Liebe wunderbare Avaaz-Gemeinschaft,
bei den UN-Klimaverhandlungen haben Politiker aus aller Welt gerade
ein bahnbrechendes Ziel gesetzt, das alles retten kann, was uns am
Herzen liegt! Dafür sind wir auf die Straße gegangen, haben
Petitionen unterzeichnet, Anrufe und Spenden getätigt und Nachrichten
geschrieben. Denn genau das haben wir uns erhofft: einen brillanten und
massiven Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit.
Die Netto-Emissionen sollen auf Null gesenkt werden — das
bedeutet, ein Gleichgewicht zu erreichen, zwischen den Emissionen, die
wir in die Luft ausstoßen, und denen, die wieder herausgeholt werden.
Und wenn sich der Staub gelegt hat und das Pariser Abkommen in die Hände
der Gesetzgeber gelangt, wird saubere Energie das beste, günstigste und
effektivste Mittel sein, um ihr Versprechen umzusetzen. Das bietet uns
die nötige Plattform, um den Traum einer sicheren Zukunft für künftige
Generationen zu verwirklichen!
In Krisenzeiten hat die Menschheit oft großartige Visionen hervorgebracht.
So hat der Zweite Weltkrieg zur Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte geführt, die nach wie vor Maßstäbe für den Geist und die
Fähigkeiten der Menschheit setzt. Das Ende der Apartheid führte in
Südafrika zur mit Abstand mutigsten und fortschrittlichsten Verfassung
der Welt.
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Anspruchsvolle Visionen wie diese sind auf Bewegungen angewiesen,
um in den Mainstream überzugehen. Mit Hilfe von Bewegungen werden sie
in unserem Alltag zur Realität. Die aktuellen Ereignisse sind keine
Ausnahme.
In den vergangenen Wochen hat unsere Gemeinschaft eine außergewöhnliche
Rolle gespielt, um zur Durchsetzung dieses historischen Abkommens
beizutragen.
Zunächst haben wir weltweit Rekorde gebrochen, als wir zu Hunderttausenden rund um den Globus auf die Straße gegangen sind.
Dann haben wir unsere Stimmen buchstäblich ins Gipfeltreffen
hineingetragen: Als die Delegierten eintrafen, ertönte ein Chor aus
persönlichen Nachrichten von Avaaz-Mitgliedern. Avaaz hat unsere
Petition außerdem direkt dem UN-Generalsekretär übergeben und damit eine
Vielzahl von Kampagnen in Gang gesetzt.
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„Als der UN-Generalsekretär 2014 seinen UN-Klimagipfel
einberief und Hunderttausende in New York auf die Straßen gingen, da
wussten wir, dass wir die Kraft der Bürger auf unserer Seite hatten."
- Christiana Figueres,
UNO-Klimachefin, spricht in ihrer Schlussrede an das Gipfeltreffen die
Wirkung unserer Demonstrationen an.
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Vom Startschuss bis zur Ziellinie dieser Verhandlungen sind wir
jedes Mal eingesprungen, wenn eine Regierung Fortschritte blockiert hat,
oder haben sie gelobt, wenn sie die den Weg gewiesen hat.
Mit 45
verschiedenen Aktionen in nur 14 Tagen hat unsere Gemeinschaft die
Politiker dazu gedrängt, noch weiter zu gehen. Und damit haben wir
unglaublich viel bewirkt:
Als Indien sich gegen 100 % saubere Energie stellte, filmten
Avaaz-Mitglieder die Überschwemmungen in Chennai und zeigten sie
zusammen mit Nachrichten aus ganz Indien auf einem Bildschirm bei den
Verhandlungen. Einen Tag später kündigten die Medien einen Kurswechsel
von Seiten des Premierministers Modi an und sagten „Was hat also diese
Kehrtwende hervorgerufen?... Ein Video mit Interviews von Überlebenden
der Fluten in Chennai wurde auf riesigen Projektorbildschirmen im
Konferenzgebäude der Klimaverhandlungen abgespielt.”
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Und das war nur der Anfang. Unsere Demonstrationen, Nachrichten und
Videoaufrufe wurden in einer Dauerschleife vor dem Hauptverhandlungsraum
abgespielt.
So wurden Staatschefs, Minister und all ihre Mitarbeiter Tag für Tag an uns und unsere Aktionsaufrufe erinnert.
