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Liebe Leser,
offensichtlich nehmen die Zensurbemühungen
bei den Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunkanstalten zu. Ähnliches wie ich im November
2011 beim Günther-Jauch-Blog selber erfahren habe, prangert Herr Walter Neumann im Brief an den WDR an.
Damals bei Günther Jauch ging es um Beiträge, die politisch nicht erwünscht waren, die Sendung oder den Moderator kritisierten. Nur waren die erst freigeschaltet worden und
verschwanden im Nachhinein wie von Geisterhand spurlos. Selbst meine Aufforderung an die Panoramaredaktion, bevor sie Andere anprangern erstmal im eigenen Haus der ARD zu recherchieren, wurde reaktionslos ignoriert. Gottseidank finden sich immer mehr Menschen, die den Mut haben etwas gegen die Bevormundung und Gängelei zu unternehmen.
Vielleicht sollte man einmal die Namen der Leute veröffentlichen, die die Anweisungen zu solchen Zensurmaßnahmen erteilen und die sich anmaßen, über die GEZ-Zahler zu bestimmen, was sie wissen dürfen und was nicht, was zensiert wird und was freigeschaltet werden darf. Man kann nicht einfach sagen: "die Politik", denn auch dahinter stehen Namen.
Hier nun der Brief des Herrn Walter Neumann:
An die
WDR-Redaktion für hart aber fair
zu Hd. des Verantwortlichen WDR Redakteurs Herrn Mathias
Radner
zur Kenntnis des Moderators Herrn Frank Plasberg
Appelhofplatz 1
50667 Köln
Gesendet an die E-Mail-Adresse hart-aber-fair@wdr.de
Sehr geehrte Herren,
bisher habe ich öfter zu Ihren vorgegebenen Themen
schriftlich Stellung bezogen in Ihrem haf-Blog. Wie sie meinen 6 Beiträgen vom
17.06.2012 entnehmen können, haben Sie nur zwei davon freigeschaltet. Dass Sie
den letzten Beitrag nicht freigeschaltet haben, verstehe ich noch, weil er
nicht zum Thema gehörte, sondern nur mein Unverständnis und meine Verärgerung
Ihnen gegenüber ausdrückte, dass die anderen drei Beiträge nicht freigeschaltet
wurden.
Ich wollte aus Verärgerung in Zukunft keine Beiträge zur
Freigabe bei Ihnen im Blog mehr einstellen, wie ich dies im Günther-Jauch-Blog
schon seit dem Gedicht von Günter Grass nicht mehr mache, weil auch dort
Beiträge zensiert, verändert und/oder nicht freigeschaltet werden.
Diese Praxis der Nichtfreischaltung kann ich dann
verstehen, wenn die Beiträge nicht den Forumsregeln entsprechen, welche ich
jedoch bei Ihnen vergeblich gesucht habe. Daher gehe ich davon aus, dass alle
zur ARD gehörenden Blogs in etwa auf dem gleichen Stand sich befinden.
Wenn aber Beiträge den Forumsregeln entsprechen und nicht
freigeschaltet werden, dann muss ich unmissverständlich von Zensur, von Willkür
oder Unvermögen des zuständigen Redakteurs ausgehen. Sie werden verstehen, dass
ich mich keinem von diesen drei Möglichkeiten aussetzen möchte. Aber ich bin
auch nicht gewillt, dies tatenlos einfach hinzunehmen. Daher meine Mail an Sie,
Ihre Praxis einmal zu überprüfen.
Die drei nicht freigeschalteten Beiträge hatte ich so auch
im Blog des Presseclubs eingestellt und sie wurden freigeschaltet. Nun hatte
der Presseclub mit anderen Worten doch aber genau dasselbe Thema wie sie. Wo
war also der Unterschied zwischen Freischaltung und Nichtfreischaltung? Passte
dem lesenden Redakteur meine Meinung nicht, dann war es Zensur, passte ihm
meine kurz auf einander folgenden Beiträge nicht, dann war es Willkür oder
konnte er meine Beiträge geistig nicht dem Thema zuordnen, dann war es
Unvermögen!
