Montag, 16. August 2021

Presseclub - 15.08.2021 - Klimaziele - Großer Wurf oder große Illusion?

Presseclub - 15.08.2021 - Klimaziele - Großer Wurf oder große Illusion?
So. 15. August 2021, 12.03 - 13.00 Uhr

Klimaziele - Großer Wurf oder große Illusion?


Moderation
Sabine Scholt
Leiterin der Programmgruppe Zeitgeschehen, Europa und Ausland
Bilder: Screenshots. Text: ARD

Der jüngste Bericht des IPCC stellt fest: Das Zeitfenster, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, schließt sich schneller als vermutet. Ist das Pariser Klimaziel noch zu schaffen oder nur eine Illusion?

Der jüngste Bericht des Weltklimarats zeichnet ein düsteres Bild: Das Zeitfenster, um die globale Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, schließt sich immer schneller. Aber selbst, wenn wir es noch nutzen würden, steht fest: Wetterextreme wie Hitze oder Starkregen werden zunehmen. Die physikalischen Fakten lassen daran kaum noch einen Zweifel. Weltweit sind die Kohlendioxid-Emissionen seit dem ersten IPCC-Bericht 1990 um mehr als die Hälfte gestiegen. Daran haben auch die Versprechen der vergangenen Klimakonferenzen nichts geändert. Das 1,5-Grad-Limit, auf das sich die Weltgemeinschaft in Paris verständigt hat, ist wahrscheinlich viel früher erreicht, als noch vor wenigen Jahren vermutet. Ist dieses Ziel also überhaupt noch zu schaffen oder blanke Illusion? Schon jetzt jagt ein Temperaturrekord den nächsten, zuletzt in Sizilien mit 48,8 Grad. Südeuropa steht vielerorts in Flammen, während Deutschland und die Türkei von schwerem Hochwasser heimgesucht werden. Ist das der Weckruf für einen internationalen Neustart - spätestens bei der nächsten Klimakonferenz in Glasgow?

Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssten die globalen Treibhausgas-Emissionen bis 2030 halbiert werden. Danach sieht es aber nicht aus, obwohl der größte Klimasünder USA unter Präsident Biden dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder beigetreten ist. Denn woanders werden weitere Ölfelder erschlossen und noch mehr Kohle verstromt. Ölmultis wie die OPEC und Gasimperien wie Gazprom denken überhaupt nicht daran, auf ihre Geschäfte mit fossilen Brennstoffen zu verzichten. Hilft es uns also tatsächlich weiter, immer strengere Zieldaten zu setzen für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft? Welche realistischen Handlungsoptionen bleiben uns? Kein vernünftiger Mensch wird die Notwendigkeit abstreiten, die weltweite Klimaerwärmung einzugrenzen. Muss sich die internationale Politik kurzfristig viel stärker um Klima-Anpassung kümmern als um die Vermeidung des Klimawandels? Müssen wir uns endlich ehrlich machen?

Links
Sendungsseite
Linktipps
Gästebuch

1006 Kommentare + 855 Antworten = 1861 Beiträge,
davon 299 zensiert und 4x Antwort vom Admin

Kommentar 989:
B.Tester schreibt am 15.08.2021, 14:51 Uhr:
Admin, die Wahrheit braucht ein schnelles Pferd, ihr seid ja noch schneller die Wahrheit wegzuzensieren, die ihr nicht hören wollt oder nicht veröffendlichen dürft. Was soll das?
Kommentar 987:
Helmut S. schreibt am 15.08.2021, 14:50 Uhr:
Meine Frage: Gibt es in der ARD eine Kontroll-Instanz die die Richtigkeit der Zensur wegen:" Verstoß gegen die Netiquette" überprüft. Ich halte dies für unbedingt erforderlich, um Zensur-Willkür zu verhindern.
Kommentar 966:
Heinz S. schreibt am 15.08.2021, 14:39 Uhr:
Die Wahrheit widerspricht der Netiquette des Presseclubs !!!
Kommentar 952:
Helmut S. schreibt am 15.08.2021, 14:28 Uhr:
Ich habe den Eindruck, dass mit dem Verweis: "Verstoß gegen die Netiquette" unerwünschte Kommentare von der Redaktion zensiert werden? Sicher stehe ich mit dieser Meinung nicht allein!!!! Wahrscheinlich wird dieser Beitrag, in dem ich keinen Verstoß gegen die Netiquettte finde, erneut zensiert.
    Antwort von
    Peter Bärle , geschrieben am 15.08.2021, 14:54 Uhr:
    Sie haben die Netiquette-Spielregeln richtig erkannt. Ab und zu werden aber zensurkritische Kommentare abgedruckt, um Liberalität vorzutäuschen.
    Antwort von
    Dieter Machmüller , geschrieben am 15.08.2021, 14:56 Uhr:
    aus leidvoller eigener Erfahrung und Erkenntnis: der Kandidat hat 100 Punkte!
    Antwort von
    Hartmut C. , geschrieben am 15.08.2021, 14:56 Uhr:
    In anderen öffentlich-rechtlichen Diskussionsforen sind die Netiquette-Regeln sogar noch viel strenger. Selbstverständlich nur für den Frieden, zum Wohl und zum Schutz der Bevölkerung.
    Antwort von
    E.Dreier, geschrieben am 15.08.2021, 14:57 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
    Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
    Antwort von
    Tom Schmidt , geschrieben am 15.08.2021, 14:58 Uhr:
    Allerdings. Das trifft besonders zu, wenn die Medien erkennen müssen, wie falsch es war, das sie Jahrzehnte das technisch-naturwissenschaftliche Nichtschwimmerbecken mit der Sonnenblume im Emblem dabei unterstützt haben, gegen CO2-freien Strom aus Kernkraft zu agieren, statt sich um die Reduzierung von Kohlestrom zu bemühen. Schon 1972 hat der Club of Rome intensiv auf das Problem hingewiesen. Und Jahrzehnte hat das links-grüne Lager das Gegenteil vom Nötigen gemacht. Das mögen die Medien überhaupt nicht, entlarvt zu werden.

