Sonntag, 18. Juni 2017

US-Koalition gesteht Einsatz von weißem Phosphor in Mossul ein

Thema: Syrien - Irak

Human Rights Watch:
USA setzen Weißen Phosphor in Syrien und Irak ein

In einem Bericht verurteilt Human Rights Watch den Einsatz von Weißem Phosphor durch die USA und die US-geführte Koalition. Der Einsatz würde in Syrien und dem Irak massiv Zivilisten gefährden. Weißer Phosphor verbrennt beim Kontakt mit Sauerstoff bei 800° Celsius.

Die US-geführte Koalition gibt zu, diese chemische Munition einzusetzen. Die Journalistin Vanessa Beeley fragt, ob die berühmten "Roten Linien" vielleicht nur für Länder gelten, die in das Beuteschema der Vereinigten Staaten passen.

US-Koalition gesteht Einsatz von weißem Phosphor in Mossul ein

Ein neuseeländischer General hat bestätigt, dass die von den USA geführte Koalition in Mossul Munition mit weißem Phosphor eingesetzt hat. Zuletzt gab es harsche Kritik gegen die Nutzung von Mehrzweckwaffen, die für Zivilisten extreme Gefahr darstellen können.

In den letzten Wochen wurde die Koalition mehrmals beschuldigt, Munition mit weißem Phosphor in den IS-Hochburgen Mossul und Rakka genutzt zu haben. Der neuseeländische General Hugh McAslan bestätigte den Einsatz solcher Waffen im irakischen Mossul.
„Wir haben weißen Phosphor genutzt, um Territorien im Westen Mossuls zu verdecken, um Zivilisten sicher herauszuholen“, erklärte der General gegenüber dem Sender NRP.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte die US-geführte Koalition harsch wegen des Einsatzes von kontroversen Waffen.
„Es ist egal, wie weißer Phosphor genutzt wird, er stellt ein hohes Risiko von furchtbaren und andauernden Schäden in bevölkerungsreichen Städten wie Rakka, Mossul und anderen Gebieten mit einer großen Anzahl von Zivilisten dar“, sagte HRW-Waffenchef, Steve Goose. „US-geführte Kräfte sollten alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen treffen, um die Schäden für die Zivilisten beim Einsatz von weißem Phosphor im Irak und in Syrien zu minimieren.“
Weißer Phosphor brennt bei Kontakt mit Sauerstoff, indem Hochtemperaturwärme und weißer Rauch entstehen. Munitionen mit dem Stoff können als Brandwaffen eingesetzt werden. Die Nutzung des Stoffes zu diesem Zweck ist allerdings in Wohngebieten durch das Protokoll III der UN-Waffenkonvention verboten. Durch die Nutzung von Phosphor können auch dichte Rauchwände entstehen. Außerdem können solche Munitionen als Signalwaffen genutzt werden.

Mehr lesen - UN bestätigen Tod von 50 bis 80 Zivilisten bei Luftangriffen der US-Koalition auf Mossul

Der Kontakt mit weißem Phosphor verursacht bei Menschen Verbrennungen, oft bis auf die Knochen. Außerdem können durch die giftige Substanz Schäden an Lunge, Leber, Herz, Nieren und Knochen ausgelöst werden.
„Der schreckliche Schaden für Zivilisten bei vorigen Einsätzen von weißem Phosphor verursachten öffentliche Empörung. Die jüngste Nutzung von weißem Phosphor unterstreicht die dringende Notwendigkeit für die Staaten, die internationale Gesetzgebung hinsichtlich Brandwaffen zu verschärfen“, so Goose.

Quelle: RT-Deutsch

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