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Samstag, 16. Dezember 2017

"Machtmensch Putin" - Stimmungsmache der plumpen Art im ZDF

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Thema: Putin

"Machtmensch Putin" im ZDF
Stimmungsmache der plumpen Art

Am 15. Dezember 2015 sendete das ZDF die Dokumentation "Machtmensch Putin". Von Wladimir Wladimirowitsch persönlich dazu gezwungen, musste sich die RT Deutsch-Redaktion das Machwerk anschauen und sich mit den zahllosen Verdrehungen im Film auseinandersetzen. Aufgrund der nahezu unüberschaubaren Menge an Fehldarstellungen und Manipulationen eine eher undankbare Mammutaufgabe.

Bereits nach einmaligem Anschauen der neuesten ZDF-Glanzleistung "Machtmensch Putin" bleibt der Eindruck: Irgendwie ging ein Großteil der Sendezeit für kalauernde personenbezogene Herabwürdigungen und Psychologisierungen zuungunsten des russischen Präsidenten drauf.

Immer wieder ziehen sich als roter Faden - unterlegt von finsterer Gruselmusik - wenig schmeichelhafte Überlegungen zu Putins Persönlichkeit und Privatleben durch die "Dokumentation". Und nicht nur beim Titel des Films kupfert das ZDF hier von einem seiner früheren "Werke" ab. Trotz des, dank der GEZ-Zwangsgebühren, gut ausgestatteten Produktionsbudgets des Senders, bestehen weite Teile der Dokumentation "Machtmensch Putin" aus einem Remix des Anfang des Jahres ausgestrahlten Films "Mensch Putin".

Da eine reine Wiederholung jedoch wenig Interesse wecken würde, wird die neueste ZDF-Produktion zum Thema Putin und Russland mit einigen besonders reißerischen O-Tönen aufgepeppt. Wie in einer der zahllosen Ranking-Shows des deutschen Privatfernsehens dürfen so etwa Boris Reitschuster und Ben Judah in flotten Einblendungen mit dem Habitus überdrehter Comedians küchenpsychologische Bewertungen in Richtung des russischen Präsidenten abfeuern. "Putin isst gerne Hüttenkäse", ist ein Langschläfer und sehe sich als eine "Reinkarnation von Ivan dem Schrecklichen und Peter dem Großen", erfährt man so ohne weitere Kommentierung.

Eine Expertenstimme, die ein etwas weniger voreingenommenes Bild von Putin vermitteln würde, wie etwa der langjärige Kenner und anerkannte Biograph des russischen Präsidenten Hubert Seipel, fehlen in dem äußerst einseitigen Film völlig.

Doch dies würde auch nur das priorisierte pseudo-freudianische Narrativ der Filmemacher stören: Der russische Präsident leite sein Amt quasi in Form eines persönlichen Rachefeldzuges am Rest der Welt, welchem vermeintliche Erniedrigungen in Kindheitstagen zu Grunde liegen, so das Script. Wenn Reitschuster und Judah einen der üblichen James Bond-Bösewichte beschreiben müssten, man würde kaum Unterschiede heraushören können.

So bemängelt auch Anja Bötcher in einer an das ZDF gerichteten Programmbeschwerde, die RT Deutsch vorliegt: ---- "Die Russische Föderation wird in dem Beitrag dargestellt als ein Land, dessen Regierung lediglich aus seinem dominanten und finsteren Präsidenten besteht, der für seine persönliche paranoide Persönlichkeitsstörung ein ganzes Land in Haftung nimmt und aus einer pathologischen Herrschsucht von der Obsession besessen ist, die europäische Union zu zerstören." ---- Wie erwähnt: Die gezielte Pathologisierung Putins, audiovisuell gekonnt in Szene gesetzt, bildet die große Klammer um den Film. Inhaltliche Argumente hingegen sind rar. Dennoch lohnt es sich auf einige Verdrehungen und Falschdarstellungen - zum widerholten Male - einzugehen.

Sinnvoller wäre es jedoch, die ZDF-Verantwortlichen würden einfach mal zu einem guten Buch greifen, wie etwa zu "Wir sind die Guten" von Mathias Bröckers und Paul Schreyer. Das würde allen Beteiligten Zeit ersparen. Schließlich haben wir bei RT Deutsch eigentlich auch Besseres zu tun, als das alles zum x-ten Male den Verantwortlichen in den deutschen Medien zu erklären.

Auch wäre es hilfreich - wenn man denn schon über die Ukraine und Geopolitik diskutieren will - sich Victoria "Fuck the EU" Nuland oder den Stratfor-Chef George Friedman und dessen "Cordon sanitaire" ins Gedächtnis zu rufen.

Die reale - entgegen vorheriger Versprechungen gegenüber Russland - durchgezogene NATO-Osterweiterung in Folge der Wiedervereinigung Deutschlands, wäre ein weiteres zu behandelndes Thema. Man kann mit all dem eigentlich Bücher füllen - und diese sollten auch gelesen werden. Dennoch: einige inhaltliche Gegendarstellungen - jetzt wo wir uns "Machtmensch Putin" mit all seinen Verdrehungen schon ansehen mussten - formulieren wir natürlich gerne, in der naiven Hoffnung, dass das ZDF bei seiner nächsten Doku vielleicht doch investigative Qualität vor faktenlose Diffamierung setzt:

Die alte Leier der Annexions-Lüge

Bereits nach drei Minuten fährt das Öffentlich-rechtliche mit einer seiner Lieblings-Räuberpistolen in Sachen "Putin ist böse" auf - der sogenannten "Krim-Annexion".
"Putin bricht das Völkerrecht. Er besetzt die Krim", erfährt man von dem Sender eines Staates, der gerade erst eine völkerrechtswidrige Kriegsbeteiligung in Syrien beschlossen hat. Abgesichert wird dieser Vorwurf ausgerechnet durch US-General und Supreme Allied Commander Europe Philip M. Breedlove, der in "Machtmensch Putin" als Kronzeuge herhalten muss.
Was hinter dieser Behauptung der "Annexion" steckt, erklärt die annerkannte Osteuropa- und Russlandexpertin Gabriele Krone-Schmalz hier in 120 Sekunden:

https://youtu.be/X6QbF7jWzPk

Des Weiteren sei an dieser Stelle auf die Einschätzung von Reinhard Merkel, Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg, verwiesen:
"Herr Professor Merkel, hat Russland die Krim annektiert?

Eine klare Form von Annektion ist das nicht gewesen. Es ist allerdings auch keine eindeutige, um nicht zu sagen saubere Form einer anderen Modalität des Sichabsonderns, Sichabspaltens von einem Mutterstaat gewesen, nämlich keine klare, deutliche Form von Sezession. Es ist aber, um die Frage noch einmal ganz pointiert und deutlich zu beantworten, keine Annektion gewesen.

Waren das Referendum auf der Krim und deren Abspaltung von der Ukraine völkerrechtswidrig?

Nein, Solche Referenden können nicht gegen das Völkerrecht verstoßen. Das Völkerrecht kümmert sich primär um die Beziehungen zwischen den Staaten und dann auch darum, wie Staaten nach innen ihre Macht ausüben, jedenfalls jenseits einer gewissen Grenze des Machtmissbrauchs, wenn also Staaten beginnnen, Genozide oder massive Formen der Unterdrückung zu organisieren, Folter, etc. Das geht inzwischen alles auch das Völkerrecht an. Das Völkerrecht wird nicht auf den Plan gerufen von separatistischen oder sezessionistischen Bestrebungen. Daher ist das wohl ein Verstoß gegen ukrainisches Verfassungsrecht gewesen, diese Bemühungen auf der Krim sich abzuspalten, nicht aber ein Verstoß gegen das Völkerrecht. [...]"
Die westliche Reaktion auf die Krim-Krise ist bekannt: Wirtschaftssanktionen, die nicht nur der russischen, sondern auch der europäischen (jedoch nicht der US-amerikanischen) Wirtschaft schaden. Welcher Akteur im Großen Spiel geht hier wohl aggressiv vor?

