Mittwoch, 20. März 2019

Anne Will - 17.03.2019 - Zwischen Höchstleistung und Überlastung - wann macht Arbeit krank?


Sendung am 17. März 2019 | 21:45 Uhr
Zwischen Höchstleistung und Überlastung -
wann macht Arbeit krank?

Fotos: Screenshots
    die Gäste im Studio

  • Alexander Jorde
    Auszubildender in der Gesundheits- und Krankenpflege
  • Katja Suding (FDP)
    Stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag
  • Klaus Lieb
    Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz
  • Sahra Wagenknecht (Die Linke)
    Fraktionsvorsitzende im Bundestag
  • Thomas de Maizière (CDU)
    Bundesminister a.D.

Überraschend hat Sahra Wagenknecht in dieser Woche angekündigt, nicht mehr für das Amt der Fraktionsvorsitzenden der Linken zu kandidieren. In der eigenen Fraktion galt sie seit einiger Zeit als umstritten. Nach Wagenknechts eigenen Angaben habe eine längere Krankheit, ausgelöst durch "Stress und Überlastung", ihr die Grenzen aufgezeigt und sie zu diesem Schritt bewogen. Wie hoch ist der Preis, den Politikerinnen und Politiker für ihre Arbeit zahlen? Dauerbelastung und Stress sind längst ein gesellschaftliches Problem: Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fallen wegen psychischer Erkrankungen aus. Wie kann der Überlastung von Beschäftigten vorgebeugt werden? Sind Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt Krankmacher oder doch eine Chance?

Link zur Sendungsseite: (hier)
Link zum Anne-Will-Blog: (hier)

Pressestimmen

Web.de
Überarbeitungstalk bei "Anne Will":
"Das macht unsere ganze Gesellschaft kaputt"

Überarbeitung ist längst kein exotisches Phänomen aus Japan mehr, man findet sie inzwischen überall. Den Teilrückzug von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht nahm Anne Will am Sonntagabend zum Anlass, über Arbeitsüberlastung zu sprechen. Der wichtigsten Frage wich Anne Will aber immer wieder aus.
Sahra Wagenknecht will sich nicht nur aus ihrer Bewegung "Aufstehen" zurückziehen, sondern auch nicht mehr als Fraktionsvorsitzende der Linken kandidieren. Doch während sich die meisten Kommentare auf die politischen Folgen konzentrieren, rückten die Gründe ihres Rückzugs in den Hintergrund: Stress und Überlastung.
Diese Lücke wollte Anne Will am späten Sonntagabend nun schließen und fragte deshalb: "Zwischen Höchstleistung und Überlastung – wann macht Arbeit krank?"

FAZ.de
TV-Kritik: „Anne Will“
Wie repräsentativ sind Spitzenpolitiker wirklich?
Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zieht sich krankheitsbedingt zurück. Anne Will nimmt das zum Anlass, um darüber zu diskutieren, wann Arbeit krank macht. Ob ausgerechnet Spitzenpolitiker dafür ein passendes Beispiel sind?
Noch vor wenigen Jahrzehnten galt die Härte gegen sich selbst, und wohl auch gegen andere, als Tugend. Selbst Krebs wurde schamhaft verschwiegen, von psychischen Erkrankungen gar nicht erst zu reden. Das lag an der strikten Trennung zwischen dem Leben als Privatmensch und dem in einer sozialen Rolle. Nicht zuletzt durch den Umgang mit AIDS veränderte sich dieses Selbstverständnis. Die gesellschaftliche Stigmatisierung wich einem offeneren Umgang mit Krankheit.

