Mittwoch, 3. Mai 2017

Papst Franziskus appelliert an Respekt vor Andersgläubigen

Thema: Papst Franziskus

Ein Appell zum Respekt vor Andersgläubigen

Foto: Radio Vatikan
Kairo. Papst Franziskus hat in Kairo religiösem Extremismus eine Absage erteilt. Bei einer Friedenskonferenz sprach er im Namen christlicher wie muslimischer Religionsführer gestern „ein deutliches und eindeutiges ‚Nein’ zu jeglicher Form von Gewalt, Rache und Hass, die im Namen der Religion oder im Namen Gottes begangen werden“. Zugleich warnte er bei der Veranstaltung der Al-Azhar-Universität vor Populismus als Gefahr für Frieden und Stabilität. Den Gastgeber, Großscheich Ahmed al-Tayyeb, nannte Franziskus abweichend vom Redetext "meinen Bruder, den Großimam“.

Religiöse Verantwortungsträger müssten vermeintlich religiöse Gewalt entlarven und als „götzendienerische Verfälschung Gottes“ verurteilen, verlangte Franziskus. Gott sei ein „Gott des Friedens, Gott salam. Deshalb ist nur der Frieden heilig und kann im Namen Gottes keine Gewalt verübtwerden, weil sie seinen Namen verunehren würde“, so der Papst. Die Religion sei „heute wahrscheinlich mehr denn je“ gerufen, aktiv den Frieden zu fördern. Franziskus hält sich seit Freitag zu einem zweitägigen Besuch in Ägypten auf. Die Friedenskonferenz begann bereits Donnerstag.

Nachdrücklich verlangte Franziskus eine offene Haltung von Christen. Sie könnten nicht zu Gott als Vater aller Menschen beten und zugleich „irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern“. Populismus als Reaktion “auf religiösen Extremismus diene nicht dazu, Frieden und Stabilität zu festigen, so der Papst weiter. Vielmehr sei dies „ein Geschenk an die Befürworter von Radikalismen und Gewalt“. Und weiter: Die einzige „Alternative zur Kultur der Begegnung ist die Unkultur des Streits“, so der Papst. kna

Quelle: Westfalenpost vom 30.04.2017

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