Posts mit dem Label Jakob Augstein werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Jakob Augstein werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 8. Juli 2016

Nach dem Brexit - ganz Europa ein "Superstaat"?

Thema: Europa

Passend zum Thema: Heute vor drei Jahren

Direkte Demokratie oder Diktatur?
Brüssel will den Putsch von oben

Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der Direkten Demokratie. Nach dem Brexit-Referendum werden auch in anderen EU-Staaten die Rufe nach mehr Mitbestimmung laut. Juncker und Co reagieren mit Verhärtung und wollen beim Freihandelsabkommen CETA sogar die nationalen Parlamente ausschließen. Ein erster Vorstoß wohl. Denn im Hintergrund arbeiten die EU-Technokraten an einem Putsch von oben, einem europäischen Superstaat. Dies zeigen Pläne, die der polnische Außenminister der Presse zuspielte.

Von Florian Hauschild
Alarmstimmung in deutschen Redaktionsstuben. Nachdem die Briten mit ihrer Brexit-Entscheidung eine historische Wahl getroffen haben, ist im beschaulichen deutschen Mainstream etwas aus den Fugen geraten. Die Kampagne, die direkt nach der Ergebnis-Verkündung einsetzte und zum Ziel hatte, das Referendum für illegitim zu erklären, war vorhersehbar. Gezogen hat sie nicht wirklich. Zu durchschaubar und dilettantisch war das Vorgehen der PR-Fachleute im Dienste der Eliteninteressen.

Mal hieß es britische Rentner hätten der Jugend die Wahl geklaut, dann kam heraus, dass sich die besagte junge Generation bedeutend geringer an dem Referendum beteiligten. Eine Onlinepetition sollte zum Heiligen Gral aufgebaut werden und belegen, dass die Briten den Brexit doch nicht wollen. Das Problem: Rund 90 Prozent der Stimmen stammten von Hackern und Internettrollen, die mit vorgefertigten Scripten für massenhafte Einträge sorgten – etwa auch mit Adressen aus Nordkorea und dem Vatikan.

Nach den missratenen Kampagnenversuchen müssen sich Deutschlands Nanny-Journalisten nun eilig neu positionieren. Das Brexit-Votum wird wohl anerkannt werden. Großbritannien wird die EU verlassen. Da helfen auch alle erfundenen Märchen und Verdrehungen nichts. Wer in den deutschen Medien nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, hat dies auch längst erkannt und versucht sich bereits daran, den absoluten Worst Case für den politisch-medialen Komplex zu verhindern: Mehr Demokratie und Volksabstimmungen in Europa.

Mit dabei an vorderster Front sind Salonlinke wie Jakob Augstein, der auf Spiegel online gestern abermals seine Abscheu gegen Mitbestimmungsrechte der Bevölkerung zum Ausdruck brachte. Es ist der selbe Augstein, der in schizophrener Manier zwei Wochen später wieder einen „linken Populismus“ fordern wird und sich allen Ernstes fragt, warum die Wähler in Scharen zur AfD laufen und nicht etwa zu den Grünen oder zur Linkspartei.

Mit dabei an vorderster Front sind Salonlinke wie Jakob Augstein, der auf Spiegel online gestern abermals seine Abscheu gegen Mitbestimmungsrechte der Bevölkerung zum Ausdruck brachte. Es ist der selbe Augstein, der in schizophrener Manier zwei Wochen später wieder einen „linken Populismus“ fordern wird und sich allen Ernstes fragt, warum die Wähler in Scharen zur AfD laufen und nicht etwa zu den Grünen oder zur Linkspartei.

Dazu eine kleine Chronik von Augsteins mäandernder Meinung: Leidlich wurde gestern bereits Anja Reschkes Facebook-Ausfall thematisiert. Die NDR-Journalistin und Moderatorin des Magazins Panorama schlägt in die gleiche Kerbe wie Augstein: Die Parlamentarische Demokratie sei ein beispielloses Erfolgsmodell und muss vor dem destruktiven Pöbel geschützt werden. Der Wunsch nach direkter Beteiligung an den Entscheidungen über die eigenen zentralen Lebensbelange sei deshalb äußerst skeptisch zu beurteilen. Die meisten Bürger verfügten überhaupt nicht über ausreichende Kompetenz, um wichtige Entscheidungen zu treffen. „Schützt die Demokratie vor dem Volk“, könnte man diese Linie auch nennen.

