Donnerstag, 13. Dezember 2012

Anne Will 12.12.2012

Thema:
Merkel gegen Steinbrück – wer ist glaubwürdiger?

Sie kennen sich gut, haben in der Großen Koalition einst vertrauensvoll miteinander gearbeitet – nun werden wir Angela Merkel und Peer Steinbrück als Kontrahenten erleben.
Welche Chancen hat der Herausforderer, kann sich die Kanzlerin auf ihrer Beliebtheit ausruhen und auf was für einen Wahlkampf dürfen wir uns im nächsten Jahr gefasst machen?

Ergänzung 13.12.2012, 10:30 Uhr
Sollte nicht besser gefragt werden: "Gibt es überhaupt noch glaubwürdige Politiker oder ist das seit Schröder vorbei?" Sind es, zumindest die von der Regierung, nicht alles Schauspieler, die Politiker darstellen? Wer anderes als Schauspieler kann so schnell eine Rolle wechseln. Wer kann über Nacht vom Gesundheits- zum Wirtschaftsminister oder von der Familien- zu Arbeitsministerin oder vom Wirtschafts- zum Verteidigungsminister mutieren?
Was soll also bei gespielten Politikern glaubwürdig sein?
Für mich war Roger Moore in seiner Rolle als Geheimagent James Bond glaubwürdiger als es weder Merkel noch Steinbrück als Kanzler/in "für's ganze Volk" je sein werden. Sobald die letzte Silbe der Vereidigungsformel verklungen ist, ist der Spruch schon wieder vergessen und der Tanz ums goldene Kalb geht weiter. Das hat mit der Partei und den Personen wenig zu tun, nur mit den "Bilderbergern" im Hintergrund, die die Regie bei dem Trauerspiel "Abzocke der Steuerzahler um jeden Preis" führen.

Frank singt wieder sein Loblied auf „seine“ Kanzlerin:
Na ja, wenn es um das Thema Glaubwürdigkeit geht, dann sehe ich Angela Merkel um Längen vor Peer Steinbrück und ich sage auch gerne warum! Peer Steinbrück ist jahrelang als großer Moralist durch unser Land gezogen und hat die Banken teilweise scharf kritisiert. Nun hat sich heraus gestellt, dass er selbst am meisten von diesem System profitiert hat und insgesamt über 1,2 Millionen Euro abkassiert hat. Sorry, aber unter Glaubwürdigkeit verstehe ich etwas anderes. Peer Steinbrück hat sich aus juristischer Sicht nicht schuldig gemacht. Das ist bei Christian Wulff und Karl-Theodor zu Guttenberg nicht anders gewesen. Moralisch hat er sich aber selbst entzaubert. Angela Merkel hingegen ist eine seriöse und stille Politikerin ohne Skandale und Affären. Sie ist also das genau Gegenteil von Peer Steinbrück und deswegen ist sie für mich erste Wahl.
Hinzu kommt, dass die schwarz-gelbe Koalition trotz mancher inhaltlicher Differenzen in den eigenen Reihen insgesamt eine hervorragende Bilanz vorzuweisen hat! Die Regierung Merkel hat in den letzten drei Jahren viele wichtige Reformen auf den Weg gebracht (Wachstumsbeschleunigungsgesetz, Sparpaket, Umbau der Bundeswehr, Energiewende, Euro-Rettung, Bildung, Integration etc.) und dieser Reformkurs hat sich für Deutschland bezahlt gemacht. Die Zahl der Arbeitslosen ist auf den niedrigsten Stand seit über 20 Jahren gesunken (etwa 2,8 Millionen Arbeitslose). Unter der Regierung Schröder hatten wir in den schlimmsten Zeiten über 5,2 Millionen Arbeitslose. Die Regierung Schröder hat wichtige Reformen auf den Weg gebracht. Diese Reformen kamen aber leider erst nach fünf Jahren des Regierens mit der “ruhigen Hand”. Fünf vergeudete Jahre sind eine lange Zeit in der Politik. Zudem haben SPD und Grüne im Bundesrat in den 90er-Jahren alle Reformen der damaligen Regierung Kohl blockiert. Diese Blockadepolitik hat nicht wenig zu den über 5 Millionen Arbeitslosen beigetragen!
Peer Steinbrück ist prinzipiell ein vernünftiger SPD-Politiker (wie auch sein Parteikollege Frank-Walter Steinmeier). Das Problem ist, dass er vom linken Flügel seiner Partei abgelehnt wird und sich mit Leuten wie Andrea Nahles immer wieder einigen muss. Das ist im Sinne einer wirtschaftlich erfolgreichen und zukunftsgewandten Politik nicht wirklich wünschenswert, aber es gibt ja eine Alternative: Angela Merkel, die übrigens in sämtlichen Umfragen bei den Menschen in Deutschland gut abschneidet!

Meine Antwort mal wieder nicht freigeschaltet:
(nur die entschärfte Version unter #214 wo der farbig markierte Abschnitt fehlt)

161 Gerd 49: Der Kommentar wartet auf Freischaltung.
12. Dezember 2012 um 23:16 Uhr
@125 Frank
Selten so gelacht werter Frank!
Da muss man schon gewaltig schielen wenn man Merkel um Längen vor Steinbrück sieht.
Wie aber kann sowas passieren? Doch glühender Kanzlerinnenverehrer?
Wie glaubwürdig ist eine Frau, deren Existenz anscheinend erst kurz vor der Wende begann, über deren Schul- und Studienzeit sowie der Zeit bis zur Wende, offiziell gar nichts bekannt ist?
Wie glaubwürdig ist eine Frau, die ihre Stasiakte zu Hause aufbewahren darf, damit nur nichts an die Öffentlichkeit kommt?
Sind Sie, werter Frank so immun, dass Sie das Böse immer nur bei der „Die Linke“ und der SPD sehen? Dass die CDU-Vorsitzende vor der Wende dem gleichen Lager angehörte, blenden Sie komplett aus. Haben Sie sich mal gefragt, wo die Kommunisten der Blockpartei CDU aus der DDR untergekommen sind? Ist das alles glaubwürdig?

Schön werter Frank, dass sie Steinbrück auch gleich juristisch beurteilen und sogar mit Copy-Karl gleichstellen, obwohl Copy-Karl erwiesenermaßen gelogen und betrogen hat.
Erst dachte ich, jetzt hat Frank doch eine neue Richtung eingeschlagen und dann wieder der alte Absatz mit dem verzweifelten Versuch den Regierungsdarstellern einen bescheidenen Erfolg zu bescheinigen und der Regierung Schröder Massenarbeitslosigkeit zuzuschreiben.
Nun ja, werter Frank, am Ende finden Sie Steinbrück doch als „ein vernünftiger SPD-Politiker (wie auch sein Parteikollege Frank-Walter Steinmeier).“
Dass Angela Merkel in sämtlichen Umfragen bei den Menschen in Deutschland gut abschneidet liegt wohl daran, dass es die gleichen Statistiker sind, die auch die Arbeitslosenzahlen bekannt geben.

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