Donnerstag, 18. August 2016

Geheimdienstchef: „Wir wissen nicht, wer hinter dem DNC-Leak steckt“

Thema: Cyber Krieg

US-Geheimdienstchef zu Vorwürfen gegen Russland:
„Wir wissen nicht, wer hinter dem DNC-Leak steckt“

James Clapper, der Nationale Geheimdienstdirektor der USA, hält offenbar nicht viel von der laufenden Kampagne gegen Russland in Folge der Enthüllungen von E-Mails aus der Demokratischen Partei durch WikiLeaks. Clapper betont, in Washington ist man sich nicht sicher, wie das Leakingportal an die Daten gelangte.

„Wir wissen nicht genug, um jemandem die Motivation zuzuschreiben, unabhängig davon, wer es hätte sein können“, sagte der US-Geheimdienstdirektor James Clapper auf dem Aspen Security Forum in Colorado, als er auf die spektakulären Veröffentlichungen von Schriftverkehr aus dem Democratic National Committees (DNC) durch WikiLeaks angesprochen wurde.

30.000 E-Mails stellt das Team von Julian Assange seit vergangenen Freitag zum Download zur Verfügung. Die Enthüllungen kosteten der Parteivorsitzenden Debbie Wasserman Schultz gar ihren Posten. Doch anstatt sich weiter zu den aufgedeckten Intrigen und Absprachen zu äußern, rückte die Partei gezielt Russland in den Fokus der Auseinandersetzung. Der Kreml sei für den Hack verantwortlich, weil Moskau auf diese Weise Hillary Clinton schaden und Donald Trump unterstützen will, so die Demokraten. Obwohl für diese überaus heftigen Anschuldigungen nicht der geringste Beleg vorgebracht wurde, zögerten einige US-Medien nicht, die Erzählung zu übernehmen. Russland wolle damit die Kampagne Donald Trumps unterstützen, so die Berichterstattung.

Clapper sieht das neue Blame-Game eher kritisch. Die USA sollten aufhören Russland für den Hack verantwortlich zu machen, riet der einflussreiche und für gewöhnlich gut informierte Geheimdienstler und bezeichnete die heftigen Anschuldigungen als „Hyperventilation“. „Jemand hat etwas gehackt, als sei dies noch nie zuvor passiert“, so Clapper in sarkastischem Ton.

Vielmehr sei es von Nöten die wachsenden Gefahren durch al-Kaida und den IS ernst zu nehmen und sich auch im Bereich Cybersicherheit auf eine langanhaltende Herausforderung einzustellen. Moskau wies die Vorwürfe, für das Leak verantwortlich zu sein, schon vor Tagen entschieden von sich. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow fügte hinzu:
    Dies ist nicht gut für die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und den USA, aber wir verstehen, dass wir diese unfreundliche Zeit einfach durchstehen müssen.
WikiLeaks-Chef Julian Assange äußerte sich ebenfalls zu den Anschuldigungen, bezeichnete diese als Ablenkungsmanöver und erklärte:
    Vielleicht wird sich eines Tages die Quelle zu erkennen geben, dies wird ein interessanter Moment sein. Einige Leute würden dann lächerlich aussehen.

Quelle: RT-Deutsch

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