SpiegelOnline.de
Wagenknecht bei "Anne Will"
"Innerlich immer ausgebrannter"
Ist es Arbeit, bei "Anne Will" zu sitzen? Für Sahra Wagenknecht, die Stress und Überlastung krank gemacht haben, offenbar nicht. Eine Debatte über die Gründe für toxische Arbeitsverhältnisse kam dennoch in Gang.
Eine öffentliche Therapiesitzung hätte es werden können, in eine Sendung zum Thema "Wann macht Arbeit krank?" mindestens einen Menschen einzuladen, den seine Arbeit krank gemacht hat. Anne Will hat einen solchen Fall in der Familie, ihre Ehefrau Miriam Meckel hat über ihren eigenen Burn-out einen Bestseller geschrieben. In ihre aktuelle Sendung lud Will nun Sahra Wagenknecht ins TV-Studio. Und eine Wagenknecht tut den Teufel, sich therapieren zu lassen.

Kommentare

Seite 8
Neutraler Beobachter schrieb am 16.03.2019 07:53 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
@MLM
Kann man daraus schließen, dass Sie einen persönlichen E-Mailverkehr mit Wagenknecht nachweisen können?
Arme Sahra! Kein Wunder, dass sie krank geworden ist.

Seite 12
Neutraler Beobachter schrieb am 16.03.2019 11:18 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
Niemand, der hier bisher geschrieben hat, weiß Genaueres über den Gesundheitszustand von Frau Wagenknecht - außer dem Gespann MLM/Westcoast. Die wissen es ganz genau. Da wird von Selbstmitleid und selbstschädlichen Verhaltensweisen gefaselt. Wahrscheinlich fällt auch dieser Beitrag der Zensur zum Opfer, wie die einfache Frage auf Seite 8 zum Emailverkehr der Foristin MLM mit Frau Wagenknecht, die von MLM da angedeutet wurde. Ist es nicht möglich, dass man ein unter zivilisierten Menschen übliches respektvolles Verhalten praktiziert und die Blogmoderation nach ihren eigenen Vorgaben verfährt : „Behandeln Sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Denken Sie immer daran, dass Sie es mit Menschen und nicht mit virtuellen Persönlichkeiten zu tun haben.“ Das gilt nicht nur für die Nutzer. Auch Politiker sind Menschen!!!

Seite 33
Paulus schrieb am 17.03.2019 17:30 Uhr:
Wie krank der politisch Ansatz ist, mit dem schlichten Gemütern in D, F, NL usw. verkauft wird wie segensreich sich der Schengen-Raum mit seiner "Mobilität" für (billig) Arbeitskräfte aus dem östlichen E auswirkt wird erst deutlich, wenn dessen "Vorteile" (für wen?) in den Blick geraten (Löhne für LKW-Fahrer < 5 €). Davon kann in D niemand existieren, geschweige denn seine übrigen Rechnungen bezahlen. D könnte ein Land sein, in dem Milch und Honig nicht nur für eine kleine Elite fließt, wenn es ein sinnvolles Grenzregime und niedrigere Steuern und Sozialabgaben (was wird damit nicht alles finanziert?) gäbe. Politik macht deren Akteure krank, weil sie dem Publikum ständig dummes Zeug unterjubeln sollen. Niemand kann auf die Dauer mit der Unwahrheit leben, gegen die eigene, innere Überzeugung.
Gruß Paulus

Seite 47
Linke Wählerin schrieb am 17.03.2019 22:14 Uhr:
Nicht zu fassen! Geht es in dieser Talksendung nur um Politiker-Stress? Seit 25 Minuten geht es nur um die armen Politiker und ihre innerparteilichen Grabenkämpfe.
Können wir abschalten, Frau Will?
Wenigstens geht Fr. Wagenknecht jetzt anständig über in die Diskussion um den Stress bei den Bürgern, die sich keine "Auszeit" leisten können, es sei denn, sie möchten unter der Brücke leben. Danke Sahra, Sie sind eine kluge Politikerin, die ich mir an der Spitze der Regierung gut vorstellen könnte. Ich wünsche Ihnen gute Besserung und alles Gute. Bleiben Sie uns erhalten.

