutige und hochqualifizierte Aktivisten bereitgestellt, um komplexe Schmuggelaktionen und die Rettung der Verwundeten und der Journalisten zu koordinieren. Avaaz steuert diese Aktivitäten in keiner Weise, aber wir ermöglichen, unterstützen und beraten. Wir haben außerdem Unterschlupfmöglichkeiten für Aktivisten geschaffen und diplomatische Arbeit des Syrischen Nationalrats -- die noch in Kinderschuhen steckende politische Volksvertretung -- unterstützt.
Viele der wichtigsten Medien der Welt haben über die Arbeit von Avaaz für Hilfe für die Bürger Syriens berichtet, u.a. mit Beiträgen in BBC, CNN, El Pais, TIME, The Guardian, Der Spiegel, AFP und vielen anderen, die unsere “Schlüsselrolle” bei der friedlichen Protestbewegung Syriens anführen.

Heute entfalten sich Dutzende weitere Alpträume wie jener in Homs in ganz Syrien. Die Situation wird erst schlimmer werden, bevor sie besser wird. Es wird blutig und kompliziert sein, und die Linie zwischen richtig und falsch wird verschwimmen, wenn einige Demonstranten zur Waffe greifen. Doch Präsident Assads brutales Regime wird fallen und Frieden, Wahlen und Rechenschaftspflicht werden kommen. Die Bürger Syriens werden nicht aufhören, bis dies passiert -- und es könnte früher geschehen, als wir alle denken.


Anfangs wurde uns von allen Experten gesagt, dass eine Demokratiebewegung in Syrien undenkbar sei. Trotzdem schickten wir riesige Mengen Satelliten-Kommunikationsequipment ins Land. Denn unsere Gemeinschaft weiß, was Experten und Zyniker nicht wissen -- dass
Bürgerengagement und ein neuer Geist des Zusammenhaltes die Welt erfasst. Dass dieser Geist furchtlos und unaufhaltbar ist, und Hoffnung in die größte Dunkelheit bringen wird. Marie Colvineine amerikanische Journalistin, die über die Gewalt in Homs berichtete, sagte Avaaz bevor sie starb, “Ich verlasse diese Menschen nicht”. Und wir werden das auch nicht tun.

Voller Hoffnung und Bewunderung für die Bürger Syriens und mutige Bürger überall,


Ricken, Wissam, Stephanie, Alice, David, Antonia, Will, Sam, Emma, Wen-Hua, Veronique und das ganze Avaaz-Team


P.S. Wenn Sie mehr tun wollen, können Sie unten klicken, um mit einer Spende unsere Lebenslinie nach Syrien offen zu halten:

https://secure.avaaz.org/de/smuggle_hope_into_syria_rb_de//?vl
 

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