Der Krieg im Donbass

Die Behauptung des ZDF, es befinden oder befanden sich "manchmal ganze Einheiten" der regulären russischen Armee in der Ostukraine, wird eingeführt von den Worten "Westliche Geheimdienste sind sich sicher...". Welche Geheimdienste dies genau sein sollen und welche Beweise sie für ihre "sichere" Einschätzung der Lage vorlegen können, bleibt natürlich im Dunkeln. Ebenso wie die Frage, ob westliche Geheimdienste vielleicht auch ganz andere Interessen haben, derartige Anschuldigungen in Richtung Russland zu formulieren. Stattdessen werden verschwommene Youtube-Videos und "verräterische Postings in sozialen Netzwerken" präsentiert. Kennzeichnend für die oberflächliche Machart der Reportage ist auch die Off-Stimme zu den Bildern, die angeblich die Präsenz von russischen Panzern in der Ukraine nach dem Maidan-Putsch belegen:
"Diese Bilder gingen im März 2013 [sic!] um die Welt"
Dass dieser Fauxpas es bis in die Endfassung der Reportage geschafft hat, spricht Bände. Zudem nutzt das ZDF an dieser Stelle ausgerechnet Aufnahmen von CNN, die längst als Foto-Manipulation enttarnt wurden. CNN hatte nachweislich Bilder von einem russischen Militärmanöver im Jahr 2008 als "Beweis" für eine angenommene "russische Invasion" in der Ukraine im Jahr 2014 ausgegeben. Doch zumindest hat sich CNN, im Gegensatz zum ZDF, nicht auch noch bei der korrekten Jahresangabe der Ukraine-Krise blamiert.

Kurz darauf wird einem gewissen Igor Sutjagin als "führender Experte zu russischen Streitkräften" das Wort erteilt. Sutjagin wurde 1999 - noch unter dem West-Darling Boris Jelzin - in Russland angeklagt und 2004 wegen Hochverrats verurteilt. 2010 wurde er im Zuge eines Austauschprogramms gefangener Agenten mit den USA (!) durch den heutigen Ministerpräsidenten und damaligen Präsidenten Russlands Dmitri Medwedew begnadigt.

Sutjagin mag über großes Wissen bezüglich russischer Militärtechnik verfügen, ein unvoreingenommener "Experte", als der er vom ZDF präsentiert wird, ist der offiziell enttarnte und durch die USA freigetauschte Spion - der mit Putin wohl auch noch eine persönliche Rechnung offen hat - mit Sicherheit nicht.

Neben Sutjagins bloßem Wort von "regulären russischen Truppen" in der Ostukraine, zitiert das ZDF abermals vage "westliche Geheimdienste". Als "Smoking gun" wird dann bei Minute 9:24 von "Machtmensch Putin" wieder ein Youtube-Video gezeigt. Darin angeblich eine Kolonne von T-72B3-Panzern. Es sollte jedoch klar sein, dass Aufnahmeort und -zeit bei solchen Quellen niemals sicher sind. Auch ist nicht klar, wer in diesen Panzern sitzt und in welche Richtung sie fahren. Dennoch - so das ZDF - soll der Clip das Eingreifen der russischen Armee in der Ostukraine belegen.

Das Übliche

Es folgt ein weiterer Block Reitschuster'scher Psychologisierungen bis bei Minute 15 eine Sequenz folgt, die - würde sie sich mit 9/11 beschäftigen - aggressivste Verschwörungstheorie-Vorwürfe zur Folge hätte. Kurz angerissen wird, wie im Jahre 1999 eine Anschlagsserie Russland erschütterte. Cui bono? Putin! Untermalt von arythmischem Klaviergeklimper, wird zunächst eher schüchtern vom ZDF suggeriert, Putin habe selbst die Terrorakte organisiert, um sich so den Griff nach der Macht™ zu sichern. Die Autorin Masha Gessen spricht dies im Anschluss dann auch offen so aus. Eine genaue Untersuchung der Fälle? Fehlanzeige. Doch andere als "Aluhüte" zu diffamieren, damit ist man dann an anderer Stelle wieder ganz schnell.

Obligatorisches RT-Bashing

Was wäre eine zünftige Anti-Putin-Doku ohne das obligatorische RT-Bashing? Treu dem Narrativ des westlichen Mainstreams, wird das äußerst ambitionierte international aufgestellte russische Medienunternehmen - das gerade seinen 10. Geburtstag feierte - quasi als "Mutterschiff" der legendären "Putin-Trolle" und notorisches Lügenmedium herabgewürdigt.

Als entsprechender "Beweis" wird in "Machtmensch Putin" ein Video-Beitrag von RT-Reporterin Paula Slier gezeigt, die von der Situation der Juden - sowohl in Kiew, als auch auf der Krim - berichtet. Nie behauptet Slier etwas anderes. Im Beitrag wird stets eingeblendet, ob die Aufnahmen aus Simferopol (Krim) oder aus der ukrainischen Hauptstadt (Kiew) stammen. Auch wird Misha Kapustin eindeutig als Rabbi aus Simferopol vorgestellt, als er bei Minute 0:55 seine Synagoge aus Angst vor künftigen Übergriffen für immer verlässt.

Dies hindert das ZDF jedoch nicht daran, seinen Zuschauern zu suggerieren, hier würde ein von der Krim fliehender ukrainischer Jude, in manipulativer Art und Weise von RT als ein aus der ukrainischen Hauptstadt flüchtender dargestellt. Vermeintlich belegt dadurch, dass es den ZDF-Doku-Machern tatsächlich gelungen ist, RT-kritische Töne von Kapustin einzufangen.

https://youtu.be/ZrzQqY-Up2g

RT-Reporterin Paula Slier, selbst Jüdin, ging es in ihrem Bericht jedoch darum, vor dem im ganzen (!) Land bedenklich anwachsenden Antisemitismus der Post-Maidan-Ukraine zu berichten. Rabbi Kapustin beklagt selbst, dass Juden nach dem politischen Machtwechsel nicht mehr vor Übergriffen geschützt werden, man kann das post-maidanrevolutionäre Chaos erahnen, über das der Kriembewohner Kapustin von der Halbinsel berichtet. Jedoch: Sliers Videobeitrag ist auf den 15. März 2014 datiert. Das Referendum zur Abspaltung der Krim von der Ukraine war erst einen Tag später.

So wird ein, vor grassierendem Antisemtismus mahnender RT-Beitrag einer Jüdin, vom deutschen Staatsfernsehen mal eben als "russische Lügenpropaganda" umgedeutet. Man denkt an schaurig dunkle Zeiten zurück.

Ludmilla

Eine der Lieblingsverschwörungstheorien deutscher Mainstreammedien, ist die der "russischen Trollfabriken". Wo sonst sollen die kaum noch zählbaren Kritiker der einseitigen Berichterstattung der Transatlantik-Presse herkommen? Ludmilla Sawtschuk gilt von BILD über FAZ bis Spiegel und ZDF als so etwas wie die Edward Snowden "russischer Trollverbrechen".
Quelle: Team 29

Kaum ein deutsches Medium, das 2015 nicht von der hübschen Russin, eine vorgebliche Aussteigerin aus einer vermeintlichen Sankt Petersburger „Troll-Fabrik“, berichtet hat. Was jedoch nicht Eingang in die Berichterstattung fand: Die derzeitigen Aktivitäten Ludmilla Sawtschuks werden von der NGO „Team 29“ finanziert, deren Geldgeber sind wiederum das Open Society Institute des US-Milliardärs George Soros sowie die halbstaatliche und als CIA-nah geltende US-Stiftung National Endowment for Democracy (NED).

