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Europa gegen Glyphosat
Es ist ungeheuerlich: Das Pestizid Glyphosat birgt Krebsgefahr für
den Menschen – doch der Agrar-Riese Monsanto und sogar zuständige
Behörden verharmlosen das Risiko. Wir aber fordern Konsequenzen aus
diesem Skandal: das Verbot von Glyphosat. Mit einer Europäischen
Bürgerinitiative (EBI) wollen wir es durchsetzen. Bitte helfen Sie jetzt
mit Ihrer Spende, damit wir starten können. |
Liebe Leser,
ich ahnte ja nicht, welche Abgründe ich finden würde, als ich 2015
mit meiner Arbeit gegen Glyphosat begann. Ich war neu bei Campact,
Glyphosat mein erstes großes Thema. Ich besorgte den behördlichen
Risikobericht für das Ackergift – mehr als 4.000 Seiten lang. Was
ich sah, konnte ich kaum glauben: Der größte Teil des Textes war
tatsächlich von Agrar-Giganten wie Monsanto und Co. verfasst. Das
Bundesinstitut für Risikobewertung hatte die Konzernvorlage weitgehend
direkt übernommen, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
folgte dem wenig später.
Ich griff zum Telefonhörer und lernte von Experten unserer Partner
noch Schlimmeres: Unabhängige Studien, die eine Krebsgefahr bei Mensch
und Tier belegen, wurden einfach als „nicht relevant“ abgetan. Ein böser Trick, um das Ackergift als ungefährlich zu bezeichnen – trotz der dringenden Warnung durch die Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ich war richtig fassungslos.
Es folgte: harte Arbeit, um den Skandal öffentlich zu machen. Mit
vielen Aktionen, einem starken Appell – und sogar tausenden
Medizinerinnen und Medizinern, die ich überzeugen konnte, ihre Sorge vor
Glyphosat deutlich zu machen. Der Erfolg kam: Wir erreichten, dass
Glyphosat nicht für weitere 15 Jahre, sondern nur für 18 Monate neu
zugelassen wurde.
Diese Monate laufen ab. Und mir ist klar: Das Thema Glyphosat rückt in den Hintergrund. Genau das aber, denke ich, käme den Verantwortlichen in der EU-Kommission sehr entgegen. Dass
der Protest einschläft – und sie Monsanto & Co deren Goldesel
demnächst unbemerkt von der Öffentlichkeit für lange Zeit weiter
erlauben. Das aber dürfen wir auf keinen Fall zulassen! Glyphosat ist gefährlich – und doch nehmen wir es tagtäglich mit der Nahrung zu uns. Unsere Gesundheit aber sollte an erster Stelle stehen – und nicht die Gewinne der Agrar-Industrie. |
Gemeinsam mit europäischen Partnern habe ich mir etwas
ausgedacht: Wir starten schon im Januar eine Europäische
Bürgerinitiative (EBI). Das ist das mächtigste Mittel für uns Bürgerinnen und Bürger, uns auf europäischer Ebene Gehör zu verschaffen.
Das Ziel ist hoch: eine Million Unterschriften für ein Glyphosat-Verbot
sollen her! Wir brauchen so viele – denn jede Stimme ist
Öffentlichkeit. Und nur von viel Öffentlichkeit wird Brüssel sich
beeindrucken lassen. Eine Millionen Unterschriften – das ist geballte
Bürgermacht. Gerd Dietrich, bitte helfen Sie uns jetzt, die
Bürgerinitiative zu stemmen – spenden Sie für ein Verbot von Glyphosat!
Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm! |
Der Aufwand für eine Europäische Bürgerinitiative ist riesig. Wir müssen:
- Bürger- und Umweltorganisationen in 28 Ländern für den Kampf gegen
Glyphosat vernetzen – und hierzu Koordinator/innen in ganz Europa
beschäftigen.
- eine starke Webseite online stellen, die Millionen Menschen erreicht und informiert – und auf der unterzeichnet wird.
- eine spezielle Software weiterentwickeln, mit der die
Bürgerinitiative in allen wichtigen europäischen Sprachen unterzeichnet
werden kann.
- hunderttausende Unterschriftenlisten, Flyer und Plakate in mehreren Sprachen drucken.
- mit europaweiten Aktionstagen zehntausende Menschen aufrufen, bei sich vor Ort Unterschriften zu sammeln.
Schaffen wir auf diesem Weg das Glyphosat-Verbot, wäre das ein
unglaublicher Erfolg. Und gleichzeitig wäre es auch ein großer Schritt
hin zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft ohne
Agrarindustrie. Um dies zu erreichen, stellen wir mit der Europäischen
Bürgerinitiative noch zwei weitere Forderungen:
- Das Zulassungsverfahren für Pestizide muss reformiert werden.
Denn ich habe nicht das geringste Vertrauen in die Geheimstudien der
Pestizidhersteller. Alle Risiko-Studien müssen veröffentlicht und von
unabhängigen Wissenschaftlern überprüft werden.
- Es müssen verbindliche Reduktionsziele für Pestizide festgelegt werden.
Denn mir ist klar: Langfristig müssen wir ganz ohne giftige Pestizide
auskommen. Es wäre ja wenig gewonnen, wenn Glyphosat einfach durch ein
anderes Ackergift ersetzt wird.
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Ich bin voller Hoffnung, dass uns das gelingt. Mir ist
klar, dass die EBI gegen Glyphosat eine Mammutaufgabe ist. Aber ich bin
mir ganz sicher: Gemeinsam packen wir das! Bitte helfen Sie mit Ihrer
Spende. Schon mit 5 Euro bringen Sie die Europäische Bürgerinitiative weit nach vorne! |
Herzliche Grüße
Dr. Gerald Neubauer, Campaigner
PS: Die Europäische Bürgerinitiative liegt mir auch aus einem ganz
anderen Grund sehr am Herzen: Ein Glyphosat-Verbot auf EU-Ebene öffnet
nicht nur den Weg in eine pestizidfreie Zukunft, es wäre auch ein
wichtiges Signal nach dem Brexit und Trump-Sieg. Brüssel stünde nicht
länger für politische Projekte, die die Bürger/innen von der EU
entfremden – wie TTIP, CETA und TiSA. Sondern für ein Europa der
Demokratie mit hohen ökologischen und sozialen Standards. Ermöglichen
Sie dieses Signal. |
Falls Sie das bevorzugen, können Sie Ihre steuerlich abzugsfähige Spende auch direkt auf unser Aktionskonto überweisen:
Campact e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE26251205106980130931
BIC BFSWDE33HAN |
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