Donnerstag, 30. Juni 2022

Warum der Krieg in der Ukraine schon viel früher begann | 2015 | WDR Doku

Warum der Krieg in der Ukraine schon viel früher begann | 2015 | WDR Doku

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Warum der Krieg in der Ukraine schon viel früher begann | 2015 | WDR Doku 249.630 Aufrufe 01.03.2022 Die ARD Korrespondentin Golineh Atai prägte zu Beginn die Berichterstattung über den Krieg in der Ostukraine. Anfangs noch von den Maidan-Protesten in Kiew, dann von der russischen Annexion der Krim, später auch aus den Kampfgebieten. In dieser Doku schaute Golineh Atai auf den Zustand der Ukraine 2015 und zog nach eineinhalb Jahren Berichterstattung Bilanz. Weil der Film tiefe Einblicke in das Land liefert, die bis heute aktuell sind, haben wir uns entschieden, die Doku als Hintergrundinfo zur aktuellen Situation noch einmal hochzuladen. Die Aussagen und Fakten im Film wurden seit 2015 nicht aktualisiert.

Die Ukraine im Sommer 2015. Das Aufbruchsgefühl vom Maidan war einem Krieg im Osten des Landes gewichen und auch die in Minsk verhandelte Waffenruhe im Frühjahr 2015 hatte dem Land keinen echten Frieden gebracht. Im Gegenteil – langsam wurden die Verwüstungen der schweren Kämpfe sichtbar, sowohl die physischen, als auch die psychischen. Die genaue Zahl der Toten kannte keiner, von tausenden war die Rede. Zehntausende Zivilisten und Kämpfer waren verletzt und traumatisiert. Fast eine Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land. Städte, Siedlungen, Infrastruktur waren zerstört und in den besetzten Gebieten wehten die Flaggen der Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Die Ukraine war zerrissen zwischen dem Wunsch nach Aufbruch und einem Krieg der nicht enden wollte.

Golineh Atai traf auf ihrer Drehreise durch die Ukraine 2015 auf Menschen, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen wollten. Denn von der Regierung in Kiew waren sie enttäuscht. Noch immer lähmte die Korruption den Staat, noch immer ernannten Politiker Spitzenbeamte nicht nach ihren Leistungen, sondern nach persönlicher Bekanntschaft und gegenseitigen Gefälligkeiten. Oligarchen hatten nach wie vor Teile des Landes im Griff, staatliche Institutionen mussten neu aufgebaut werden und die Industrie im Osten des Landes lag am Boden. Dort wo der ukrainische Staat versagte ergriffen Freiwillige die Initiative und dafür, dass überhaupt etwas in der Ukraine lief, war eine immer stärker werdende Zivilgesellschaft verantwortlich.

Die Doku fängt viele verschiedene Stimmen ein und zeigt, dass für die meisten Ukrainer:innen, der Krieg in der Ukraine schon viel früher begann.

🎥 Ein Film für Die Story im Ersten von Golineh Atai.
Dieser Film wurde im Jahr 2015 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

Kommentare

WDR Doku
Liebe Community,
In dieser Doku schaute ARD Korrespondentin Golineh Atai auf den Zustand der Ukraine 2015 und zog nach eineinhalb Jahren Berichterstattung Bilanz. Weil der Film tiefe Einblicke in das Land liefert, die bis heute aktuell sind, haben wir uns entschieden, die Doku als Hintergrundinfo zur aktuellen Situation noch einmal hochzuladen. Die Aussagen und Fakten im Film wurden seit 2015 nicht aktualisiert.
Jumpin' Jack
Gute Arbeit. Reportagen dieser Art zur Ukraine sind leider viel zu selten. Man beachte, dass für den Zeitraum von 2015 bis 2021 zur Lage vor Ort in den problematischen Regionen der Ukraine bei uns ein gravierender Informationsmangel besteht. Auch fehlen irgendwie Reportagen, die die Lage aus Sicht der Bevölkerung der Krim beleuchten würden. Genau so sollte professioneller Journalismus aussehen, ein fettes Danke dafür!
SWR Doku
Danke für diesen wichtigen Beitrag, der noch einmal den Kontext von 2014/15 in Erinnerung ruft, liebe WDR Doku-Kollegen! 🧡
Menoah
vor 3 Monaten Vieles was in diesem Bericht erörtert wurde hilft zumindest mir dabei einiges besser zu verstehen und wenn man so wie ich nicht besonders viel Ahnung hat von Politik und co. , sich auch zugegebener Weise nie besonders intensiv mit der Lage in der Ukraine befasst hat , ist man nach dieser Doku um einiges besser informiert . Vielen Dank dafür . Dort bekämpfen sich Menschen die eigentlich Brüder sind , Menschen eines Landes , Brüder im wahren Leben und das ist wirklich wirklich unglaublich traurig .Der Fanatismus geht so weit dass man bereit ist sein eigen Fleisch und Blut zu opfern , wenn es sein muss selbst Hand anzulegen und zu töten !? für mich unfassbar ! Es muss aufhören , der Krieg muss enden und ich bin mir sicher es braucht dazu nur einen mutigen , selbstlosen Menschen ! Ich wünsche niemandem etwas schlechtes ,allerdings muss dieser Typ der für alles verantwortlich ist und nun endgültig völlig von Sinnen zu sein scheint endlich gestoppt werden und zwar endgültig !