Kommentar 973:
Hubert Dobrinski schreibt am 15.08.2021, 14:41 Uhr:
Das Klima bewahren würde bedeuten Deutschland wieder in eine Sumpflandschaft zurück verwandeln, so wie ganz früher. Fakt ist das sich die Natur immer ändert, ob mit oder ohne Mensch. Nur wenn es die Natur selber macht fühlt es sich wohliger und nachhaltiger an und das Gewissen ist beruhigt.
Kommentar 967:
Peter Kny schreibt am 15.08.2021, 14:40 Uhr:
In den Wind geschrieben – Das war ein beeindruckender Presseclub. Noch nie wurde so viel Luft, man kann nicht mal von heißer Luft sprechen, verbreitet. Es war reine Hilflosigkeit. Alle wesentlichen Erkenntnisse liegen vor. Es muss gehandelt werden, national, global, und zwar sofort. Die Politik muss endlich handeln. Nur will kein Politiker die Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen. Wir brauchen einen solidarischen Weltmarkt. Verzicht ist ein Gewinn. Das Problem ist: wir Menschen haben das Ruder aus der Hand gegeben. Wir können nur noch reagieren. "Die Geister, die wir riefen, werden wir nun nicht mehr los". Wir sind nur Zauberlehrlinge. Es gibt keine Umwelt, die uns Menschen umgibt, deren Zentrum wir sind und die wir nach belieben beherrschen könnten. Es ist die eine Welt, in der wir leben und die wir demütig respektieren müssen. Aktuelles Beispiel: Das Coronavirus hat nichts gegen uns Menschen. Es will sich nur vermehren und tötet dabei seinen Lieblingshost.
Kommentar 925:
Kurt Lorenz schreibt am 15.08.2021, 14:00 Uhr:
Wie hoch ist denn überhaupt der Wärmeeintrag in die Atmosphäre durch wärmeerzeugende Prozesse ? Ein Flugzeugmotor 50MW, eine heruntergefahrener Kernreaktor 2MW, ein Stahlwerk, jeder Elektromotor, die ganze Internetrechentechnik, jedes Auto, jeder LKW, jeder Industriebetrieb, die Prozesswärme, alle Klimaanlagen für unsere eitlen Schlipsträger damit die Anzugsordnung eingehalten werden kann, jeder Mensch ca. 80 Watt, und alle Tiere und dann die ganzen (vorsätzlich angezündeten) Waldbrände, und nicht zu vergessen - alle Vulkane auf diesem Planeten. Alles aufheizender Wärmeeintrag in die Atmosphäre, nur reiner Wärmeeintrag !!! Kein Wort darüber im Klimabericht, oder doch und nur verschwiegen, damit das CO2 höheres Gewicht bekommt ? Dieses soll das Abstrahlen der menschlich erzeugten Wärme in den Weltraum verhindern ? Wer das Klima schützen will, muss die Systemfrage stellen. Aber da geht es dann gegen den Reichtum der Minderheit auf diesem Planeten.
Kommentar 805:
Heinz Becker schreibt am 15.08.2021, 12:57 Uhr:
Frau Alina Schadwinkel sagt, in Deutschland geht es nicht nur um die Laufzeit der Kernkraftwerke sondern auch um die Sicherheit. Ist das in den Ländern USA, Frankreich, Tschechien u.s.w. anders? Ist denen die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung egal?
Kommentar 603:
Hubert Schleippmann schreibt am 15.08.2021, 12:27 Uhr:
Mobilität Meine Familie bewegt im Jahr 20.000km das Rad und nur 6.000km das Auto. Gerade Mobilität erlaubt eine wirksame schnelle CO2 Reduktion. Warum bewegt sich in Deutschland so wenig die Mobilitätsgewohnheiten zu ändern. Viele Grüße, Hubert Schleippmann
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 15.08.2021, 13:25 Uhr:
    Sehr nett Herr Schleippmann, machen sie so vorbildlich weiter. Welche Fahrradmarke empfehlen sie einem Pendler vom Land, der jeden Morgen 110 km zur Arbeitsstelle fahren muss? Und was ist im Winter?

