Freitag, 13. Mai 2022

Ein Artikel für das Anne Will Gästebuch aus dem Jahr 2014

Ein Artikel für das Anne Will Gästebuch aus dem Jahr 2014 Im Jahr 2014 hatte ich für das Anne-Will Gästebuch eine Antwort an einen Foristen vorbereitet, dann aber doch nicht abgeschickt. Bei der Durchsicht alter Unterlagen habe ich ihn gefunden und stelle ihn nun hier ein, damit ich ihn nicht ganz umsonst geschrieben habe. Außerdem passt er gut zum augenblicklichen Geschehen.
Insider werden sich noch an diesen Foristen erinnern.

(damals gab es die Zeichenbegrenzung auf 1000 Zeichen noch nicht)

Werter "anti-russischer" Forist Löwenmaul, bestimmte Kommentare in Gästebüchern von Talkshows scheinen es Ihnen ja richtig angetan zu haben, so wie Sie über die Krim und Russland herziehen.
Aber sehen Sie, genau solche Aussagen –

"Dass man aber stillschweigend und hilflos einer Annexion durch Putin - er allein ist dafür verantwortlich - gegenüberstehen soll, ist menschlich weder zu verstehen noch völkerrechtlich einfach so hinnehmbar."

- sind es, die viele dazu verleiten, eine prorussische Position einzunehmen.

Ich dachte immer, Sie seien der Verfechter einer sachlichen Diskussion. Weshalb stellen dann ausgerechnet Sie - ohne jeden Beweis - die Behauptung auf, er allein ist dafür verantwortlich ?
Sie behaupten doch auch: Wir leben in einem Rechtstaat!

In einem Rechtstaat aber gilt, bis zum unwiderlegbarem Beweis, die Unschuldsvermutung - schon mal gehört?
Wie kommen sie dann dazu, diese unbewiesene Behauptung auf zu stellen?

Eine Zeitung hat's geschrieben, alle anderen haben es abgekupfert und die Regierungs- und USA- treuen Blogger haben es gerne aufgegriffen und weiterverbreitet.

Wie Sie selbst schon, in Anlehnung an des Zitat von Abel J. Jones, geschrieben haben:
Eine Behauptung wird dadurch nicht wahrer, je öfter man sie wiederholt.

Wenn man hier ungeprüft und voreilig von Annexion redet und dabei das stattgefundene Referendum gar nicht erwähnt, dann ist es eine einseitige, verfälschende Aussage.

Dass es keine Annexion ist, weil die Anbindung nicht erzwungen wurde, wird einfach von den Medien übergangen, auch von Ihnen, denn es passt natürlich nicht in die allgemeine Propaganda, die auch sie fleißig rausposaunen.

Annexionen waren z.B. 1981 von Israel die Golan-Höhen oder 1983 von den USA Grenada oder 1999 das Kosovo mit einem völkerrechtlich immer noch umstrittenen Status des Landes, aber da hatte Putin nichts mit zu tun, das waren Andere und deshalb gab es kein Geschrei, weil die dürfen das, die sind nämlich die Guten, - meinen sie.

Wie steht es denn mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker auf der Krim?
Oder ist das ganz was Anderes weil es ja keine westlichen Völker sind?

Damit wir uns richtig verstehen, auch ich finde es nicht richtig, wie das gelaufen ist aber aus Putins Sicht verständlich.

Wäre es anders verlaufen, wäre dort statt der Schwarzmeerflotte Russlands die US-Navy stationiert und ein Marinestützpunkt der USA, sowie ein Raketenstützpunkt der Nato eingerichtet worden, aber bestimmt kein Stützpunkt der Ukraine.

Haben Sie da eventuell Zweifel? Ich nicht!
Es werden doch nicht alles "Linke" sein, die sich über die seit Syrien andauernde Kriegspropaganda der Medien beschweren, ich zumindest zähle mich nicht zu den Linken, bin allerdings auch nicht USA-hörig und schon mal gar nicht Sympathisant einer "C" oder "S" Partei mit ihren verlogenen, kriegstreibenden Regierungsdarstellern.

Wenn man unsere beiden Damen, Kanzlerin Merkel und ihre Verteidigungsministerin von der Leyen, dazu noch Gabriel und den "Freiheitsprediger" so reden hört, dann kann einem schon Angst und Bange werden. Mit einem Bündnisfall für die Ukraine kann es jedenfalls nicht entschuldigt werden, das ungute Gefühl wenn Deutsche wieder gegen Russland ziehen.
Wenn es schon sein muss, dann sollten die vier mutig vorangehen, nicht nur hohle Sprüche und heiße Luft absondern.

Da Sie auch von "Völkerrecht" schreiben, ihre Erwähnung aber auch hier wieder sehr einseitig erscheint, das Folgende zu ihrer Kenntnisnahme:
Nach dem Völkerrecht ist es jedem Staat verboten, einen Angriffskrieg zu führen.