1 Kommentar :


  1. Der Bericht von Golineh Atai ist nach meiner Meinung stark anti-russisch geprägt und ignoriert völlig, dass Faschisten 2014 in der Ukraine an die Macht kamen. Hitlerverehrer Parubij kommandierte als Erster die sogenannte „Antiterror-Operation“ im Donbass, wobei 5000 Menschen schon bis Ende 2015 ihr Leben verloren. Kein Wort über Asow, Faschisten aus ganz Europa, Teil der ukrainischen Armee.
    Das Bataillon Aidar, das wie Asow aus Neonazis besteht, wird nur kurz erwähnt. Held Nikolai von Aidar kämpft bis zum Sieg!
    Näheres über Aidar erfährt man aber hier:

    https://de.wikipedia.org › wiki › Bataillon_Ajdar



    „... ist das Bataillon Ajdar als 24. Sturmbataillon zur besonderen Verwendung in die ukrainische Armee eingegliedert. …
    Die Internationale Menschenrechtsorganisation Amnesty International berichtete im September 2014 über Kriegsverbrechen des Ajdar-Bataillons.
    Seinen Mitgliedern werden Entführung, Raub, Misshandlung, Erpressung und vorgetäuschte Hinrichtungen vorgeworfen.[8] Im Dezember 2014 blockierte das Bataillon humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Osten der Ukraine. Amnesty International warf Ajdar deswegen vor, das Aushungern von Zivilisten als Kriegsmittel einzusetzen.[9]
    Mitgliedern des Verbands werden von ukrainischen Behörden und international agierenden Menschenrechtsorganisationen zahlreiche schwere Verbrechen, wie Morde und Entführungen, vorgeworfen…“

    Aber weiter Golineh Atai:“ Russische Soldaten besetzen die Krim“. Ihr ist entgangen, dass Russland den Militärhafen Sewastopol auf der Krim betreibt mit einem großen Kontingent an Soldaten. Die sorgten dafür, dass das Referendum stattfinden konnte, ohne dass ein Schuss fiel und 95% für die Rückkehr zu Russland waren. Gorbatschow, dem wir die Einheit verdanken, fand es auch ok, weil damit der Fehler des Politbüros von 1954 korrigiert wurde.
    2 Brüder – ein sympathischer junger bei der Ukraine und der ältere auf der Gegenseite mit einem unsympathischen zahnlosen Kommandeur, der natürlich Russe ist und Osama Bin Laden verherrlicht, zeigte Atai. Verzweifelte Frauen und bedauernswerte Kinder in diesem Bericht - natürlich nur auf ukrainischer Seite. Auf dem Maidan wurden Zivilisten und Polizei natürlich nicht von den Neonazis aus dem Ukraina-Hotel erschossen – wie sich später herausstellte usw.
    Frage an @Menoah in den Kommentaren:
    Wen wollen Sie denn stoppen , der völlig von Sinnen ist? Mir fällt da nur Selenskyj ein, der trotz der Niederlagen im Donbass immer weiter sein Volk verheizt.
    Neutraler Beobachter

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