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Mittwoch, 13. März 2019

Anne Will - 10.03.2019 - Europa vor der Wahl - mehr EU oder mehr Nationalstaat?


Sendung am 24. Februar 2019 | 21:45 Uhr
Europa vor der Wahl - mehr EU oder mehr Nationalstaat?

Fotos: Screenshots
    die Gäste im Studio

  • Cathrin Kahlweit
    Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung in London
  • Yanis Varoufakis
    Spitzenkandidat der deutschen Liste "Demokratie in Europa"
  • Manfred Weber (CSU)
    Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament
  • Christian Lindner (FDP)
    Parteivorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Bundestag
  • Beatrix von Storch (AfD)
    Stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion


Mit einem dramatischen Appell hat sich der französische Präsident Emmanuel Macron an die Bürgerinnen und Bürger Europas gewandt. Seine Warnung: Ausgehend von jenen, die „die Wut der Völker ausnutzen“, sei Europa in großer Gefahr. Macron plädiert deshalb für eine grundlegende Reform der EU. Sind die Gefahren der Spaltung für Europa wirklich so groß, wie der französische Präsident befürchtet? Welche Fehler hat die EU gemacht, dass linke und rechte Populisten so erfolgreich sein können? Und wie kann dieses Europa reformiert werden?

Link zur Sendungsseite: (hier)
Link zum Anne-Will-Blog: (hier)

Pressestimmen

Spiegel.de
Talk bei Anne Will
Der Grieche erklärt Europa
In interessanter Besetzung von ganz links bis ganz rechts lässt Anne Will über Europa diskutieren - dessen Zukunft demnächst zur Wahl steht. Sonderlich sonnig sieht es nicht aus.
In der Nachspielzeit, die "Tagesthemen" warten schon, darf Christian Lindner noch einmal seinen Tweet zu den "Profis" erläutern, denen die Sache mit dem Klimawandel überlassen werden müsste. Wer schlechte Zähne habe, der gehe ja auch zum Zahnarzt.
Schon freut sich Lindner über seinen späten Punkt, da umdribbelt plötzlich Yanis Varoufakis eine bereits auf glühenden Kohlen sitzende Anne Will und taucht noch einmal im Strafraum auf. Solange eine herrschende Oligarchie daran arbeite, einen braunen statt einen grünen Planeten zu hinterlassen, fahre auch die Wissenschaft gegen die Wand: "Die Orbáns dieser Welt sind ein Symptom für das Scheitern der Union, rational diese Probleme anzugehen."
Tor und Abpfiff. Was für ein Finale! Zumal der ehemalige griechische Finanzminister und - deutsche - Kandidat der progressiven Kleinstpartei "Demokratie in Europa", damit in letzter Sekunde den Bogen zurück zum Thema der Sendung schlug.
Der Westen.de
Anne Will (ARD):
Christian Lindner attackiert Beatrix von Storch: „So naiv können doch nicht mal Sie sein!"
Anne Will in der ARD: Mehr Europa für Europa?
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron forderte kürzlich in einem Brief an 28 EU-Länder einen Neustart für Europa. Das möchte er unter anderem mit sozialen Reformen erreichen.
Die EU ist wichtig, darin waren sich alle Vertreter dieser Runder außer Beatrix von Storch einig. Christian Lindner fasst zusammen: „Wir können unsere Werte, auch als Deutsche, nur gemeinsam auf der Weltbühne vertreten". Dennoch sei es wichtig, auf regionales Handeln Rücksicht zu nehmen. Einige Vorschläge wie eine gemeinsame Asylpolitk der EU seien daher wichtig. Andere Ideen aus Macrons Brief, wie ein europaweiter Mindestlohn, seien eher mit Vorsicht zu genießen.