Vom Völkerrecht wird immer nur dann gesprochen, wenn es zur Strategie der USA passt.
Ist ihnen das schon mal aufgefallen?
Die USA selber scheren sich einen Dreck um das Völkerrecht wenn es um die Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen geht. Beispiele dürften auch Ihnen genug bekannt sein, ansonsten schauen sie am Ende dieses Artikels.
Denken sie nur daran, dass sich manche US-Bürger nicht erklären können wie es kommen konnte, dass "ihr Erdöl" unter arabischen Sand liegt.
Müssen sich ihrer Meinung nach die USA gar nicht an das Völkerrecht halten, nur alle anderen?

Frau Nuland erwähnte in einem abgehörten und veröffentlichen Telefongespräch, die USA hätten bereits 5 Milliarden Dollar für die Ukraine ausgegeben.
Wofür?
Dafür, dass sich Janukowitsch Russland zuwendet?
Oder um den Putsch gegen ihn vorzubereiten?
Ich weiss es nicht.
Ist ein Putsch gegen einen, vom Volk demokratisch gewählten, Präsidenten durch das Völkerrecht gedeckt?

Wie würden Sie, werter Herr Forist Löwenmaul, erklären,
  • dass das Töten von Zivilisten in souveränen Staaten völkerrechtlich in Ordnung ist?
  • dass das Töten, welches mit Hilfe von ferngesteuerten Drohnen auf Befehl eines Friedensnobelpreisträgers geschieht, in Ordnung ist?
  • dass genau die Kapitaleigner dahinterstecken, die seinen Wahlkampf finanziert und ihm dadurch den Präsidentenposten ermöglicht haben, sich jetzt dazu berufen fühlen zu entscheiden, wer wann getötet wird?
Ist das, ihrer Meinung nach, alles mit dem Völkerrecht vereinbar?
  • oder Guantanamo?
  • oder Abu-Ghraib?
  • oder das Abhören der ganzen Welt durch die Geheimdienste?
Würden Sie das etwa mit "Kampf gegen Terrorismus" erklären?
So naiv kann doch niemand sein.

Und noch etwas:
Bundesregierung drängt auf Untersuchung von Maidan-Schüssen
lautete ein Artikel in der Junge Freiheit am 13.03.2014
BERLIN. Die Bundesregierung macht sich für eine internationale Untersuchung der tödlichen Schüsse während der Proteste auf dem Maidan in Kiew stark. Laut der Antwort des Europa-Staatsministers im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), auf eine Anfrage der stellvertretenden Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, setze sich die Bundesregierung gemeinsam mit ihren Partnern in der Europäischen Union „für eine umfassende und transparente, unter Einbeziehung internationaler Institutionen erfolgende, Aufklärung aller Gewaltakte in Kiew ein“, berichtet das Handelsblatt. Das gelte auch für die Todesfälle in der Zeit zwischen dem 18. und dem 20. Februar 2014.

Hieraus ergeben sich folgende Fragen:
  • Was ist eigentlich aus dem Drängen der Bundesregierung geworden?
  • Wer waren die Scharfschützen?
  • Von wem wurden sie beauftragt?
  • Sind gewisse Kreise daran interessiert, dass niemand mehr nachfragt?
  • Soll es für immer in Vergessenheit geraten, ähnlich wie die Ergebnisse des NSU-Untersuchungsausschusses in Deutschland, die 120 Jahre unter Verschluß bleiben sollen?
  • Wer hat da was vor der Öffentlichkeit zu verbergen, die letztendlich die Wichtigtuerei der sich zu Höherem berufenen Zeitgenossen finanzieren muss?
  • In was für einer verlogenen Welt leben wir eigentlich, die hauptsächlich von Mitgliedern der Klima-Sekte-Partei großspurig Westliche Wertegemeinschaft genannt wird?

Grenada und Ukraine sind nicht die einzigen Verletzung des Völkerrechts durch Angriffskriege, bzw. Stürze von demokratisch gewählten Regierungen durch die USA. Hier eine kleine Auswahl: ohne Anspruch auf Vollständigkeit

1947 - Griechenland
Die USA leisten, um eine kommunistische Machtübernahme zu verhindern, logistische, technische und finanzielle Unterstützung.

1950 bis 1953 - Korea
Die USA kommen, legitimiert durch die in sowjetischer Abwesenheit erfolgte Resolution 85 des UN-Sicherheitsrates, dem prowestlichen Regime in Südkorea zu Hilfe, das durch einen Überraschungsangriff des kommunistischen Nordens in schwere Bedrängnis geraten ist.

1953 - Iran
Verhandelt die USA mit dem Iranischen Premierminister Mossadegh über eine Entschädigung für die enteignete und verstaatlichte Anglo-Iranian Oil Company (Vorläufer des heutigen BP-Konzerns). Nach dem Scheitern der Verhandlungen drängt die USA den Schah Mohammad Reza Pahlavi zur Absetzung des demokratisch gewählten Premierministers. Die USA unterstützt mittels der CIA den blutigen Putsch.

1961 - Kuba
17. April 1961 – Eine von den USA finanzierte, ausgebildete und ausgerüstete Guerillagruppe aus Exilkubanern scheitert bei der Invasion in der Schweinebucht auf Kuba. Die Operation wird durch die amerikanische Bombardierung kubanischer Luftabwehrstellungen vorbereitet.

