Thema:
Iran
«Keine glaubwürdigen Hinweise»
IAEA widerspricht Israel
Israels Premier sagt er habe Beweise dafür, dass der Iran an der Atombombe arbeitet. Jetzt widerspricht ihm die internationale Atomenergie-Organisation.
Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gibt es «keine glaubwürdigen Hinweise» auf ein iranisches Atomwaffenprogramm nach 2009. Dies teilte ein IAEA-Sprecher am Dienstag in Wien mit.
Am Montag hatte Israel nach eigenen Angaben «schlüssige Beweise» für die Existenz eines geheimen Atomwaffenprogramms von Teheran vorgelegt. Das Abkommen basiere auf «Lügen», sagte Israels Premier Netanyahu.
In einer im Fernsehen übertragenen Ansprache illustrierte Netanyahu seine Äusserungen mit Schaubildern, die Infografiken und Luftaufnahmen aus dem Iran zeigten.
Dokumente aus «geheimem Atomarchiv»
Netanyahu warf dem Iran vor, umfangreiche Forschungen zum Bau einer Atombombe für einen möglichen künftigen Gebrauch heimlich aufbewahrt zu haben. Dies zeigten Zehntausende Dokumente aus einem «geheimen Atomarchiv» in Teheran.
Netanyahus Auftritt war ein Telefonat mit US-Präsident Donald Trump und am Sonntag ein Treffen mit US-Aussenminister Mike Pompeo über die Iran-Politik vorangegangen. Netanyahu ist seit jeher ein entschiedener Gegner des Abkommens, das derzeit von den USA auf den Prüfstand gestellt wird.
Sein Auftritt ist zeitnah zum 12. Mai. Bis dahin will US-Präsident Trump entscheiden, ob die von den USA ausgesetzte Sanktionen gegen den Iran weiter ausser Kraft bleiben oder wieder eingesetzt werden. Dies wird de facto auch als Entscheidung über den Verbleib der USA in dem internationalen Abkommen von 2015 angesehen. Die USA bezeichneten die von Netanyahu vorgelegten Beweise als glaubwürdig. (hal/sda/afp)
Mit freundlicher Genehmigung von 20min.ch
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