Web.de
Anne Will:
"Europa vor der Wahl - mehr EU oder mehr Nationalstaat?"
Mehr Europa oder weniger Europa? Bei Anne Will standen vier EU-Anhänger einer großen Skeptikerin gegenüber. Und die beschimpfte gleich mal Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als "Loser".
[...] Richtige Jubelstürme lösten Macrons Vorschläge, die ein Mehr an EU-Institutionen und Kompetenzen vorsehen, unter den übrigen Gästen aber auch nicht aus. Es war schon ein wenig ulkig, wie Manfred Weber lächelnd berichtete, dass das EU-Parlament "jetzt wieder über 50 Richtlinien verabschiedet" hätte. [...]

Kommentare

Seite 20
Friedensfreund schrieb am 09.03.2019 15:01 - - - ZENSIERT - - -
Ich möchte in Frieden leben. Wie arrogant ist es eigentlich, wenn man hier im Vorspann liest: „.. sei Europa in großer Gefahr.“ ,wenn man dabei das größte europäische Land Russland dabei ignoriert und zum Feind abstempelt- Über 60 deutsche Prominente von Mario Adorf bis zum inzwischen verstorbenen Alt-BP Roman Herzog hatten unter der Regie von Horst Teltschik, Kohls Kanzleramtschef schon 2014 einen Aufruf verfasst „Wieder Krieg in Europa – nicht in unserem Namen“ und damit ein vernünftiges Verhältnis zu Russland angemahnt. Stattdessen ist die Anti-Russland-Kampagne noch verstärkt worden. Unbewiesene Unterstellungen sind an der Tagesordnung, wobei sich besonders EU-Abgeordnete der Grünen hervor tun. Sanktionen nach dem Willen der USA schaden auch unserer Wirtschaft, Warum ging man nicht wegen der Krim zum IGH den Haag und klagte gegen Russland? Dann hätte man eine völkerrechtlich saubere Lösung . Stattdessen wird immer weiter die Kriegsgefahr erhöht. Alles mit unseren GEZ-Gebühren.

Seite 33
Friedensfreund schrieb am 09.03.2019 22:27 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
Es ist schon seltsam in diesem Blog. Da werden auf den Seiten 3, 9, 24 von Frau Will eingeladene Gäste mit dümmlichen Bemerkungen angepöbelt. So etwas wird veröffentlicht! Wie peinlich. Frau v.Storch und Herr Varoufakis werden sich sicher über diese Begrüßung „freuen“.
Andererseits hatte ich einen Beitrag geschrieben (zu @U.B. Kant auf S.20), der nicht erschien. Er bezog sich auf den Aufruf der 60 Prominenten im Dezember 2014 „Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen“. Man plädierte damals für ein vernünftiges Verhältnis zu Russland ohne die unsinnigen Sanktionen. Auch hatten die in letzter Zeit verstorbenen hoch angesehenen Politiker Kohl, Genscher und Bahr aus ihrer Erfahrung im „Kalten Krieg“ sich in diesem Sinne nach der Krimkrise geäußert. Ebenso der kürzlich verstorbene Klaus Kinkel in seinem letzten Phoenix-Interview. Warum wird das ignoriert? Es ist der einzig erfolgversprechende Weg für Frieden in Europa.

Seite 107
Klaus Winkler schrieb am 11.03.2019 07:38 Uhr:
Bei der EU geht es sowieso überhaupt nicht um den einzelnen Bürger. Die EU ist ein geopolitisches Konzept um Europa unter Führung hauptsächlich von Deutschland auf Augenhöhe mit USA, China etc.
zu bringen. Im Prinzip die konsequente Fortführung von Großdeutschland. Die Briten haben das schon lange erkannt und keine Lust darauf.
Es ist das alte Spiel der Vormacht in Europa. Da USA die Hegemonialmacht hier inzwischen ist versucht man sich unverfänglich an denen vorbei zu mogeln. Da aber unser Wirtschaftssystem nur mit den USA funktioniert stehen wir nun auf dem Schlauch.

Wolfgang M schrieb am 11.03.2019 01:32 Uhr:
Eigentlich müsste es Allgemeinbildung sein. Das europäische Parlament ist "degressiv proportional" zusammengesetzt. Je kleiner ein Staat ist, desto mehr Abgeordnete darf er anteilig ins europäische Parlament senden. Das ist absolut undemokratisch. Gemessen an der Bevölkerung stellt Malta 10 Mal so viele Parlamentarier wie Deutschland. Wie viele Parlamentarier sollte Deutschland senden dürfen. Das ist ganz einfach. Die EU hat etwa 400 Mio Einwohner, Deutschland etwa 80 Mio. Das ist ein Fünftel. Das Parlament hat 750 Abgeordnete. Dann müsste Deutschland 150 Abgeordnete stellen dürfen. Malta hat 400.000 Einwohner. Das ist ein Tausendstel der EU. Malta dürfte 1 Abgeordneten stellen dürfen, hat aber 6. Man kann es auch anders sagen. Auf einen deutschen Abgeordneten kommen 830.000 Deutsche. Auf einen maltesischen Abgeordneten kommen 67.000 Malteser. Das schien allen Gästen und Fr. Will unbekannt gewesen sein.

    Klaus Winkler schrieb am 11.03.2019 07:46 Uhr:
    Den deutschen Eurokraten wie Weber geht es doch schon lange nicht mehr um Deutschland. Diese Politkarrieristen sehen die Chance in einem europäischen Superstaat wichtige Posten zu besetzen um sich dann aufzuführen wie Halbgötter oder gleich Diktatoren.

Seite 108
Markus schrieb am 11.03.2019 01:48 Uhr:
Eine gruselige Sendung. Es ist erstaunlich, was alles in den Köpfen so herumgeistert. Man kann nur hoffen, dass die EU-Freunde ihre Schreckensszenarien nicht in die Tat umsetzen können. Es wäre der Untergang Europas - in diesem Falle tatsächlich Europas und nicht nur der EU. Meine ganze Hoffnung liegt bei Staaten wie Ungarn und Polen.

    Luise L. schrieb am 11.03.2019 07:48 Uhr:
    Meine auch ! Und auf den Wahlen. Möge ausnahmsweise endlich mal wieder Klugheit diese begleiten, zumindest, was die Deutschen betrifft.

Seite 109
unbetreuter Denker schrieb am 11.03.2019 07:00 Uhr:
Wie von mir erwartet, Frau Storch durfte nie ausreden, wurde von den drei Männern immer unterbrochen. Wenn nicht, musste Frau Will dazwischen reden. Das war bei KEINEM anderen Gast so., die durften endlos labern.!!! Das hat doch System! Dabei faseln die noch von "europäischen Werten" wenn nicht man der Mindestanstand der Meinungsfreiheit gewahrt wird....auweia....Habe nach der halben Sendung ausgeschaltet, war für mich nicht mehr zumutbar. Die Sendung ist für mich in Zukunft gestrichen, sowas brauche ich wirklich nicht..

Seite 134
Kikuchiyo schrieb am 12.03.2019 17:59 Uhr:
Zur Problematik nun der Sendungsverlauf:
Diesmal wurde wenigstens geschickt das Thema der Migration fast nicht angesprochen. Auch dadurch, daß Frau Storch etwas unterging und nur bei ihrem ersten Beitrag darauf eingehen konnte. Ansonsten aber beschäftigte man sich überwiegend mit dem Problem des Nationalismus (Orban) und des Brexit und hat es mit Erfolg geschafft, auf die mehrmaligen Versuche von Varoufakis darauf hinzuweisen, daß diese Problematik ihre Ursache überwiegend in der asozialen neoliberalen Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte hat, nicht weiter und tiefer einzugehen.
Eines kann man allerdings mit Sicherheit schlußfolgern:
Sowohl bei der wahnsinnigen Ideologie der Neoliberalen/Libertären sowie bei dem auch damit verbundenen wahnsinnigen Umgang mit unserer Umwelt gilt: Je länger notwendige massive Korrekturen, die konträr zu dieser wahnsinnig asozialen Ideologie stehen, in die Zukunft verschoben werden, desto massiver und teurer wird der bereinigende fatale Crash ausfallen!