Dann haben wir Paris mit Plakaten eingedeckt, auf denen die Gesichter
der schlimmsten Lobbyisten der fossilen Brennstoffindustrie sowie
Klimaleugner zu sehen waren, und die Minister dazu aufgefordert, sie zu
ignorieren. Daraufhin
zog sich die Lobbyistin des weltgrößten Bergbauunternehmens komplett aus den Verhandlungen zurück!
Als sich abzeichnete, dass sich Argentinien und Saudi-Arabien quer
stellten, sind Avaaz-Mitglieder in beiden Regionen sofort aktiv geworden
und waren überall in den Medien. In Argentinien wurde der neugewählte
Präsident, der sich für erneuerbare Energien ausgesprochen hatte, mit
einer Nachrichtenflut dazu gedrängt, eine Delegation nach Paris zu
senden. Und innerhalb weniger Tage reiste diese an. Die saudische
Regierung war über die öffentliche Aufmerksamkeit so besorgt,
dass ein Anwalt, der das Königreich vertrat, unsere Mitarbeiter anrief und mit einer Klage drohte.
Und vor nur wenigen Stunden hat sich die deutsche Umweltministerin
persönlich bei den Avaaz-Mitgliedern dafür bedankt, dass sie ihr und
ihrer Delegation während der Verhandlungen durchgehend ein Gefühl der
Unterstützung gegeben haben.
Doch den womöglich wirksamsten Beitrag hat unsere Gemeinschaft mit
den hunderttausenden Dollar an Spenden geleistet, um eine starke Präsenz
der Marshallinseln bei diesen Verhandlungen zu fördern. Deren
Minister wurde in Paris zum Helden — er hat eine “Koalition hoher
Ambitionen” angekündigt, die die gefährliche Nord-Süd-Spaltung
überwunden und 100 Länder zur Zusammenarbeit bewegt hat.
Als weitere Länder zum Mitmachen aufgefordert wurden, starteten Avaazer
Kampagnen und sendeten Textnachrichten an die Delegierten großer
Schwellenländer. Innerhalb weniger Stunden gab Brasilien
Avaaz-Mitarbeitern eine Antwort und schloss sich 48 Stunden später
ebenfalls der Koalition der Ambitionierten an.
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Und das sind nur ein paar der tollen Kampagnen, für die wir uns in so kurzer Zeit zusammengetan haben!
Alle haben erwartet, dass die Klimaverhandlungen scheitern.
Führende Politiker haben Avaaz-Mitarbeitern immer wieder eingetrichtert:
„Die Menschen interessieren sich nicht für den Klimawandel.“ Aber wir
wussten es besser. Wir wussten,
dass die Millionen Mitglieder dieser Gemeinschaft die Rettung unseres Planeten Jahr für Jahr als wichtige Priorität für unsere gemeinsame Arbeit ansehen.
Sei es auf Bali, in Kopenhagen, auf G7-Gipfeln, in wichtigen Hauptstädten oder jetzt in Paris —
seit 2007 arbeiten wir daran, den Politikern zu zeigen, dass sie falsch liegen:
Seit Bali auf einem erfolgreichen Weg (2007): Unser Einsatz für
das Klima fand vor acht Jahren auf Bali seinen Anfang: Avaazer sendeten
damals tausende Nachrichten an Staaten, die sich quer stellten. Sie
finanzierten außerdem eine Anzeige, die laut der größten Zeitung Japans
die Regierung zu einem Positionswechsel brachte. Zusammen haben wir
dabei geholfen, führende Politiker zur Vereinbarung einer Roadmap zu
bewegen, die den Weg für die großen Klimaverhandlungen in Kopenhagen und
schließlich für das Abkommen in Paris ebnete.
„Der Elefant bewegt sich" (2008-09): Ein Jahr lang legte unsere
Bewegung alles andere auf Eis, um sich vollkommen auf die Konferenz in
Kopenhagen zu konzentrieren. Bei Mahnwachen und Demonstrationen auf der
ganzen Welt standen wir mit an vorderster Front, tätigten
hunderttausende Anrufe an Entscheidungsträger, übergaben Petitionen mit
Millionen von Unterschriften und führten einen globalen Weckruf an
Präsidenten und Premierminister an. Die Politiker verfehlten es,
Geschichte zu schreiben, doch ein Avaaz-Mitglied brachte es auf den
Punkt: „Der Elefant begann sich zu bewegen, und wenn sich ein Elefant in
Bewegung setzt, ist er kaum noch aufzuhalten..."
