Mittwoch, 11. November 2015

Assads Gegner schützen sich mit Zivilistinnen vor Luftangriffen

Thema: Krieg in Syrien

Krieg in Syrien
Frauen in Käfigen dienen als Schutzschilde

Assads Gegner schützen sich mit Zivilistinnen vor Luftangriffen russischer und syrischer Einsatzkräfte. Darauf deuten Fotos und Videos in den sozialen Medien.

Foto: Screenshot Facebook
Solche Bilder kursierten Anfang November 2015 auf sozialen Medien. Die Frauen im Käfig sollen im Damaszener Vorort Ost-Ghuta (rund 20 Kilometer östlich von Damaskus) als menschliche Schutzschilde gegen Angriffe dienen.

Verstörende Bilder kursieren zurzeit auf den sozialen Medien. Syrische Kämpfer, darunter auch Mitglieder der Freien Syrischen Armee, twittern Fotos und Screenshots eines Videos. Dieses ist auch auf Youtube zu finden und zeigt, wie Käfige – einer voller Frauen – durch eine Stadt gefahren werden. Kurz darauf stehen die Käfige auf Hausdächern: Die Eingesperrten dienen als menschliche Schutzschilde gegen Luftangriffe.

Das Video stammt laut Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte von der salafistischen Rebellengruppe Jaish al-Islam. Diese will in Syrien die Scharia einführen, ist im Raum Damaskus aktiv und wird von Saudiarabien unterstützt.

Dutzende Käfige verteilt

Das Shaam News Network (S.N.N.) stellte das Video im Namen der syrischen Opposition auf Youtube und erklärte, die Aufnahmen stammten aus dem Damaszener Stadtteil Ost-Ghuta. Dutzende solcher Käfige würden nun auf Hausdächer und Plätze gestellt werden, um Angriffe der russischen und syrischen Einsatzkräfte zu verhindern. Diese bombardieren die Region Ghuta fast täglich. Dabei werden auch Marktplätze und Krankenhäuser getroffen. 140 Menschen starben laut Angaben der syrischen Opposition und der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen allein in den vergangenen Tagen.

Bei den Eingesperrten soll es sich um gefangene Mitglieder der syrischen Truppen sowie deren Angehörige handeln. Es sollen Alawiten sein, die Religionsgruppe, zu der auch die Familie des syrischen Machthabers Bashar al-Assad gehört. Unter Berufung auf den Syrien-Kenner Joshua Landis schreibt die «New York Post», dass die Männer durchaus als Alawiten durchgingen, während einige der Frauen aber auch Sunnitinnen sein könnten.

Mit freundlicher Genehmigung von http://www.20min.ch

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