Sendung am 26. August 2018 | 21:45 Uhr
Fachkräfte verzweifelt gesucht – löst Zuwanderung das Problem?
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Fotos: Screenshots |
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Händeringend werden in Deutschland Fachkräfte gesucht. Mit einem Einwanderungsgesetz plant die Bundesregierung, die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt neu zu regeln. An den ersten Entwürfen von Innenminister Seehofer gibt es aber schon jetzt massive Kritik aus Politik und Wirtschaft, denen die Vorschläge nicht weit genug gehen. Viele deutsche Unternehmen fordern z.B. ein Bleiberecht für abgelehnte, aber gut integrierte Asylbewerber in Arbeit, den sogenannten "Spurwechsel". Auch SPD, FDP und die Grünen befürworten dies. Doch die Union befürchtet, dass davon eine Sogwirkung für Asylbewerber ausgehen könnte. Welche Antworten haben Politik und Wirtschaft auf den Mangel an Arbeitskräften? Wie sinnvoll wäre ein "Spurwechsel"? Reichen Seehofers Pläne für ein Zuwanderungsgesetz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels aus?
Link zur Sendungsseite: (hier)
Link zum Anne-Will-Blog: (hier)
Pressestimmen
Focs.de
Bei "Anne Will"
Schwesig geißelt CDU-Mann Bouffier im TV als populistisch - der kontert sie aus
Anne Will sprach am Sonntagabend mit ihren Gästen über Zuwanderung. Konkret diskutierte die Runde über den „Spurwechsel“. Dabei geht es um die Frage, ob abgelehnte Asylbewerber ein Bleiberecht erhalten, wenn sie eine Berufsausbildung oder eine Arbeit haben.
t-online.de
"Anne Will" zum Fachkräftemangel
"Brauchen dringend ein gesteuertes Zuwanderungsgesetz"
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat seinen Blick aus dem Weltraum auf den Unternehmen schlagen Alarm – in Deutschland fehlen Fachkräfte. Teile von Politik und Wirtschaft fordern daher ein progressives Einwanderungsgesetz, um den Bedarf an Arbeitskraft durch Zuwanderung zu decken. Anne Will diskutierte mit ihrer Runde, ob das eine Lösung sein kann.
Waiblinger Kreiszeitung
Winnender Friseurin zu Gast bei Anne Will
Sie hatte nach der Moderatorin Anne Will als erste das Wort und hat auch bei den späteren Einlassungen ihre Situation und ihr Anliegen klar und deutlich beschrieben: Friseurmeisterin Jutta Brändle (48) möchte, dass die Politik Flüchtlinge, die sich ums Sprachelernen, um Arbeit und um Integration bemühen, bleiben dürfen.
Kommentare
Alexandra Nickel
Wir haben keinen flächendeckenden Fachkräftemangel. Wer sich auf diversen Plattformen im Internet informiert, wird erkennen, daß uns Politik und Wirtschaft in die Irre führen will. Wer sich ausgiebig informieren und sich nicht von einseitigen Talkshows blenden lassen möchte, hier einige Informationen:
https://www.dw.com/de/das-märchen-vom-deutschen-fachkräftemangel/
http://www.manager-magazin.de/unternehmen..
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/arbeitsamt-analyse...
https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-03/fachkraeftemangel...
Ursula - langzeitarbeitslose Akademikerin Selbst wenn man die AfD nicht einladen will, könnte man ja vielleicht mal eine Fachkraft einladen, die mit der (Nicht-)Vermittlung von Arbeitslosen zu tun hat. Die könnte z. B. erzählen, dass sie nicht genug tun kann zur Qualifikation "ihrer" Arbeitslosen - weil dafür kein Geld da ist. Und sie könnte erzählen, dass sie schon gleich gar nichts tun kann für Arbeitslose ohne ALg2-Anspruch. Sie könnte erzählen, dass die Arbeitgeber völlig unrealistische Ansprüche stellen an ihr Personal u.s.w.
Aber dazu müsste man natürlich eine Fachkraft einladen, die gerade im Vermittler-Job aufgehört hat. Denn wer noch dabei ist, wird ja verpflichtet, den Politikern nach dem Mund zu reden!
Da hat doch vor einiger Zeit eine Arge-Mitarbeiterin die Arbeit hingeschmissen, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, die Langzeitarbeitslosen ständig sinnlos herumschikanieren zu müssen. Die war noch in keiner Polit-Talk-Show. Die hat nämlich die "falsche" Meinung.
Jürgen Helgert
Komisch vor der Sommerpause diskutieren alle über die sog. Digitale Arbeitswelt, welche nach Experten Ansicht x Arbeitsplätze vernichten wird. Jetzt schreit die Industrie nach Fachkräften aus dem Ausland??Differenziert aber dies mit der Zuwanderung (Flüchtlings-Situation). Frage, nachdem wir, oder das Land die "Flüchtlinge" durch Arbeit und Teilhabe integrieren müssen, sollen, ruft durch ein Einwanderungsgesetz die Industrie ihre fehlenden Kräfte aus den Ausland ab. Also nachdem wir laut EU verpflichtet sind Flüchtlinge aufzunehmen, bedeutet das in der Konsequenz sie bleiben dann in den Sozialsystemen hängen weil die Industrie "sättigt"sich ja dann anderweitig. Kann mann das verstehen?