1964 - Brasilien
31. März 1964 – Mit logistischer Unterstützung durch die CIA wird der linksgerichtete Präsident João Goulart gestürzt. Es erfolgt die Errichtung einer von den USA favorisierten Militärdiktatur, die bis 1982 das Land beherrscht.

1964 bis 1982 - Bolivien
Die USA sind in eine Vielzahl von militärischen Staatsstreichen und Gegenrevolten verwickelt.

1965 - Dominikanische Republik
April bis September 1965 – Nach dem Sturz des linksgerichteten Präsidenten Juan Bosch und der Installation einer mit amerikanischer Hilfe eingesetzten Militärjunta entbrennt ein Bürgerkrieg. Die USA intervenieren mit 42.000 Marines und veranlassen Neuwahlen, aus denen Joaquin Balaguer – der zuvor 30 Jahre in Diensten der Trujillo-Diktatur gestanden hat – als Sieger hervorgeht und für die folgenden 35 Jahre eng mit den USA zusammenarbeitet.

1967 - Bolivien
Die bolivianische Armee wird in ihrem Kampf gegen die Guerilla durch die CIA angeleitet. Mit Hilfe des CIA wird der kubanische Revolutionär Ernesto Che Guevara in Bolivien aufgespürt und am 9. Oktober erschossen.

1970 - Kambodscha
März 1970 – Mit amerikanischer Unterstützung putscht sich der General Lon Nol an die Macht. Ausweitung des Vietnam-Krieges auch auf Kambodscha.

1976 - Angola
Die USA unterstützen die UNITA-Rebellen in ihrem Kampf gegen die marxistisch-leninistische MPLA-Regierung.

1977 - El Salvador
Die USA unterstützen die von ihnen eingesetzten oder gebilligten Regierungen im Kampf gegen die marxistisch-leninistische Opposition. In der Folge zerfällt das Land in einem zehnjährigen Bürgerkrieg.

1981 - Afghanistan
Die USA gewähren den Mudschahidin und anderen afghanischen Widerstandskämpfern massive finanzielle, militärische und logistische Hilfe in ihrem Kampf gegen die sowjetische Besetzung des Landes.

1985 - Nicaragua
1. Mai 1985 – Nach dem Wahlsieg der linksgerichteten Sandinisten vom 4. November 1984 verhängen die USA ein vollständiges Handelsembargo gegen Nicaragua, weil sich bei den Sandinisten sehr schnell die marxistisch-leninistischen Kräfte durchsetzen. Fortführung der Unterstützung der Opposition (Contras) zum Sturz des seit 1979 regierenden sandinistischen Regimes.

1998 - Sudan
20. August 1998 Als Vergeltung für die Terroranschläge auf die amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania führen die USA einen Luftangriff auf eine angebliche Giftgasfabrik durch, die sich später als die Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik herausstellte.

1999 - Kosovo
März bis Juni 1999 Kosovokrieg – Ohne Mandat der Vereinten Nationen führt die NATO unter dem Kommando der USA umfangreiche Bombardements gegen Ziele in Jugoslawien durch, um einen Abzug serbischer Truppen und Polizei aus dem Kosovo zu erzwingen. Nach Abschluss eines Waffenstillstands wird die Provinz Kosovo von NATO-Truppen besetzt und ein Protektorat unter Verwaltung der Vereinten Nationen errichtet.

2001 - Afghanistan
In der Folge von Terrorakten, die angeblich islamische Fundamentalisten in New York und Washington am 11. September 2001 verübt haben sollen, griffen die USA Afghanistan an. Das dortige Taliban-Regime wurde zerschlagen und eine Amerika zugewandte Übergangsregierung eingesetzt.

2003 - Irak
20. März 2003 Irak – Die Koalition der Willigen) angeführt durch die USA, greift im Dritten Golfkrieg ohne UN-Mandat, den Irak an und beseitigt das Regime von Saddam Hussein.

2011 - Libyen
Frühjahr 2011 – Militärische Luftschläge sowie Marineeinsätze mit Marschflugkörpern gegen Libyen um eine Flugverbotszone durchzusetzen, um so die angeblichen Militärschläge des Machthabers Muammar al-Gaddafi gegen Zivilisten und Aufständische im Land zu verhindern.


Diese Liste habe ich von Heiko Schrang übernommen
Wurde bereits 1997 durch die USA eine Verschwörung gegen die Ukraine geplant?
krisenfrei.wordpress.com


1 Kommentar :

  1. An den Foristen Löwenmaul kann ich mich noch gut erinnern.
    Lange nichts mehr von ihm gelesen. Er scheint ja in Westcoast einen gleichwertigen Nachfolger gefunden zu haben.
    Ich meine er war Jemand zu dem die aus der DDR stammende, schon damals ebenfalls im Club der Putinhasser mitspielende MLM so engen Kontakt gesucht und gefunden hat, wie sie heute Westcoast und Odradek anwanzt.

    Ein Leser des Blogs

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