Das alles könnte man noch als naiv und ideologisch verbrämt abhaken und sich, wie sonst auch, fragen, ob die Reschkes und Augsteins der Republik noch nie etwas von überbordendem Lobbyismus und Interessenpolitik durch Abgeordnete im Sinne von Konzern- und Kapitalinteressen gehört haben? Doch die aktuelle Kampagne trägt ihre Gefahr darin, dass Reschkes und Augsteins Gesinnungsgenossen eine Ebene höher genau dasselbe Spiel mit genau denselben Vorhaltungen gegen die Parlamentarische Demokratie spielen.

Während die Edelfedern der Nation gegen Volksbefragungen und Referenden Sturm laufen, mit der Begründung, das sei alles „rechts“ und gefährlich, wettern EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die seinen gegen das Mitbestimmungsrecht der nationalen Parlamente. Junckers Ankündigung, diese von der Abstimmung über das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen CETA ausschließen zu wollen, schlug hohe Wellen. Gegen die Kritik aus Reihen der Grünen und der Linkspartei macht CDU-Vize Armin Laschet nun den Augstein und wirft den links-grünen Parteien ihrerseits „Rechtspopulismus“ vor. Allein die gewählten Repräsentanten der EU-Mitgliedsstaaten überhaupt befragen zu wollen sei „nationalistisch“ und „gefährliche Stimmungsmache“, so Laschet. Das Subsidiaritätsprinzip, nach dem politische Entscheidungen von der untersten Ebene in die höchste Ebene getragen werden sollen, wird damit beerdigt.

Das Ziel ist eindeutig. Wenn die einen gegen direkte Demokratie agitieren und die anderen gegen die repräsentative Demokratie, bleibt nur die Diktatur: verbindliche Ansagen aus den Büros der intransparent arbeitenden EU-Kommission, mit einem europäischen Alibi-Parlament zur Wahrung der Fassade. Mehr als die Diktate des Zentralkomitees abzunicken, haben diese Abgeordneten dann aber nicht mehr zu tun.

Dass all dies kein fiktives Szenario ist sondern exakt so auf der Agenda der europäischen Eliten steht, zeigt ein geleaktes Konzeptpapier der EU, das zunächst in polnischen Medien veröffentlicht wurde. Am Dienstag nach dem Brexit-Referendum berichtete der britische Express: "European SUPERSTATE to be unveiled: EU nations 'to be morphed into one' post-Brexit" - "Europäischer SUPERSTAAT wird vorgestellt: EU-Staaten 'sollen in einen Staat umgewandelt werden' nach dem Brexit"

Demnach werben vor allem die Außenminister von Deutschland und Frankreich bei ihren osteuropäischen Kollegen aktuell dafür, die EU nach dem Brexit-Schock in einen europäischen Superstaat zu transformieren. Unter Verkündung eines Ultimatums sollen alle Mitgliedsstaaten ihre verbleibenden Souveränitätsrechte nach Brüssel abgeben. Die Staaten würden damit de facto abgeschafft werden. Die Pläne wurden bekannt, weil sie in der polnischen Regierung für große Unruhe sorgten. Der polnische Außenminister Witold Waszczykowski spielte das Papier schließlich der Presse zu und kommentiert:
    Dies ist natürlich keine gute Lösung, denn im Vergleich zur Gründungszeit der EU, hat diese sich stark gewandelt. Die Menschen in Europa wollen die Union nicht an Technokraten übergeben. Darüber muss gesprochen werden.
Kein Wort davon natürlich in deutschen Medien. Wieso auch? Bisweilen scheinen die elitären Putschisten sich allerdings nicht durchsetzen zu können. Die Kampagne geriet genauso ins Stocken wie der zeitgleiche Versuch, den britischen Labour-Chef Jeremy Corbyn zu entmachten, der ebenfalls eine äußerst kritische Haltung gegen das herrschende Polit-Establishment einnimmt. Zu unkoordiniert sind die Vorstöße meist und wer nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, sieht längst die logischen Folgen des Brexit: Die EU hat jetzt nur noch eine Überlebenschance, wenn sie schnell und unumkehrbar zu einer totalitären Diktatur mutiert und den Mitgliedsstaaten wie auch den Bevölkerungen jegliches Mitspracherecht raubt.

Es könnte nun die letzte Chance für die europäischen Bevölkerungen sein, es den Briten gleichzutun, die EU zu verlassen und ihrem sonst absehbaren Schicksal zu entfliehen.

Quelle: RT-Deutsch

Dienstag, 1. Oktober 2013

Günther Jauch - Vorsicht Kanzlerin! Wer traut sich zu regieren?