Kommentar 606:
linder schreibt am 15.08.2021, 12:28 Uhr:
Warum zum Teufel wird nicht mit CO2 Filtern gearbeitet oder darf man das nicht mehr sagen ?
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 15.08.2021, 13:20 Uhr:
    Warum zum Teufel reichert die Getränkeindustrie ihre Erfrischungsgetränke noch mit Co2 an? Warum trinken die "Reichen und Schönen" besonders gerne Champagner, obwohl da doch so viel Co2 drin ist?

Kommentar 613:
Eike H schreibt am 15.08.2021, 12:28 Uhr:
Wichtig wäre wenn man das künstliche Erzeugen von Fleisch vielmehr forssieren würde. Gerade im Bereich vorgefertigter Hamburger könnte man hier viel ersetzen. Bisher gab es da aber nur in Singapur, wo so etwas verkostet wurde. Deutschland muss hier viel schneller werden und endlich in solchen Technologien Vorreiter werden. Auch können statt Soja auch Mehlwürmer verfüttert werden. Dadurch werden dann keine Regenwälder mehr abgeholzt. Es müssen also die Lösungen verfolgt werden. In den Niederlanden gibt es bereits zahlreiche Mehlwürmerfarmen und die sind einfach nur in Schubladen, die übereinandergestapelt werden, dadurch fällt der Flächenverbrauch weg. Es gibt also Lösungen, die angegangen werden müssten.
    Antwort von
    D. Preuß , geschrieben am 15.08.2021, 13:13 Uhr:
    Nicht immer nur fordern. Einfach machen. Dann fangen Sie doch an.
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 15.08.2021, 13:13 Uhr:
    Warum noch den Umweg übers Verfüttern? Verspeisen sie die Mehlwürmer doch direkt, direkt aus der Schublade. Verlangen sie aber nicht, dass alle anderen das auch machen müssen.


Wer alle Kommentare lesen oder herunterladen möchte, bitte hier klicken

1 Kommentar :

  1. So sieht nun mal die Wahrheit aus, über die niemand redet. Bereits zum Presseclub vom 18.7. hatte ich es geschrieben, aber der Hauptverantwortliche für die Erderwärmung wird nie in die Pflicht genommen. Für die grünen „Umweltaktivisten“ ist das tabu. ABRÜSTUNG statt 2% für die Rüstung, wie auch von Biden von allen NATO-Staaten gefordert, müsste das Ziel sein, um noch unter der 1,5 Grad Erderwärmung zu bleiben. Dann wären auch genügend Mittel zur Verfügung, um die Coronaschäden abzuschwächen und endlich auch die Energiepreise zu senken.

    Der nachfolgende Kommentar durfte schon im Anne Will-Blog vor Monaten nicht erscheinen.

    Klaus Weber schrieb am 07.06.2021 10:28 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
    Was die Grünen so wichtig macht, ist ihre ausgeprägte Russophobie. Das ist ganz im Sinne der USA, aber überhaupt nicht im Interesse des deutschen Volkes. Unter Jelzin konnte die zerfallene Sowjetunion, die reich an Bodenschätzen ist, noch von ausländischen Konzernen genutzt werden und das BIP in Russland ging in den Keller. Damit war unter Putin Schluss und mit dem BIP ging es aufwärts. Seitdem wird alles genutzt, um das Verhältnis zu Russland zu verschlechtern, und die Grünen sind dabei führend. Da ist Nordstream2 für die "Umweltschützer" schlimm, US-Frackinggas aber nicht. Auch hat man von den Grünen noch nie Kritik an NATO-Manövern erlebt, wo die Umwelt massiv geschädigt wird, wenn quer durch Europa Truppentransporte fahren.
    https://www.greenfinder.de/news/show/us-militaer-der-groesste-umweltverschmutzer-der-welt/
    Der größte Umweltverschmutzer der Welt sind nicht pupsende Kühe oder entwässerte Moore.
    Der größte Umweltverschmutzer der Welt ist das Militär des US-Imperiums.

    AntwortenLöschen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe