Dienstag, 31. Mai 2016

Heftige Gefechte mit dem IS in Syrien und im Irak

Thema: Krieg im Nahen Osten

Kampf gegen den "Islamischen Staat"
Heftige Gefechte in Syrien und Irak
Stand: 28.05.2016 18:03 Uhr

Bei einer seiner größten Offensiven in Nordsyrien ist der IS in die Stadt Marea vorgedrungen. 160.000 Menschen sollen eingekesselt sein. In Irak dauert der Kampf um Falludscha an.

IS-Extremisten haben die Außenbezirke einer der letzten beiden Rebellenstädte nördlich von Aleppo in Syrien gestürmt. Die Dschihadisten hätten in einer Blitzoffensive die Verteidigungsanlagen der Stadt Marea überrannt. Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Am Stadtrand kam es zu heftigen Gefechten zwischen Rebellen und IS-Kämpfern, wobei Dutzende Menschen getötet wurden.

IS-Kämpfer brachten mehrere Dörfer unter ihre Kontrolle. Nach Aussagen von ARD-Korrespondent Björn Blaschke hat die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" ein Krankenhaus evakuiert: "Weil sich die IS-Extremisten zuvor bis auf drei Kilometer an die Ortschaft genähert hatten." Der Vormarsch des IS schnitt eine Versorgungsroute für Marea ab.

Marea liegt etwa 20 Kilometer südlich von der türkischen Grenze und ist neben Asas die einzige größere Stadt, die in der Enklave noch von Rebellen kontrolliert wird. Dabei handelt es sich um gemäßigte Rebellen der Freien Syrischen Armee, aber auch um einige radikalislamischen Fraktionen. Das Rebellengebiet grenzt im Osten an den Herrschaftsbereich des IS und im Westen an Kurdengebiete.

Gemäßigte Rebellen eingekesselt

Erst kürzlich war der IS in das strategisch wichtige Gebiet vorgerückt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" (HRW) flohen Zehntausende Bewohner vor den Dschihadisten und sind nun in der Region um Asas eingeschlossen. Den Rebellen droht dort ein totaler Zusammenbruch.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und HRW gehen von 165.000 Vertriebenen aus, die rund um Asas Zuflucht gesucht haben. "Mit dem Vorrücken des IS aus Osten sind die gemäßigten Rebellen nun eingekesselt.", sagte ARD-Korrespondent Blaschke. Die Türkei hält ihre Grenze zu Syrien seit 15 Monaten geschlossen.

Zehntausende Iraker stecken in Falludscha fest

Während die syrischen Rebellen in Marea gegen die Besetzung durch den "Islamischen Staat" kämpfen, versucht die irakische Armee weiterhin die vom IS besetzte Stadt Falludscha zurückzuerobern. Die Situation in Falludscha werde "täglich schwieriger", sagte Nasr Muflahi, Irak-Direktor der Norwegischen Flüchtlingshilfe.

Seit Montag kämpft die irakische Armee mit Unterstützung verbündeter Milizen gegen die Extremisten. Hunderte Einwohner konnten bereits fliehen. Allerdings leben noch immer rund 50.000 Zivilisten in Falludscha. Fluchtversuche sind riskant und können tödlich enden.

Falludscha war Anfang 2014 von Gegnern der irakischen Regierung eingenommen worden und geriet später unter die Kontrolle der IS-Miliz. Die Dschihadisten hatten seit dem Sommer 2014 weite Gebiete nördlich und westlich von Bagdad in ihrer Gewalt, doch verloren sie in den vergangenen Monaten deutlich an Boden gegenüber der irakischen Armee. Falludscha ist neben Mossul die letzte Großstadt in ihrer Hand.

USA melden Erfolg im Kampf gegen IS-Extremisten

Die US-Regierung verteidigte unterdessen den Einsatz von US-Spezialkräften gegen den IS im Irak und in Syrien. "Mit den Elitesoldaten haben wir den Druck erhöht", sagte der Chefberater von US-Präsident Barack Obama, Brett McGurk. Der Einsatz zur Unterstützung irakischer und syrischer Kräfte werde "nicht aufhören".

Die offene Unterstützung von US-Spezialkräften für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien hatte die Türkei erzürnt. Außenminister Mevlüt Cavusoglu kritisierte, dass US-Elitesoldaten auf Fotos der Nachrichtenagentur AFP mit Abzeichen der YPG zu sehen waren, die Ankara als syrischen Arm der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) betrachtet. Der türkische Präsident Erdogan kritisierte das Verhalten der USA ebenfalls: "Diejenigen, die unsere Freunde und mit uns in der Nato sind, können und dürfen nicht ihre Soldaten mit den Abzeichen der YPG nach Syrien schicken." Die USA sehen in der YPG dagegen einen wertvollen Verbündeten im Kampf gegen die IS-Miliz.

Quelle: tagesschau.de
Danke Klaus für den Link

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