Montag, 1. Oktober 2012

Günther-Jauch-Blog am 30.09.2012, eine einzige Zensurorgie

Banker trifft Revoluzzer – Ackermann gegen Cohn-Bendit

so hieß die Günther Jauch Talkshow am Sonntagabend im Ersten.

Deutschlands jahrelang, heimlicher Herrscher des Kanzleramts war in der Sendung zu Gast und die Blogmoderation veranstaltete eine wahre Kürzungs- und Zensur-Orgie im sendungsbegleitenden Blog.

Viele Schreiber haben wohl, mehr oder weniger ehrlich, das zum Ausdruck gebracht, was sie von einem der Mitverantwortlichen der vielen Krisen seit 2007 halten.
Aber das durfte in den Augen der Sendungsverantwortlichen nicht sein und so wurde gekürzt und zensiert was das Zeug hält.

Kleinste Abweichungen von den Richtlinien, wenn es überhaupt Abweichungen waren, wurden nach Gutdünken ausgelegt und Beiträge nicht freigeschaltet oder bis zur Unkenntlichkeit gekürzt. Auf einmal waren die Blogmoderatoren sehr sensibel darin, was unter Beleidigung oder Beschimpfung zu verstehen ist.
Ob man genauso gehandelt hätte wenn einer von der Linkspartei, statt des gottgleichen Ackermanns, im Studio gewesen wäre?
Gilt das nur für einen ehemaligen Deutsche Bankchef aus dem "Verwalterland des steuerfreien Nebenverdienstes", oder würde das bei einem iranischem oder venezuelanischem Regierungschef genauso gehandhabt?

Wie „Paulinchen“ im Beitrag #2, oder was nach der Kürzung davon übrig geblieben ist, in Bezug auf Cohn-Bendit schreibt:
„Revoluzzer ist die Bezeichnung für Menschen, die sich einem - hier: kranken, korrumpierten, kriminellen - System entgegenstellen […]

In jungen Jahren sind wohl die meisten mit Herz revolutionäre Weltverbesserer, allerdings passen sich auch die meisten dem System ganz schnell an - noch bevor die letzten Pubertätspickel verschwunden sind. Ein echter Revoluzzer ist man, wenn man das “Schlachtfeld” mit erhobenem Haupt stehend verlässt.“


…und da kann man zu Cohn-Bendit sagen: ein ehemaliger „Revoluzzer“, der die Vorteile der Anpassung an das System, genau wie sein Kumpel Joschka Fischer, früh erkannt und den Weg genau dahin eingeschlagen hat, was vorher sein „Revoluzzer-Ziel“ war: in die Politik.

Von ihren hochgesteckten Zielen ist kaum was übrig geblieben. Die beiden haben nicht das System verändert sondern das System hat sie nahtlos angepasst und vereinnahmt.

Sind wir nach der Sendung jetzt schlauer? Wohl kaum!

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