Natürlich erwähnt das ZDF auch nicht, dass es vielmehr die US-Botschaft zu Berlin ist, die ganz offiziell freiberufliche "NATO-Trolle" für den deutschen Sprachraum sucht. An dieser Stelle des Films ist RT dann aber auch schon als großes Troll-Mutterschiff "enttarnt". Wahrscheinlich als Rache für solche Artikel: Auf Jobsuche? US-Botschaft in Berlin sucht transatlantische "Ludmillas" für Internet-PR und zum Aufspüren anti-amerikanischer Tendenzen
Mehr lesen:"Eine Welt ohne RT wäre genau das, was sich die westlichen Kriegstreiber wünschen"

Der Gasstreit mit der EU und der Ukraine

Russland ist ein Land, das äußerst reich an Ressourcen ist. Auf die meisten Länder, westlich des größten Flächenstaates der Erde trifft dies nicht zu. Russland verkauft also Ressourcen, andere - auch europäische Staaten - kaufen diese. Am Ende profitieren beide Seiten vom Handel. Die einen erhalten Rohstoffe, die anderen Deviseneinnahmen. Jedoch gehört zu einem solchen Geschäft die Regel, dass gelieferte Rohstoffe auch bezahlt werden. Andernfalls würde der ganze Deal für die Ressourcen-Exporteure wenig Sinn ergeben. Doch das mit der pünktlichen und vollständigen Bezahlung klappt nicht immer, gerade die Ukraine gerät regelmäßig in Zahlungsverzug und schuldet Russland Milliarden.

Die Reaktion Russlands, ein marktwirtschaftlich völlig normaler Vorgang, bei Nichtbezahlung die Lieferung zumindest zu drosseln, wird vom ZDF kommentiert mit den Worten:
"Wer [politisch] nicht spurt wie die Ukraine dem wird schnell mal der Hahn zugedreht."
Dem sekundiert der Wirtschaftswissenschaftler Wolfram Schrettl mit der Aussage, "dies geschieht oftmals unter dem Vorwand, dass die Leute nicht zahlen". Dass es sich hier nicht um einen "Vorwand" handelt, sondern die Ukraine schlicht und einfach russische Gaslieferungen in Milliardenhöhe nicht bezahlte, wird bewusst verschwiegen. Das ZDF praktiziert hier genau das, was es wenige Minuten zuvor noch RT zu unterstellen versuchte. Fakten werden entweder verdreht oder direkt ausgeblendet, sobald sie nicht mehr dem ZDF-Narrativ entsprechen.

So bleibt nach der Beschäftigung mit dem Film in unseren Hirnen - bevor (und nachdem) wir das Bedürfnis verspürten, selbige mit einem großen Schluck Krimsekt zu reinigen - nur ein Gedanke: Mensch, ZDF!

Quelle: RT-Deutsch

Montag, 15. August 2016

Sehr einseitige Berichterstattung - Warum das Correctiv-Portal besucht wurde

Thema: MH17

Strittige MH-17-Recherche:
Warum das Correctiv-Portal besucht wurde.
Von Christian Lehmann

Nachdem die beiden Reporter Graham W. Phillips und Billy Six aus dem Büro des Rechercheportals Correctiv nebst Anzeige wegen Hausfriedensbruch rausflogen, berichteten nahezu alle Leitmedien über diesen Vorfall in Berlin. Hintergrund war die Tatsache, dass die beiden Journalisten über eine Reportage des Recherchebüros sprechen wollten, die sich mit den Hintergründen des Absturzes der MH-17 vor zwei Jahren in der Ukraine beschäftigt. Zu Recht.

Contra Magazin berichte bereits über diesen Vorfall zwei Mal, wobei es mehr darum ging über den Vorfall in Berlin zu sprechen und wie die westlichen Leitmedien die Geschichte recht einseitig und deutlich zu Gunsten des Berliner Recherchenetzwerkes publizierten. Das dabei auch Fehler gemacht wurden, haben inzwischen bereits einige Portale zugegeben. RT Deutsch hat hierzu ein Video veröffentlicht, wo man falsche Anschuldigungen gegen RT und Russland glaubhaft widerlegt.

Wie gesagt, der Hintergrund des Besuchs von Phillips und Six war das Thema des Absturzes der MH-17, worüber Corretiv auch eine lange Reportage geschrieben hat, die multimedial aufbereitet wurde. Diese wurde sogar preisgekrönt und wurde von vielen Medien nahezu kritiklos übernommen, weil sie wahrscheinlich Russland als Hauptschuldigen in der ganzen Sache ausfindig gemacht hat. Aus aktuellem Anlass twitterte man noch einmal die streitige Reportage, die für die beiden einige Fragen offen ließ.

Zugeben, man könnte echt den Eindruck gewinnen, dass die Berliner wirklich ein Interesse daran gehabt hätten, keine Frage mehr offen zu lassen. Gleich die Einleitung spricht von einer „dichten Beweiskette“, die man im Verlauf der Reportage gesammelt habe. Und am Ende sind irgendwie alle Schuld: Die Regierung der Ukraine, die Separatisten, Deutschland und die anderen Regierungen in der EU, aber vor allem auch Russland. Denn letztlich kommt man zum Schluss, dass nur russische Offiziere die BUK-M3-Raketen auf das Flugzeug abgefeuert haben können. Und nebenbei wird eine „russische Invasion“ mit Panzern erwähnt, die sich ohne die Begleitung von Luftabwehr-Raketensystem trauen.

Auch will man eine verantwortliche Brigade gefunden haben, die 53. Luftabwehrbrigade, die in Kursk stationiert ist. Interessant hierbei ist, dass die Plattenbausiedlung „Marschall Schukow“ dem Text zufolge von der Bundesrepublik Deutschland bezahlt wurde, die kurz nach der Wende eine türkische Firma mit dem Bau beauftragt haben sollen und 4500 Menschen noch heute eine Heimat bietet. Der Text ist mit vielen Verlinkungen versehen, aber darüber findet man irgendwie nichts, wo sich schon hier Fragen aufdrängen. Fragen hatte aber auch der britische Journalist, die man hier im Wortlaut finden kann.

Wie wir wissen, wurden seine Fragen nicht beantwortet, wobei die Fragen doch schon berechtigt sind. Denn obwohl die Reportage auch über ukrainische Militärflugzeuge schreibt, die zivile Passagierflugzeuge als „menschliche Schutzschilder“ missbrauchen, so der Text, wurde auf die Möglichkeit kaum eingegangen, dass ein solcher Jet den Passagierflieger abgeschossen haben könnte. Man beruft sich auf die „Experten-Meinung“ eines gewissen Harry Horlings, ein niederländischer Kampfpilot, der in den USA ausgebildet wurde. Deren Expertise sagt, dass Piloten niemals ein feindliches Flugzeug von hinten attackieren würde, sondern nur von vorne und hätte vorher durch den russischen Luftraum fliegen müssen. Es wird auch auf ein LinkedIn-Profil verwiesen,was allerdings nicht mehr existiert. Zudem widersprechen sich die Experten-Meinungen über die Abfanghöhe der Raketen, deren maximale Abfanghöhe auf 15 km geschätzt wird, während die neueren Typen eine Abfanghöhe von bis zu 25 km laut dem Hersteller vorweisen sollen.

