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Stuttgart. Für 4,7 Milliarden Euro kaufte die
Landesregierung Baden-Württemberg Ende 2010 EnBW-Anteile vom französischen
Atom-Konzern EDF zurück. Das Parlament wurde erst im Nachhinein informiert. Der
hohe Preis steht seit langem in der Kritik. Doch nun wirft ein reger
Mail-Verkehr des damaligen CDU-Regierungschefs Stefan Mappus zunehmend Fragen
auf. Ein Untersuchungsausschuss prüft die dubiosen Hintergründe.
„Bitte achte darauf,
dass Du das durchziehst“. Oder: „Du wirst Anrufe von zahlreichen Banken
bekommen. Du musst das alles ablehnen“. Oder auch: „Frag Mutti“. Mutti – das
ist der respektlose Begriff für Angela Merkel, die Bundeskanzlerin. Darf ein
Manager in diesem Befehlston mit einem deutschen Ministerpräsidenten reden?“
Es war Stefan Mappus, Ministerpräsident
von Baden-Württemberg, der diese Anweisungen von seinem Berater Dirk Notheis,
Deutschlandchef der Bank Stanley Morgan, erhielt.
[…]„Mappus hat nichts
mehr zu lachen. Das Volk hat den CDU-Mann nach nur 15 Monaten gefeuert, und
jetzt holen ihn die letzten Amtsmonate ein. Seine grün-roten Nachfolger
mutmaßen, er habe den Franzosen zwei Milliarden Euro zu viel für das
Aktienpaket überwiesen.
[…]Baden-Württemberg
erlebt in diesen Tagen eine Politposse. Oder ist es ein Wirtschaftskrimi, der
am Ende alle Vorurteile bestätigt, die Politik sei nur vom großen Geld abhängig?
Noch ist unklar, warum der damals aufstrebende Christdemokrat im Herbst 2010
dem Pariser Atom-Riesen den 46,5-prozentigen Anteil im Alleingang abkaufte.“
[…]Die E-Mails
verschlagen den Abgeordneten die Sprache. Banker Notheis, so scheint es, hat
Handeln und Auftritte des Regierungschefs ferngesteuert. Merkel sei erst „kurz
vor“ der Transaktion zu informieren, so ordnete er aus dem Flugzeug an. Und:
„freundliche Journalisten“ solle Mappus einladen. Sollten die überrascht
äußern, was ihn angesichts solcher Verstaatlichung denn noch vom
Sozialdemokraten Sigmar Gabriel unterscheide, müsse Mappus sagen: „Ich bin
einige Kilo leichter. Scherz beiseite…“
Hoffen wir, dass es der Beginn einer Aufklärung ist, wie Politik, Wirtschaft und Banken verwoben sind,
wer wen fernsteuert und wer in Deutschland wirklich regiert und dass es nicht
wieder nach dem Motto: „Eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus“ im Sande verläuft.
Da aber in Deutschland die Staatsanwälte weisungsgebunden sind, wird, wie schon so oft, genau das passieren.
Da aber in Deutschland die Staatsanwälte weisungsgebunden sind, wird, wie schon so oft, genau das passieren.
Er wird nur einer von Vielen sein, die sich haben fernsteuern lassen oder immer noch ferngesteuert werden.
Ich kann mir vorstellen, dass es ähnlich auch beim
Projekt „Stuttgart 21“ gelaufen ist. Auch da sollte man mal genauer hinschauen,
wer welche Provisionen von wem kassiert hat und wem die freiwerdenden
Grundstücke versprochen wurden.
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