Montag, 17. September 2018

Campact - Hambacher Forst wird abgeholzt




RWE macht ernst: Der Kohlekonzern lässt den Hambacher Wald räumen. Zur Lage schreiben Ihnen Linda Neddermann und Olga Perov

Hallo liebe Leser,
Wasserwerfer, Kettensägen und 3.500 Polizisten: Seit Donnerstag ist der Hambacher Wald Krisengebiet.[1] RWE lässt den Wald räumen – Klimaschützer/innen werden gewaltsam abgeführt, der Wald ist Sperrzone.[2] Damit ist klar: RWE will den letzten Rest des Hambacher Waldes um jeden Preis für Braunkohle abholzen. So schnell wie möglich und mit dem Segen der NRW-Landesregierung.
Dabei plant die Kohlekommission in Berlin gerade den Ausstieg aus dem Klimakiller. Doch RWE interessiert das nicht. Der Konzern sabotiert die Verhandlungen und versucht so, den Kohleausstieg hinauszuschieben. Statt einen Kompromiss zu suchen, unterstützt die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen RWE noch dabei.
Jetzt muss die Bundesregierung durchgreifen und den 12.000 Jahre alten Wald schützen! Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich bereits gegen die Rodung ausgesprochen. Damit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nachzieht, brauchen wir Ihre Unterstützung.
Gemeinsam mit Greenpeace, BUND und 270.000 Menschen fordern wir: RWE muss die Rodung stoppen, bis der Kohleausstieg feststeht. Um jetzt richtig Eindruck zu machen und den Hambacher Wald zu retten, brauchen wir mindestens 300.000 Unterschriften: Bitte unterzeichnen Sie gleich hier unseren Appell! 
Für Antje Grothus ist das Vorgehen von RWE ein Stich mitten ins Herz. Seit Jahren kämpft sie für den Erhalt des Hambacher Waldes. Sie sitzt als Vertreterin der betroffenen Menschen der Region in der Kohlekommission. Für sie kann die Arbeit des Gremiums nicht erfolgreich sein, „wenn vor Ort ein einzelnes Unternehmen unter den Augen von Bundes- und Landesregierung die Situation unnötig eskaliert“.[3]
Auch aus energiepolitischer Sicht ist die Abholzung des Waldes Irrsinn. Nach Berechnungen unseres Kampagnenpartners BUND könnte RWE auch ohne die Rodung noch jahrelang genug Braunkohle in den Tagebauen Hambach und Garzweiler abbauen, um seine Kraftwerke am Laufen zu halten.[4] Die vorschnelle Abholzung des Waldes zeigt nur: Der Kohlekonzern ist auf Provokation aus. An einem Konsens über den Kohleausstieg hat er kein Interesse.
Keine Frage: Der Hambacher Wald ist ein Fall für die Regierung. Sie muss sich einschalten und RWE zum Einlenken zwingen. In unserem Appell fordern wir genau das. Bitte unterzeichnen Sie jetzt – damit der Kohleausstieg kommt und der Hambacher Wald erhalten bleibt.
Herzliche Grüße
Linda Neddermann und Olga Perov, Campaignerinnen
PS: Die Lage im Hambacher Wald spitzt sich immer weiter zu. Jetzt müssen wir RWE und der NRW-Landesregierung zeigen: Die Mehrheit der Menschen will den Hambacher Wald retten und einen schnellen Kohleausstieg. Deswegen müssen wir jetzt viele werden. Bitte unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell!
[1] „Wald gegen Kohle, Treibhausgase gegen Klimaschutz“, Der Tagesspiegel, 13. September 2018
[2] „Gewalt und Liebe in den Baumkronen“, Die Tageszeitung, 13. September 2018
[3] „RWE sägt an der Kohlekommission“, taz, 21. August 2018
[4] Offener Brief von Betroffenen, Initiativen und Verbänden aus dem rheinischen Braunkohle Revier, 18. August 2018 
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