Thema:
Kalter Krieg
Veganerin aus Limburg protestierte gegen Rathaus-Glockenspiel-Melodie
Was sich liest wie eine ländliche Posse, ist keine. Der Bürgermeister der hessischen Stadt Limburg hat das Kinderlied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ vorerst aus ihrem Rathaus-Glockenspiel entfernt.
Eine Einwohnerin hatte sich an der Textzeile „Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr“ gestoßen und den Bürgermeister um Abhilfe gebeten.
Weil die Frau, die auf sämtliche Tierprodukte verzichtet, ihn so nett gefragt hat, ist er ihrem Wunsch nachgekommen, hat aber nicht geahnt, auf was er sich da eingelassen hat.
In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ rechtfertigt sich Bürgermeister Marius Hahn (SPD): „Wer bin ich, einen so freundlich vorgeschlagenen Wunsch abzuschlagen.“
Mit der Heftigkeit der Reaktionen hätte er nicht gerechnet. Er wäre „auf allen Kanälen übel beschimpft“ worden; Die Leute hätten gefragt, „warum wir auf die Forderungen der Veganer-Mafia eingehen“. Inzwischen bereue er seine Entscheidung: „Im Nachhinein würde ich das nicht mehr so machen, ich will keinen Glaubenskrieg zwischen Fleischessern und Veganern anzetteln“‚ sagte er.
Die Tierschützer von Peta begrüßen dagegen die Schonzeit für die Gans: „Altertümliche Lieder wie dieses oder auch Märchen wie Rotkäppchen sind leider noch immer weitverbreitet und senden vor allem an Kinder ein falsches Zeichen, indem sie ein schlechtes Licht auf bestimmte Tiere werfen“, so ein Sprecher. „Die lagd auf Füchse ist unnötig und grausam.“
Immer wieder gibt es Debatten, ob klassisches Kulturgut für Kinder noch zeitgemäß ist. Der deutsche Verlag Friedrich Oetinger etwa strich vor Jahren Wörter wie ‚Zigeuner‘ oder ‚Neger‘ aus den Pippi-Langstrumpf-Büchern; das schwedische Fernsehen änderte entsprechende Dialoge auch in den Verfilmungen.
Quelle: gedruckte "Westfalenpost" vom 11.02.2017
» der Kommentar des Blogschreibers «
Es muss schon etwas ganz Besonderes geschehen sein, wenn eine Melodie in einem Glockenspiel das Gemüt dieser Frau erhitzt; wohlgemerkt eine Melodie, kein gesungener Text.
Etliche Generationen sind mit Märchen aufgewachsen ohne Schaden zu nehmen. Etliche Generationen haben solche oder ähnliche Kinderlieder gesungen ohne massenweise Tiere umzubringen. Wie viele Möglichkeiten für Füchse Gänse zu stehlen gibt es wohl noch?
Aber einige Wichtigtuer meinen, ihre Wahnvorstellungen der Allgemeinheit mitteilen zu müssen, und sei es durch solche lächerlichen Forderungen wie Kinderlieder aus der Wahrnehmung zu verbannen.
Bis zur Forderung, das "Alte Testament", die christliche Bibel und andere religiöse Schriften wegen Grausamkeit auf den Index zu setzen oder zumindest Kindern und Jugendlichen nicht zugänglich zu machen, kann es nicht mehr weit sein.
Wir gehen interessanten Zeiten entgegen. Wird wegen des Gender-Wahnsinns dann wohl auch von "Mann" und "Männin" oder auch von "die Grünen" und "die Grüninnen" die Rede sein?
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