Seite 69
Wolfgang Uhl schrieb am 17.03.2019 22:55 Uhr:
Was ist denn bitte heute mit Anne Will los? Sarah Wagenknecht darf reden ohne ständig unterbrochen zu werden bzw. dass ihr die Worte im Mund herumgedreht werden.
Lediglich Thomas de Maizière scheint nicht ganz zu verstehen worum es geht.
Je weiter wir uns von der sozialen zu freien Marktwirtschaft bewegen, desto mehr werden die Angestellten zu reinen Objekten Gewinne zu generieren. Der Druck nimmt von allen Seiten her zu. Und wenn sich mit den Angestellten die erwarteten Gewinne nicht mehr erwirtschaften lassen, dann werden sie ausgewechselt, am Besten mit billigeren Arbeitskräften oder ganze Betriebsteile in Länder verlegt, in denen Menschen (noch) bereit sind unter übelsten Bedingungen zu arbeiten.
Der Mensch ist nur noch dann etwas wert, wenn er seine Leistung erbringt und funktioniert. Und dann müssen wir uns auch noch anhören, dass unsere millionenschweren Manager die Leistungsträger sind und nicht wir, die die Gewinne erwirtschaften...

Seite 78
Westcoast schrieb am 18.03.2019 10:11 Uhr:
Sehr gut gefallen hat mir Herr de Maiziere.
Betrachtet man seine Laufbahn, so hätte er manchen Grund gehabt enttäuscht und verbittert zu sein. Die Art und Weise wie er auch mal auf Posten versetzt wurde, die nicht sein erklärtes Ziel waren, hätten genug Anlass dazu gegeben. Stattdessen hat er persönliche Eitelkeiten zurückgestellt und sich im Sinne der Sache gefügt. Er hat verstanden und akzeptiert, dass das Leben auch immer aus Kompromissen besteht und nicht immer fair ist. Die Fähigkeit gewisse Umstände zu akzeptieren schützt vor Stress und Überlastung.
Er hat Deutschland im allerpositivsten Sinne gedient. Danke dafür Herr de Maiziere.

Anmerkung Blogschreiber: Ha, ha, ha,

[einige Kommentare}

Westcoast schrieb am 18.03.2019 14:54 Uhr:
Herr Kroiß,
ich habe ja auch nicht behauptet, dass nur Politikerinnen und Politiker arbeiten würden. Auch viele Arbeitnehmer oder Selbstständige haben einen ähnlich anstrengenden Beruf. Diese verdienen auch Anerkennung und Respekt.
Ich denke aber, dass die Verantwortung in einem Regierungsamt noch mal eine ganz andere Dimension ist. Mit Herrn Steinbrück hätte ich beispielsweise während der Finanz- und Bankenkrise nicht tauschen mögen. Auch externe Berater sind eben nur Berater. Auch wenn in einer privaten Firma die IT-Technik ausgetauscht weden muss, wird mit der Umsetzung eine externe Firma beauftragt. Nichts anderes passiert in den Ministerien. Die politische Verantwortung und die letztendliche Entscheidung trägt ohnehin immer der Minister, sogar für Fehler die in seinem Ressort passieren ohne dass er selber persönliche Schuld trägt. Dafür darf man auch mal Danke sagen.

    Robert Kroiß schrieb am 18.03.2019 18:21 Uhr:
    @ Westcoast Seite 78:
    [[Auch wenn in einer privaten Firma die IT-Technik ausgetauscht weden muss, wird mit der Umsetzung eine externe Firma beauftragt. Nichts anderes passiert in den Ministerien.]]
    Sorry Herr Westcoast, schon wieder falsch und ein völlig abwegiger Vergleich. Wenn ein Selbstständiger oder ein kleines Unternehmen einen IT-Berater benötigt, dann muss er ihn selbst bezahlen und nicht die Allgemeinheit. Von seiner eigenen Tätigkeit mal ganz abgesehen. Die wird ihm ebenfalls nicht von der Allgemeinheit finanziert! Im Gegensatz zu „Ministern“ geht der Selbständige pleite, wenn seine MA oder er selbst entsprechende Fehlentscheidungen trifft. Die Abgeordneten sind (durch ihre selbst vorgegebenen, auch finanziellen Rahmenbedingungen) durch die Allgemeinheit abgesichert; egal was sie tun! Sie können oder wollen nicht darauf eingehen, was ich als gravierenden Unterschied deutlich gemacht habe!