Freitag, 26. Januar 2018

Jörg Meuthen - Schulz will Deutschland als Nationalstaat abschaffen

Thema: SPD

AfD-Meuthen:
In welchem Parallel-Universum lebt Martin Schulz?

"Geht es nach Martin Schulz, ist Deutschland als souveräner Nationalstaat ein für allemal bis 2025 abgeschafft und in jenem drohenden eurokratischen Kunstgebilde aufgegangen, egal ob die Bürger das wollen oder nicht", so AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen.

Nachdem AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen gestern auf seiner regelmäßigen Kolumne auf Facebook noch einmal das bestärkte, was auch viele andere Politiker und Kritiker öffentlich verkündeten – nämlich dass die SPD mit ihrer Bereitschaft zu einer erneuten Groko jede Glaubwürdigkeit verloren hat, meldete er sich heute erneut zu Wort und kommentierte den Einbruch der SPD auf 17 Prozent in den Umfragewerten. Gestern schrieb er unter anderem:
Die SPD wird einen hohen, einen sehr hohen Preis für diesen Wortbruch bezahlen: Ihren Weg in die Bedeutungslosigkeit hat sie nun selbst vorgezeichnet.“
Heute schreibt er:

Liebe Leser, in meiner gestrigen Kolumne sagte ich voraus, dass die SPD einen sehr hohen Preis für ihren Wortbruch bezahlen wird, den sie mit ihrem Beschluss zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Merkel-Union begangen hat.

Die erste Umfrage, die gleich nach diesem Beschluss am gestrigen Montag durchgeführt wurde, liefert einen ersten Beleg hierfür. Die SPD rutscht auf den tiefsten jemals gemessenen Wert und landet nun bei sage und schreibe nur noch 17% – nur noch vier Prozentpunkte vor unserer Bürgerpartei.

Nun möchte ich nicht täglich derlei wankelmütige Umfragewerte kommentieren, und gerade bei Umfragen von Forsa – wie dies hier der Fall ist – erscheint besondere Aufmerksamkeit angebracht, aber wie man es auch dreht und wendet: Das ist ein deutliches Ausrufezeichen der Bürger gegen die SPD.

Und gegen Martin Schulz.

Wer die Auftritte jenes Mannes auf dem Parteitag und dann am Sonntagabend bei Anne Will (übrigens selbstverständlich erneut ohne einen Repräsentanten des künftigen Oppositionsführers AfD) gesehen hat, der musste sich fragen, in welchem Parallel-Universum Herr Schulz eigentlich lebt.
Vielleicht ist dieses Parallel-Universum auch der Vorliebe der einwanderungssüchtigen deutschen Sozialdemokratie für Parallelgesellschaften geschuldet? Wer weiß, doch in jedem Fall ist klar: Dieser Mann hat den Schuss nicht gehört, den die Wähler laut und deutlich am 24. September bei der Bundestagswahl abgegeben haben.
So versuchte er auf seinem Parteitag den linken Flügel seiner Sozis mit Versprechen zu begeistern, die – im Falle ihrer Erfüllung – nicht nur unser Land zerreißen werden, sondern die absehbar bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen zu einem Konfliktpotenzial führen werden, das eigentlich nicht überwindbar sein dürfte, sofern die CSU noch einen letzten, einen allerletzten Funken konservativen Geistes sowie Demut vor dem Wähler in sich trägt.

