Wie steht es um die Konzerne E.on und RWE?
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Die Energiewende hat die einst stolzen Konzerne E.on und RWE zu einem Schatten ihrer selbst werden lassen. Aber nicht nur die Aktionäre zahlen einen hohen Preis, auch die deutsche Wirtschaft.
Die „Energiewende“ der Bundeskanzlerin wirkt – aber dramatisch anders, als von ihr gedacht. Sie wirkt bei den Energiekonzernen wertvernichtend, bei den Stromkunden preistreibend, auf den für die Trassenführung geräumten Flächen naturzerstörend und das verrückteste ist, dass die im Pariser Klimaschutzabkommen zugesagten Reduktionen des Klimakillers CO2 trotzdem weit verfehlt werden.
Die Wertvernichtung ist in den Bilanzen der Energiekonzerne RWE und E.ON , die am Donnerstag und am Freitag dieser Woche ihre Geschäftszahlen vorlegten, deutlich abzulesen. Selbst wenn man die 2016 abgespaltene Tochter innogy dazurechnet, erzielt RWE seit 2005, dem Amtsantritt Angela Merkels, keinerlei Wertzuwächse mehr. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Vorstandschef Rolf Martin Schmitz hofft auf Entschädigungszahlungen aus dem Bundeshaushalt und rechnet mit Massenentlassungen.
Energiewende wie eine kalte Enteignung
E.ON ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch wenn man die Abspaltung Uniper dazurechnet, schrumpfte der Umsatz nach Fukushima um 24 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf nur noch 108 Milliarden. Der Börsenwert beider Unternehmen unterschreitet den E.ON-Börsenwert des Jahres 2005 signifikant. Die Energiewende kam für die Aktionäre der Firma einer kalten Enteignung gleich.
Der Strompreis je Kilowattstunde – auch das darf nicht verschwiegen werden – hat sich für die Industrie seit 2005 fast verdoppelt, plus 95,3 Prozent laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Die privaten Haushalte erlebten im selben Zeitraum einen Anstieg ihrer Stromrechnung um 62 Prozent. Im Prinzip handelt es sich um einen heimlichen Strom-Soli – mit dem Unterschied, dass dieser niemals mehr abgeschafft wird.
Merkel hat der deutschen Volkswirtschaft geschadet
Fazit: Was die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg durch Demontage und die DDR-Planwirtschaft später durch Schlendrian erreichte, schaffte Angela Merkel durch den Versuch, die Energiebasis des größten europäischen Industrielandes per Direktive zu verändern: Der deutschen Volkswirtschaft wurde schwerer Schaden zugefügt.
Insgesamt fielen durch die Energiewende laut einem Sondergutachten des Bundesrechnungshofs in den vergangenen fünf Jahren mindestens 160 Milliarden Euro an Zusatzkosten für Firmen und Steuerzahler an. Das entspricht dem 21-fachen des Jahresgewinns der Daimler AG. Für die Jahre bis 2050 wird mit weiteren Zuwachskosten von bis zu 350 Milliarden gerechnet. Peter Altmaier hatte, als er noch Umweltminister war, die Gesamtkosten der Energiewende auf eine Billion Euro beziffert. Damals wurde er belächelt, heute steht er als Prophet da.
Die Physikerin Merkel weiß mittlerweile, dass ihr dieses Großprojekt gründlich misslungen ist: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir scheitern“, sagte sie erst im Februar auf dem Kohlegipfel. Die Energiewende ist die toxische Hinterlassenschaft einer Politik, die ihre Möglichkeiten weit überschätzt hat.
Quelle: Focus.de
Danke Willi für den Link
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