So. 10.09.2017, 12.03 - 13.00 Uhr
Politik für die Alten auf Kosten der Jungen?
Zu Gast: Moderation: Jörg Schönenborn Mitglied der Atlanikbrücke |
Jede Stimme zählt gleich viel. So steht es im Gesetz. Doch dieser Grundsatz bekommt immer mehr Schlagseite. Denn: Die Stimme der Jugend verliert an Gewicht. Bei der Bundestagswahl in zwei Wochen stellen die über 50jährigen die Mehrheit. Ihre Dominanz wird in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen. Und die Politik weiß das.
Nirgends zeigt sich das so deutlich wie beim Thema Rente. Bei der Frage, ob wir angesichts längerer Lebenserwartung ein höheres Renteneintrittsalter brauchen, formiert sich gerade eine große Koalition gegen die Rente mit 70. Bezahlen müssen das die Jungen mit höheren Abgaben und geringerer Rente. Altersarmut wird die Folge sein.
Schon heute merkt die junge Generation: Die fetten Jahre sind vorbei
Immer häufiger müssen gerade sie sich mit befristeten Arbeitsverträgen zufrieden geben. Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Wenn eine Generation die nächste gerecht behandeln will, dann sollte sie ihr zudem gute Schulen, Universitäten und eine intakte Infrastruktur hinterlassen. Und hier sieht es in Deutschland alles andere als gut aus. Das gilt auch beim Thema Digitalisierung, das in den Parteiprogrammen kaum eine Rolle spielt.
Leben wir also auf Kosten der Jungen, weil wir Politik für die Alten machen? Wird die Demografie zur Demokratiefalle? Wie kann es gelingen, dass die Interessen der künftigen Generation wieder stärker berücksichtigt werden?
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Gästebuch (782 Kommentare)
Kommentare
Ingo Hannemann
Was ist mit dem Thema Beamtenpensionen? Dass sich Politiker, die zu einem großen Teil selbst Beamte sind, da nicht rantrauen bzw. gar nicht ranwollen, weil sie dann ihre eigenen Privilegien beschneiden müssten, kann ich ja verstehen, aber umso mehr müssten die Medien und Journalisten dieses Thema öffentlich aufs Tapet bringen.
Mia
Beamte bekommen ein dreizehntes Monatsgehalt während ihrer Lebensszeit im Ruhestand, und später wird dieses auch an ihre Witwen weiter ausgezahlt...... Haben wir bei Rente und Witwenrente nicht. Klar doch, dass dieses Thema nicht angefasst wird.
G. Grossmann
Es ist doch unglaublich, immer wenn ein Problem wie Pensionen für Beamte angesprochen wird, erklären Politiker und Journalisten, dass es zu kompliziert ist, es kurzfristig zu ändern. Das gleiche trifft alle vier Jahre auf die Größe des Parlaments zu, wegen der Ausgleichs- und Überhangmandate. Wenn es den jetzigen Politikern zu kompliziert ist, sollten sie nicht mehr kandidieren und Leute ranlassen die es können. Man muss es einfach wollen und anfangen und zwar heute.
ottilie
Wie zu erwarten, wenn man eine Sendung mit neoliberalistischen Sprachrohren besetzt, wird auch nicht erwähnt, dass die gesetzliche Rente seit Jahrzehnten bestohlen wird/wurde. 700 Mrd. (zuschussbereinigt)..
Legalisierter Diebstahl ist es ebenso, dass die ges. Krankenkassen für die Gesundheitskosten der Migration herangezogen werden.
Anna Schulte
Das Thema heute ist total daneben!!!!! Statt Jung gegen Alt hätte das Thema heißen müssen: ARM gegen REICH! Da liegt die Krux in unserem Lande.
Anna Schulte
Ich empfehle das Buch von Karl Lauterbach: DER ZWEIKLASSENSTAAT -Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren! Daraus geht hervor, dass Beamte durchschnittlich 10 Jahre älter werden als abhängig Beschäftigte. Ich zitiere: "Ein einkommensschwacher Mann hat weniger als halb so viele Jahre in Rente wie ein reicher!" So sieht die Realität aus!!
André
Die Abschaffung der Beitragsbemessunggrenz war nicht einmal angesprochen bei den Hobbyexperten des ÖRR.Es kann doch nicht sein das sie komplett ahnungslose Journalisten zu dem Thema einladen und richtige Reformen die der Gesellschaft etwas nutzen abtun als wären sie nicht existent.Sie sind alle so neoliberal verseucht das dies nicht mehr ertragbar ist.