Damit nicht genug, phantasiert er ständig von einem „Mehr an Europa“, das die Lösung der Probleme in Deutschland bringen soll – nicht fähig zu erkennen, dass gerade dieses ständige „mehr und mehr“ eines „immer engeren Europas“ den Verdruss zahlloser, der ständigen Gängelungen aus Brüssel überdrüssigen Bürger in den letzten Jahren massiv befördert hat.
Die Frage nach einem optimalen Integrationsstand in der EU stellt sich für ihn also nicht – es muss immer weiter und weiter gehen in Richtung der „Vereinigten Staaten von Europa“. Geht es also nach ihm, ist Deutschland als souveräner Nationalstaat ein für allemal bis 2025 abgeschafft und in jenem drohenden eurokratischen Kunstgebilde aufgegangen, egal ob die Bürger das wollen oder nicht.
Mit anderen Meinungen ist das ja ohnehin so eine Sache bei ihm, denn was er von denen hält, hat er ja schon im Wahlkampf gesagt: Die schmeißt er raus aus dem Parlament. Mittlerweile lässt er sogar schon Meinungen seiner eigenen Genossen rausschmeißen – so nun geschehen mit einem kritischen Kommentar des Juso-Chefs Kevin Kühnert auf der Facebook-Seite der SPD zu den GroKo-Planungen: Kritik ist beim ehemaligen Brüsseler Sonnenkönig, diesem Vorzeige-Demokraten, einfach nicht so gerne gesehen, könnte sie doch sein Phantasiegebäude zum Einsturz bringen.

Am Ende wird es die Realität sein, die jenen Einsturz bewirken wird – ein Blick beispielsweise nach Mannheim oder Gelsenkirchen, ehemalige Hochburgen dieser Partei und nun sehr AfD-affin, zeigt, wohin die Reise geht.

Der Phantast Schulz will all das nicht erkennen. Für ihn gibt es kein Zurück zu den fehlerhaften Weichenstellungen, um jene zu korrigieren – es gibt nur ein „Weiter so mit Merkel und unbegrenzter Masseneinwanderung“; letztere wird von ihm persönlich garantiert.

Damit wird er die SPD in einem bislang kaum für möglich gehaltenen politischen Trümmerfeld zurücklassen, weit entfernt von den realen Sorgen und Nöten der einfachen Bürger. Wer ihn bei „Anne Will“ gesehen hat, kann die Einschätzung der Focus-Autorin Carin Pawlak nur teilen: Der Schulz-Zug ist an der Endstation angekommen.

Montag, 13. Januar 2014

Vereinigte Staaten: EU-Funktionäre träumen vom Ende der Demokratie

Ein offenes Wort von Prof. Schachtschneider bei den Kommentaren

Thema: Eurovisionen

In der Krise der EU werden die Rufe lauter, Europa solle die Nationalstaatlichkeit über Bord werfen und sich in die Vereinigten Staaten von Europa verwandeln - nach dem Vorbild der USA. Die Vision ist die Flucht der Funktionäre vor der Realität: Sie wollen die Demokratie abschaffen, weil sie fürchten, den Bürgern eines Tages Rechenschaft ablegen zu müssen.
Bedeuten die Vereinigten Staaten von Europa
gleichzeitig das Ende der Demokratie?

„Wir müssen die Vereinigten Staaten von Europa (VSE) errichten, mit der Kommission als Regierung und zwei Kammern, dem Europa-Parlament und einen Senat der Mitgliedsländer“, (mehr hier) sagte am 10.1.2013 Viviane Reding, die „Mutter mit der Peitsche“ , wie der französische Präsident der Nationalversammlung, Claude Bartolone, die dogmatische EU-Kommissarin nannte.

Die Kommissarin, mit dem Habitus eines Diktators, meinte weiter, dass sich die Diskussion nun in die entscheidende Phase begibt. Starke Unterstützer wie Francois Hollande, Schäuble, das EU-Parlament und die EU-Kommission stehen ihr bei. Auf Ihrer Homepage spricht Viviane Reding  sich dafür aus, dass die VSE-Regierung vom Europäischen Parlament (in dem die Nehmerländer über die Mehrheit verfügten) gewählt werden müsste. Kandidaten aus West- und Nordeuropa hätten keine Chance mehr.