Laut Artikel kann es auch nur ein Buk-System sein, was den Passagierflieger vom Himmel geholt haben kann, denn man will wissen, dass es sonst keine anderen Luftabwehrsysteme geben kann, die zum einen „hochmobil“ seien, zum anderen im Bestand der Streitkräfte in der Ukraine seien. Es gibt aber noch beispielsweise Systeme wie Strela, Tor M-1, S-300 und weitere, die allesamt auch mobil sind, allerdings allesamt nicht genannt werden. Das gleiche gilt auch für die russischen Panzer, die wie Corretiv zu wissen glaubt, sich niemals ohne Buk-Begleitung aufs Gefechtsfeld trauen würde, ebenfalls Panzer der ukrainischen Streitkräfte sein könnten. Hier verzichtet man komplett auf die Bezeichung des Panzertypen und man verweist auf ungenaue Luftbilder, die dann ausgerechnet Panzer der russischen Streitkräfte gewesen sein sollen.

Auch hier wird ein Spielraum für Fragen und Widersprüche offen gelassen. Und auf der anderen Seite können solche Panzer auch von den Rebellen im Donbass erobert worden sein, denn immer wieder wurden auch Bilder gezeigt, wo Rebellen aus dem Donbass mit Panzern aus russischer beziehungsweise sowjetischer Herstellung gezeigt wurden. Insoweit bieten sich drei Möglichkeiten an, wer nun Besitzer dieser Panzer sein könnte. Bei der letzten Möglichkeit drängt sich dann noch die Frage auf, ob man auch den Rebellen unterstellen würde, dass sie einen Panzer niemals ohne Begleitung von Flugabwehrsystemen in Gefechten einsetzen würden.

Eine andere Frage könnte auch lauten: Unterstellt man mal die Tatsache, dass wie viele Reportagen und offizielle Untersuchungsberichte bestätigen, eine Buk-M1-Rakete das Flugzeug vom Himmel holte, ist es doch nicht ausgeschlossen, dass auch ein ukrainischer Offizier oder ehemaliger Offizier, diese komplizierte Raketensystem vom Himmel geholt haben könnte. Immerhin schließt die Correctiv-Version aus, dass es die Donbass-Rebellen gewesen sein könnten, wobei man auch nicht komplett ausschließen kann, dass sich dort ehemalige Angehörige des ukrainischen Militärs befinden könnten.

Immerhin sagt ein Wikipedia-Artikel auch, dass auch die Ukraine im Besitz von Buk-M1-Raketenabwehrsystemen ist, das zu Sowjetzeiten von der Firma Almas-Antei hergestellt wurde. Bezeichnet wird dieses System im Artikel immer noch als „Buk-3“ beschrieben. Zudem wird nur von einem „aktiven Radar“ gesprochen, wobei das sowjetische Rakenabwehrsystem ein Suchradar und ein Feuerleitradar, also mit zwei Radar-Anlagen arbeitet. Im übrigens wird das Buk-System als ein System beschrieben, anders als der Experte im Text sagt, recht schwierig aufzuklären ist. Zudem belegt das britische Institut für Strategische Studien in einem Bericht aus dem Jahr 2014, dass dieses Luftabwehrsystem in der Ukraine noch genutzt wird, womit sich abermals die Frage aufdrängt, wieso diese Möglichkeit von Correctiv nicht behandelt wurde. Zudem gingen Generäle der NATO davon aus, dass nicht nur „russische Offiziere“ ein hochkomplexes System wie das Buk-M1-System bedienen könnten, sondern auch Separatisten, aber halt auch ukrainische Offiziere. Richtig ist wahrscheinlich, dass es leichter ist Fahrrad zu fahren als ein komplexes Raketensabwehrsystem zu bedienen, wie die Reportage beschreibt. Angeblich muss man fünf Jahre Offiziersausbildung hinter sich haben, bevor man mit diesem System umgehen kann.

In der Ukraine soll es aufgrund der Schließung des Institutes für Raketentechnik in Kiew nicht möglich gewesen sein, dass die Soldaten in der Ukraine, ob Offiziere oder Feldwebel, ein solches Gerät bedienen könnten. Gleichwohl soll es aber noch Menschen geben, die sich an diese Ausbildung erinnern könnten, da sie vor der Schließung 1995 in den Genuss kamen, an diesem hochkomplexen, aber zugleich sehr ungenauen System ausgebildet worden zu sein. Die Ukraine hat – wie oben beschrieben — mehrere Raketenabwehrsysteme wie das streitige Modell im Bestand, aber bildet ihre Soldaten daran nicht mehr aus? Das scheint ziemlich paradox. Ebenso konterkariert man sich mit dem Vorfall aus dem Jahr 2001, wo das ukrainische Militär vermutlich mit einer S-200 eine Passagiermaschine abgeschossen hatte, zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Buk-System noch genutzt und man „mottete“ laut Correctiv nicht ein, sondern verzichtete lediglich auf Manövern Luftabwehr-Raketen in die Luft zu jagen.

Also müssen doch noch Ukrainer in der Lage gewesen sein, dieses System zu bedienen. Auch die Dauer einer Ausbildung von über fünf Jahren an diesem komplexen System scheint sehr hoch gegriffen zu sein, denn wenn man bedenkt, dass im Deutschen Militär Feldwebel und Offiziere innerhalb von 3 Jahren ihre Ausbildung fertig haben und auf mehrmonatigen Lehrgängen die Bedienung von ähnlich komplizierten Waffensystemen beigebracht bekommt, warum sollte es in Russland alleine fünf Jahre dauern, bis man in der Lage ist, ein solches Waffensystem zu bedienen, wenn man in Deutschland innerhalb von summarisch 12 Monaten Lehrgangszeit zumindest an den Pendants wie Ozelot in der Lage ist, diese zu bedienen?! Zugegeben, Deutschland ist nicht Russland, aber es drängt sich schon die Frage auf, ob die Offiziere aus Kursk bei den deutschen Journalisten nicht übertrieben haben. Unterstellt sie haben wirklich mit solchen Offizieren gesprochen.

Stichwort Interviews: Auch der Journalist Billy Six hatte viele Fragen über die Reportage von Correctiv. Oben haben wir den Militär-Experten Horlings genannt, der laut Six zwar existieren soll, allerdings niemals mit jemanden vom Recherchenetzwerk Correctiv gesprochen habe. Weiter heisst es, dass er niemals von der alleinigen Möglichkeit gesprochen habe, dass es sich ausschließlich um ein Buk-System gehandelt haben muss, sondern er schloss auch nicht aus, dass ein Kampfjet am Werke gewesen sein könnte. Wie Correctiv war auch Six in der Ukraine gewesen, wo er ebenfalls Zeugen hörte, die Kampfjets am Tag des Unglücks gesehen haben wollen. Zudem deckte er auf, dass ein Interview von Correctiv mit einem anonymen Zeugen nachgesprochen wurde, von einem Schauspieler. Einzelheiten kann man hier einsehen und auch das Portal Propagandaschau erhebt Vorwürfe gegen das Recherchenetzwerk, die an dieser Stelle durchaus nachvollziehbar sind.

Hinzu kommt noch, dass die Recherche aus dem Berliner Hause sich bei den Fotos vielfach auf Bellingcat beruft, die nicht gerade dafür bekannt sind, dass sie gegenüber Russland positiv eingestellt sind. Konkret geht es um die Verortung der Fotos, die falsch verortet worden seien. Der genaue Standort der Raketen entspreche nicht den Angaben von der Reportage, wie Daniel Romein in einem Artikel beschreibt. Zudem sei es nicht schlüssig dargestellt wie eine Batterie von Kursk in das ukrainische Tores fahren konnten und sich danach wieder auf den Weg zurück gemacht haben könnten. Im Übrigen berichtete Stimme Russland am selben Tag des Abschusses des malaysischen Boeing 777, dass Separatisten ein Antonov der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen haben sollen, was laut Augenzeugen der Fall gewesen sein soll. Details über das verwendete Waffensystem wurden aber nicht genannt. Auch der niederländische Journalist Max van der Werff sprach ebenfalls mit Zeugen, die von Correctiv genannt werden, die ebenfalls der Version von Correctiv widersprachen beziehungsweise falsch zitiert worden sind.