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Klaus Winkler
Deutschland ist ein Irrenhaus das von Irren geleitet wird.
Empört Euch
Was für ein skandalöses, niederschmetterndes brambasieren über Politik. Die Politik wird nur noch simuliert. Ängste verschenken, Träume verkaufen.... Frau Will muss sich hinterfragen. Als gelernte Journalistin ist diese Sendung ein Armutszeugnis. Damit erfüllt die ARD auch noch ihren politischen Bildungsauftrag? Wo war der Gewerkschaftsvertreter der für die arbeitlosen, oder älteren Arbeitnehmer spricht? Was tun wir mit de hier geborenen Moslems die zu 25% ohne Schulabschluß sind? Wieso scheinen die 2 Mill. Migranten nicht zu genügen? Sie sind doch Fachkräfte, hörte ich. Oder sie sollen welche werden. Also möchte die Wirtschaft noch on Top "besseres Material" ...human ressources....peinlich der Hesse. Da redeten nur Volkswirtschaftler und kein Gegner weiterer Zuwanderung in der Runde. Den Rest gab mir dann die Überleitung zu den Tagesthemen, in denen der Hardliner McCain gefeiert wird , der Mensch der die Tea Party Palin als Vize Präsidentin haben wollte....wer ist das für uns Deutsche? Ach so , er ist ein Gegner Trumps, ja dann.....
Christa C.
Die kurze Bemerkung von Bouffier, dass heutzutage kaum noch junge Menschen eine Ausbildung anstreben, sondern lieber studieren, fand in der Runde keine Beachtung, hätte ja auch zu sehr vom eigentlichen Ziel der Sendung, für den „Spurwechsel“ zu werben, abgelenkt. Dabei ist das auch eine wesentliche Ursache des Fachkräftemangels, dass auf der Berufswunschliste die Berufe oben stehen, wo man mit viel labern und wenig ehrlicher Arbeit viel Geld verdienen kann. Gute Bildung und Ausbildung wurde auch von den Medien mit Abitur und Studium assoziiert, alles andere abgewertet. Wenn die Absolventen dann keine entsprechende Stelle finden, fühlen sie sich für Facharbeiterberufe überqualifiziert und leben lieber von Hartz IV.
Die von Bouffier vorsichtig vorgetragenen Argumente gegen den „Spurwechsel“ wurden von den Damen Will und Schwesig ständig abgeblockt, Schwesig griff sogar zur bewährten Populismuskeule. Dass sich die SPD so vehement für den „Spurwechsel“ einsetzt, ist ein weiterer Beweis, dass diese Partei ihre Daseinsberechtigung als Arbeiterpartei verloren und sich zu einer Migrantenpartei entwickelt hat. Der Fachkräftemangel ist das Ergebnis einer verfehlten Politik seit Schröder. Anstatt das vorhandene Arbeitskräftepotentiale zu nutzen, verstärkt man mit der Zuwanderung die Probleme und gefährdet den gesellschaftlichen Frieden mit Folgen wie jetzt in Chemnitz.
Ursula - langzeitarbeitslose Akademikerin
So langsam sieht man es den Stimmzetteln schon an. Aber die Politiker reagieren ja stur wie Salzsäulen! AfD-Wähler werden einfach zum "Ausländerfeind" erklärt. Dabei wählen derweil sogar die Kinder und Enkel der Gastarbeiter AfD. Viele von denen waren überdurchschnittlich fleißig, haben ein Haus erarbeitet. Das ist oft wenig komfortabel, aber eben zu groß, um ALg2 zu bekommen. Und wenn man kein ALG2 bekommt, bekommt man auch keinerlei Hilfe zur Integration. Für mich war anfangs der Gedanke AfD zu wählen, sehr, sehr weit weg - auch weil die meisten meiner Bekannten Migranten sind. Dann wurde ich ausgerechnet von einem Alt-Migranten (ehemaliger Maurer, der kaum Deutsch spricht!) darauf hingewiesen, dass die AfD auch für Arbeitslose ohne ALG2-Bezug Hilfe vorsieht - nämlich Stellen als Bürgerarbeiter. Dieser Türke wählt jetzt in der Bayernwahl AfD. Denn beim Bewerben macht er die gleichen Erfahrungen wie ich: Gerade wenn es um für "Problemarbeitslose" machbare Tätigkeiten geht, erwarten quasi alle Arbeitgeber, dass man Lohnzuschüsse mitbringt. Kein Wunder - gerade eben "schafft" man eine Million Jobs, die nur Hartzern zur Verfügung stehen, weil nur sie die entsprechenden Zuschüsse ((100 % des Lohns!) bekommen. Und dieses totale Ausgrenzen der Arbeitslosen der (ehemaligen) Mittelschicht hat für die Regierung noch einen weiteren Vorteil: Da die Leute ohne ALG2 sowieso keine Hilfe bekommen, "rosten" sie fast immer außerhalb der Arbeitslosenstatistik ihrer Verarmung entgegen.
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