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„Ihr habt den Idealismus der Welt vorangetrieben... unterschätzt nicht euren Einfluss auf die Staats -und Regierungschefs".
- Gordon Brown, Premierminister, Großbritannien, 2009
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Immer an der Hoffnung festhalten (2010-13): Obwohl das Ergebnis
von Kopenhagen enttäuschend war, hat unsere Bewegung nie die Hoffnung
aufgegeben. Avaaz-Mitglieder setzten sich in allen Ländern und bei jeder
Gelegenheit mit allen Mitteln für die notwendige Klimapolitik ein. Wir
haben auf der Klimakonferenz in Durban einen Protest organisiert, um
Solidarität mit den Entwicklungsländern zu zeigen, und nach der
Atomkatastrophe in Japan haben wir Mahnwachen gehalten. Außerdem haben
wir weltweit 1,5 Millionen Unterschriften für eine Petition gesammelt,
um den kostbaren Wald am Amazonas zu retten.
Unsere Bewegung aufbauen (2010-13): Aus Kopenhagen haben wir
gelernt, dass wir viel größer werden müssen, um der fossilen Lobby die
Stirn zu bieten und unsere Politiker zu überzeugen. Und das haben wir
auch geschafft. Wir sind von 3 auf über 30 Millionen Mitglieder
angewachsen!
Die größte Klima-Demo aller Zeiten (2014): Zusammen mit
zahlreichen Partnerorganisationen und nach monatelanger Planung haben
wir am Wochenende vor einem wichtigen UN-Klimagipfel die größte
Klima-Demo aller Zeiten auf die Beine gestellt. 400.000 Menschen gingen
allein in New York auf die Straße. 300.000 weitere Menschen
demonstrierten weltweit. Und sie verkündeten alle eine deutliche
Botschaft: Die Welt will 100 % saubere Energie. Wochen später
unterschrieben die USA und China ein bahnbrechendes Abkommen zur
Reduzierung der Emissionen. Die politische Dynamik im Klimaschutz hatte
sich gewandelt.
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„Unsere Bürgerinnen und Bürger demonstrieren. Wir können nicht so tun, als ob wir sie nicht hören. Wir müssen reagieren."
- Barack Obama, in seiner Ansprache an die UNO, 2014
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Zeit für Klimahelden (2015): Wir nutzten die Schwungkraft der
Demonstrationen, richteten unsere Aufmerksamkeit auf die reichsten
Länder und setzten alle Hebel in Bewegung, um Deutschlands
Führungsstärke bei den G7-Staaten voranzutreiben. Tausende von uns
finanzierten Meinungsumfragen und knallharte Anzeigen, um die Länder,
die den Klimafortschritt blockierten, an den Pranger zu stellen. Wir
übergaben unsere Petition mit 2,7 Millionen Unterschriften persönlich an
alle entscheidenden deutschen und französischen Minister — sogar den
französischen Präsidenten Hollande trafen wir persönlich. Hunderte
Avaazer folgten Kanzlerin Merkel zu fast jedem öffentlichen Auftritt, um
sie dazu zu bewegen, eine Klimaheldin zu sein. Das Ergebnis? Die
G7-Staaten verabschiedeten sich von fossilen Brennstoffen, indem sie
zusagten, die Kohlenstoffverschmutzung im Laufe dieses Jahrhunderts auf
Null zu senken. Das Blatt wendete sich.
Für Paris und alles, was uns am Herzen liegt (2015): Nachdem der
Countdown zum Gipfel in Paris begonnen hatte, meldeten sich
Hunderttausende an, vor dieser entscheidenden Konferenz auf die Straßen
zu gehen. Avaazer auf der ganzen Welt organisierten Events und
Demonstrationen. Doch die tragischen Anschläge von Paris schockierten
uns alle und machten die in Paris geplante Riesen-Demo sowie weitere
Climate Marches in ganz Frankreich unmöglich...
Avaazer begegneten der Situation mit Hoffnung und Kreativität: In nur
wenigen Tagen sammelten wir über 22.000 Schuhe, die alle Demonstranten
symbolisieren sollten, die nicht auf die Straße gehen konnten. Die
Schuhe wurden in einer tollen Installation im Zentrum von Paris
öffentlich ausgestellt — selbst der Papst und der UN-Generalsekretär
spendeten ihre Schuhe!