Zugegeben – es gibt inzwischen hunderte von Versionen wie sich der Vorfall am 17 Juli 2014 ereignet haben kann. Zahlreiche Spekulationen griff das BBC auf, wobei viele Theorien aufgreift und man auch hier nicht die Correctiv als das Ergebnis schlechthin darstellt. Contra Magazin hat es sich hier auch nicht zur Aufgabe gemacht den Fall zu lösen, sondern hier wurden auf einige Punkte eingegangen, die zeigen, dass die Fragen von Phillips und Six berechtigt sind und es durchaus Anlass gibt an der Reportage von Correctiv berechtigte Zweifel zu erheben. Man braucht sich allerdings nun nicht mehr zu wundern, warum die beiden Reporter schnell aus dem Büro des Recherchenetzwerkes verwiesen wurde. Auch die Medienoffensive danach, die Correctiv startete und sämtliche Medien, die unkritisch die Reportage aus Berlin übernommen hatten, aggressiv und einseitig den Vorfall vor ein paar Tagen skandierten.

Natürlich sind auch nicht alle Details in der fraglichen Reportage falsch und man erhält in einer empfohlenen Lesezeit von 35 Minuten sehr viele Details, wo man auch auf Links verweist. Aber gerade da, wo es interessant wird, werden auf solche Details gerne verzichtet. Und am Ende auf den abenteuerlichen Schluss zu kommen, dass nur ihre Version stimmt, also russische Offiziere die Maschine vom Himmel geholt haben können, schießt dann doch den Vogel ab. Und daraufhin die alleinige Schuld beim russischen Präsidenten zu suchen, der zu diesem Zeitpunkt sicher am wenigsten davon gehabt hätte, dass so etwas in der Ukraine passiert, ist nur noch billig. So billig, dass man für das kritiklose Veröffentlichen dieser Reportage, den hiesigen Medien noch hätte Geld geben müssen, dass sie es veröffentlichen. Letztlich reiht sich dieser Report in viele andere Reportagen ein, die auf den medialen Anti-Russland-Mark gesprungen sind, dessen Nachfrage Anfang 2015 immer stetiger gewachsen ist.

Von Christian Lehmann
Quelle: de.news-front.info

Dienstag, 12. Januar 2016

Willy Wimmer: "Man kann sich nur an den Kopf fassen"

Thema: Deutschland

Willy Wimmer zieht im RT Deutsch-Interview Bilanz:
"Man kann sich nur an den Kopf fassen"

Willy Wimmer auf der #RT10-Konferenz in Moskau Foto: Sputnik
Zum politischen Jahreswechsel führte RT Deutsch-Redakteur Florian Hauschild ein Interview mit Willy Wimmer, einst Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium unter Helmut Kohl und Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE. Bis heute kommentiert Wimmer das politische Geschehen in Debattenbeiträgen und öffentlichen Reden. Welche Jahresbilanz zieht das CDU-Urgestein für 2015 und was erwartet uns im neuen Jahr?

Florian Hauschild: Herr Wimmer, Sie gehören zu den wenigen Größen der Bonner Republik, die sich auch heute noch regelmäßig in das politische Geschehen einmischen. Im Jahr 1943 geboren, könnten Sie auch daran denken Ihren Ruhestand zu genießen. Was treibt Sie dazu an, sich auch heute noch an politischen Debatten zu beteiligen? Haben die nachfolgenden Generationen versagt, als sie die Verantwortung für das Land übernommen haben, so dass Sie nicht ruhig schlafen könnten, wenn Sie sich einfach zurücklehnten?

Willy Wimmer:
Das nennt man wohl "return on investment". Ich habe mein parlamentarisches Leben auf den spannungsreichsten politischen Feldern verbringen können und bin der Republik außerordentlich dankbar für diese Möglichkeit.

Ich habe dabei bei der letzten großen Militärübung des Kalten Krieges als Parlamentarischer Staatssekretär beim Verteidigungsministerium einen "Blick in die Hölle" werfen können und mir war möglich, einen Beitrag zu einer gemeinsamen deutschen und europäischen Zukunft zu leisten. Sonderaufträge für den ehemaligen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl haben mich um den ganzen Globus geschickt und ich habe dabei von den Chancen des wiedervereinigten Deutschlands erfahren, einen Beitrag zum Frieden in der Welt zu leisten. Dazu zählte nicht nur ein Austausch von Gefangenen und Toten zwischen dem Iran und Israel.

Wer den Kalten Krieg so mitgemacht hat und der Generation angehört, die die berühmte Frage aufgeworfen hat, warum in Deutschland nach der Machtergreifung so nachhaltig geschwiegen worden ist, der kann nicht ruhig zu Hause sitzen. Vor allem dann, wenn das eigene Land nicht nur die Chancen ausschlägt, die ein gemeinsames europäisches Haus nach der "Charta von Paris" von vor fünfundzwanzig Jahren hätte bieten können. Aber das, was mich regelrecht wütend macht, ist die kriegsgeile Politik eines Bündnisses gegen Nachbarn. Einem Bündnis wohlgemerkt, dem Deutschland unter ganz anderen Umständen beigetreten war. Dazu schweigen und Golf spielen?


Florian Hauschild: Wagen wir einen kleinen politischen Rückblick auf das Jahr 2015: Wie würden Sie das vergangene Jahr im Lichte Ihrer jahrzehntelangen Erfahrung einordnen? Viele Menschen haben das Gefühl, dass sich die Konflikte weltweit zuspitzen. Mancherorts ist gar von einem neuen Kalten Krieg die Rede. Die Angst vor terroristischen Anschlägen wächst. Teilen Sie die Einschätzung, dass die Welt im Jahr 2015 wieder gefährlicher geworden ist oder ist letztendlich alles wie immer?

Willy Wimmer:
Unsere Tragik besteht heute darin, dass wir über die NATO an die Vereinigten Staaten gebunden sind und dieser Verbündete seit Anfang der 1990er Jahre jedem klar macht, dass er mit Frieden und einer Politik der guten Nachbarschaft und friedlicher Konfliktbeilegung nichts mehr anfangen kann.

Die Dinge sind durch die USA so auf die Spitze getrieben worden, dass man sich eigentlich jeden Tag wundert, dass es nicht losgeht. Wir können das heute alles sehen und beurteilen und wir müssen uns fragen, ob und seit wann es diese US-amerikanische Politik des Ausgreifens über den eigenen Kontinent eigentlich gibt? Ist damit wirklich seit der Gründung des Deutschen Reiches jene Politik in Washington verbunden gewesen, wie sie George Friedman von Stratfor Anfang des Jahres angesprochen hat? Läuft heute etwas gegen Russland, wie es Henry Kissinger bei dem aufstrebenden Deutschland zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts festgestellt hat? Setzt man heute der russischen Nation den Stuhl so vor die Türe, wie man es mit Deutschland gemacht hat? Hat man am Ende des Kalten Krieges die Sowjetunion so getäuscht, wie es mit Deutschland 1917 geschehen ist?
Deutschland glaubte an Präsident Wilson und bekam Versailles. Die Sowjetunion vertraute auf das gemeinsame Haus Europa und bekam die NATO-Garotte an seinen Grenzen. Warum schon wieder einzelne Menschen und Nationen verteufeln, nur weil es den Hasardeuren in den Kram passt und mit Mitteleuropa das künftige und vielleicht baldige Kriegsgebiet festzustehen scheint?

Von Afghanistan bis Mali tobt sich wieder der Kolonialismus aus und man nutzt dabei die deutschen Potentiale gegen den Willen des deutschen Volkes. Was sich derzeit in Deutschland abspielt, wird auch das substantiell verändern und wer weiß schon, wer sich demnächst zu Befürwortern von Kriegen in Deutschland aufschwingt?


