Dienstag, 8. Januar 2013

Steinbrück und Thyssen-Krupp

am 08.01.2013, 14:01 Uhr | dpa, dapd, t-online.de

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück droht neues Ungemach: Das "Handelsblatt" berichtet, Steinbrück habe dem Stahlkonzern Thyssen-Krupp als Aufsichtsrat seine politische Hilfe für niedrigere Strompreise angeboten. Die Zeitung zitiert dabei aus einem Protokoll des Aufsichtsrats vom 31. Januar 2012.

Während der Sitzung habe ein Vertreter der Arbeitnehmerseite die hohen Stromkosten für deutsche Industriekunden kritisiert. Steinbrück habe laut Protokoll geäußert, "wenn aus dem Kreis des Aufsichtsrats eine Initiative ergriffen werde, sei er gerne zur politischen Unterstützung bereit".
Als energieintensives Unternehmen würde Thyssen-Krupp von einer Senkung der Strompreise erheblich profitieren. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme nahm laut Sitzungsprotokoll Steinbrücks "Anregung gerne auf".
Steinbrücks Sprecher sagte, aus rechtlichen Gründen dürfe Steinbrück nicht über Inhalte der Sitzungen berichten, sonst mache er sich strafbar

Steinbrück hielt offenbar Wort
Steinbrück warnte später vor zu hohen Industriestrompreisen. Allerdings tun dies Politiker fast aller Parteien, damit im Zuge der Energiewende keine Arbeitsplätze verloren gehen. Steinbrück hat als Oppositionspolitiker auch nur begrenzten Einfluss auf die Energiepolitik der Regierung.
Beim Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen am 6. Februar 2012 in der Rheingoldhalle in Mainz sagte der SPD-Politiker laut Zeitungsbericht: "Die Politik muss in der Tat Weichenstellungen vornehmen mit Blick auf die notwendige einigermaßen preisgünstige Energieversorgung.“
Man dürfe "nicht diese deutschen, sehr grundsätzlichen ordnungspolitischen Debatten darüber führen, dass jemand, der von der Industriepolitik redet, sich eigentlich hinterher aus einer ordnungspolitisch puristischen Lage die Zähne putzen muss. So läuft das nicht.“

Nur noch Aufsichtsrat bei Borussia Dortmund
Steinbrück war von Januar 2010 bis Ende 2012 Aufsichtsrat bei Thyssen-Krupp. Er bekam laut Geschäftsbericht insgesamt rund 170.000 Euro für seine Tätigkeit. Dass Steinbrück nicht an allen Aufsichtsratssitzungen teilnehmen konnte, begründete sein Sprecher mit Terminkollisionen aufgrund seines Bundestagsmandats. Wegen der Kandidatur als Kanzlerkandidat legte Steinbrück das Mandat nieder und ist seither nur noch Aufsichtsrat des deutschen Fußballmeisters Borussia Dortmund.
Quelle: dpa, dapd, t-online.de

Ich muss gestehen, das hätte ich von Steinbrück nicht vermutet.

Was die FDP für Mövenpicks ist Steinbrück für Thyssen-Krupp?
Es klingt wie Hohn in den Ohren des hilflosen Wählers: „damit im Zuge der Energiewende
keine Arbeitsplätze verloren gehen“.  Ja klar, was sonst Herr Wichtigtuer?

Er, Steinbrück, setzt noch einen drauf: „Die Politik muss in der Tat Weichenstellungen vornehmen mit Blick auf die notwendige, einigermaßen preisgünstige Energieversorgung.“

Ja was denn nun? Wer soll denn wieder alles bezahlen? Der, der sich nicht nur für teures Geld als Redner verkaufte und sich nebenbei noch 170.000 Euro als Aufsichtsrat gönnte, bestimmt nicht.
So schreibt das Handelblatt: „Peer Steinbrück hat keine Kontaktscheue zur deutschen Industrie. Im Gegenteil. Dem Stahlkonzern Thyssen-Krupp bot sich der heutige Kanzlerkandidat explizit als Speerspitze für niedrigere Strompreise an – und lieferte.“

Er bietet Konzernen an, ihnen dabei behilflich zu sein, sich vor der Zahlung zu drücken und hält wohlmöglich ganz nebenbei seine Hand auf.

Alle Wichtigtuer und Politikerdarsteller, ob grün, gelb, rot oder schwarz, schwadronieren irgendwie immer gleich. Egal was ein Konzern zu jammern hat, sie drängen sich förmlich danach ihm Vorteile zu verschaffen. Das Totschlagargument „Arbeitsplätze“ muss aber auch für fast Alles herhalten

Ganz besonders sind die Energieversorger zu benennen. Da gibt es Aufsichtsratsposten in Hülle und Fülle für diejenigen, die nicht ins Politiker-Endlager Brüssel abgeschoben werden wollen oder können.

Auch wenn man sich ansieht, welche Firmen sich für ernergieintensiv halten und von den Kosten des EEG haben freistellen lassen ...
Am rechten Rand der Blogseite unter „meine PDF- Dateien“ und da unter „vom EEG freigestellte Firmen“ sind alle bis Ende 2012 aufgelistet, 979 an der Zahl.

Mensch Steinbrück, so langsam haben wir  die Schnauze voll, so ist das keine Alternative!
Dann kann Merkel auch dranbleiben, die bereichert sich wenigsten nicht persönlich!
Ist das Deutschlands „Elite“? Hat Deutschland wirklich nichts Besseres?
Erst hatten wir einen Schnäppchenjäger und Vorteilsverschaffer als Bundespräsidenten, jetzt will auch noch ein Raffzahn und Vorteilsverschaffer Bundeskanzler werden?

Gegen diesen Kandidaten waren der ehemalige „Genosse der Bosse“,  und Wulff ja noch Waisenknaben!

Wundern wir uns noch, warum sie das Antikorruptionsgesetz nicht ratifizieren wollen?

Ergänzung 18:51 Uhr, Danke Klaus

Klaus weist in seinem Kommentar auf diesen Link hin:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/eeg-umlage-befreiung100.html
und tatsächlich, dort steht: "Im Oktober lagen 2000 entsprechende Anträge von Unternehmen vor" und noch Einiges lesenswerte mehr.

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