Und als die Staats- und Regierungschefs in Paris ankamen, brachen wir
unseren eigenen Rekord! Von São Paulo über Sanaa bis Sydney gingen über
785.000 Menschen bei 2300 Veranstaltungen in 175 Ländern auf die Straße.
Sie forderten mit vereinter Stimme eine Zukunft mit 100 % sauberer
Energie, um alles retten zu können, das uns am Herzen liegt. Man kann
sich also vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn auch wie erwartet
mehrere Hunderttausende in Paris und ganz Frankreich demonstriert
hätten!
Die Botschaften und Aufnahmen der weltweiten Demonstrationen
verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Sie erschienen auf den Titelseiten
dutzender großer Zeitungen, hunderte nationale und internationale Medien
berichteten von ihnen und sie erstrahlten auf dem riesigen Bildschirm
im Herzen des Konferenzzentrums. So wurde der Ton angegeben.
Wir haben Jahrzehnte an Arbeit vor uns, um das Potential dieses Moments zu verwirklichen.
Wir brauchen höhere Ambitionen, um unser Ziel von 100 % sauberer
Energie bis zum Jahr 2050 zu erreichen und den derzeit im Abkommen
enthaltenen Richtwert “in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts“ zu
verbessern. Reiche Länder müssen den Entwicklungsländern mehr Geld
geben, damit sie gänzlich ohne Kohle auskommen und hunderte Millionen
von Menschen aus der Armut befreien können. Wir müssen die Regierungen
weltweit dazu drängen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, damit
Inselstaaten überleben können. Und noch viel wichtiger: Wir müssen
sicherstellen, dass all unsere Regierungen die Versprechen, die sie hier
in Paris gemacht haben, auch einhalten.
Doch wir haben auch viel erreicht:
- Mindestens 100 Milliarden Dollar an finanziellen Mitteln nach 2020, damit jahrzehntelang Geld an die armen Länder fließt;
- Das Versprechen, sich alle fünf Jahre zu treffen, um die Ambitionen
hochzuschrauben und dem Tag immer näher zu kommen, an dem die weltweiten
Netto-Emissionen tatsächlich auf Null gehen; und
- Ein globales Abkommen, das besagt, dass der Klimawandel ein
weltweites Problem ist, welches Kooperation von Saudi Arabien über
Senegal bis Singapur benötigt, um dieser Menschheitsfamilie eine Zukunft
zu ermöglichen.
Vor allem wird seit gestern Abend
eine klare Botschaft an Investoren
auf der ganzen Welt gesendet: Geld in fossile Brennstoffe zu versenken
ist eine verlorene Wette. Profite lassen sich mit den Erneuerbaren
erwirtschaften. Technologien, die uns zu 100 % sauberer Energie
verhelfen, sind die Geldmaschinen der Zukunft.
In der Geschichte gibt es immer wieder Augenblicke, an denen sich der
Wind dreht. Man kann es förmlich in der Luft riechen. Die Besten von uns
nutzen diese Energie, um damit einen neuen Kurs voranzutreiben. Genauso
wie unsere Freundinnen und Freunde in Südafrika, die die gesetzliche
Gleichstellung erreicht haben; wie LGBT-Aktivisten aus den USA, die sich
das Recht erkämpft haben, die Menschen, die sie lieben, heiraten zu
können; und wie Gandhis gewaltfreie Widerstandsbewegung, die Indien eine
ganz neue Hoffnung schenkte.
Genauso stehen wir jetzt in der Brise dieses neuen, süßen Windes.
Schöpfen wir zusammen diese Kraft und überqueren wir unter dem Segel
unserer Menschlichkeit zusammen die Meere, Flüsse und Seen, die uns
voneinander trennen.
Verwirklichen wir das Versprechen dieses
Augenblicks und bieten wir unseren Kindern eine wunderschöne, saubere
und sichere Zukunft.
Mit Vorfreude auf alles, was wir in den nächsten Jahren zusammen erreichen werden,
Emma, Iain, Alice, Ricken, Oscar, Marie, Ben, Mojgone, Alex, Melanie,
Luis, Sam, Nic, Rich, Fatima, Mia, Oli, Pascal, Risalat, Christoph,
Stephen, Nataliya, Andrea, Sobaika, Heather und das ganze Avaaz-Team
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