Florian Hauschild: Für ein Mitglied der CDU äußern Sie sich - auch in ihren Publikationen und öffentlichen Reden - äußerst rebellisch. Was ist in den vergangenen Jahren innenpolitisch passiert, dass ein 72-Jähriger, der einst an der Seite von Helmut Kohl arbeitete, in Sachen kritischem Denken und Systemkritik weiten Teilen der Jugend den Rang ablaufen kann?

Willy Wimmer:
Man lernt nie aus, auch nicht jenseits der Altersgrenze. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in sogenannten bürgerlichen Kreisen offener gedacht und geredet werden kann, als in linken Zirkeln. In meiner gewohnten Umgebung ist man liberaler und auch toleranter, was den Umgang mit unterschiedlichen Positionen anbetrifft und ich habe es insoweit erfahren, als sich die Zahl meiner Freunde wesentlich erweitert hat.

Die Probleme, mit denen wir es zu tun haben, erweiterten den Horizont. Darunter verstehe ich die persönliche Bekanntschaft mit Persönlichkeiten, die ihr Leben in anderen politischen Gruppen verbracht haben. Ich will dabei bewusst Herrn Lafontaine ansprechen, der großen persönlichen Mut bei der Ablehnung des völkerrechtswidrigen Krieges gegen Jugoslawien unter Beweis gestellt hat. Er stand aber auch für eine finanzpolitische Weichenstellung, die uns die verheerenden Auswirkungen von "shareholder value" hätte vom Hals halten können.

Mit ihm hätte es den "schlanken Staat" nicht gegeben und damit nicht jene Verwerfungen, die uns noch umbringen werden. Peter Gauweiler war eine parlamentarische Ausnahmeerscheinung, weil er es als einer von wenigen verstand, was unser Land "im Innersten zusammenhält". Sein Weggang aus dem Parlament ist ein Verlust, den man nicht mehr wettmachen kann.

Gerade diese beiden Beispiele zeigen, dass man der jungen Generation diese Dimension nicht aufbürden kann. Wir sind zum ersten Male in der modernen deutschen Geschichte in der Lage, die Erfahrungen weitergeben zu können. Das ist aber ein "Muss" und es betrifft jene, die die Welt kennen. Die anderen wollen sie erst kennenlernen. Ich denke dabei an die Bilder im alten Bonner Plenarsaal, wie sich die jungen Besucherinnen und Besucher um den dabei großväterlich wirkenden ehemaligen Bundeskanzler Kohl scharten.


Florian Hauschild: Sie haben den starken transatlantischen Einfluss auf die deutsche Politik angesprochen. Welche Rolle spielen die Medien bei all dem?

Willy Wimmer:
Man kann fast den Tag festmachen, an dem die deutsche Presse, die einmal Maßstäbe gesetzt hatte, zu einer "Keulenpresse" verkommen ist. Das ist mit dem Namen eines NATO-Beamten, Jamie Shea, verbunden, der die NATO-Staaten gleichsam in den ordinären Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien geprügelt hatte und sie auch über die Medien prügeln konnte.

Als hätte man nicht Jahrzehnte zuvor erleben müssen, wie nach einer Machtergreifung in Deutschland das freie Wort verkommen musste, hatte man in der deutschen Presse geradezu Schaum vor dem Mund. Dieser Eindruck sollte sich über die geifernde Liebedienerei zum völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak und das, was bis zum Putsch in der Ukraine noch folgen sollte, steigern. Da nützt es wenig, wenn man die Auflagenentwicklung bei den ehemals bedeutenden Zeitungen oder Magazinen in Deutschland oder die wütenden Reaktionen der Konsumenten der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten über die Programmbeschwerden ansieht.

Jederzeit kann die Bundesregierung, die Menschen in diesem Land entweder als "Pack" oder "Dumpfbacken" beschimpft, die Kriegsneigung über die Mainstreammedien hochziehen und eskalieren lassen. Damit wird natürlich deutlich, in welchem Maße neben der ehemals respektablen deutschen Presse der Staat als solcher verkommen ist. Wenn man, wie mit einem Putsch, die Gesetze des eigenen Landes außer Kraft setzen kann und nicht mehr weiß, wer sich im eigenen Land überhaupt in der Zeit des Terrors aufhält, dann braucht man eigentlich nicht mehr viel, um ein vernichtendes Urteil zu fällen.

Dabei sind wir Deutschen nach dem schon erwähnten George Friedman von Stratfor doch selbst ein frühes Ziel jener Form von angelsächsischer Propaganda geworden, die heute über deutsche Zeitungen und elektronische Medien unsere Beziehungen zu unseren russischen Nachbarn vergiftet. Man kann die Dimension kaum fassen, wenn man bedenkt, in welchem Maße es das russische Volk und die Regierung selbst der Sowjetunion gewesen sind, die den Deutschen die Einheit unseres Landes wieder ermöglicht haben.

Seit diesem Zeitpunkt wirkt unser Land, spätestens seit den Bomben auf Belgrad, wieder daran mit, einem großen Volk und seiner Regierung den Stuhl aus selbstsüchtigen Gründen Dritter vor die Türe zu setzen. Anders kann man das leider nicht sehen, was sich in den Hasspublikationen gegenüber der Russischen Föderation und seinen staatlichen Spitzen abspielt. Es ist kein Trost, dass dadurch Rückschlüsse auf die eigene deutsche und westliche Verfasstheit gezogen werden können. Es ist schlicht und einfach verantwortungslos, was sich in der deutschen "Keulenpresse" abspielt. Geifernde Meinung statt sachliche Information, anders kann man es leider nicht sehen.


Florian Hauschild: Von all dem können wir bei RT natürlich ein Lied singen. Als Medienunternehmen, welches aus russischen Steuergeldern finanziert wird, und das auch die russische Seite ausführlich und fair zu Wort kommen lässt, sehen wir uns ebenfalls immer wieder Angriffen aus den - wie sie sagen - "Hasspublikationen" ausgesetzt. Doch auch über RT hinaus hat sich in Deutschland eine lebendige alternative Medienszene entwickelt. Wie lautet Ihre Prognose für 2016? Werden die alternativen Medien weiter an Reichweite und Einfluss zulegen und glauben Sie, dass dies auch "Selbstreinigungskräfte" im deutschen Mainstream-Journalismus freisetzen kann?

Willy Wimmer:
Wir erleben einen Umbruch, wie wir ihn im Pressebereich noch nie gesehen haben. Jetzt kann ich dazu mutmaßen, wie das alles zustande gekommen ist. Das kann ich mir in Anbetracht der Auflagenentwicklung bei den Printmedien ersparen. Die Leute stimmen dadurch ab, dass sie ihre Abos kündigen. Bei den Rundfunk- und Fernsehanstalten wäre der Einbruch noch heftiger, wenn es nicht die Gebühren mit Steuercharakter geben würde. Der Glaubwürdigkeitsverlust auf beiden Sektoren ist inzwischen manifest und hat sich darüber entwickelt, dass die deutsche Presse sich vehement für die NATO-Kriege eingesetzt hatte und hat.

Von den Zuwachsraten der alternativen Medien kann der Mainstream heute nur träumen. In der Summe können die etablierten Medien das nicht mehr verkraften. Viel schlimmer für sie ist aber, dass die Glaubwürdigkeit in der Sache auf Anbieter im alternativen Medienbereich übergegangen ist. Wer dort zeigt, dass er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, der verschwindet. Im Mainstream kommt er in den Rundfunkrat.

RT ist zum denkbar besten Zeitpunkt gekommen, wenn man für Pressefreiheit als Grundsubstanz des demokratischen Staates etwas übrig hat. RT stellt das nötige Korrektiv in der Zeit zweckgerichteter Meinungsmanipulation dar. Die Hohepriester des Mainstreams mussten sich plötzlich wieder mit der Wirklichkeit und den Fakten beschäftigen. Mainstream scheut Fakten, wie wir jeden Tag sehen können.