Meine Begründung mag Ihnen hart vorkommen, aber Ihre
Sendung heißt nun auch mal "hart aber fair". Nun seien Sie mal fair
und prüfen meine drei Beiträge nach und teilen mir mit, was Sie daran
auszusetzen hatten, sodass sie nicht freigeschaltet werden konnten.
Meine Sinnesänderung, Sie doch noch anzuschreiben, beruht
auf einer heute gelesenen Mitteilung, welche ich hierhin zu Ihrer Kenntnis
einmal hineinkopiere, aus dem Blog Politikparadox:
"Google": Deutschland bei Zensurversuchen
weit vorne“ schreibt drradio
am 18.06.2012
Der Internetkonzern Google ist vermutlich nicht begeistert
von den deutschen Behörden und Gerichten. Denn die zwingen das Unternehmen
offenbar vergleichsweise oft, Suchergebnisse und Inhalte etwa von der
hauseigenen Videoplattform "Youtube" zu löschen.
Wie Google selbst nun bekannt gab, gab es hier von Juli
bis Dezember 2011 60 richterliche Anordnungen. Mehr kamen nur aus Brasilien und den USA.
Weltweit versuchten Regierungen nach Angaben des
Konzerns zunehmend, Einfluss auf Inhalte im Netz zu nehmen. So habe etwa
die spanische Regierung darum gebeten, fast 300 Links zu Artikeln zu entfernen,
in denen kritisch über Personen des öffentlichen Lebens berichtet wurde. Dem
sei "Google" nicht nachgekommen.
Dazu passt auch, dass „Reporter ohne Grenzen“ Deutschland
in Sachen Pressefreiheit nur auf Platz 18 ihrer Rangliste 2011 führt. http://www.reporter-ohne-grenzen.de/ranglisten/rangliste-2011/
Selbst Länder wie Estland (Platz 3) Österreich (Platz 5)
und Kapverden (Platz 9) liegen weit davor.
Dabei lautet doch
Artikel 5 des Grundgesetzes:
Art 5
(1) Jeder hat das
Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten
und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die
Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film
werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften
der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend
und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.
Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Es ist mir ein Bedürfnis, für die Meinungsfreiheit
einzutreten. Nicht für eine Radikale, nicht für eine Verletzende, aber für
eine, welche die Dinge beim Namen nennt. Und die heutige Politik und leider
immer mehr auch die im vorauseilenden Gehorsam der Politik und der Finanzmacht
gegenüber arbeitenden, schreibenden wie redenden Journalisten, incl. Ihrer
Zuarbeitenden treten immer mehr dieser Meinungsfreiheit entgegen. Dies ist
nicht nur mein Eindruck. Ich teile ihn mit vielen. Wenn man alleine betrachtet,
dass die Bevölkerung von den Journalkisten NICHT aufgeklärt wird, was es genau
mit dem Fiskalpakt, dem ESM-Vertrag und der Bankenunion auf sich hat. Das ist
genau genommen unterlassene Berichterstattung, zu welchem vor allen Dingen die
öffentlich Rechtlichen laut Vertrag verpflichtet sind! Mit anderen trete ich
dafür ein, dass Sie in die Pflicht genommen werden und auch die
Meinungsfreiheit bei Ihnen gilt und wertvoll ist und nicht unterdrückt wird!
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass Sie ein Sender
des öffentlichen Rechtes sind. Als solcher haben Sie eine andere Objektivität
Ihren Zuschauern und Zuhörern gegenüber an den Tag zu legen, wie private Blogs.
Sie werden über die GEZ von uns Hörern und Sehern, finanziert!
Ich werde mir erlauben, diese, meine E-Mail an Sie, in den
Blog von Politikparadox von Gerd 49 einzustellen. Ihre geschätzte Antwort würde
ich dann ebenfalls für alle dortigen Besucher sichtbar, einstellen. Es sei
denn, Sie würden mir mitteilen, dass die Antwort nicht freigegeben werden
dürfe.
Wenn Sie meine Gedankengänge verstehen können und doch für
die Meinungsfreiheit eintreten und ich mich täuschte, dann bitte ich um
entsprechende Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Neumann
Anschrift auf Wunsch nachträglich entfernt
Anschrift auf Wunsch nachträglich entfernt
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