Thema: Unterhaltung und Manipulation

Sonntag abend, 29.09.2013

Vorsicht Kanzlerin! Wer traut sich zu regieren?

Das Koalitionsgeschacher hat begonnen – auch wenn Angela Merkels Union noch gar keine offiziellen Sondierungsgespräche mit den möglichen Koalitionspartnern aufgenommen hat. Die SPD ziert sich und stellt Bedingungen für eine Regierungsbeteiligung. Die Union diskutiert, zu welchen Steuer-Zugeständnissen sie bereit ist. Nur die Grünen beschäftigen sich mehr mit sich selbst als mit Koalitionsfragen.

Gesprächsrunde bei Günther Jauch Foto: Bildschirmfoto

Vorab: Wer die Sendung nicht gesehen hat, hat nichts verpasst.
Seifenoper eingeschlossen

Gäste:
  • Torsten Albig, SPD
    Ministerpräsident in Schleswig-Holstein
  • Winfried Kretschmann,
    Bündnis 90/Die Grünen
    Ministerpräsident in Baden-Württemberg
  • Julia Klöckner, CDU
    Stellvertretende Parteivorsitzende, Fraktionschefin in Rheinland-Pfalz
  • Jakob Augstein Publizist und Verleger
  • Wolf von Lojewski Journalist

Wer mag mit Angie spielen?
schreibt der STERN, und weiter:
    Am Thema Koalitionspoker kann man sich zu Tode quasseln.
    Günther Jauch kümmert das nicht. Was sein Talk bringen soll, man weiß es nicht. Ein bisschen Soap-Opera gibt es zu allem Übel gratis mit dazu.

    Von Sylvie-Sophie Schindler

    "Noch ist nichts entschieden beim Koalitionspoker. "Wer traut sich zu regieren?", fragt Jauch deshalb in seiner Talkrunde. Und macht damit auch nichts anderes als sich an das bereits tagelange Rätselraten dranzuhängen. Noch mehrere Sendungen zu dem Thema?"
    Was das bringen soll, man weiß es nicht. Und man hat Angst, dass das noch wochenlang so weitergeht. Wenn sich die Politiker also überhaupt nicht darum scheren, sich lächerlich zu machen - "Wir machen uns ab einem gewissen Punkt in der ganzen Welt lächerlich", unkt Talkgast Julia Klöckner - dann sollten sie wenigstens Erbarmen haben mit den TV-Zuschauern und sich ihnen zuliebe zusammenreißen. Klöckners Prognose ist jedoch alles andere als verheißungsvoll: "Herr Jauch, es wird für Sie noch Anlass geben, mehrere Sendungen zu diesem Thema zu machen." Dabei verspricht die CDU-Politikerin null Erkenntnisgewinn: Jauch am Sonntagabend könne, so weist sie den Moderator resolut in die Schranken, nicht das ersetzen, was hinter verschlossene Türen gehöre.

Die Welt dazu:
    Kretschmann sagt: "Die Fehler waren schwer"
    "Wir müssen uns da neu orientieren, weil die Fehler gravierend und schwer waren."

    Albigs Klatsche für den Seeheimer Kreis

    Ganz anders klang dagegen Albig. Er ist mit seinem Kopf schon bei den konkreten Verhandlungen etwa über Steuererhöhungen oder Mindestlohn. Und um sich nicht durch überzogene eigene Forderungen in Koalitionsverhandlungen in die Defensive zu bringen, watschte Albig öffentlich Johannes Kahrs, den Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises der SPD, ab.

    Augstein für Bruch des Wahlversprechens

    Warum dann nicht doch so, wie Augstein es formulierte. Der forderte von der SPD, ihr Wahlversprechen zu brechen und doch ein rot-rot-grünes Bündnis zu bilden. Die Wähler seien doch alle über 18 Jahre alt. "Die wissen doch, dass nachher nicht vorher ist."

    Was für die gebrochenen Versprechen in der Steuerpolitik gelte, könne doch auch in der Koalitionsfrage gelten. Doch der von linken Ideen schwärmende Augstein drang mit seiner Forderung nicht durch.

    Klöckner etwa sagte, ihr Bauch sage Grün, ihr Kopf sage SPD - und am Ende entscheide der Kopf. "Koalitionen sind keine Heiraten, das sind Zweckbündnisse."
Ach ja: Seifenoper

Becksteins las einen Liebesbrief an seine "Claudi" Roth vor
Als Günther Beckstein bei Jauch einen handgeschriebenen Brief an Claudia Roth vortrug, schien Schwarz-Grün zum Greifen nah ...