Generell kann man sagen, dass ein wahrnehmbares internationales Auftreten der Russischen Föderation über das Maß unserer eigenen Freiheitsräume im westlichen System, das zunehmend Kolonialcharakter angenommen hat, entscheidet. Deshalb wird seitens der USA, in den baltischen Staaten und demnächst auch in Polen daran gearbeitet, uns mittels einer imaginären Mauer von unseren russischen Nachbarn und Partnern fernzuhalten.


Florian Hauschild: Sie sind ein scharfer innerparteilicher Kritiker von Bundeskanzlerin Angela Merkel. In einem Ihrer aktuellsten Texte gingen Sie kürzlich mit der Neujahrsansprache der Kanzlerin hart ins Gericht. Darin sprechen Sie auch die Doppelmoral an, einerseits bei völkerrechtswidrigen Bombenkriegen teilzunehmen und sich - Stichwort: "Willkommenskultur" - andererseits als hilfsbereites Land mit zivilem Charakter zu präsentieren. Welche Schritte schlagen Sie für 2016 vor, um die anhaltenden Flüchtlingsströme in den Griff zu bekommen, so dass sowohl den Fliehenden Sicherheit geboten wird, aber auch die Aufnahmeländer nicht überfordert werden?

Willy Wimmer:
Schluss mit den US- und NATO-Kriegen, die ganze Zivilisationen zerstören. Rückkehr zum Völkerrecht, wie es sich die Russische Föderation seit langem auf die Fahnen geschrieben hat. Einbeziehung der Staaten zwischen Syrien, Israel und Marokko in ein funktionsfähiges Völkerrechtssystem unter vollgültigem Einschluss der Russischen Föderation.

Russland ist auch bei den aktuellen Migrationsentwicklungen ein sachlicher Partner. Nach 1991 sind Millionen Menschen nach Russisch-Fernost eingewandert. Das war und wurde zu einem großen Problem für Russland, wie das auch für EU-Europa heute gilt. Die in diese russischen Gebiete emigrierten Menschen sind wieder in ihre Heimatgebiete zurückgegangen und zwar durch kluges Vorgehen des russischen Führung. Von der Bundeskanzlerin wissen wir nur, dass sie die Gesetze unseres Landes in diesem Zusammenhang außer Kraft gesetzt hat und eigenem Bekunden nach "einen Plan" hat. Sie stellt sich mit ihrem Plan nicht dem Urteil des Volkes und der Deutsche Bundestag fragt sie auch nicht danach, von der deutschen Mainstreampresse ganz zu schweigen. Man kann sich nur an den Kopf fassen, wo wir als Land gelandet sind.


Florian Hauschild: Müssen wir vielleicht einfach akzeptieren, dass das westliche Wohlstandsmodell - so wie es derzeit organisiert ist - ohne die Ausbeutung anderer Gesellschaften nicht funktioniert? Brauchen wir eine neue gesellschaftliche Debatte darüber, dass unser Überfluss andernorts zu Armut und Konflikten führt? Müssen wir nicht unser gesamtes Wirtschafts- und Finanzsystem auf den Prüfstand stellen? Umso mehr, da in den westlichen Ländern - und auch in Russland - das Wohlstandsgefälle immer größer wird? Sprich: Brauchen wir eine globale Umverteilung als Grundlage für ein friedliches Miteinander?

Willy Wimmer:
Wie oben schon angesprochen, wissen wir für das eigene Land, wie mittels des US-Modells von "shareholder value" nach 1995 die "soziale Marktwirtschaft" zerschmettert worden ist. Oskar Lafontaine stand für die europäischen Werte im wirtschaftlichen und sozialen Leben und musste den Durchmarsch angelsächsischen Denkens erleben.

In dieser Zeit hat China sehr genau darauf geachtet, welches Wirtschaftsmodell die Nase vorne behalten würde. Man muss sich nur einmal den Papst anhören, dann wissen wir, wo wir heute stehen und da bleiben kaum noch Fragen übrig. Die letzten, die über die globalen Fragen nachgedacht haben, waren Willy Brandt und Olof Palme. Seither ist die Welt wirtschaftlich, sozial und ökologisch den Bach herunter gegangen. Die Probleme, mit denen wir es zu tun haben, schreien nach gemeinsamen Lösungen. Aus Washington erschallt aber nur der Ruf nach Vorherrschaft und Krieg. Wie soll das gut gehen?


Florian Hauschild: Welchen Ratschlag möchten Sie als erfahrener Mensch, mit Jahrzehnte langem Einblick in die Weltpolitik, den jüngeren Generationen mit auf den Weg geben? Wem kann man heute noch glauben? Wofür sollte man sich einsetzen?

Willy Wimmer:
Es ist unausweichlich, dass man da Zeit und Bereitschaft investieren muss und es gibt Partner und Institutionen, die nicht von der Schwindsucht betroffen sind, was die Glaubwürdigkeit anbetrifft. Wer die Welt nach "WhatsApp" beurteilt, wird wenig Chancen haben und das ist so auch gewollt. Es gibt aber auch Völker, bei denen werden die Werke der Literatur hochgehalten und die eigene und fremde Kulturen als Maßstab geschätzt.

Man kann sehen, wie junge Menschen da die Antworten finden und in Familien, die Halt geben. Das kann auch der Staat mit glaubwürdigen Institutionen liefern, aber nicht eine Bundeskanzlerin, die unsere Rechtsordnung beiseite fegt.


Florian Hauschild: Vielen Dank für das Interview.

Quelle: RT-Deutsch

Montag, 10. November 2014

Vertrauenskriese bei den Massenmedien?

Thema: Medienkrise?
Was ist denn da los?
Rückgang der Seitenaufrufe über die gesamte Bandbreite




tagesschau
http://www.alexa.com/siteinfo/http%3A%2F%2Fwww.tagesschau.de

RT
http://www.alexa.com/siteinfo/http%3A%2F%2Frt.com

Bild
http://www.alexa.com/siteinfo/http%3A%2F%2Fwww.bild.de

Junge Welt
http://www.alexa.com/siteinfo/https%3A%2F%2Fwww.jungewelt.de

Wer es selbst ausprobieren möchte, kann es hier tun:
http://www.alexa.com/

Andere Printmedien noch schlimmer im Sinkflug - Ganz so blöd ist das Volk doch nicht!
Ziel verfehlt - Propaganda leiert sich aus...
Nur die in der "Käseglocke" ergötzen sich am eigenen Mief.

noch mehr Informationen gibt es hier: http://www.dwdl.de/zahlenzentrale/

In Zusammenarbeit mit K.Förster

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Gekaufte Journalisten - Wir werden für antirussische Propaganda bezahlt und gezwungen

Thema: Propaganda
FAZ-Journalist packt aus:
Wir werden für antirussische Propaganda bezahlt und gezwungen


FAZ-Journalist bei RT:
Wir werden bestochen, um pro-westliche Propaganda zu machen | dt. Untertitel

Veröffentlicht am 12.10.2014
Udo Ulfkotte, der ehem. Journalist von der Frankfurter Allgemeine Zeitung erzählt über sein Buch "Gekaufte Journalisten" und die Hintergründe seiner journalisitschen Arbeit, unter anderem über antirussische Propaganda, BND- und CIA-Verbindungen zu vielen renommierten deutschen Journalisten und andere Themen.
Deutsche Übersetzung von Holger Strohm Medienteam:
https://www.youtube.com/watch?v=B3DflD8z-is
Originalvideo stammt von Russia Today.


