Mittwoch, 10. Oktober 2012

Anne Will am 10.10.2012

Thema:

Beim Erntedankfest zelebrieren wir die frische und regionale Ware, im Alltag landen unsere Nahrungsmittel selten so pur und direkt auf dem Tisch. Auch wenn Etiketten und Werbung gern das Gegenteil suggerieren: Die Produkte im Supermarkt kommen meistens nicht vom Bauern nebenan,
Zutaten wie Geschmacksverstärker, Süßungsmittel und andere Zusatzstoffe sind die Regel.
Macht das die Ware qualitativ schlechter? Wie preiswert kann gutes Essen sein und warum wird in Deutschland so viel für die Tonne produziert?

- zugegeben, ein Thema, das gar nicht oft genug kommen kann.
Wie in allen Bereichen geht es auch hier um Gier nach Profit. Die Politik unterstützt die Nahrungsmittelindustrie nach Kräften. Schon für verhältnismäßig geringe Parteispenden werden die passenden Gesetze verabschiedet. Dinge, die sich jahrzehntelang bewährt haben, werden über Nacht verboten, nur weil irgendein Lobbyist entdeckt hat, dass es noch was auszubeuten gibt.
Ein „Verbraucherschutz-Ministerium“, dessen Name stellt alleine schon eine Verhöhnung der Verbraucher dar.
Dazu eine Ministerin, die diesem Ministerium vorsteht und die in den meisten Fällen keinen Bedarf sieht, den Verbraucher zu schützen. Ehrlicherweise sollte man nach der nächsten Wahl das Ministerium umbenennen in „Ministerium zum Schutz der Industrie vor Verbraucherforderungen“. Ideal wäre es, den Ministerposten wieder Frau Aigner zu geben, egal welche Partei die Wahl gewinnt.
So wie sie sich präsentiert wenn es gilt Marken oder Firmen in den Vodergrund zu stellen, im Gegenzug aber Verbraucherforderungen abwiegelt, kann es aus Lobbyistensicht keine bessere Person für dieses Amt geben.

Ähnlichkeiten mit dem Gesundheitsministerium sind bestimmt nicht zufällig.
Auch da geschah es, dass Medikamente, die an einem Tag noch verschreibungs- und apothekenpflichtig waren, einen Tag später ohne jedes Rezept erhältlich waren, nur damit die Krankenkassen die Kosten nicht mehr erstatten mussten.

Gut, dem Ministerium steht ein FDP-Politikerdarsteller vor, aber die sind für kleine Geschenke nachgewiesener Maßen besonders anfällig.
Und da sind wir bei der Gesundheit. Die geht den Nahrungsmittelherstellern am Arsch vorbei.
Was die alles in ihre Erzeugnisse reinstecken um dem Verbraucher vorzugaukeln, er würde Lebensmittel kaufen!
Es wird nur noch das allernotwendigste an Grundstoffen verwendet, wenn überhaupt. Es darf Joghurt Erdbeerjoghurt heissen, obwohl nicht der kleinste Anteil von Erdbeeren enthalten ist, stattdessen Sägespäne die ihm das Erdbeeraroma verleihen.
Es darf Käse angeboten werden, der nicht die Spur von Milch enthält.
Tomatenähnlich aussehende Turbofrüchte mit geschmacksneutral verpacktem Wasser als Inhalt ist nur eines der vielen Produkte, die es in diversen Größen gibt. Die Frechheit dabei ist, diese geschmacklosen Dinger Strauch- Cherry- oder auch einfach nur Tomate zu nennen.

Es wird auf Etiketten eine Sauberkeit suggeriert, die der Realität nicht im Entferntesten entspricht.
Der Verbraucher wird nach Strich und Faden getäuscht, belogen und betrogen.
Sogar mit den höchstem Segen aus Brüssel, denn auch da tut die Lobbyistenarmee ihre Arbeit.
Tauchen Videos vom Elend der Massentierhaltung auf, so wird regelmäßig von bedauerlichen Einzelfällen und wenigen schwarzen Schafen geschwafelt, schon seit Jahren.

All diese Verbrauchertäuschung, man kann es auch Betrug nennen, wird von der Politik gedeckt und soll das immerwährende Wachstum, das Lieblingswort der „mächtigsten Frau der Welt“, sicherstellen.
Und damit kommen wir zur seit mehr als dreißig Jahren versprochenen Bildung. Ein Thema, welches unsere Bildungskanzlerin zur Chefsache erklärt hatte.
Die ist politisch gar nicht gewollt.
Wenn alle ausreichend gebildet und informiert wären, wer soll denn dann noch das Gammelfleisch, die medikamentenverseuchten Schweine, Rinder, Fische und Geflügel kaufen und verzehren?
Wenn alle ausreichend Geld für qualitativ bessere Lebensmittel zur Verfügung hätten und sich nicht nur Industrieprodukte leisten könnten, wo soll dann noch Wachstum herkommen?

Ergänzung 11.10.2012, 13:16 Uhr
Fazit der Sendung von Kalfaktor:
Es war also es eine pseudo, oberflächliche Quasselrunde ohne jeglichen Nährwert.
Mindestens ein/e oder besser zwei wirklich unabhängige/r Kritiker/in wurde/n nicht eingeladen.
Das Konzept der Sendung war die Vernebelung der Verbraucher statt deren Aufklärung.
Fazit der Sow: Ziel nicht erreicht, denn ich bin doch nicht blöd.
kalfaktor

Meine Meinung: Politik zusammen mit Medien nutzen aber auch jede Möglichkeit den Verbraucher zu verdummen, selbst in einer mitternächtlichen Talkshow.

Ergänzung: 11.10.2012 0:52 Uhr
siehe Kommentar von Robert Kroisz zum Blog

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