Sonntag, 10. Juni 2018

Putin, der Problembär. Merkel, das Mängelchamäleon?

Thema: Geopolitik

Tagesdosis 7.6.2018 -
Ein Kommentar von Bernhard Loyen.


KenFM

Am 07.06.2018 veröffentlicht

Die Juni Ausgabe der Zeitschrift Cicero trägt den Titel: Problembär, wie der Westen an Russland scheitert. Das Cover zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin, gezeichnet mit nacktem Oberkörper und erlegtem Bärenfell als Kopfbedeckung. Die Friedenstaube hat er auch gleich mit seiner alten Flinte erlegt und sich unter das Gewehrholster geklemmt.(1)

Wöchentlich und das seit Monaten, gefühlt Jahren, möchte die deutsche Medienlandschaft ihre Leser und Zuschauer unbedingt von einer vermeintlichen Tatsache überzeugen. Grund Nummer 1 für den brüchigen Weltfrieden ist und bleibt Russland, verkörpert und in permanenter Drohgebärde durch Wladimir Putin. Bei Cicero klingt das dann so: In den vergangenen zehn Jahren aber haben sich der Westen und Russland entfremdet . Die Nato expandierte Richtung Osten, Russland verleibte sich die Krim ein. Mit seiner törichten Äußerung von der „Regionalmacht“ Russlands demütigte und reizte der amerikanische Präsident Barack Obama ohne Not Wladimir Putin, der seither alles tut, um dem Westen geopolitisch das Gegenteil zu beweisen. Russland wiederum wird mit Sanktionen belegt und darf zugleich in den nächsten Wochen die Weltmeisterschaft des größten Massensports des Westens ausrichten.(1)

Wir lernen, geopolitische Drohungen gehen seit geraumer Zeit vermehrt von dem gedemütigtem Russland aus. Welcher Art, ausser der Krim Thematik, verrät der Artikel leider nicht. Dezent sei erinnert, die sog. Nato Ost - Expansion beinhaltet seit 1999 Polen, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Albanien, Kroatien und Montenegro.(2) Keinerlei Gründe also für Russland irgendwie die Stirn zu runzeln.

Fussball, das möge der Cicero Leser doch bitte auch nicht vergessen, sei der größte Massensport des Westens. Warum diese explizite Erwähnung? Keine Ahnung. Für Freunde der Statistik. Im Jahre 2006 (letzte Datenerhebung) gab es ca. 264 Millionen fussballbegeisterte Spieler weltweit, davon 131 Millionen in Asien und Afrika.(3) Bleiben knapp 133 Millionen für den Rest der Welt, bei Cicero Westen genannt. Ein eher knapper Sieg, sollte es darum gehen.

Nun gab Wladimir Putin dem Österreichischen Fernsehen am 04.Juni ein knapp 60 minütiges Interview. Die Resonanz in den deutschen Medien war eher knapp, bis unmotiviert. Es ist ein sehr ungewöhnliches Interview, da man selten einen Staatspräsidenten offen für Fragen jeglicher Couleur, ohne vorherige Absprache, erleben darf. Interessierte können es nachlesen, da es der ORF leider völlig unverständlich, nur wenige Tage in seiner Mediathek belässt. - Bitte nutzen Sie diesen Link: (4). Das vollständige Gespräch auf Russisch, mit deutschen Untertiteln finden sie über diesen Link: (5).

Zwei Punkte seien herausgenommen. Europa und der Krim Konflikt. Interessanter Weise wurden alle folgenden Zitate bei der abendlichen Ausstrahlung des ORF nicht gesendet. Es fehlten knapp 12 Minuten, die nur in der vollständigen Version in der Mediathek zu sehen, bzw. hören waren. Diese wiederum, ist wie erwähnt nur für wenige Tage verfügbar.

Zur Europa Politik Russlands erklärt Putin: Es sagt viel aus, dass das Handelsvolumen mit den EU Staaten jetzt knapp 250 Milliarden Euros beträgt. Es ist auf die Hälfte geschrumpft. Früher ist es bei mehr als 400 Milliarden gestanden. Was würde uns ein weiterer Rückgang bringen? Wozu sollten wir die EU ins Wanken bringen, um dann weitere Verluste zu erleiden, anstatt Vorteile aus der Zusammenarbeit zu ziehen? Diese Sequenz wurde den ORF Fernsehzuschauern vorenthalten.

Die Tagesschau nutze zu diesem Thema folgenden Ausschnitt: "Wir verfolgen nicht das Ziel, etwas oder jemanden in der EU zu spalten", sagte Putin. "Wir müssen im Gegenteil die Kooperation mit der EU ausbauen."Russland sei an einer geeinten und florierenden EU interessiert, weil sie der wichtigste Handels- und Wirtschaftspartner sei. "Je mehr Probleme es innerhalb der EU gibt, desto größer sind die Risiken und Unsicherheiten für uns", sagte Putin.(6)...weiterlesen hier: KenHM


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