Seite 88
K. Sonntag schrieb am 19.03.2019 09:18 Uhr:
Der interessanteste Gast: Herr Jorde. Als De Maziere dem Gejammer über den Pflegenotstand eine Liste an Maßnahmen entgegenhielt, die die Politik bereits ergriffen habe, konnte konterte Hr. Jorde, dass so gut wie nichts davon hilfreich sei. Wir lernen: Das Gejammer in der Pflege ist berechtigt.
Die Politiker in ihrer Blase haben offensichtlich keinerlei Zugang zum Alltag und zur Realität zum Beispiel in der Pflege. Ihr Radius reicht nur bis zur Industrie, bis zu den Wünschen der Konzerne, die umgesetzt werden. Das Ohr ganz nah bei den Lobbyisten.
Das scheint für alle Lebens- und Arbeitsbereiche zu gelten. Der Unterschied in diesem Fall ist, dass Herr Jorde einer ist, der sich von dem Politikergeschwätz nicht einschüchtern und kleinmachen lässt. Er macht sein Maul auf und schildert differenziert, wie die Situation wirklich ist. Ein absoluter Glücksfall vor allem für die Patienten, die unter der Unfähigkeit und Renditefixierung von Politik und Wirtschaft leiden.

Seite 89
Westcoast schrieb am 19.03.2019 14:19 Uhr:
Frau Müller,
was man wirklich als Alternative zum krankmachen, neoliberalen Kapitalismus für eine Gesellschaft haben möchte, hat auch mir noch niemand erklären können. Jeder Verweis auf das Scheitern des Sozialismus wird mit der Phrase erwidert, dass es den „echten“ Sozialismus ja noch niemals gab. Ah ja, nun bin so schlau als wie zuvor. So habe ich den Eindruck, dass es der Super-Gau für die Verfechter des Sozialismus wäre, wenn sie dann wirklich mal an die Macht kommen würden. Viele wie auch Frau Wagenknecht haben es sich in ihrer linken Nische „kommodig“ eingerichtet. Man lebt bestens mit den Segnungen der kapitalistischen Warenwelt und weckt bei den Armen wolkige unbestimmte Hoffnungen auf eine sozialistische Wende. Das reicht aus um auch nach der nächsten Wahl wieder bestens versorgt im Parlament auf der Oppositionsbank zu sitzen und eine Einladung für die nächste Talk-Show zu bekommen. Dazu schreibt man dann noch ein Buch und alles ist gut. Mehr will man gar nicht.
Westcoast
    W.Meyer schrieb am 19.03.2019 16:45 Uhr: - - - ZENSIERT - - -
    @Westcoast
    Weshalb müssen Menschen mit sozialem Gewissen nach Ihrer Meinung möglichst unter der Brücke schlafen? Eine gerechtere Gesellschaft ist kein „Super-Gau“, sondern bitter nötig gegen den "krankmachen(den), neoliberalen Kapitalismus". Das erfährt man täglich..
    Zu Ihrem 1.Absatz:“...Verweis auf das Scheitern des Sozialismus wird mit der Phrase erwidert, dass es den „echten“ Sozialismus ja noch niemals gab.“
    Wenn man nur wollte, könnte man sich dazu „schlau machen“. Ein kleiner Blick in die Geschichte hilft. CSSR 1968
    Die KPC versuchte den 3.Weg zwischen Kapitalismus und realem Sozialismus: demokratischer Sozialismus mit marktwirtschaftlichen Zügen. Das wurde von den „realen Sozialisten“ unter Breschnew niedergewalzt und als Konterrevolution diffamiert. Ihre Freundin im Osten kann Ihnen Näheres dazu erzählen, da Sie es offenbar nicht wissen. Sie sollten auch Bücher von Frau Wagenknecht lesen. Lesen bildet. Dann würden Sie nicht wie ein Blinder von der Farbe hier schreiben.


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