Dienstag, 31. Mai 2022

Weltwirtschaftsforum in Davos

Weltwirtschaftsforum in Davos
Foto: tagesschau.de
Frühling statt Winter - in diesem Jahr ist alles anders: Das Weltwirtschaftsforum in Davos findet zu einem ungewohnten Zeitpunkt statt. Thematisch geht es um die Folgen des Kriegs in der Ukraine, Präsident Selenskyj wird als Gastredner zugeschaltet.

Das diesjährige Treffen im beschaulichen Davos wird deutlich kleiner ausfallen als beim letzten Mal. Rund 2.200 internationale Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden in Davos erwartet - fast ein Drittel weniger als im Januar 2020.

Groß wie nie sind dagegen die Erwartungen von Klaus Schwab, dem Gründer der WEF-Stiftung: "Unter dem Motto 'Geschichte am Wendepunkt' wird das diesjährige Jahrestreffen das aktuellste und wichtigste seit der Gründung des Weltwirtschaftsforums vor über 50 Jahren."

Der Krieg in der Ukraine wird beim WEF das dominierende Thema sein.  Aber auch die anderen brandaktuellen globalen Krisen, die Pandemie und der menschengemachte Klimawandel, so betont er, seien dieses Jahr "Schlüsselthemen" für das Weltwirtschaftsforum.

Um die 1000 multinationale Unternehmen und Konzerne mit Umsätzen im Milliarden-Bereich sind Mitglieder des WEF. Es war die Globalisierung, die die Organisation am Genfersee groß gemacht hat.

Nun aber ist das globale Business ins Stocken geraten. Lieferkettenprobleme, Protektionismus und Nationalismus - Konfrontation statt Kooperation lähmen Welthandel und Globalisierung. Ob diese neue Realität, die Deglobalisierung, das Weltwirtschaftsforum lähmt oder womöglich beflügelt, auch darum wird es diese Woche in Davos gehen.

In Davos treffen sich selbsternannte Retter der Menschheit und versuchen mit intellektuell anmutenden Diskussionen in einem exklusiven Ambiente Ratgeber zu spielen.
Davos ist heute aber längst nicht mehr das, was es früher einmal war, nämlich mal so etwas wie eine Ideenschmiede. Das Treffen ist in der heutigen Zeit mittlerweile eher ein gemütliches Sensationstreffen, das es sich in vielen Punkten zu einfach macht. Statt die Staaten beraten zu wollen, sollte man in diesen Kreisen beginnen, ein Umdenken anzuschieben.

"Eigentum verpflichtet" und "Gib der Gesellschaft zurück, was du Gutes von ihr erhalten hast", sind nicht nur hehre Moral, sondern in die Tat umgesetzt Vorbild schaffende Gesellschaftspolitik. Denn nur mit Taten wird erreicht, was segensreiche Worte und Lippenbekenntnisse nicht vermögen.

Und das Finanzvermögen wie der Kapitalfluss werden nicht nur von einzelnen Regierungen durch Steuer in die Gemeinschaft geleitet. Man kann auch als Eigentümer dessen politisch und aktiv dazu beitragen. Sozusagen als Motor.


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