Freitag, 14. Juli 2017

Umweltinstitut - Glyphosat und Krebs ++ Bienengifte: Klage gegen Bundesamt ++ Verstrahlter Fisch?

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13.07.2017


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Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch die Behörden


Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch die Behörden

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

die Skandale um die gesundheitliche Bewertung von Glyphosat sind uferlos: Immer wieder kommen Informationen über geheim gehaltene Studien von Monsanto und Co., das gezielte Weglassen von relevanten Daten und die Beeinflussung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ans Licht.

Heute erscheint in Wien eine neue Analyse, in der der Toxikologe Dr. Peter Clausing nachweist, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) und die Europäische Chemikalienbehörde (ECHA) systematisch Hinweise auf eine krebserzeugende Wirkung von Glyphosat aussortieren. Bei der Auswertung von sieben Studien verstießen die Behörden zudem eindeutig gegen ihre eigenen Richtlinien.

Laden Sie hier die Analyse herunter, die wir gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen veröffentlicht haben.

Diese Woche wurde zudem ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes im Bundestag bekannt, das ein Glyphosatverbot mit Gentechnik in Verbindung bringt. Sollte Glyphosat verboten werden, muss die EU auch den Import von Lebens- und Futtermitteln mit Glyphosatrückständen unterbinden. Auf Millionen Hektar in Südamerika wächst genmanipuliertes, glyphosatresistentes Soja für die Massentierhaltung in Europa. Wenn Glyphosat verboten wird, dürfen diese Futtermittel nicht mehr importiert werden.

Es drängt sich ein schwerwiegender Verdacht auf: Soll Glyphosat gerettet werden, weil es für Teile der Landwirtschaft "systemrelevant" geworden ist? Kommende Woche beraten die EU-Mitgliedsstaaten das erste Mal über den Vorschlag der Kommission, das Gift für zehn weitere Jahre zuzulassen. Dabei dürfen die falschen Einschätzungen der Behörden nicht als Entscheidungsgrundlage dienen. Wir fordern die Mitgliedsstaaten dazu auf, das in der EU geltende Vorsorgeprinzip anzuwenden und ein Verbot von Glyphosat durchzusetzen. Das Europäische Parlament muss außerdem einen Untersuchungsausschuss einsetzen, um die massiven Fehler der Behörden im Zusammenhang mit der Glyphosatbewertung ans Licht zu bringen.

Neue Bienengifte: Klage gegen Bundesamt


Neue Bienengifte: Klage gegen Bundesamt

Seit fast einem Jahr streiten wir mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) darüber, was wir über die Zulassungsverfahren für neue Insektengifte wissen dürfen. Die Behörde will uns jegliche Auskunft dazu vorenthalten – mit haarsträubender Begründung: Allein die Information, ob Anträge auf neue Pestizid-Zulassungen vorliegen, ist für das Amt ein Geschäftsgeheimnis der Chemiekonzerne. Die Öffentlichkeit soll erst von Zulassungsverfahren für neue Pestizide erfahren, wenn diese bereits im Einsatz sind. Das geht zu weit! Deshalb haben wir im März Klage auf Herausgabe der Informationen eingereicht.

Inzwischen hat unsere Anwältin eine ausführliche Klagebegründung geschrieben. Mehr dazu finden Sie in unserer aktuellen Meldung. Vielen Dank an alle, die diese Klage mit einer Spende ermöglicht haben! Wir werden Sie auf dem Laufenden halten, wie das Gerichtsverfahren ausgeht.

Verstrahlte Fische bald auf unseren Tellern?


Verstrahlte Fische bald auf unseren Tellern?

Die aufgrund der Fukushima-Katastrophe erlassenen Lebensmittel-Exportbeschränkungen sollen abgebaut werden. Das vereinbarten Japans Premier Abe und EU-Kommissionspräsident Juncker letzte Woche im Rahmen ihrer Einigung über den Abschluss eines europäisch-japanischen Freihandelsabkommens. Damit könnten radioaktiv belastete Produkte wie Reis oder Fisch aus Fukushima und angrenzenden verstrahlten Regionen ohne Kontrollen nach Europa exportiert werden. Eine entsprechende Verordnung hat die EU-Kommission bereits an das Parlament geschickt.

Ähnlich wie bei TTIP und CETA soll hier offenbar erneut der Verbraucherschutz den wirtschaftlichen Interessen der Handelspolitik geopfert werden.

Mehr Informationen finden Sie in unserer aktuellen Meldung.


Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Team des Umweltinstitut München


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