Sonntag, 3. Juni 2012

Schäuble und der Karlspreis 2012


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„Der Karlspreis als Orden wider den tierischen Ernst so lautet es bei den Nachdenkseiten zu dem jüngst vergebenen Orden an Bundesfinanzminister Schäuble.
Und weiter:
„[…] Bei Preisverleihungen preisen sich meistens die Preisverleiher durch den Gepriesenen selbst. Das gilt in besonderem Maße für den Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen. Da sind in der Reihe der Preisträger nahezu alle (meist Repräsentanten des Konservatismus) vertreten, die zu ihrer Zeit eine besondere Prominenz erlangt hatten – von Adenauer, über König Juan Carlos, Helmut Kohl, Roman Herzog, Johannes Paul II., Angela Merkel, Jean-Claude Trichet bis zum gestern Gepriesenen Wolfgang Schäuble.“
Nun scheinen die Aachener in den letzten Jahren keine besonders glückliche Hand bei der Auswahl von Preisträgern gehabt zu haben, mit denen sie sich hätten schmücken können.
Beim anderen überregional bekannten Orden, den die Aachener verleihen, nämlich beim „Orden wider den tierischen Ernst“, haben sie in den letzten Jahren richtig Pech gehabt. Da wurde 2010 der damalige Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zum Ordensritter geschlagen, der wenige Monate danach sein Amt als Regierungschef von Nordrhein-Westfalen verlor und der danach von seiner eigenen Partei mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde. Geradezu zur Posse geriet diese Auszeichnung im Jahre 2011, als der ausgewählte Ritter, Karl-Theodor zu Guttenberg, den Orden gar nicht mehr selbst in Empfang nehmen wollte, weil es ihm, der kurz vorher an einer Plagiatsaffäre vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten musste, dann doch zu peinlich war, sich öffentlich feiern zu lassen.
Mindestens genauso peinlich müsste dem Direktorium der Karlspreisgesellschaft die schon vor längerer Zeit getroffene Auswahl für den diesjährigen Preisträger sein. Es wird sogar berichtet, dass über eine Absage der Preisverleihung nachgedacht wurde. Doch die Eitelkeit setzte sich offenbar gegen die Ehrlichkeit durch.

Beim WDR liest man:

„Karlspreis für Wolfgang Schäuble: "Ein europäischer Patriot"
Der Aachener Karlspreis ist am Donnerstag (17.05.2012) an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verliehen worden. Der CDU-Politiker wurde für seine Verdienste um Europa ausgezeichnet. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker lobte ihn als "europäischen Patrioten".
In Aachen geehrt: Wolfgang Schäuble (CDU)
Das Karlspreis-Direktorium ehrte Schäuble als großen Europäer. Europa sei für Schäuble eine "Herzensangelegenheit und innere Überzeugung", heißt es in der Begründung des Direktoriums. Er zähle auf nationaler wie auf europäischer Ebene zu den wenigen noch aktiven Politikern, die entscheidende Integrationsfortschritte schon ab den 1980er Jahren begleitet haben.“

In Realsatire macht den Aachenern so leicht keiner was vor.
Unter Anderen Westerwelle, Rüttgers, von und zu Guttenberg, beeindruckende Namen und Personen, die von ihnen in letzter Zeit Orden erhalten haben.
Nun war also Wolfgang Schäuble dran, der als ausgewiesener Experte für Schwarze Kassen so geschickt und klug war, dass er sich mit einem Geldkoffer erwischen ließ. Aber was hindert es Jemanden, den Gesetze sowieso nicht interessieren, Finanzminister zu werden. Es ging ja gar nicht um ihn, es ging ums Geld der Partei und da ist jedes Mittel recht, auch Korruption hat da noch nie eine Rolle gespielt.
Er gehört eben auch zur selbsternannten „Elite“ und die sonnen sich nun mal gerne im Schatten von wirklich Großen, in der Hoffnung wenigstens etwas Glanz abzubekommen.

Bielefeldblog schreibt dazu:
So guckten sie sich diesen Schäuble für den Karlspreis aus. Der ehren soll, wer sich für Europa einsetzt.
Da durfte dann dieser Schäuble unter bravem Beifall jene Ideale verkünden, , dessen Gegenteil er mit seiner Politik bewirkt. Sein ‘Parteifreund’ las ihm mit schmeichelnden Worten die Leviten – und das Publikum klatschte ebenfalls.  (http://www.nachdenkseiten.de/?p=13275) Ja, so sind unsere ‘Eliten’: sie hören, aber nicht hin – und kapieren nix.
Dabei sind Schäuble, Merkel & Co eben dabei, in ihrer ideologischen Borniertheit Europa vor die Wand zu fahren – brav sekundiert von der SPD, von FDP und Grünen mit getragen; wenn auch zuweilen mit Theaterdonner: ‘man’ muss sich ja profilieren. – Gut: Griechenland alleine mag man fallen lassen; wen interessiert schon, wenn dort die Rentner keine Rente kriegen; sie müssen halt sparen – den überzogenen Kauf deutscher U-Boote selbstverständlich ausgenommen. Und wieso soll Europa ein Land mit einer Wirtschaftskraft, die in etwa Baden-Württemberg vergleichbar ist, besonders interessieren – wo Europa doch deren ‘kreative Buchführung’ seinerzeit nicht nur schluckte, sondern noch verschönerte?! – Tatsächlich: Griechenland fallen zu lassen wird zwar teuer, ist aber noch verkraftbar. Nur folgen dann Italien, Spanien, Portugal, vielleicht noch andere Länder – die an deutschem Unwesen immer kränker wurden. Wird dieser Strudel losgetreten – kriegen die Banken Muffe ..
Für eines hat die Bundesregierung zuverlässig gesorgt; was auch immer geschieht: es wird immer teurer.

Warum nicht wenigstens einen „Karlspreis“ für einen „Schwarze-Kassenverwalter“ wenn schon der Friedensnobelpreis an einen Kriegspräsidenten verliehen wird?

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