Schauen Sie auch einmal hier:
http://politikparadox.blogspot.de/2014/10/propagandamedien-anruf-eines.html

Mehr zum Thema:

Gekaufte Journalisten – Wie Politiker Massenmedien lenken
http://02elf.net/national/gekaufte-journalisten-wie-politiker-massenmedien-lenken-836360

Jetzt offiziell: Medien wollen “Gekaufte Journalisten” totschweigen
http://www.neopresse.com/medien/jetzt-offiziell-faz-will-gekaufte-journalisten-skandalbuch-totschweigen/

Ulfkottes „Gekaufte Journalisten“ – ein spannender Titel und ein enttäuschendes Buch
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23539



Gekaufte Journalisten

Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz
Deutschlands Massenmedien lenken


Gekaufte Journalisten"-Autor Udo Ulfkotte auf Facebook gesperrt
Epoch Times, Dienstag, 14. Oktober 2014 15:00
Udo Ulfkotte hat mit seinem Buch "Gekaufte Journalisten" nicht nur in der Medienlandschaft großes Aufsehen erregt.

Das Buch ist bereits zu einem Bestseller geworden. Nach der Veröffentlichung des brisanten Werkes, befragte MMNews Ulfkotte zu dem Inhalt des Buches. Das veröffentlichte Interview stieß bei der FAZ auf großen Widerstand. Das Medienunternehmen beauftragte prompt einen Anwalt, um das Gespräch von der MMNews-Webseite entfernen zu lassen.

"Nachdem die FAZ bei MMNews ein Interview zu den Vorwürfen in seinem neuen Buch 'Gekaufte Journalisten' entfernen ließ, ist der Buchautor nun auch bei Facebook gesperrt worden," berichtet MMNews. Auf Twitter schrieb der Autor und ehemalige FAZ-Mitarbeiter, dass er nicht wüsste, warum sein Facebook-Konto gesperrt wurde.

Facebook sperrt #Ulfkotte siehe http://t.co/krt9ErYkJM ist das wg.
http://t.co/eit117KbGa ? Ich hab keine Ahnung die antworten mir nicht

— Udo Ulfkotte (@UdoUlfkotte) 14. Oktober 2014

Facebook hat - ohne Angabe von Gründen - meine Seite
gesperrt, bitte protestieren !!! Ich sei keine echte Person steht
da, bin ich Zombie?.

— Udo Ulfkotte (@UdoUlfkotte) 14. Oktober 2014

"Dieser Vorgang kann nur im Zusammenhang mit Links auf ein Interview bzw. eines dort veröffentlichten Telefonmitschnitts stehen, in dem ein niederländischer Journalist ein Telefon-Interview mit der FAZ veröffentlichte," so MMNews.

Der Anwalt von FAZ, der das Interview bei MMnews hat entfernen lassen, berief sich auf den Paragraphen §201 StGB (Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes).

Hintergrund Informationen:

„Gekaufte Journalisten“ ist eine Lektüre, die das „Medien-Kartell“ entlarvt und nichts mit Verschwörungstheorien zu tun hat: Hier geht es mit geradezu erschreckenden Fakten zur Sache. Dinge, die zuweilen in intelligent gemachten Kabarettsendungen zu nachtschlafender Zeit im Fernsehen gezeigt werden, wurden hier systematisch gesammelt und aufgearbeitet – von einem Fachmann, der sich hinter den Kulissen auskennt.

Der Autor – langjähriger Ex-Mitarbeiter der FAZ

Udo Konstantin Ulfkotte kam am 20. Januar 1960 in Lippstadt/Westfalen auf die Welt, studierte in Freiburg und London, arbeitete u.a. 17 Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Er ist Geheimdienstfachmann, lehrte Sicherheitsmanagement an der Universität Lüneburg, war im Planungsstab der Konrad-Adenauer-Stiftung und Referent der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. In jüngster Zeit hat er drei Herzinfarkte „überlebt“. Sein Engagement für mehr Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit ist enorm.

Und so stellt Ulfkotte dem Leser sein Buch vor

„Vor fast genau vier Jahren hatte ich mit meinem väterlichen Freund Peter Scholl-Latour, den ich vor rund 25 Jahren in nahöstlichen Kriegsgebieten kennengelernt hatte, darüber gesprochen, einmal die volle Wahrheit über deutsche Leitmedien aufzuschreiben. Peter Scholl-Latour wollte – wir hatten schon 2001 zusammen ein Buch geschrieben – das Manuskript gerne lesen. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen. Er starb am 16. August 2014 in Rhöndorf am Rhein.

Völlig unabhängig von möglichen schweren Folgen habe ich – zunächst mit dem Finger auf mich selbst zeigend – aufgeschrieben, wie korrupt Leitmedien sind. Ich habe aufgeschrieben, wie ich bei der FAZ für Artikel geschmiert wurde und wie die FAZ sich für Unternehmen mit Gefälligkeitsberichten prostituiert hat.

"Ich selbst wurde bei der FAZ für Artikel geschmiert"

Nie zuvor ist ein Journalist in Deutschland aufgestanden und hat detailliert aufgeschrieben / dokumentiert, wie er selbst geschmiert wurde. Ich schäme mich heute dafür. Ich kann es nicht ungeschehen machen. Und es macht es nicht besser, dass meine Vorgesetzten das so wollten und nachweislich abgesegnet haben. Denn genau das ist der Punkt: Ich war in bestimmten Elitenetzwerken, in denen ich lernte, dass mein Verhalten und Vorgehen angeblich “normal” sei. Und ich war dort mit vielen anderen Journalisten von Leitmedien in Netzwerken.

Keiner von uns hat sich damals geschämt. Geheimdienste haben wie selbstverständlich Artikel geschrieben, über denen mein Name stand – man kannte sich ja aus den Elitenetzwerken. Und als “Journalist” habe ich wie ein verlängerter Arm der Nato-Pressestelle gewirkt, habe Kriegshetze unterstützt. Aber das war erst der Anfang.

Jene Netzwerke, welche Uwe Krüger in seiner Doktorarbeit “Meinungsmacht” so vortrefflich theoretisch dargestellt hat, habe ich weiter demaskiert. Und zwar mit voller Namensnennung. Ich habe unendlich vielen Journalisten (mit Namensnennung) nachgewiesen, für wen sie da wirklich arbeiten und ihre Nähe zu pro-amerikanischen Kriegstreibern unter die Lupe genommen. Vor allem habe ich mit voller Namensnennung aufgeschrieben, welcher Journalist in welchem Leitmedium für seine Berichterstattung geschmiert wird – und von wem.

Ich weiß nicht, was jetzt passieren wird. So eine Situation hat es in der deutschen Medienlandschaft noch nie gegeben. Einzig ein Mitarbeiter des ZDF (aus dem Team von „Die Anstalt”) hatte unter Aufsicht im Verlag vor dem Druck das komplette Manuskript lesen dürfen – und sprach immer nur von der großen “Sprengkraft”.

Am 12. September werden zwanzig ausgewählte Journalisten ein Freiexemplar auf dem Schreibtisch liegen haben, einige weitere haben wir in Klosterbibliotheken und Universitäts-Bibliotheken so deponiert, dass sie Einstweilige Verfügungen und Schwärzungen für die Nachwelt überleben werden.” (so/rr)
Quelle: http://www.epochtimes.de/Buch-von-Udo-Ulfkotte
http://www.mmnews.de
Mit freundlicher Genehmigung von http://www.epochtimes.de
Nachtrag 11.01.2015
U. Ulfkotte, 4.1.2015, Gekaufte Journalisten

Die traditionsreichste Sachbuchsendung im deutschen Sprachraum stellt seit über vier Jahrzehnten jeweils ein Buch eines Autors eine Stunde lang im Gespräch vor.
Hier können Sie sich die Sendung anhören:
http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=7&id=15794&pnr=0
oder hier auch herunterladen:
http://pcast.sr-online.de/play/fragen/2015-01-05_ulfkotte_journalisten_4_1_2015.mp3