Sonntag, 10. Dezember 2017

campact - Fwd: Zu früh gefreut, Herr Schmidt!

 


 
Liebe Leser,
was für eine Protestwelle: Hätte Agrarminister Christian Schmidt (CSU) geahnt, was er mit seinem Glyphosat-Alleingang auslöst – er hätte ihn wohl sein lassen. Hunderttausende Protestunterschriften, spontane Demonstrationen und jetzt auch noch mehrere tausend Campact-Aktive, die in den vergangenen Tagen für eine starke Antwort auf sein Monsanto-Manöver gespendet haben.
Anfang Januar wollen wir mit einer Großdemonstration auf den Straßen Berlins ein nationales Glyphosat-Aus fordern – und zugleich eine Studie präsentieren, die beweist, dass ein Verbot in Deutschland möglich ist. Damit das klappt, brauchen wir allerdings noch 2.000 weitere Spender/innen. Ich bitte Sie: Unterstützen auch Sie Demonstration und Studie – und damit ein nationales Glyphosat-Verbot!
Meine E-Mail von Anfang der Woche habe ich Ihnen noch einmal angehängt.
Herzliche Grüße
Chris Methmann, Teamleiter Kampagnen

Liebe Leser,
neue Hoffnung für ein Glyphosat-Verbot: Christian Schmidts mieses Manöver könnte nach hinten losgehen. Letzte Woche hat der CSU-Agrarminister das Ackergift europaweit durchgesetzt – mit Tricks und Täuschung. Ein herber Rückschlag für uns alle. Doch eine Hürde muss Glyphosat noch nehmen: Jedes Mittel, das den Wirkstoff enthält, braucht in Deutschland eine neue Zulassung.[1]
Eigentlich ist das nach einem positiven EU-Beschluss reine Formsache. Doch massive Kritik der Medien und unser Protest haben das geändert. 400.000 Unterschriften, spontane Demonstrationen in München und Berlin: Aus dem Glyphosat-Alleingang wurde eine Regierungskrise. Immerhin, die SPD versichert: Sie will Glyphosat in Deutschland verbieten.[2] Damit ist das Zulassungsverfahren wieder offen.
Anfang des Jahres fällt die Entscheidung. Die große Gefahr: dass nach der Weihnachtspause alles vergessen ist. Denn die Glyphosat-Lobby ist umtriebig. Schon säen die Lobbyist/innen in Berlin Zweifel, ob Deutschland Glyphosat überhaupt allein verbieten darf.[3] Jetzt müssen wir alles daran setzen, dass die SPD zu ihrem Wort steht. Egal, ob in der noch amtierenden Regierung oder einer neuen: Sie muss den Glyphosat-Ausstieg durchsetzen.
Hier ist unser Plan: Schon im Januar wollen wir einen Doppelschlag landen – und brauchen dafür Ihre Unterstützung.
  • Erst präsentieren wir der Presse eine Studie, die allen beweist, dass Deutschland Glyphosat verbieten kann. Dafür muss ein/e angesehene/r Rechtsexpert/in mehrere Wochen arbeiten, die Kosten liegen bei über zehntausend Euro.
  • Dann fluten Zehntausende die Straßen Berlins zur großen „Wir haben es satt!“-Demo am 20. Januar und fordern im Bündnis mit vielen Organisationen das Glyphosat-Verbot in Deutschland. Damit die Demo richtig Eindruck macht, wollen wir Anzeigen schalten, viele Flyer und Plakate unter die Leute bringen, eine große Bühne mieten und Busse organisieren.
Das können wir nur gemeinsam wuppen. Deswegen bitte ich Sie, Seien Sie dabei. Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm!
Frankreichs Präsident Macron legt vor und will Glyphosat innerhalb weniger Jahre aus seinem Land verbannen. Zieht Deutschland mit, wird Schmidts Alleingang zum Bumerang: Ein nationales Verbot in den beiden größten EU-Ländern – das wäre ein herber Rückschlag für Monsanto und Co.
Für ein solches Verbot gibt es etliche Argumente: Dass Glyphosat Krebs verursacht, gilt als wahrscheinlich. Dass es die Artenvielfalt angreift und das große Insektensterben mitverursacht, als sicher. Dass Schmidts Alleingang nicht ohne Folgen bleiben darf, sowieso. Wenn wir jetzt noch zeigen können, dass ein Glyphosat-Verbot in Deutschland rechtlich kein Problem wäre, muss die SPD auf das Glyphosat-Aus bestehen.
Gehen dann noch Zehntausende auf die Straße, könnte das den Ausschlag geben. Denn das Tolle an der „Wir haben es satt!“-Demo, die jedes Jahr im Januar durch Berlin zieht: Hier demonstrieren Bäuerinnen und Bauern gemeinsam mit Verbraucher/innen für die Agrarwende. Damit ist auch das Lieblingsargument der Agrarlobby entkräftet: Nicht alle Landwirt/innen wollen das Ackergift.
Hunderttausende sind gegen Glyphosat. Im Januar können wir uns das nationale Verbot holen. Was es dafür braucht: gute Argumente, gepaart mit einer bunten, engagierten Bewegung auf der Straße. Bitte ermöglichen Sie diesen Doppelschlag mit Ihrer Spende. Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm!
Herzliche Grüße
Chris Methmann, Teamleiter Kampagnen
PS: Besonders frech fand ich Schmidts Begründung für seinen Alleingang: „Politiker, die nie entscheiden, ecken nie an“, sagte er dem ARD Morgenmagazin.[4] Ich möchte den Agrarminister mit solcher Dreistigkeit nicht durchkommen lassen. Sie auch nicht? Dann ermöglichen Sie bitte unseren Protest mit Ihrer Spende.
Falls Sie das bevorzugen, können Sie Ihre steuerlich abzugsfähige Spende auch direkt auf unser Aktionskonto überweisen:
Campact e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE68 2512 0510 6980 2706 31
BIC BFSWDE33HAN
[1] „Wenn die AfD helfen muss“, Die tageszeitung, 30. November 2017
[2] „SPD-Chef Schulz spricht sich für Glyphosat-Verbot aus“, Süddeutsche Zeitung, 29. November 2017
[3] „EU-Kommissar warnt Mitgliedstaaten vor nationalem Glyphosat Verbot“, Topagrar Online, 3. Dezember 2017
[4] Christian Schmidt im Interview des Morgenmagazins, ARD, 28. November 2017
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