Diese glücklose Europäische Union, die sich noch Staatenverbund  nennt und sich in einem permanenten Ausnahmezustand befindet, sucht in ihrer Ratlosigkeit ihr Heil in noch „mehr Europa“ bzw. träumt von den Vereinigten Staaten von Europa.
Tatsächlich konnte sich bereits Victor Hugo (21.8.1849), ein vom humanistischen Denken inspirierter Visionär und Philosoph, ein Gebilde wie die „Vereinigten Staaten von Europa“ vorstellen. Er würde jedoch im Grab rotieren, könnte er das heutige, angsteinflößende, jedoch meist lächelnde EU-Monster erleben.

Auch Konrad Adenauer sah sehr früh (1952) in den Vereinigten Staaten von Europa die Zukunft für ein friedliches Europa. 2011, während der großen Euro/EU-Krise redeten plötzlich alle – auch die Dauerläuferin durch alle Talkshows, Ursula von der Leyen von den VSE: „Mein Ziel sind die Vereinigten Staaten von Europa“, oder Ex-Außenminister Westerwelle: „Ich will die Vereinigten Staaten von Europa noch erleben“. In der Berliner Runde (ZDF) sprachen sich im Oktober 2011 auch die Generalsekretäre und Bundesgeschäftsführer aller Parteien (außer der CSU) für die Vereinigten Staaten von Europa aus. Andrea Nahles (SPD) ging noch einen Schritt weiter und reklamierte die Vision Vereinigte Staaten von Europa sogar für ihre Partei. Bereits seit 1925 fordere die SPD in ihrem Heidelberger Programm die Vereinigten Staaten von Europa, sagte sie.

Es gibt plötzlich eine wahre Inflation von Wortmeldungen aus allen politischen Ecken zu diesem Thema. Alle hatten plötzlich diese Vision, sehen die Rettung der kafkaesken EU in den Vereinigten Staaten von Europa. Auch EU-Politiker, wie der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europa-Parlament (EP)  der Österreicher Hannes Swoboda, und Othmar Karas (ÖVP), einer der 14 Vizepräsidenten des EP, plädierten für die Vereinigten Staaten von Europa: „Dass es in diese Richtung gehen muss, ist klar“, sagte Hannes Swoboda in einem NEWS-Interview (04/12). Nur, wie das funktionieren soll, sagten oder wussten beide nicht.

Doch eine der fundamentalsten Gründe, die gegen eine VSE sprechen, ist, dass eine funktionierende USA keine 28 unabhängige souveräne Nationalstaaten vereinigen musste, Staaten mit zudem 24 unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Wirtschaften, Historien, Traditionen, Ethnien und geschichtlich geprägten Mentalitäten. In Amerika wurde auf einem neu endeckten Kontinent etwas Einmaliges, eine neue Nation, geschaffen – ohne dass man auf Jahrtausende alte Identitäten Rücksicht nehmen musste. Es wurde eine Leitkultur und eine einheitliche Sprache durchgesetzt. Auch stehen alle Amerikaner für einander ein.

Nichts davon finden wir in Europa. Was wir statt dessen finden, ist eine Funktionärs-Diktatur, die niemandem Rechenschaft schuldet, sich ein Leben im Luxus auf Kosten der Steuerzahler genehmigt und wichtige Entscheidungen – wie etwa die Freihandelsabkommen mit Kanada oder den USA – in geheimen Verhandlungen durchpeitschen wollen.

Der Ruf nach den VSE kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Lage in der EU immer unübersichtlicher wird. Daher hoffen die Funktionäre der Kommission, durch neue, größere Einheiten, ihre Spuren verwischen und sich aus ihrer Verantwortung stehlen zu können.

