Freitag, 25. Mai 2018

Iranischer Sprecher: «Die USA wollen einen Konflikt provozieren»

Thema: Iran

Irans Reaktion
«Die USA wollen einen Konflikt provozieren»

Der Iran reagiert gelassen auf die Drohungen von US-Aussenminister Mike Pompeo. Die EU-Aussenbeauftragte kritisiert ihn hingegen scharf.>

Der Iran hat gelassen auf die Drohungen von US-Aussenminister Mike Pompeo reagiert. «Was Pompeo sagt, zeigt, dass die Amerikaner versuchen, einen Konflikt zu provozieren», sagte Heschmatollah Falahatpischeh, der Sprecher des aussenpolitischen Ausschusses im Parlament in Teheran, am Montag.

Der Iran sollte sich jedoch nicht provozieren lassen, seine diplomatische Linie fortsetzen und rational auf diesen radikalen US-Kurs reagieren, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna. Er plädierte dafür, weiterhin die Vorschläge der EU für die Rettung des Atomabkommens ohne die USA abzuwarten.

Pompeo hatte dem Iran angedroht, das Land wirtschaftlich auszutrocknen, sollte es nicht auf eine lange Liste von US-Forderungen zur Befriedung der Nahost-Region eingehen.

EU-Aussenbeauftragte kritisiert Pompeo

Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini hat die von US-Aussenminister Mike Pompeo vorgezeichnete Linie in der Iran-Politik scharf kritisiert. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu rief hingegen die Staatengemeinschaft auf, dem Beispiel der USA zu folgen.

In einer von der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini am Montag verbreiteten Stellungnahme heisst es, die Rede von Minister Pompeo «habe nicht deutlich gemacht, wie der Rückzug aus dem Atomabkommen die Region sicherer mache oder machen solle». Sie sprach sich dafür aus, die Wirtschaftsbeziehungen zum Iran nicht einzufrieren. «Die Normalisierung des Handels und der wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Iran bedeutet einen wichtigen Teil der Vereinbarung, der von der internationalen Gemeinschaft aufrechterhalten werden sollte.»

Damit widerspricht Mogherini den Ausführungen Pompeos deutlich. Der US-Aussenminister hatte zuvor klargemacht, dass die USA bereit seien, den Iran mit den empfindlichsten Sanktionen der Geschichte zu überziehen. Alle, die sich «verbotenen Geschäften» mit dem Iran hingäben, würden zur Verantwortung gezogen.

Netanyahu stellt sich hinter die USA

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu stellte sich hingegen hinter die USA. «Die Politik der USA ist richtig», sagte er in Jerusalem. «Wer die Aggressionen des Iran stoppen will, wer die Sicherheit stärken will, wer den Frieden fördern will muss sich dem Iran entgegenstellen und die amerikanische Position unterstützen», sagte Netanyahu. «Genau dies macht Israel.»

US-Präsident Donald Trump hatte am 8. Mai den Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen und die Wiedereinsetzung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verkündet. Trump fordert ein neues, umfassenderes Abkommen mit Teheran. Die EU will an dem bestehenden Abkommen festhalten. (chk/sda)

Kommentare

dani87
reicht langsahm. Mann sieht immer deutlicher wie teuflisch die usa sind. Wird zeit das alle länder die usa sanktionieren, mal sehn wo sie dann noch bleiben

Fmoll
Höchste Eisenbahn, dass die EU aufwacht und vor dem aktuellen USA-Regime kein Blatt mehr vor den Mund nimmt.

Oronzo Danese
Welch Einseitigkeit.
Genau die beiden Aggressoren kämpfen für einen Frieden im Nahostkonflikt. Hat Frieden was mit grosser Klappe zu tun?

B. Kerzenmacher
Die gleichen Sanktionen wie gegen Nordkorea für den Iran. Dazu diskrete Überflüge von B-52 Stratofortress über Teheran. Dann kommt sehr rasch Bewegung in die Gespräche.

Edmund
Krieg gesucht, dringend
Es ist seit Monaten glasklar: Die USA suchen und wollen einen Krieg, das haben sie immer so gemacht in der Vergangenheit und jetzt ist es seit einiger Zeit überfällig. Ein Krieg (auf Lügen basiert wie meistens) lenkt von allen innerern Problemen und der eigenen Unfähigkeit ab. Wie lange macht das die Bevölkerung noch mit.

michi Züri
Ansage an die USA: Lasst doch endlich den Iran in Ruhe!

Patrick
Nie verstanden vor Jahrhunderten kriegen die Eurpäer gegeneinander. Neuer Trend: Ex-Europäer gegen Europäer. wird immer schräger

Mit freundlicher Genehmigung von 20min.ch

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