Klas Schreiber
Nur weil man Unsinn nicht ständig wiederholt muss es nicht richtig sein. Die nächste Forderung wird Rente mit 95 sein! Man will die Menschen langsam daran gewöhnen, dass es bald keine Rente mehr geben wird. Also gewöhnt Euch daran: Kapital und deren Helfer wie Staatsfernsehen und Bertelsmann sind dabei, die Rente langsam abzuschaffen. Eine schwachsinnige Sendung!!
Klaus Keller
@Joachim Petrick, heute, 13:49 Uhr / Guter Hinweis auf das Bedingungslose Grundeinkommen, sogar von Thomas Straubhaar gefordert. Ich habe das in einem Dialog auf Phoenix gesehen (müßte in der Mediathek noch verfügbar sein). Er ist immerhin „Botschafter der INSM“, also von der Arbeitgeberseite, die sonst für weiteren Lohn- und Sozialabbau bekannt ist. Ich habe mir das zugegeben noch nicht genauer angesehen aber selbst wenn es nur ein etwas besseres Hartz 4 ohne Sanktionen wäre, wäre das schon eine Verbesserung. Mit dem Produktivitätsfortschritt kann Arbeit nicht mehr so bestimmend für das Einkommen bleiben, eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit geht komplett in die entgegengesetzte Richtung zur Diskussion über Digitalisierung. Wenn schon heute das Einkommen über den Lohn nicht mehr zum Leben reicht, dann bräuchte man für die Rente über Grundsicherung ein Rentenniveau von über 100%; daran kann man gut erkennen, wie die geamte Diskussion an Realität und Entwicklung vorbei ging.
Florian Relgnef
Für Frau Merkel spielt der alte Deutsche doch gar keine Rolle mehr, die Hauptrolle spielen nun Welt-und Bankenrettung, Flüchtlinge, täglich dasselbe Theater. Mit armen Rentnern kann man bei der CDU nunmal kein großartiges Drehbuch schreiben für das Robin Hood Land Deutschland.
Joachim Petrick
Ich bin erschüttert über die heutige Moderation von Jörg Schönenborn. der Dorothea Siems Tatsachenbehauptung, die Renten seien entgegen Einlassung einer betroffenen Hörerin, durch die Riester-, Rörup Rente im Wege der Einführung der Agenda 2010 Hartz IV Gesetze 2003 nicht abgesenkt worden, offensichtlich wider besseres Wissen unwidersprochen durchwinkt, als sei das noch zu klären. Zuvor geschah das gleiche im Fall der Erbschaftssteuer als möglich weiterer Finanzierungssäule für die Rentenkassen, als Helmut Markwort doch tatsächlich das bayrische Modell unwidersprochen empfehlen durfte, die Erbschaftssteuer zur Ländersache zu machen und damit eine lässliche Standortwettbewerbsdebatte vom Zaun zu brechen, Markwort da auch noch unwidersprochen durch Jörg Schönenborn zum besten gegen konnte, im österreichischen Renten Modell gebe es keine anteilige Pflegeversicherung. Eben drum, weil in Österreich wie vor 1995 auch in Deutschland die Pflegeversicherung steuerlich finanziert wird.
Elke
Die Rente ist ein betrügerisches Schneeballsystem, das muss jeder wissen. Wir sollten das Renten- System wie in Österreich auch in der BRD einführen, nicht ohne Grund haben sich Politiker und Beamte aus dem BRD Rentensystem ausgeschlossen.
Marie
Das einzig Sinnvolle an dieser Sendung ist das Gästebuch bzw. die Kommentare der meisten, die sich hier zu Wort melden. Der PC selbst ist eine Farce, habe gerade abgeschaltet. Wieso kleben Politik und Wirtschaft an einem System, das vor 70 (!!!) Jahren eingeführt wurde und heute zutiefst ungerecht ist? Ich kann nur vermuten, weil viele so schön davon profitieren und sich es sich mit ihren Pensionen und Boni gemütlich machen können im Alter. Hat schon mal jemand ausgerechnet, was dieser exorbitante Bürokratieapparat für die Verwaltung der Sozialsysteme kostet? Ähnliches für das Steuersystem? Würde das Geld mittels einfacherer Verfahren direkt den Bürgern gegeben und das Rentensystem (für Deutschland) neu erfunden, hätten wir diese Probleme nicht. Was ich nicht verstehe ist, dass bei den Wahlen immer dieselben unsäglichen Leute an die Macht kommen …
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