Es ist dasselbe Verhalten wie in der Industrie, wenn angestellte Manager ein Unternehmen vor die Wand gefahren haben: Dann streben sie in der Regel eine Fusion mit einem anderen Unternehmen an, weil sie genau wissen: Das ist ein Neustart, bei dem keine Zahl mehr mit einer anderen verglichen werden kann. Je mehr Komplexität, desto besser. Bloß nicht erwischt werden, lautet die Maxime.

Doch würden Frankreich oder Großbritannien niemals ihre (eingeschränkte) Souveränität aufgeben. Für eine VSE wäre auch eine tiefgreifende Änderung aller Verträge notwendig und bedürfte – abgesehen von einer nie zu erreichenden Einstimmigkeit aller EU-Mitglieder – Volksabstimmungen in vielen Ländern. Ein reines Hirngespenst der EU-Elite – eine Quadratur des Kreises, die die EU da seit Jahrzehnten versucht zu erreichen. Auch müsste Deutschland für eine neu zu schaffende EU-Verfassung endgültig sein Grundgesetz aufgeben. Und vielleicht müsste sogar, so wie bei der Besiedelung Amerikas, erst einmal die Urbevölkerung – in dem Fall  die EU-Gründerstaaten – durch Mehrheitsbeschlüsse der EU-Zuwanderer dezimiert bzw. entsorgt werden.

Sogar der langjährige Euro-Gruppenchef, Jean-Claude Junkers gelangt plötzlich, spät (November 2012), aber letztlich doch noch, zu der Einsicht: „Ich nehme aber zur Kenntnis, und es entspricht auch meiner Befindlichkeit, dass die Menschen keine Vereinigte Staaten von Europa im Sinne der USA haben wollen.

Also, liebe Berufs-Europäer, schreddert Eure unrealistischen und für den Bürger teuren Träume. Hört lieber auf den israelischen Schriftsteller Amos Oz:„Die einzige Art einen Traum zu retten ist, ihn niemals wahr zu machen, denn jeder Traum der wahr wird, ist auch ein Scheitern.“

Bleibt zu hoffen, dass es niemals zu den besagten Vereinigten Staaten von Europa kommt, in denen vielleicht ein Rumäne, Grieche, Luxemburger, Österreicher, Däne, Leute wie Barroso, Van Rompuy oder Martin Schulz, ausgestattet mit den exekutiven Befugnissen eines amerikanischen Präsidenten (der nicht nur Staatsoberhaupt, sondern gleichzeitig Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist), 28 oder mehr europäische Länder regiert und sogar über die Budgethoheit verfügen würde. Ein Horror-Szenario – für das allerdings auch Wolfgang Schäuble wiederholt  plädiert.

Man stelle sich im Übrigen bloß einmal vor, ein Deutscher würde Präsident aller Europäer mit solch weitreichenden Vollmachten. Das wäre der pure Horror für alle anderen Länder.

Er möchte einen „europäischen Präsidenten“ nach amerikanischem Vorbild installieren und verspricht sich dadurch „mehr Demokratie.“ Eine absurde Idee. Gleichzeitig möchte Wolfgang Schäuble, der schon sehr alt ist, die Souveränität seines Landes aufgeben. Nun, auch Konrad Adenauer war alt, als Bundeskanzler sogar weit über achtzig. Doch er blieb nüchterner Pragmatiker. Nie hätte er sein Volk verkauft.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem eben erschienen Buch „Kurs halten, bis zum Untergang Europa. Unglaubliche Erfolgsgeschichten aus dem Brüsseler Tollhaus.“
Sven Kesch arbeitete viele Jahre als Top-Manager eines großen deutschen DAX-Unternehmens.

Das außerordentlich lesenswerte Buch kann hier bestellt werden.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

Politik - EU - Deutschland, Prof. Schachtschneider, "Zeit zum Widerstand”

Veröffentlicht am 02.05.2013
Mehr auf http://www.mmnews.de Prof. Albrecht Schachtschneider im Gespräch mit Michael Mross: Der Euro führt zwangsläufig ins Verderben, die Politik vertritt nicht mehr die Interessen der Bürger sondern verbeugt sich vor den internationalen Finanzmächten. Es ist daher Zeit für Widerstand - allerdings nur mit friedlichen Mitteln



» der Kommentar des Blogschreibers«
Leider ist wirklich nicht Deutschlands erste Garnitur "an der Regierung". Sie meinen zwar sie seien die "Elite", dabei sind sie diejenigen, die am besten Lügen können ohne rot zu werden und die am leichtesten zu steuern sind. Sie sind die, denen das eigene Volk am Allerwertesten vorbeigeht und für die nur das eigene Wohlergehen im Vordergrund steht. Genau solche brauchen die "Märkte" und die Besitzer des "scheuen Rehs" von jenseits des Atlantiks und genau diese haben sie für ihre Zwecke ausgesucht.

Elisa sagt:
“Die Vereinigten Staaten von Europa” wird es nicht geben, so wenig wie es mit der Demokratie im Irak und in Afghanistan geklappt hat, Mr. President. Die USA haben in allen ihren Interventionen in andere Staaten nie auf deren “Jahrtausende alte Identitäten” Rücksicht genommen, ein wesentlicher Punkt, warum die Politik der USA im Ausland so oft gescheitert ist. Sie wird auch in Europa scheitern. Traurig ist nur, dass die Brüsseler Bürokraten mit dieser amerikanischen Versimplifizierung für ein Europa Werbung machen. Wie abstrus!

Fine sagt:
Diese EUdSSR war seit dem 1. WK schon angestrebt. Auch deshalb wurden den Germanen 2 Kriege aufgezwungen und in die Schuhe geschoben.
Wer den Sinn des Art. 23 GG versteht, begreift, dass diese EU längst Realität ist und die Nationalstaaten Geschichte sind.
“Demokratie” ist die Karotte, die den Eseln vor die Nase gehängt wird und der sie ständig hinterherhecheln. Demokratie bedeutet, alle sind gleich – gleich dumm!

henry sagt:
“Eine Nation kann ihre Narren überleben – und sogar ihre ehrgeizigsten Bürger. Aber sie kann nicht den Verrat von innen überleben. Ein Feind vor den Toren ist weniger gefährlich, denn er ist bekannt und trägt seine Fahnen für jedermann sichtbar. Aber der Verräter bewegt sich frei innerhalb der Stadtmauern, sein hinterhältiges Flüstern raschelt durch alle Gassen und wird selbst in den Hallen der Regierung vernommen. Denn der Verräter tritt nicht als solcher in Escheinung: Er spricht in vertrauter Sprache, er hat ein vertrautes Gesicht, er benutzt vertraute Argumente, und er appelliert an die Gemeinheit, die tief verborgen in den Herzen aller Menschen ruht. Er arbeitet darauf hin, dass die Seele einer Nation verfault. Er treibt sein Unwesen des Nächtens – heimlich und anonym – bis die Säulen der Nation untergraben sind. Er infiziert den politischen Körper der Nation dergestalt, bis dieser seine Abwehrkräfte verloren hat. Fürchtet nicht so sehr den Mörder.

"Fürchtet den Verräter. Er ist die wahre Pest!”
Marcus Tullius Cicero
* 3. Januar 106 v. Chr. † 7. Dezember 43 v. Chr

“Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es eh schon ist.”
Karl Valentin

...und sie dreht sich doch! sagt:
Bitte das Video, ” Durchgesickert aus Geheimstudie: US-Analyst beweisst Europa vor Giga Crash!” anschauen.
Dies ist der Link
Sehr lang, aber so ungeheuerlich, das man sprichwörtlich sprachlos ist!
Unbedingt bis zum Ende anschauen, es lohnt sich.

Selbstdenker sagt:
UNBEDINGT ANSCHAUEN!
Ein Hammer-Video!
Gute Nacht Deutschland!